Hallo,
maggus schrieb:
Ich habe hier nichts dagegen, wenn ein Wüstenelefant geschossen wird, hierfür viel Geld bezahlt wird und ein Großteil des Geldes zum Erhalt des Biotopes ausgegeben wird, es sollte halt alles transparent und auch entsprechen vorab genehmigt sein!
Dumm nur, wenn es in der Gegend kaum noch Bullen gibt. Und die Trophäenjäger wollen typischerweise nicht EINEN Wüstenelefanten, sondern DEN prächtigsten Bullen abschießen.
maggus schrieb:
Je älter der geschossene Bulle um so besser, da sind die Stoßzähne auch schön lang, bringen viel Geld für den Abschuss und dem alten Bullen ist der Tod durch verhungern nach dem 5. Zahnwechsel erspart geblieben!
Wie groß die Stoßzähne eines Elefanten werden, hängt fast ausschließlich vom Nahrungsangebot genauer dem Mineralienangebot ab. Weil das Mineralienangebot im Lebensgebiet der Wüstenelefanten eher mager ist, bilden die meisten Elefanten da keine großen Stoßzähne aus. Die größten Elefanten leben da auch nicht. Auf dem Poserfoto der Trophäenjäger machen diese Elefanten meistens nicht viel her. Der Reiz besteht wohl vor allem darin, etwas besonders Seltenes abzuschießen.
maggus schrieb:
Für die Arterhaltung an sich, ist der Tod eines alten Bullen durchaus verträglich, da ein beschränkt großer Lebensraum auch nur eine bestimmte Bestandsdichte erlaubt, regelt hier der Mensch nur das was die Natur bei Übernutzung der Pflanzenwelt durch Hunger / Verhungern regelt!
Wenn z.B. in einem dünn besiedelten Gebiet von der Größe ganz Schleswig-Holsteins noch 4-10 Elefantenbullen übrig sind: Hat der Mensch dann genug geregelt oder muss der Mensch das unbedingt noch weiter herunter regeln? Weil die Natur das nicht auf die Reihe bekommt und ein 1 Elefantenbulle auf etwa 2.000 Quadratkilometer eine schlimme "Übernutzung der Natur" darstellt? Ich rede vor allem über die Verhältnisse am Hoarusib und auch am Hoanib.
maggus schrieb:
Sollten diese vorgegebenen Regeln dann bei der eigentlich Jagt nicht eingehalten werden,währen für mich einmal die Beschlagnahmung der Trophäe, eine ordentliche Strafe, sowie die Entzug aller Lizenzen des begleitenden Berufsjäger eine logische Konsequenz!
Das ist pure Theorie und vor allem wird sich das auf absehbare Zeit nicht ändern, weil das nichts ist, was NGOs leisten können. Dazu müssen sich staatliche Strukturen und Prozesse ändern und das bin ich kurz- und mittelfristig sehr skeptisch.
Und dann haben wir noch gar nicht über mögliche "Kollateralschäden" der Jagd gesprochen. Nämlich das andere Elefanten in dem Gebiet durch die Jagd möglicherweise zukünftig wieder sehr aggressiv auf Menschen und Autos reagieren, diese angreifen, touristisch nicht mehr nutzbar sind.
Ich kann mich durchaus mit einem gewissen Maß an Trophäenjagd arrangieren. Zum Beispiel in der Nyae-Nyae-Conservancy mag der Abschuss von Elefantenbullen vielleicht halbwegs verträglich machbar sein. Bei Wüstenelefanten sehe ich das aktuell mehr als kritisch und ich glaube nicht, dass die Kosten-/Nutzenrechnung positiv ausfällt. Und wenn derzeit in Namibia offenbar 9 Permits für den Abschuss von Wüstenelefanten ausgestellt sind (mindestens einer bereits abgeschossen), dann wird mir eher schlecht.
Beste Grüße
Guido