THEMA: Nashorn-Wilderei nun auch in Namibia?
15 Okt 2013 09:58 #308250
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  • sekanzler am 15 Okt 2013 09:58
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Passt übrigens irgendwie gar nicht zum Thema ;-)
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15 Okt 2013 15:09 #308294
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  • Swakop1952 am 15 Okt 2013 15:09
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Ich glaube diese Version so ohne weiteres nicht, andernfalls wären die Täter sehr schnell zu ermitteln gewesen:

1. In Namibia gibt es relativ wenige Hubschrauber.
2. Einen Hubschrauber hört man über fast 10 km
3. Hubschrauber müssen sich bei Start bei der Luftüberwachung melden
(was sie bei der spärlichen Kontrolle natürlich auch vermeiden können)
4. Hubschrauber haben einen geringen Radius, und benötigen Nachschub an Kerosin, das zumeist in 200 liter Fässern herbeigeschafft werden muß.
5. Irgendwo müßten in der Umgebung, auch bei benachbarten Farmen, Flugbewegungen am Wochenende festgestellt worden sein.

Falls aus der Luft, dann höchstens mit Ultralights.

Oder mit Armee- oder Polizeihubschrauber. Letzteres könnte man dann aber sehr schnell an den Geschossen in den Kadavern feststellen. Von Osona reichte der Radius, falls dort ein Gerät stationiert sein sollte. Oder Okahandja?
Letzte Änderung: 15 Okt 2013 15:49 von Swakop1952.
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15 Okt 2013 16:23 #308305
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  • Guido. am 15 Okt 2013 16:23
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Hallo,
Swakop1952 schrieb:
4. Hubschrauber haben einen geringen Radius, und benötigen Nachschub an Kerosin, das zumeist in 200 liter Fässern herbeigeschafft werden muß.

Es gibt heute nicht allzu große zivile Hubschraubern mit 600-700km Reichweite und somit einem Einsatzradius von 300km. Theoretisch reicht das, um z.B. von einem Schiff vor der Küste und außerhalb der Hoheitsgewässer Namibias zu starten und bis Vogelsang und zurück zu fliegen. Wäre allerdings sehr erschreckend, sollte Nashornwilderei in Namibia schon mit solchem Aufwand angegangen werden.
Swakop1952 schrieb:
5. Irgendwo müßten in der Umgebung, auch bei benachbarten Farmen, Flugbewegungen am Wochenende festgestellt worden sein.

Vielleicht melden sich ja jetzt noch Zeugen? Wenn ein Hubschrauber irgendwo an einem vorbei knattert, denkt man ja erst einmal nichts Schlechtes. Ich erinnere mich daran, dass 2011 beim Frühstücken im Sawurogab plötzlich 3 Hubschrauber über uns hinwegknatterten. Das ist wirklich am "Arsch der Welt" und da erwartet man vieles, aber keine 3 Hubschrauber. Ich habe auf Luxustouristen getippt (So war es in dem Fall auch, wie ich später durch Zufall heraus fand. In 2 Helis wurden Luxustouris für einen Tagesausflug vom Palmwag Rhino Camp zu den Epupa Falls gehubschraubt. Der 3. Heli hat den Ausflug gefilmt... ).

So oder so großer Mist. Der Nashornschutz war alles in Allem bisher eine große Erfolgsgeschichte in Namibia.

Beste Grüße

Guido
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18 Dez 2013 12:12 #317340
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  • Swakop1952 am 15 Okt 2013 15:09
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Swakop1952 schrieb:
Ein Bericht über die zwei gewilderten Nashörner auf der Farm Vogelsang steht im Republikein.
Wer Afrikaans lesen kann:
www.republikein.com....ndja-gestroop.212721

Es waren eine Kuh und ein Bulle. Es wird vermutet, daß die Wilderer von Farmarbeitern mit Informationen über Standort etc. versorgt wurden.

Die Vermutung mit den Farmarbeitern lag wohl eher richtig, die These mit den Hubschraubern wohl eher ein Bluff.
Endlich mal eine gute Leistung der Polizei!

az.com.na/polizei-ge...horn-wilderer.414954

Beim Preis von 1 Mio. N$ für ein Nasenhorn ist die Kaution doch wohl eher ein Witz.
Wenn ortsansässige Chinesen die Hehler waren, ist das Horn wohl schon längst in Ostasien.
Letzte Änderung: 18 Dez 2013 12:16 von Swakop1952.
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18 Dez 2013 17:55 #317369
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  • Info-Namibia am 18 Dez 2013 17:55
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Endlich ein gutes Zeichen. Ich denke im Raum Karibib werden einige Farmer aufatmen, nicht nur die Besitzer und Verwalter von Vogelsang, die jetzt dort immerhin noch 2 Breitmaulnashörner haben. Ilona Krafft von Farm Vogelsang bestätigte übrigens, dass eines der gewilderten Nashörner eine hochträchtige Kuh war. Laut Frau Krafft geht die Polizei davon aus, dass neben den beiden Tätern mindestens noch ein Chinese und ein Mosambikaner in den Fall verwickelt sind.
Info-Namibia
www.info-namibia.com
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15 Okt 2014 08:40 #357490
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  • Guido. am 15 Okt 2013 16:23
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Hallo,
Guido. schrieb:
Davon abgesehen dachte ich, dass der Mangetti ein kleiner, eingezäunter Nationalpark ist, der bisher noch keinen Besucherverkehr hat und in dem es auch keine Dörfer o.ä. gibt? Wie kann ein Nashorn da ein Problemtier sein? Was hat ein Trophäenjäger samt Waffe in diesem Nationalpark zu suchen?

Heute liefert die AZ Details dazu. Es wurde die einzige Nashornkuh des Nationalparks erschossen und die war auch noch tragend. Schlimmer geht es nicht. Und es ist relativ naheliegend, dass die Trophäenjäger Fehler gemacht haben. Statt das die Jäger nun eine Strafe zahlen müssen, fordern die jetzt noch 3,2 Millionen Namibia-Dollar Schadensersatz von Namibia und das obwohl sie nicht mal die Hälfte dieser Summe für die Trophäe gezahlt haben.
az.com.na/lokales/fa...rn-geschossen.421031

Ich verteufele die Trophäenjagd nicht pauschal. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sie an einigen Orten einen Beitrag zum Naturschutz leisten. Aber mit der Trophäenjagd auf so hochgradig gefährdete Arten wie Nashörner und auch auf Wüstenlöwen und Wüstenelefanten habe ich schon große Bauchmschmerzen. Und Black Empowerment ist ja gut und schön, aber hier geht es um Naturschutz und bedrohten Tieren ist die Hautfarbe der Menschen herzlich egal. Wieso bekommt so ein Trophäenjäger über 500.000 NAD Rabatt, nur wenn er (mutmaßlich nur pro forma) einen schwarzen Minderheitsanteilseigner und einen schwarzen Angestellten hat? Das ist völlig absurd.

Unter dem Strich: Ich weiß nicht, wie die Gesetze und das Urteil im Einzelnen aussehen. Statt Einnahmen für den Naturschutz zu haben, muss das MET dem Jäger nun eventuell noch Millionen zahlen. Und genau solche Unfälle, Verwechselungen, Fehler sind bei Trophäenjagden auf besonders seltene Tiere eben nicht die große Ausnahme sondern anscheinend fast die Regel. "Huch wir haben gar nicht mitbekommen, das wir schon außerhalb des zulässigen Jagdgebietes waren". "Wir haben das Tier 2 Stunden beobachtet, aber das es ein Halsband trägt, haben wir gaaar nicht gesehen". "Ach das Tier war männlich und wir durften nur ein weibliches Tier jagen?" Es wäre interessant, welche Argumente die Befürworter solcher Jagden da noch haben (Hallo Christian)? Die Antwort auf die vor einem Jahr gestellte Frage, wie ein Nashorn in einem Nationalpark ohne Besucherverkehr überhaupt zum Problemtier werden kann, würde mich auch weiter interessieren.

Namibia und insbesondere das MET haben in den letzten Jahrzehnten eine hervorragende Bilanz gerade in Sachen Nashornpopulation vorzuweisen und man kann da jetzt auch nicht alles in Grund und Boden kritisieren. Was es in letzter Zeit vom MET zu hören gab - auch zu Wüstenelefanten etc. - war allerdings alles sehr großer Mist. Haben die gerade nur eine große Pechsträhne oder laufen die Dinge da jetzt aus dem Ruder?

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 15 Okt 2014 08:41 von Guido..
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