Hallo,
Guido. schrieb:
Davon abgesehen dachte ich, dass der Mangetti ein kleiner, eingezäunter Nationalpark ist, der bisher noch keinen Besucherverkehr hat und in dem es auch keine Dörfer o.ä. gibt? Wie kann ein Nashorn da ein Problemtier sein? Was hat ein Trophäenjäger samt Waffe in diesem Nationalpark zu suchen?
Heute liefert die AZ Details dazu. Es wurde die einzige Nashornkuh des Nationalparks erschossen und die war auch noch tragend. Schlimmer geht es nicht. Und es ist relativ naheliegend, dass die Trophäenjäger Fehler gemacht haben. Statt das die Jäger nun eine Strafe zahlen müssen, fordern die jetzt noch 3,2 Millionen Namibia-Dollar Schadensersatz von Namibia und das obwohl sie nicht mal die Hälfte dieser Summe für die Trophäe gezahlt haben.
az.com.na/lokales/fa...rn-geschossen.421031
Ich verteufele die Trophäenjagd nicht pauschal. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sie an einigen Orten einen Beitrag zum Naturschutz leisten. Aber mit der Trophäenjagd auf so hochgradig gefährdete Arten wie Nashörner und auch auf Wüstenlöwen und Wüstenelefanten habe ich schon große Bauchmschmerzen. Und Black Empowerment ist ja gut und schön, aber hier geht es um Naturschutz und bedrohten Tieren ist die Hautfarbe der Menschen herzlich egal. Wieso bekommt so ein Trophäenjäger über 500.000 NAD Rabatt, nur wenn er (mutmaßlich nur pro forma) einen schwarzen Minderheitsanteilseigner und einen schwarzen Angestellten hat? Das ist völlig absurd.
Unter dem Strich: Ich weiß nicht, wie die Gesetze und das Urteil im Einzelnen aussehen. Statt Einnahmen für den Naturschutz zu haben, muss das MET dem Jäger nun eventuell noch Millionen zahlen. Und genau solche Unfälle, Verwechselungen, Fehler sind bei Trophäenjagden auf besonders seltene Tiere eben nicht die große Ausnahme sondern anscheinend fast die Regel. "Huch wir haben gar nicht mitbekommen, das wir schon außerhalb des zulässigen Jagdgebietes waren". "Wir haben das Tier 2 Stunden beobachtet, aber das es ein Halsband trägt, haben wir gaaar nicht gesehen". "Ach das Tier war männlich und wir durften nur ein weibliches Tier jagen?" Es wäre interessant, welche Argumente die Befürworter solcher Jagden da noch haben (Hallo Christian)? Die Antwort auf die vor einem Jahr gestellte Frage, wie ein Nashorn in einem Nationalpark ohne Besucherverkehr überhaupt zum Problemtier werden kann, würde mich auch weiter interessieren.
Namibia und insbesondere das MET haben in den letzten Jahrzehnten eine hervorragende Bilanz gerade in Sachen Nashornpopulation vorzuweisen und man kann da jetzt auch nicht alles in Grund und Boden kritisieren. Was es in letzter Zeit vom MET zu hören gab - auch zu Wüstenelefanten etc. - war allerdings alles sehr großer Mist. Haben die gerade nur eine große Pechsträhne oder laufen die Dinge da jetzt aus dem Ruder?
Beste Grüße
Guido