chrissie schrieb:
Uganda reizt mich, aber momentan fehlt mir noch ein bisschen der "Mumm", denn eine Tour mit Fahrer möchten wir nicht, aber selbst zu fahren scheint doch nicht ganz so problemlos zu sein wie in SA oder Nam.
Hallo Chrissie,
ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, wie Du in Botswana unterwegs warst, aber Uganda ist definitiv ein oder besser mehrere Reisen wert. Und wenn Du als Selbstfahrer Botswana überstanden hast, wirst Du auch in Uganda zurecht kommen. Aber im Vergleich sind die Strassenverhältnisse definitiv schlechter als auf den meisten Strecken in Namibia, Südafrika und Botswana, die wir gefahren sind. Aber mit einigen 4x4 Kenntnissen, technischem Verständnis und Flexibilität ist es einfach ein traumhaftes Land.
Ich möchte nur anregen, dass man seine Fähigkeiten realistisch einschätzt. Die Regenzeit ist definitiv eine sehr schwer zu bereisende Zeit, aber auch außerhalb der Regenzeit sind die Strassen manchmal nicht einfach zu befahren. Und daher bin ich der Meinung (im Gegensatz zu anderen hier im Forum

), dass Uganda nicht für jeden als Selbstfahrer zu bereisen ist. Hat man Afrika-Erfahrung ist es definitiv gut machbar, ist man eher ängstlich und unerfahren, ist vielleicht ein Guide eine gute Überlegung wert (und es sind definitiv nicht alle so wie "Willi"

).
Die Strecke vom Murchison Richtung Süden und Fort Portal war aufgrund des Gerüttels einfach nur nervig, aber ansonsten recht problemlos zu fahren (außerhalb der Regenzeit). Spannend wird es nach meiner Meinung südlich vom Ishasha auf dem Weg nach Nkuringo. Hier sind die Strassen zum Teil eine absolute Katastrophe und es bleibt einem so manches Mal das Herz stehen. Aber der Weg dorthin ist definitiv jede Mühe wert und es ist einfach traumhaft dort unten.
Zelten wäre mir zu nass in diesem Land, das ist definitiv nicht mein Ding, aber das ist bestimmt Ansichtssache. Wir hatten z.T. dieselbe Strecke, wie eine größere Reisegruppe und haben sie zwischenzeitlich immer wieder mal mit ihren Zelten getroffen (z.B. Lake Mburo). Sie hatten absolute Probleme, ihre Matratzen und Schlafsachen trocken zu bekommen und das außerhalb der Regenzeit.
Ich fand die Parks sehr schön und wir haben auch sehr viele Tiere gesehen, und das trotz der schon von La Leona dargestellten schwierigen Vergangenheit der Parks. Natürlich ist es nicht mit Kenia oder Tansania vergleichbar, aber schon auf dem Weg dorthin, wenn man noch ein paar Jahre abwartet. Dies kann aber nur geschehen, wenn auch die finanziellen Mittel vorhanden sind, die ja nun auch mit den Parkgebühren erreicht werden sollen. Solange sich aber leider Touristen darum drücken und z.B. Bootsfahrten ohne Permit machen, weil sie nicht noch einmal für 24 Stunden bezahlen möchten, funktioniert das leider nicht.
Ich finde auch nicht, dass die Parkgebühren übertrieben teuer sind, vor allem wenn man an Tansania oder Kenia denkt, die mit ihren Parkgebühren zum Teil doppelt bis dreifach so teuer sind. Wir haben fast in jedem Park einen Ranger mitgenommen, der uns durch den Park geführt hat. Bis auf einen waren sie immer super, mit sehr viel Enthusiasmus und Kenntnis und den Preis von 20 USD (plus Trinkgeld) für 3 oder 4 Stunden finde ich eher günstig.
Also, schätzt Eure Fähigkeiten realistisch ein und wählt danach die Art zu reisen. Die "Perle Afrikas" ist definitiv jede Reise wert, denn Uganda hat soooooo viel zu bieten, wenn man offen und mit realistischen Erwartungen dorthin fährt.
Schöne Grüße,
Nicole