...Fotos folgen noch...
Reisebericht Afrika 2012:
Sonntag, 22.04.2012 Gleich geht es nach Südafrika und Botswana
ENDLICH ist es soweit! Wir haben 1 Jahr im voraus geplant, gebucht, gemailt, mehrfach mit Botswana telefoniert, weil Seite 1,2, 4 und 5 aber nicht Seite 3 angekommen ist, die für uns schönsten Campsites versucht zu bekommen, im voraus bezahlt, den Off-Roader bei KEA "klar" gemacht, berechnet, ob die Routenplanung realistisch ist, ein Garmin für die Koordinaten gekauft und und und. Heute, am 22.04. soll es endlich von Frankfurt non stop nach Johannesburg gehen. Zwar gibt es günstigere Flüge, aber wir wollten unbedingt einen Direktflug nach JNB, damit bloß nicht das Gepäck bei einem stop-over verloren geht. Das wäre tragisch, weil unsere Route schon genau geplant und die Sites bezahlt sind. Das Warten auf das Gepäck würde den Verlauf über den Haufen werfen. Wir haben uns bei Lufthansa eingebucht: Direktflug FRA-JNB und Retour von CPT über JNB nach FRA: 805 EUR im Gesindelcontainer, genannt Economy . In der Business-Klasse wären wir 3.500 EUR pro Nase losgeworden. Das ist dann doch etwas viel. Unser Nachtflug LH572, für uns erstmalig ein Flug mit einem A380 (mit dem Namen Johannesburg) soll um 22:15 starten. Wir lassen es gemütlich angehen und fahren schon gg. 15:00 Uhr los, um um 17:00 Uhr dort zu sein. Das Auto parken wir beim "Platzhirsch". Das Parkhaus liegt 8 Minuten vom Flughafen entfernt. Das haben wir auch schon vor einigen Monaten gebucht. Das Auto erhält jetzt einen 4-wöchigen Frühlingsschlaf. Wir hingegen werden mit einem Kastenwagen zum Terminal gefahren. Wir, das ist meine Frau, mein Sandkastenfreund und ich; also das Dreigestirn auf dem Weg nach Südafrika, Botswana und Zimbabwe. Nach dem einchecken -online- lassen wir den Abflug mit einem Bier und Kaffee näher rücken. Im Security-Bereich wird mein Kamera-Rucksack -mal wieder- auf Sprengstoff untersucht mittels Abstrich: "Wissen Sie, das Gerät hat 250.000 EUR gekostet. Das muß auch mal genutzt werden". Ich erinnere mich: Letztes Jahr in Düsseldorf schien der Rucksack auch interessant und wurde auf Sprengstoff getestet. Die Vorfreude steigt und wir haben Glück: Der Flieger hat 180 unbesetzte Plätze. Das nutzen wir aus, um es uns, soweit das in einem Flugzeug geht, gemütlich zu machen. Einen Nachteil hat der A380: Man kann sich am Fensterplatz nicht an der Außenwand anlehnen, weil diese vom Sitz weiter weg steht. Die Beinfreiheit ist aber eigentlich o.k. (wir Jungs sind 1,90 und 1,94 groß) und der Service auch wirklich gut. Die besten Plätze für einen Nachtflug ist die erste Vierer-Reihe: 53D und 53G. Dort kann man die Beine in den Flur ausstrecken. Aber es geht auch so; schließlich gibt es Platz satt. Das Flugzeug scheint auch leiser als seine Vorgänger zu sein. Wir starten und fliegen der Südhalbkugel entgegen. Sclafen können wir diesmal dennoch nicht. Da hat auch das Warsteiner und der Gin-Tonic nicht zu beigetragen. Na denn...es sind ja nur 10:30 Stunden
Montag, 23.04.2012 NEVER TOUCH THE NIGHT
Irgendwann über der algerischen Sahara nicke ich dennoch kurz ein, werden jedoch über dem Kongo geweckt: "Fasten your seat-belts" und einer der Piloten meldet sich. Wir müssen ein Tropengewitter umfliegen. Die Turbulenzen sind im Flugzeug fast nicht merklich. Es wird hell und wir gehen in den Sinkflug. Wir sehen auf dem Monitor die Weltkarte und MAUN. Maun? Es sind noch 900km bis Johannesburg. Maun wollen wir die nächsten Tage erreichen. Die Distanzen sind eben anders als im kleinen Deutschland. Um 08:45 Uhr landen wir wegen des Gewitters mit 30 minütiger Verspätung; schnappen die Koffer und finden auf Anhieb den KEA-Angestellten (wo wir unseren Off-Roader gemietet haben), der uns mit einem Schild abholt. Noch schnell am ATM einige Rand ziehen, auf 2 Ankömmlinge aus München warten und schon geht es zur KEA-Niederlassung, lediglich 10 Minuten entfernt. (Sim-Road). Eigentlich sah mein Plan vor, um 12:00 Uhr unsere erste Station, das San-Bushcamp, 35km hinter Ellisras, anzufahren. Da haben wir uns etwas getäuscht. Die beiden Münchner benötigen noch einige Zeit, um Euros in Rand zu wechseln, die Flieger hatten Verspätung und die Übergabe erfolgt länger als gedacht. ABER: KEA geht gründlich mit uns den Vertrag durch, das Auto wird genauestens gecheckt, vom Wagenheber über Zeltauf- und Abbau, einige Tips und und und. Wirklich klasse. Kosten für 20 Tage: 27.000 Rand inkl. Rundum-Sorglos-Paket. Das kostet alleine schon 300 Rand/Tag. Ausgeschlossen sind Kupplungsschaden und Wasserdurchfahrten. Zu den Querungen mit Wasser komme ich später noch (Khwai Village) Entgegen den Meinungen im Namibia-Forum, man wird beim tanken schlechten Sprits regreßpflichtig gemacht, kann ich nicht zustimmen. Der Angestellte schaut uns erstaunt an. So etwas ist ihm nicht bekannt. Einen Tip gibt er uns noch: "Never touch the night. It's too dangerous". O.k., das haben wir eh nicht vor. Wir verlassen das Gelände mit dem NISSAN-Off-Roader, zwei Dachzelten, ausreichendem Equipment von KEA, einem für mich scheinenden aufbruchsicheren Aufbau mit Seitenklappen und fahren den Supermarkt am Ende der Straße an (Pick 'n Pay) und kaufen erst einmal gründlich ein. 1860 Rand werden wir los. Zwar haben wir einiges im Wagen, aber man darf sich nicht täuschen: Südafrika ist nicht billig. Das "Nobel"-Toilettenpapier 4-lagig z.B. kostet im Paket 60 Rand(!) Hätten wir das nur das Deutschland mitgebracht
Nebenan im Liquid-store holen wir noch einige 6-pack Bier (ein Sixpack: 42 Rand) und starten. Ja, starten erst um 16:00. Geplant war 12:00 Uhr. Ups. Das wird eng bis zum San-Camp. "Never touch the night" sagte uns noch der KEA-Angestellte in Bezug auf Nachtfahrten. Ob das mal hinhaut? Wir fahren über die R21 auf die R1 Rtg. Polokwane. Wir haben schon einiges an Tieren gesichtet, obwohl wir auf der Autobahn sind: Perlhühner, Warzenschweine, Strauße und Impalas. Direkt hinter dem "Toll-Gate", wo wir wiederholt die Autobahn-Straßengebühren bezahlen, biegen wir auf die R33 (später R510)Rtg. Lephalale bzw. Ellisras ab. Wir haben schon den frühen Abend erreicht und die Dämmerung setzt ein....und uns dämmert auch was: "Never touch the night" können wir knicken. Ca. 88km bis Ellisras, dann nochmals 35 km Rtg. Marken über die R518...das kann dauern, wenn man vor allem noch eine unvorhergesehene einspurige Baustelle bei Vaalwater von 50!!!km Länge hat. Wir können nur etwa 2-3 km fahren, werden dann angehalten und müssen den Gegenverkehr abwarten. Delay: max. 30 Minutes steht auf den Schildern. Auf den Teilstücken gibt es davon gefühlte 100 Stück. Die Dunkelheit erwischt uns und es ist noch ordentlich weit. Wir hängen hinter einem LKW, der aber seine 120 km/h macht; rechts und links hohes Gras. Da halte ich lieber nicht mit. Keine Lust, den ersten Tag mit einem road-kill und Unfall zu beginnen. Einige Autos fahren ohne Licht. Irgendwann erreichen wir Ellisras, verfransen uns kurz und fahren nach 15 Minuten Fehlfahrt auf der richtigen Straße Rtg. SAN-Camp Rtg. Marken. Vom D1-Telefon, wenn auch teuer, haben wir schon 3 mal angerufen und bescheid gegeben, daß wir kommen. Leider ist die Verbindung schlecht und die Verbindung brach dauernd ab. Um 21:15 Uhr erreichen wir das Gate, telefonieren noch 4x wg. Geprächsabbrüchen und erhalten den Zahlencode, damit sich das Gatter zum Camp bzw. Privatpark öffnet. Um 21:30 sind wir endlich nach 15 Minuten Fahrt durch die Anlage am Ziel: Fast 40 Stunden quasi am Stück wach und 5 1/2 Stunden davon gefahren. Das schlaucht ein wenig. ABER: Zu unserer Überraschung werden wir vom gesamten Team empfangen und obwohl nicht bestellt, erhalten wir ein vorzügliches!!! Abendessen: Kudu mit Süßkartoffeln und Gemüse nebst einem tollen NAchtisch. Wow! Man hat extra auf uns gewartet, was mir ein wenig unangenehm ist. Das gemietete Zelt bekommen wir nicht: Regen und Baboons haben den Zelten zugesetzt und zu viele Leoparden dort. Leoparden? Dann will ich doch zum Zelt!!! Man gibt Patricia und mir ein Chalet, Micha bekommt die Honey-Moon-Suite. Ochja, schlimm ist die Unterkunft nicht
Um halb zwölf geht's -natürlich NACH einer Dusche- ins Bett. What a day!