THEMA: Medikamentöse Malariaprophylaxe / gelöst!
26 Apr 2021 23:00 #614038
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ccc schrieb:
@BikeAfrica dies sollte kein Problem sein, aber wo kann man so ein Malaria Bluttest bekommen?

Darf ich mal fragen, wie alt Du bist?
Das ist nicht despektierlich oder sonst wie gemeint, sondern mit echtem Interesse.
Ab einem gewissen Alter sollte es einem bei 2 Wochen wurscht sein, ob man ein paar Tabletten einwirft, die einen vor dem Gröbsten bewahren. Wenn es darum geht, was auf dem Beipackzettel steht, dann dürfte man die meisten Medis nicht einwerfen, auch nicht das Antibiotika bei einer schweren Bronchitis oder das Cortison bei einer Entzündung von sonst noch was.
Ich reagiere wirklich sensibel auf viele Dinge (und Medikamente). Habe bisher 3 Wochen Malarone hinter mir - ohne jegliche Nebenwirkungen. Und ich habe genug Vertrauen in meinen Tropen-Medizinmann, der selbst ein halbes Jahr in Tansania zugebracht hat - mit Malarone.
Malaria ist eine fürchterliche Krankheit, die für uns Weißgesichter (und nicht nur für die) potenziell tödlich enden kann. Mache ich mir da einen Kopf drüber, ob es mir 2 Wochen schlecht sein könnte oder ob mich Kopfweh plagt? Und wenn das tatsächlich passiert, kann ich mir immer noch überlegen, mich jeden Tag 3 x mit einer Dose voll Peaceful Sleep von Kopf bis Fuß lückenlos einzusprühen und die Klamotten mit NoBite zu imprägnieren, statt Malarone zu schlucken. Peaceful Sleep und NoBite haben aber auch Nebenwirkungen! Und mache ich mir Gedanken, ob die Impfung gegen Hepatitis A+B+C, gegen Tollwut, Diphterie, Tetanus und Gelbfieber schwere Nebenwirkungen entwickelt? Will ich wegen solcher Krankheiten in Afrika in ein Krankenhaus? Und ich habe auch schon Krankenhäuser von innen gesehen, war nur Südafrika (3x), reicht aber auch für alle Zeiten. Dann lieber impfen oder vorsorgen.
Grüße,
HeiVi
Letzte Änderung: 26 Apr 2021 23:01 von HeiVi.
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27 Apr 2021 00:20 #614040
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HeiVi schrieb:


Darf ich mal fragen, wie alt Du bist?
Das ist nicht despektierlich oder sonst wie gemeint, sondern mit echtem Interesse.
Ab einem gewissen Alter sollte es einem bei 2 Wochen wurscht sein, ob man ein paar Tabletten einwirft, die einen vor dem Gröbsten bewahren. Wenn es darum geht, was auf dem Beipackzettel steht, dann dürfte man die meisten Medis nicht einwerfen, auch nicht das Antibiotika bei einer schweren Bronchitis oder das Cortison bei einer Entzündung von sonst noch was.
HeiVi

Guten Abend.
Mzungu, mittlere Lebensphase, früher mal habe alles mögliche in dem Tropeninstitut gespritzt und Malaria Prophylaxen gemacht, dachte je mehr desto besser, aber heutzutage denke ich ein wenig anders.
Einmal nach so einem wildem Impf–Coctail hatte ich 40 Grad Fieber, starke Rückenschmerzen und konnte ein paar Tage nicht laufen.
Mein Vater war Arzt, aber selber keine Medikamente genommen, er pflegte zu sagen, die Medikamente helfen sicher, dafür schädigen an einem anderen Ort, immer Nebenwirkungen klären und am besten eine zweite Meinung von einem Facharzt einholen, wenn möglich von einem, der auch in die Tropen reisst.

Btw in Afrika esse ich auch von der Strasse, was die Einheimischen essen, dort wo die Mzungus oder Ferenjis sonst einen weiten Bogen machen würden, war nie krank. In Ethiopia und sonst habe ich mit dem Einheimischen mit den Händen von dem gleichen Teller gegessen. Rohes Rind Fleich war ein Hammer, wäre sonst nie auf die Idee gekommen, dass man in einer lokalen Beiz bestellen kann.
Bitte nicht nachmachen!

So ein Malaria Test wäre interessant für die, die sich mit dem Malaria Medikamenten nicht voll pumpen wollen.


Sorry, per Zufall habe ich diesen Artikel gefunden und mag sein, dass bei längerer Einnahme zu Schäden kommen kann. Ehrlich gesagt, wusste nicht, dass dort Malaria ein Unwesen treibt.

Riskantew Malaria-Prophylaxe - Wie die Bundeswehr die Gefahren verharmlost

Das könnte mitten im Einsatz in Afghanistan passieren - Gleichgewichtsstörungen, Halluzinationen, Psychosen, Panikattacken, Paranoia bis hin zu Depressionen. Psychische Nebenwirkungen des Anti-Malaria Medikaments Lariam.

Zwischen 2.000 und 10.000 Bundeswehrsoldaten erhalten jedes Jahr Lariam zur Malaria-Prophylaxe in Afghanistan - das bestätigte jetzt die Bundeswehr. KONTRASTE hatte über das Gesundheitsrisiko durch Lariam berichtet. Und über irische Soldaten wie Tony Moore, deren Psyche und Gesundheit durch Lariam offenbar zerstört wurden.

Tony Moore
„Manchmal bin ich wochenlang total depressiv, dann wieder bekomme ich diese Aggressionen, wo man Leuten etwas antun will."

Mittlerweile haben sich Hunderte von betroffenen Soldaten weltweit zusammengeschlossen. Das Medikament Lariam steht sogar im Verdacht, dauerhafte Hirnschäden zu verursachen.



Harmlos oder doch nicht, jeder sollte genau abklären, was besser wäre und eine professionelle Beratung bekommen. Jeder Patient ist verschieden und eventuell gewisse Medikamente oder Impfungen sind eben nicht geeignet, hatte Verdacht, dass in dem Tropeninstitut in einem Schnellverfahren, wie am Fliessband alles mögliche gespritzt wird, weil die Ärzte vom Umsatz stark profitieren. Ich habe dort bereits Tausende von CHF für div. Impfungen, Medis und Beratungen ausgegeben.
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Letzte Änderung: 27 Apr 2021 10:24 von ccc.
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27 Apr 2021 10:25 #614069
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Nyanga schrieb:
Das sind ja schon mal echt hilfreiche, kreative Antworten. Ihr seid auf dem richtigen Weg, Daumen hoch und toi,toi,toi.

Mein Tipp war durchaus ernst gemeint. Ich habe es schon zweimal bei anderen erlebt, dass es am nächsten Tag vorbei war. Hitzschlag, Überanstrengung oder was auch immer.
Bei mir selbst war es womöglich beides, da ich bei ca. 40 Grad im Schatten den ganzen Tag mit dem Rad unterwegs war. Bei mir kam noch ständiges Übergeben dazu (vielleicht auch noch zusätzlich die Auswirkung von ranzigem Fett im dortigen Restaurant oder von Fisch). Die Parkranger in der dortigen Region vermuteten auch schon Malaria und ich konnte zum halben Preis eine weitere Nacht dort übernachten (ich hätte auch nicht weiterfahren können). Am Abend des zweiten Tages war es wieder ok und ansonsten wäre es ein Arztbesuch geworden. Dieser wäre ca. 100 km weiter erreichbar gewesen.

Ist keiner erreichbar, bleibt einem ja nur, auf Verdacht die Notfallmedikation einzuwerfen, aber eben nicht gleich beim ersten Verdacht, sondern erst nach einigem Abwarten. Was man in seiner ersten Panik als Malaria "diagnostiziert", ist nämlich fast immer ganz was anderes.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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27 Apr 2021 10:42 #614072
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ccc schrieb:
Mein Vater war Arzt, aber selber keine Medikamente genommen, er pflegte zu sagen, die Medikamente helfen sicher, dafür schädigen an einem anderen Ort, immer Nebenwirkungen klären und am besten eine zweite Meinung von einem Facharzt einholen, wenn möglich von einem, der auch in die Tropen reisst.

Mir gefällt, dass Du Dir Gedanken machst.
Auch mein Reisemediziner war selbst viel in der Welt unterwegs und hielt sich daher schon aus eigenem Interesse auf dem Laufenden. Er bot auch Exkursionen in Indien und Ecuador an für andere Reisemediziner, damit diese sehen, wie es um die medizinische Situation vor Ort bestellt ist.

Lariam ist allerdings ein Medikament, das ich auch nicht nehmen würde. Es ist relativ alt, es gibt viele Resistenzen und die Nebenwirkungen sind berüchtigt. Man darf z.B. auch nicht tauchen gehen, wenn man Lariam nimmt. Es kommt wohl häufig zu Panikattacken und das ist 20 Meter unter dem Wasserspiegel nicht so toll.

Neuere Medikamente wie z.B. Malarone haben solche Nebenwirkungen eher selten. Ich habe auch schon die Kombination aus Resochin und Paludrine genommen ohne Probleme, aber es reagiert halt nun mal jeder Körper anders darauf. Und in Ländern wie Südafrika oder Namibia habe ich Prophylaxe auch weggelassen (in Namibia im Norden teilweise genommen).

Gruß
Wolfgang
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27 Apr 2021 11:24 #614082
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Gut das es so wenig Resonanz auf mein Beispiel gab. Daraus schließe ich, dass sich wenige über die Möglichkeit Selbsttest Gedanken machen.
Denn aus meiner Sicht hinterlässt der Test, egal was er anzeigt, nur Unsicherheit die ggf. gefährlich werden könnte.
Zeigt er negativ an denkt man, hab ich jetzt alles richtig gemacht und ich habe wirklich nichts, aber mir gehts nicht gut?
Zeigt er positiv an, denkt man, kann doch nicht sein, hab ich was falsch gemacht, so schlecht gehts mir doch gar nicht.
Da ich weder Standby noch Test mithabe und keine Prophylaxe mache, handhabe ich es so. Fieberthermometer ist meine wichtigste Waffe. In meinem Beispiel würde ich jede Stunde Fieber messen. Steigt sie oder bleibt gleich erhöht, fahre ich am nächsten Tag zumindest in die Nähe einer medizinischen Einrichtung. Ggf. lasse ich dort einen Test machen. Denn es könnte bereits der zweite Schub sein. Nicht umsonst wird Malaria altertümlich als 3 Tage Fieber bezeichnet. Fieber bei Ausströmen der Plasmodien aus den Zellen zur Neubesiedelung. Sind neue Zellen besiedelt geht das Fieber zurück, Das geht so lange bis zu viele rote Blutkörperchen abgebaut sind und es wird dann überaus gefährlich. Ein fälschlicher Selbsttest kann zu vergeudeter Zeit führen.
(ich habe das jetzt bezogen, dass man mit Auto unterwegs ist)
Ich bin mir sicher, gerade in Afrika, dann ein sichereres Ergebnis zu bekommen und kann die richtigen Schritte einleiten.
Letzte Änderung: 27 Apr 2021 11:52 von Nyanga.
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27 Apr 2021 23:05 #614176
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ccc schrieb:
Guten Abend.
Mzungu, mittlere Lebensphase, früher mal habe alles mögliche in dem Tropeninstitut gespritzt und Malaria Prophylaxen gemacht, dachte je mehr desto besser, aber heutzutage denke ich ein wenig anders.

Zwischen 2.000 und 10.000 Bundeswehrsoldaten erhalten jedes Jahr Lariam zur Malaria-Prophylaxe in Afghanistan - das bestätigte jetzt die Bundeswehr. KONTRASTE hatte über das Gesundheitsrisiko durch Lariam berichtet. Und über irische Soldaten wie Tony Moore, deren Psyche und Gesundheit durch Lariam offenbar zerstört wurden.

Naja, wir reden hier ja auch nicht von Lariam. Das ist längst out of date, verursacht tatsächlich doofe und schwere Nebenwirkungen, die auch länger anhalten können. Davon hat der Tropen-Medizinmann auch dringendst abgeraten.
Letztlich muss jeder selbst wissen, was er sich und seinem Körper zumutet. Wir haben im Bekanntenkreis einen Typen, der meinte, die Malaria kann ihm nichts, und dann kam er von einem 4-Wochen-Namibia-Botswana-Trip mit der Malaria heim...
Da ich ohnehin nicht die allerbeste Gesundheit habe, versuche ich natürlich, das was noch da ist, bestmöglich zu schützen. Auch gegen Malaria. Auch ein halbes Jahr lang, wenn es sein muss. Aber wie gesagt, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Danke für Deine ehrliche Auskunft.
Grüße,
Heivi
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