Addis Abeba – Meskel Square
Addis Abeba
Die meisten Äthiopienreisen dürften in Addis beginnen. Durch die Höhenlage (2000m) ist das Klima angenehm für Europäer. Tagsüber warm, nachts eher kühl. Zumindest war das im September so. Wir verbrachten drei Tage in der Stadt. Eigentlich wollten wir schon am zweiten Tag Richtung Bahir Dar weiterfahren, aber es gab so kurzfristig keine Bustickets mehr in den Langstreckenbussen.
Addis wirkte auf mich zunächst ausgedehnt und unübersichtlich. Unser Hotel (North Addis Hotel) lag etwas außerhalb des Zentrums und so mussten wir oft längere Strecken zurücklegen um unsere Ziele in der Stadt zu erreichen. Mit den blauweißen Taxis kommt man relativ preiswert in der Stadt herum. Man könnte für ein Zehntel des Taxipreises auch einen der zerbeulten Toyota Minibussen nehmen, aber wir zogen die die bequemere Variante vor.
Unsere Fahrten entlang staubiger Straßen führten durch Stadtviertel mit gesichtslosen Häusern und heruntergekommenen Fassaden. Dazwischen immer wieder ausgedehnte Brachflächen, auf denen sich, umgeben von Gestrüpp und Schutt, ärmliche Häuser und Bauruinen drängten.
Weite Teile der Stadt wirken wie eine einzige riesige Dauerbaustelle. Auch in Zentrumsnähe, also der Gegend um den Meskel Square, wird fleißig gebaut. Inmitten von Schlammfeldern stehen halbfertige Prestigeobjekte, Hochhäuser, Einkaufszentren, Wohnblocks. Drumherum einfache Häuser mit rostigen Wellblechdächern. Finanziert und gemanaged wird dieser Bauboom von China.
Das Zentrum um den Meskel-Square wirkt modern und weitläufig. Hier befinden sich Banken, Büros der Fluglinien und die besseren Busgesellschaften. Von dem großen Parkplatz fahren frühmorgens die modernen Überlandbusse der Ethio-Buslinie ab.
Auch wenn Addis Abeba wörtlich übersetzt "neue Blume" heißt, viel Schönheit konnte ich nicht erkennen.
Addis – Meskel Square – Hinten die grünen Ethio-Busse
Addis – Meskel Square – Rechts die Trasse der neuen Stadtbahn
Addis - Zentrum
Addis – Street
Addis – Meskel Square
In den zentralen Geschäftsstraßen sollte man vorsichtig unterwegs sein. Es treiben sich Taschendiebe herum. Oft sind es Kinder oder Jugendliche, die in kleinen Gruppen unterwegs sind. Als Tourist ist man natürlich eine begehrte Beute. Gleich bei unserem ersten Stadtrundgang wurden wir von einer Gruppe Jugendlicher belästigt, die uns immer wieder von verschiedenen Seiten bedrängten. Letztendlich konnten wir sie ohne Schaden loswerden, angenehm war die Begegnung trotzdem nicht. Dass das kein Einzelfall war, bestätigten uns später andere Reisende, die ähnliche Erlebnisse auf den Straßen von Addis hatten.
Addis
Addis
Addis - Die äthiopische Jahreszählung läuft der unseren 7 Jahre und 8 Monate hinterher
Addis - Street
Da die Stadt nicht allzu viel zu bieten hatte, und wir einen Wartetag rumbringen mussten, besuchten wir einige Museen und Kirchen. Darunter auch das Nationalmuseum, wo man zwischen allerlei mehr oder weniger interessanten Exponaten, auch eine originalgetreue Replik von Lucys Gebeinen bewundern kann. Auch das sog. ‚Lucy Baby‘, ein 3,3 Millionen Jahre altes Kinderskelett, wird ausgestellt. Diese vormenschlichen Skelette (Australopithecus Afarensis) wurden in der Wüstenregion Afar im Nordosten Äthiopiens gefunden. Da wollen wir noch hin.
Selam - Lucy's baby
Hat man noch nicht genug Gebeine gesehen, bietet sich ein Besuch des Red Terror Memorial Museum an, wo, neben diversen Folterinstrumenten und Fotografien, die originalen Schädel und Knochen der Terroropfer des marxistischen Derg-Regimes (ca. 1974) in Schaukästen ausgestellt sind.
Addis – Red Terror Martyrs Memorial Museum
Addis – Red Terror Martyrs Memorial Museum
Addis – Red Terror Martyrs Memorial Museum
Die St.-Georgs-Kathedrale ist ein äthiopisch-orthodoxes Kirchengebäude in traditioneller achteckiger Form. Leider waren Kirche und das angeschlossene Museum geschlossen, als wir sie besuchten.
Addis – Saint George's Cathedral
Addis – Saint George's Cathedral
to be continued...