THEMA: Bilder einer Äthiopienreise
29 Apr 2018 14:40 #519976
  • Gu-ko
  • Gu-kos Avatar
  • Testtext
  • Beiträge: 275
  • Dank erhalten: 1185
  • Gu-ko am 29 Apr 2018 14:40
  • Gu-kos Avatar
Simien Mountains National Park

Irgendwann hat man genug Klöster, Kirchen und Schlösser gesehen, genug von quirligen Städten, hupenden Autos und knatternden Tuk-Tuks. Wir beschlossen spontan einen Tag in den Simien Mountains zu verbringen.

Von Gonder aus werden überall Tages- und Mehrtagestouren in den Nationalpark angeboten. Da wir am übernächsten Tag weiter Richtug Lalibela fliegen wollten, und das Flugticket schon gekauft hatten, buchten wir bei einem lokalen Reiseveranstalter lediglich eine eintägige Tour.


Auf dem Weg in die Simien Mountains

Von Gonder bis zum Parkeingang fährt man etwa zweieinhalb Stunden. Wir starteten um 8 Uhr, da es einige Verzögerungen gab, errichten wir den National Park erst gegen Mittag. Unser Grüppchen bestand aus fünf Personen, darunter ein Guide und ein bewaffneter Begleiter, der für unsere Sicherheit sorgen sollte.

Den ganzen Morgen war wunderschönes Wetter, kein Wölkchen am Himmel, aber genau zu dem Zeitpunkt, als wir unsere Wanderung im Park begannen, zog dichter Nebel auf.


Am Parkeingang war noch herrliches Wetter…


…kurz darauf nur noch Nebel.




An den Aussichtspunkten soll man eine phantastische Fernsicht haben, sagte unser Guide… ;)


Immer gut bewacht... ;)







Dann haben wir doch noch Glück. Plötzlich taucht eine Herde Dscheladas (Blutbrustpaviane) aus dem Nebel auf. Männchen, Weibchen und viele Jungtiere.

Diese Tiere gibt es nur in Äthiopien in den Simien Mountains. Sie sind friedlich und uns gegenüber nicht scheu. Sie verbringen ihre Zeit hauptsächlich mit grasen. Die Männchen haben eindrucksvolle Mähnen, die Weibchen sind unscheinbarer.

Wir mischen uns vorsichtig unter die Herde, ohne die Tiere zu stören. Die beachten uns kaum, lediglich wenn wir einem Tier zu nahe kommen, dreht es sich um und zeigt uns seinen Rücken.



„Der Dschelada oder Blutbrustpavian (Theropithecus gelada) ist eine sehr seltene Primatenart aus der Unterfamilie der Backentaschenaffen in der Familie der Meerkatzenverwandten. Er ist eng mit den Pavianen verwandt.
Das auffälligste Merkmal der Dscheladas ist ein roter, haarloser Fleck auf der Brust. Dieser ist bei Männchen sanduhrförmig und in der Brunftzeit leuchtend rot, bei Weibchen bildet sich dort während des Östrus eine Reihe roter Warzen.
Dscheladas bewohnen ausschließlich das Hochland von Äthiopien. Ihr Lebensraum sind gebirgige Grasflächen in einer Höhe von 2200 bis über 4400 Metern Seehöhe.“
Quelle: Wikipedia



Eine Herde Dscheladas kreuzt unsere Wege



















Als wir den Simien-National Park am späten Nachmittag verlassen, hat sich der Nebel teilweise verzogen und wir bekommen noch einen kleinen Eindruck von der tollen Landschaft, die sich den ganzen Tag im Nebel versteckt hatte.


Simien Mountains

Letzte Änderung: 29 Apr 2018 14:44 von Gu-ko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, aos, lilytrotter, freshy, picco, Reinhard1951, KarstenB, robert.vienna, adriana, Carinha und weitere 2
04 Mai 2018 17:08 #520561
  • Gu-ko
  • Gu-kos Avatar
  • Testtext
  • Beiträge: 275
  • Dank erhalten: 1185
  • Gu-ko am 29 Apr 2018 14:40
  • Gu-kos Avatar

In Gonder erinnert sogar der Flughafen an eine Burg… ;)

Gonder - Lalibela

Die Verbindungen mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, von Gonder nach Lalibela, waren zu umständlich. Deshalb buchten wir kurzerhand einen Flug. Mit dem Bus hätten wir für die rund 350 km fast zwei Tage (mit Übernachtung in Gashena oder Weldya) unterwegs sein müssen, der Flug dauerte gerade mal 30 Minuten.

Äthiopische Inlandsflüge sind nicht teuer und bei den langen Strecken durchaus eine Alternative. Unser Flug kostete ca. 70 USD/Person. Wenn man mit Ethiopien Airlines nach Äthiopien gekommen ist, bekommt man sogar 50% Rabatt auf den regulären Preis.











Aus der Luft kann man sehr gut sehen, wie bergig und unwegsam dieser Teil Äthiopiens ist. Es ist noch nicht allzulange her, da dauerte so eine Reise mehrere Wochen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Champagner, freshy, picco, KarstenB, sphinx
04 Mai 2018 17:10 #520563
  • Gu-ko
  • Gu-kos Avatar
  • Testtext
  • Beiträge: 275
  • Dank erhalten: 1185
  • Gu-ko am 29 Apr 2018 14:40
  • Gu-kos Avatar
Lalibela



„Lalibela (amharisch ላሊበላ lalibäla) oder Neu-Jerusalem (früher Roha) ist eine heilige Stadt und Wallfahrtsort in Äthiopien. […] Der Ort liegt 2500 Meter hoch und hat 8484 Bewohner (Volkszählung 1994), die fast vollständig äthiopisch-orthodoxe Christen sind.
Lalibela ist weltweit bekannt für die elf monolithischen Kirchen, die – überwiegend mehrgeschossig – in rote Basaltlava gemeißelt sind. Die Kirchen entstanden beginnend mit der Regentschaft von Kaiser Gebra Maskal Lalibela, auch bekannt unter dem Namen Heiliger Lalibela (ein Mitglied der Zagwe-Dynastie) im 12./13. Jahrhundert.

Wahrscheinlich wurde insgesamt 100 Jahre an der Anlage gebaut. […] Seit 1978 zählen diese Kirchen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Lalibela hat eine lange christliche Tradition der äthiopisch-orthodoxen Kirche und ist ein Pilgerort für viele Christen.“
Quelle Wikipedia


Äthiopien hat einige Orte, die weltweit einmalig sind. Die Felsenkirchen von Lalilbela gehören zweifelsohne dazu.

Das Städtchen selbst ist eher unscheinbar und abgesehen von der grandiosen Landschaft die Lalibela umgibt, hätte es touristisch nicht allzuviel zu bieten. Wären da nicht die berühmten Felsenkirchen…

Als wir Lalibela besuchten, waren Stadt und vor allem die heilige Stätten voller weißgekleideter Pilger, die aus allen Landesteilen herbeiströmten.


Pilger kommen aus allen Landesteilen nach Lalibela



Die Felsenkirchen

Der Eintritt zu den Felsenkirchen ist mit 50 USD pro Person recht saftig. Dafür darf man das Gelände zwar fünf Tage hintereinander besuchen, in der Regel reichen aber zwei Tage gut aus, alles zu besichtigen.

Im Bereich des Ticketoffice lungerten mehr oder weniger aufdringliche Guides herum, die uns sofort belagerten. Da wir von äthiopischen Guides ein wenig die Nase voll hatten, und die Kirchen lieber in Ruhe selbst erforschen wollten, schickten wir sie weg.

Nachdem wir die 100 USD Eintritt bezahlt hatten, reihten wir uns in den Pilgerstrom ein. Vom Haupteingang erreicht man zunächst Bete Medhane Alem (Welterlöser-Kirche), die als die größte monolithische Kirche der Welt gilt. Wie einige andere Kirchen auch, wurde sie mit Unterstützung der UNESCO überdacht. Auch wenn es gegen Verwitterung hilft, schön sieht es nicht aus.



Die elf Felsenkirchen sind in eine Nord- und eine Ostgruppe unterteilt. Etwas abseits im Westen liegt die für mich faszinierendste Kirche, die kreuzförmige Bete Gyorgis.

Die einzelnen Gebäude befinden sich in einem weitläufigen Gelände, verbunden durch steinige Wege, teils schmalen Durchgängen, dunklen Verbindungstunnels, steilen Treppen. Wenn man sich nicht auskennt, kann dieses Labyrinth aus Licht und Schatten gelegentlich etwas verwirrend erscheinen. Aber es ist nicht wirklich schwer, sich ohne Guide zu orientieren. Man folgt einfach den Pilgerströmen oder den kleinen Reisegruppen.

Vor den Eingängen zu den Gebäuden türmten sich Berge von Schuhen, Sandalen und Schlappen. Innen umfängt einen erst einmal Halbdunkel und penetranter Schweißfuß-Geruch. Manchmal sickerte etwas Tageslicht durch kleine Fenster, manchmal verbreiteten nackte Glühlampen schummriges Licht. Eng wurde es, wenn mit Selfiesticks bewaffnete Pilgergruppen in die engen Gebäude drängten, um sich dort, vor den Heiligenbildern zu fotografieren.


Bete Medhane Alem


Bete Medhane Alem


Pilger - Bete Medhane Alem




Bete Aba Libanos




Im Inneren herrscht reges Gedränge


Selfie mit Jesus ;)










Schuhwächter














Manchmal muss man dunkle Gänge und steile Aufstiege bewältigen um in die nächste Kirche zu kommen.







Letzte Änderung: 10 Aug 2018 15:36 von Gu-ko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: aos, ANNICK, Champagner, freshy, picco, KarstenB, robert.vienna, CuF
04 Mai 2018 17:13 #520564
  • Gu-ko
  • Gu-kos Avatar
  • Testtext
  • Beiträge: 275
  • Dank erhalten: 1185
  • Gu-ko am 29 Apr 2018 14:40
  • Gu-kos Avatar
Bete Gyorgis

Am beeindruckendsten war für mich Bete Gyorgis. Wir besuchten sie gleich zweimal, einmal am ersten Tag unserer Besichtigung und dann noch einmal am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang.

Die Kirche liegt etwas westlich der beiden anderen Gruppen, d.h. man muss ein Stückchen laufen um hinzukommen. Zusammen mit hunderten äthiopisch-orthodoxe Christen pilgerten wir eine staubige Straße hinunter zu einem der größten Heiligtümer Lalibelas.

Bete Gyorgis hat die Form eines (dreifach verschachtelten) griechischen Kreuzes, das senkrecht in den Felsen gemeißelt wurde. Die Oberseite ist ebenerdig, der Eingang liegt ca. 11m unterhalb der Oberfläche.

Der Besuch von Bete Gyorgis war ein echtes „Wow“-Erlebnis. Als ich am Rand der Felsenkante stand und auf dieses geniale Bauwerk blickte, war mein erster Gedanke: ‚Unglaublich, so etwas habe ich noch nie gesehen‘.

Wir umrundeten erstmal das Gebäude von oben. Die Felswände fallen fast senkrecht herab. Wenn man nicht schwindelfrei ist, hält man besser etwas Abstand zur Kante, oder kriecht auf allen Vieren bis zum Rand. Tief unten sahen wir Pilger und Priester umherwuseln. Etwas abseits, konzentriert in heiligen Schriften lesende Gläubige, die in der morgendlichen Sonne saßen.

Es fand gerade eine Messe, oder Zeremonie statt, Würdenträger in festlicher Kleidung stolzierten über den Vorplatz der Kirche und verschwanden im Inneren.


Bete Gyorgis








Der Eingang








In den ruhigeren Zonen, um die Kirche herum, beten und meditieren Gläubige.










Im Inneren von Bete Gyorgis






Zum Schluss noch ein Gruppenfoto ;)
Letzte Änderung: 10 Aug 2018 15:40 von Gu-ko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, ANNICK, Champagner, freshy, picco, Reinhard1951, KarstenB, D und M, robert.vienna, CuF und weitere 3
07 Mai 2018 19:46 #520753
  • Gu-ko
  • Gu-kos Avatar
  • Testtext
  • Beiträge: 275
  • Dank erhalten: 1185
  • Gu-ko am 29 Apr 2018 14:40
  • Gu-kos Avatar
Wenn man mal eine Pause von den kulturellen Strapazen ;) braucht, ist das Restaurant Ben Abeba der ideale Ort in Lalibela. Es liegt etwas außerhalb auf einer windigen Anhöhe. Schon aus der Ferne erkennt man ein futuristisch wirkendes Gebäude mit mehreren Terrassen, die auf geschwungenen Wegen miteinander verbunden sind. Ein bisschen erinnerte mich das Gebäude an eine Raumstation.

Auch das Essen dort ist nicht schlecht, aber das Beste ist das grandiose 360° Panorama auf die umliegenden Berge. Ein wirklich cooler Ort!


Restaurant Ben Abeba


Panorama vom Restaurant Ben Abeba


Luftige Terrassen




Aussicht von der Sora Lodge
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: freshy, picco, Reinhard1951, KarstenB, Carinha
07 Mai 2018 19:51 #520755
  • Gu-ko
  • Gu-kos Avatar
  • Testtext
  • Beiträge: 275
  • Dank erhalten: 1185
  • Gu-ko am 29 Apr 2018 14:40
  • Gu-kos Avatar
Lalibela - Mekele

Schon vor ein paar Tagen hatten wir per Email Kontakt mit ETT (Ethiopia Travel and Tours) aufgenommen. Dieser Tour Operator organisiert von Mekele aus mehrtägige Fahrten in die Danakil Depression. ETT bot uns einen kostenlosen Transfer von Lalibela nach Mekele an, wenn wir eine Tour bei ihnen buchen. Das nahmen wir natürlich gerne an.

Am nächsten Morgen holte uns ein Minibus von ETT vom Hotel ab. Es stiegen noch zwei weitere Deutsche zu, welche die gleiche Danakil-Tour machen wollten. Die nächsten fünf Tage bildeten wir quasi ein Team.

Die etwa sechsstündige Fahrt verlief ohne Probleme, meist auf guter Strasse.


Wieder unterwegs


Hier wird Injera gebacken


Unterwegs – Irgendwo zwischen Lalibela und Mekele


Bewaffnete Männer sind in Äthiopien keine Seltenheit.


Unterwegs – Irgendwo zwischen Lalibela und Mekele


Äthiopisches Haus – Irgendwo zwischen Lalibela und Mekele


Unterwegs – Irgendwo zwischen Lalibela und Mekele
Letzte Änderung: 07 Mai 2018 19:54 von Gu-ko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, ANNICK, freshy, picco, Reinhard1951, KarstenB, Carinha
Powered by Kunena Forum