THEMA: Solo Farenji in Aethiopien
08 Feb 2017 12:58 #462899
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03.01.2017

Um 6.30 werden wir auch schon durch unseren Driver geweckt. Mensch war die Nacht kurz! Zum Glück hat Ethio Travel für genügend Wasserflaschen gesorgt. So können wir wenigstens unser Gesicht und die Hände waschen. B)
Um 7 Uhr wird gefrühstück. Es gibt Omelette, Wassermelone und einen ordentlichen Café. Devon und Steve schlagen schön zu!





Punkt um 7.45 verlassen wir Hamedela Richtung Osten. Wir werden die Schwefelfelder der Dallol Senke besuchen. Unterwegs können wir wieder die Kamelkaravanen beobachten die zur Arbeit gehen.





Im 21. Jahrhundert scheint der mühsame und langsame Transport auf dem Rücken der Kamele ein Anachronismus, vom Nordwesten kommend gibt es inzwischen sogar eine Teerstrasse zur Dallol Senke. Doch die stolzen Afar halten an ihrer Tradition fest. Dank ihrer Kalaschnikows scheint sie auch Niemand herauszufordern. Angeblich soll es auch der Sturheit der Afar geschuldet sein, dass in Dallol kein Hotel öffnen darf. Ist mir ganz Recht so aber ich würde mich auf Toiletten echt freuen! :)
Der Tourismus ist willkommen - aber wohl nur bis zu einem gewissen Grad. :blink:

Das Wort Dallol bedeutet in der Afar Sprache Auflösung.

Mit 35,6 Grad besitzt Dallol eine höhere Durschnittstemperatur als alle andere Orte der Erde. Selten wird es kühler als 24 Grad. Regen fällt nie, somit ist Dallol auch einer der trockensten Orte der Welt.

Dallol gilt als eines der aussergewöhnlichsten Geothermalgebiete der Erde. Es liegt in der Danakil Depression, im Nordosten Aethiopiens und in Grenznähe zu Eritrea.
In dieser schwer erreichbaren Gegend wurden die höchsten durschnittlichen Jahrestemperaturen der Erde registriert. Die letzte phreatische Explosion des Dallol fand 1926 statt und formte einen 30m weiten Krater. Seidem beschränkt sich die Aktivität auf eine grosse Anzahl von heissen Salzwasserquellen. Das etwa 4Km2 grosse Vulkangebiet erhebt sich auf 30m aus einer Salzebene, welche 120m unter dem Meeresspiegel liegt.













Heisses Grundwasser löst beim Aufsteigen durch die 1000m dicken Salz-und Anhydritschischten Mineralien auf, die an der Oberfläche wieder abgelagert werden. Dabei bilden sich verschiedenartigste Formen, welche an Korallenstöcke oder Hornitos erinnern.













Die Ausfallprodukte erhalten durch Schwefel und verschiedene Kaliumsalze ihre charakterischen Weiss-Gelb-und Rotfärbungen.













Die Austrittstemperatur der Quellen beträgt ca 70 Grad, ein pH Wert von unter 1 zeugt von extremem Säuregehalt. Die vulkanische Gase lösen sich im Wasser, jedoch verdunstet das Wasser auf Grund der trockenen Luft und ihrer hohen Temperatur. Zudem ist die Luft auf Grund der Gase selbst sauer.
Das Schauspiel ist echt grandios. So etwas habe ich in meinem Leben nie gesehen.
















Dabei vergisst man sogar die Bodyguards die für unsere Sicherheit verantwortlich sind!





Fortsetzung folgt
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09 Feb 2017 11:17 #463044
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2 Stunden später verlassen wir diese Magie und fahren einige Kilometer weiter zu den sogenannten Salz-Canyons. Es handelt sich um durch Erosionsprozesse geformte bis 40m hohe Pfeile.










Das Magma liegt etwa 3000 bis 4000m unter der Oberfläche. Dieses Schluchtsystem ähnelt einem Labyrinth mit hohen Salztürmen, scharfgratigen Zinnen und Traumschlössern.









Danach besuchen wir auch nebendran die heisse Quellen. Darin findet man keinen Schwefel oder Salz. Das Wasser kann man berühren ohne sich die Finger zu verbrennen. Man hört und sieht wo es blubbert.









Es ist schon 11.30 als wir uns auf den Weg zu den Salzarbeitern machen. Wir brauchen eine Stunde und der weisse Boden blendet unsere Augen.





Unsere zwei Motorradfahrer scheinen ihren Spass daran zu haben!









Auf einmal parken alle Wagen im No Man's Land. Zu Fuss und bei 45 Grad müssen wir den letzten Kilometer zurücklegen.





Langsam sehen wir die Kamele. Die Meisten sind noch abgesattelt und ruhen sich aus.





















Fortsetzung folgt
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10 Feb 2017 10:52 #463212
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Das Ambiante hier ist unbeschreiblich. Man spürt dass die Kamele kein leichtes Leben führen.













Den Salzarbeiter am Assal See geht es auch nicht besser.....

Sie machen sich mit einer seit Jahrhunderten unveränderlichen Technik ans Werk. Sie schlagen angespitzte Stämme in feine Risse der Salzschicht, setzen die Pflöcke als Hebel ein und nehmen vorsichtig Platten von mehreren Metern Länge heraus.




Sind die Platten gelöst, werden sie mit Aexten in 50cm lange und 25cm breite Tafeln von etwa 12 Kilo Gewicht zerschlagen.









Dann entfernen die Männer mit Beilen den Schlicküberzug und glätten die Oberflächen.





Von Sonnenaufgang bis zum Einbruch der Dunkelkheit, unterbrochen von einer Mittags und einer Teepause, hacken und hämmern die Arbeiter unentwegt in einem monotonen Rhytmus, der sich wie Trommelschläge anhört.
Wie die im Akkord arbeitenden Menschen ihren Wasserhaushalt regeln und woher sie die Kräfte und das Durchhaltevermögen nehmen, grenzt an ein Wunder. Der Salz frisst sich in die Gesichter der Männer und die Münder sind ausgetrocknet.
Pro Platte erhalten die Arbeiter 5 birrs. Dieselben Platten werden dann in den Städten zu 50 birrs weiterverkauft.

Jedesmal wenn ein Kamel mit Platten beladen wird schreit es wie verrückt.....





Nach einer guten Stunde verlassen wir die Salzscholle und fahren zuerst nach Hamedele zurück wo wir sämtliches Material wieder aufladen. In Berhale essen wir auch wieder zu Mittag.
Das nächste Ziel führt uns dann wieder in die Zivilisation. Es handelt sich um die kleine Stadt Abaala wo wir bei einer Familie übernachten werden. Unterwegs begegnen wir mehrere Kamelkaravanen.









Die Landschaft finde ich wieder atemberaubend.









Gegen 16.30 erreichen wir Abaala. Wir freuen uns riesig an einem Dorfleben teilnehmen zu können.









Wir halten vor einem Gebäude an, betreten den Hof





und machen auch gleich mit unserem De Luxe Zimmer Bekanntschaft. Es handelt sich um das Wohnzimmer der Gastgeber





und man schiebt alles beiseite um 6 Matratzen zu installieren.





Fortsetzung folgt
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12 Feb 2017 09:19 #463510
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Wir erfahren auch gleich dass wir hier duschen können. Ein Luxus! :cheer:

Wir sind derart durchgeschwitzt dass wir uns nicht mehr leiden können. Meine italienische Dusche (Eau de Toilette) wirkt schon lange nicht mehr...
Unsere Freude lässt aber gleich nach als wir die Dusche erblicken. Es handelt sich um ein kleines Häusli mit einem grossem "Bucket of Water". Das Wasser zieht gelblich aus..... :whistle: Die Guides versichern uns es käme nur vom Borehole, no problem. What the hell, ich entscheide mich es auzuprobieren. Ich shamponiere dan ganzen Körper und die Haare, kippe mir jedesmal Wasser drüber. Nach 15 Minuten habe ich es endlich hinter mir und ich fühle mich wohler.
Danach genehmige ich mir einen starken Café.





Die Familie hier ist echt herzig.









Auf einmal höre ich draussen vor der Tür ein fürchterliches Ziegengeschrei. Ich erkundige mich gleich was da los ist. O Mann, da wurde gerade eine Ziege für die Farenjis hingerichtet.





Die Familie möchte den Turis ein besonderes Mahl vorbereiten. Wir gucken eine Weile zu wie die Ziege enthäutet wird. Dieser Mann weiss wie damit umgehen.













Mit Ethieu, Devon und Steve beschliessen wir danach noch ein bisschen die Gegend zu erkunden. Die Kinder sorgen für unsere Aufmerksamkeit.





















Man fühlt sich in der kleinen Stadt willkommen.





Die zerstückelte Ziege wird später gekocht und mit Süsswein übergossen.









Ich muss sagen das Fleisch schmeckt sagenhaft. Es macht auch Spass den Einheimischen zuzuschauen wie die essen. Gegessen wird mit der rechten Hand. Dabei ersetzt das Injera (Sauerteig-Fladenbrot) sowohl den Teller als auch das Besteck. Man reisst einfach kleine Teile des Fladens ab, ergreift damit ein Stück Fleisch oder Gemüsebeilage und führt es zum Mund. Als besonders freundschaftlich gilt es, den anderen am Mahl Partizipierenden hin und wieder eine Portion direkt in den Mund zu stecken! :blink:

Gegen 22 Uhr legen wir uns alle auf unsere Matratzen und schlafen ein.
Letzte Änderung: 12 Feb 2017 09:31 von ANNICK.
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13 Feb 2017 08:06 #463739
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@Beate: Nein keine spezielle Zeremonie. Es ist aber üblich wenn man Gäste hat das Beste anzubieten was man hat! :) Ich bin mir sicher die Ziege ist in den 400US$ dazugezählt worden.

Fortsetzung

Um 6.30 werde ich durch das Schnarchen von Devon geweckt. Die Anderen sind alle schon auf. Einse Stunde später gibt es auch schon Frühstück in Form eines Buffets.









Das Omelette und Fladenbrot schmecken mir am besten. Danach wäscht die Familie das Geschirr und wir packen unsere Sachen langsam zusammen.





Da wir noch ein bisschen Zeit haben bis zur Weiterfahrt, entscheiden wir noch einen Spaziergang in die Kleinstadt zu unternehmen.









Die Kinder bleiben aber mein Lieblingsmotif. Keines bettelt.





















Um 11 Uhr verlassen wir Abaala und es geht Richtung Dodom, die Basis zum Erta Ale Vulkan.









2 Stunden später halten wir in einem kleinen Ort an und gönnen uns ein kühles Bier oder Café.








Die 2 Motorradfahrer sorgen auch immer für Aufregung bei den Einheimischen!





Da steigt auch schon die nächste Bodyguard Crew ein die uns zum Erta Ale begleiten wird.





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Letzte Änderung: 13 Feb 2017 08:18 von ANNICK.
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14 Feb 2017 07:47 #463901
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@Mabe, ja der Erta Ale kommt langsam aber sicher! B)

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Wir passieren moch einige Dörfer und tolle Landschaften.













Nach einer Stunde entfernen wir uns von der Teerstrasse. Von da an beginnt die Wüste mit seinem Staub.









Die Drivers fahren wie verrückt und amüsieren sich. Mir ist nicht ganz wohl denn manchmal verpassen sie einen Graben und die Karre springt hoch! :pinch:
Die Motorradfahrer geniessen es weniger.









Manchmal stossen sie auf Tiefsandpassagen und sie müssen anhalten und absteigen. Wir warten gedultig auf sie und vertreiben uns die Zeit ohne Problem.





Schnell wird es aber eine echte Zumutung. Der Boden wird steinig und holperig.












Was geschehen soll, geschieht. 2 Wagen bekommen einen Platten und das ganze Convoy muss stoppen um die Räder zu wechseln.









Gegen 17 Uhr erreichen wir das Erta Alé Base Camp Dodom. Einige Kamele warten auch schon auf ihr Gepäck.





Sie werden Matratzen und Schlafsäcke zum Vulkan hochbringen.
Letzte Änderung: 05 Jan 2018 16:07 von ANNICK.
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