THEMA: Vom Rand des Höllenlochs ins Inselparadies
18 Okt 2016 20:59 #448695
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  • Butterblume am 18 Okt 2016 20:59
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Hallo Sven,

vielen, herzlichen Dank für deine sehr sachlichen Erklärungen.

Du schreibst:
Und jetzt versetzt dich mal in meine Lage: du kommst mit dem Flugzeug an, lernst den (von Anfang an sympathischen) Sikoyo kennen und dann gibt's keine 10 Minuten später gleich mal einen herben Dämpfer, weil wir nicht in die gewünschte Unterkunft können. Und am Vorabend vor der Sonnenfinsternis weiss er nicht genau, wo es hingeht. Da rumpelts schon ein wenig im Oberstübchen..

Sven, ich wäre mit Sicherheit explodiert! Genau aus diesem Grund (und um dies in Zukunft möglichst zu vermeiden) habe ich meine Fragen gestellt und entsprechend reagiert.

Und nun beende ich mein aktives Gastspiel in deinem Thread und freue mich auf deine weiteren Erlebnisse im Ruaha.

Herzliche Grüße und Dank

Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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02 Nov 2016 22:03 #450620
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  • tina76 am 02 Nov 2016 22:03
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Hallo Sven,

aufgrund akuter Afrika-Sehnsucht bin ich eben beim Herumstöbern im Forum auf Deinen Bericht gestoßen. :cheer: Na sowas, das ist ja die gleiche Reise wie die von Picco, nur vom Bericht her zeitlich schon weiter fortgeschritten...was es nicht alles gibt im Forum. :silly: Da steige ich doch auch gleich mal parallel zu, um den Rest nicht zu verpassen. Hatte übrigens schon bei Picco festgestellt, dass wir uns im Ruaha NP zeitlich nur um ca. drei Tage verpasst haben (war mit einer Freundin ab dem 06.09. für 5 Tage dort.). Daher kommt mir das Bild von der Brücke auf den Fluss unter anderem auch verdächtig bekannt vor. Hier meins (frei nach dem Motto mein Haus, mein Boot... meine Aussicht... B) ).




Freu mich auf jeden Fall auf Deine Fortsetzung und wir Du bzw. ihr den Ruaha und auch Sansibar (wo wir danach ebenfalls waren) erlebt haben. Ich fand es dort einfach traumhaft. :) Werde in Kürze auch mal meinen ersten Reisebericht starten bzw. mich daran versuchen...Werde dann in der Rubrik "wie macht man was", ganz sicher noch viele nervige Anfänger-Fragen dazu stellen müssen. :blush: :blink:

Beste Grüße und schönen Abend
Kristina
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19 Nov 2016 10:06 #452783
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  • Seven am 19 Nov 2016 10:06
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Jaaa, ich lebe noch. Und jaaa, mein Reisebericht geht weiter. Prüfungen sind durch und Computer ist auch repariert, so geht's jetzt in die 2. Halbzeit...

01.09.16 – Makambako – Ruaha
Haben wir die richtige Entscheidung getroffen? Ist es wirklich sinnvoll, one way 276km und 5 Stunden Fahrzeit auf sich zu nehmen, nur um zuzuschauen, wie sich eine helle Kugel am Himmel verdunkelt? Lohnt sich der Aufwand und die Mühe, zwei Tage für dieses Ereignis zu investieren? Fragen, die mir heute Morgen kurz nach dem Aufwachen durch den Kopf gehen. Weitere Fragen, als ich zum Fenster herausschaue: warum laufen die Einheimischen mit Winterjacken und Mützen herum? Wieso sieht alles so grau und blass aus? Wo ist der blaue Himmel? Über Nacht hat sich alles verändert, ausser der Wind. Der bläst immer noch steif um die Ohren, als ich in den Innenhof trete.


Wo ist denn die Sonne?


Sikoyo, in Massai-Bedeckung eingepackt. Die Windstärke erkennt man am Baum...

Wir beschliessen zuerst mal zu frühstücken und abzuwarten und schliesslich doch zu bleiben. Während des Frühstücks betreten einige Polizisten in Vollmontur den Innenhof und gehen auf einen Kaffee. Die politische Opposition hat eine Demo für heute angekündigt, daher die Aufmachung. Es klart langsam auf, wobei die Wolken immer noch dominieren. Der Wetterbericht hat aber Besserung auf Mittag in Sicht, wenn die Verdunkelung eintritt.

Wir bleiben in der Lodge und gehen zur Bar, welche auf der anderen Seite im Innenhof liegt. Zu dritt sitzen wir nun da vor der Bar, richten es uns so gemütlich es geht ein und warten. Wir stellen unser Equipment auf und warten. Wir setzen unsere Spezialsonnenbrille auf und warten. Wir gucken in die Sonne und warten. Wir erklären den Einheimischen, was wir hier machen und warten. Sikoyo ist oft dick eingepackt (ja, der Wind bläst immer noch), hat aber Spass mit uns, während wir warten. Er fordert Einheimische immer wieder auf, mit seinem Smartphone uns zu fotografieren, wie wir warten.


Wir sind bereit...


3 Männer in Makambako (ausnahmsweise windstill, sonst hätte sich Sikoyo mit dem Massai-Umhang eingepackt) - (Copyright Sikoyo)

Dann – von mir fast unbemerkt - geht’s langsam los – das Warten hat ein Ende! Der Mond schiebt sich von links her in die Sonne. Immer mehr Sonne wird bedeckt, was nur mit der Brille oder mit aufgesetztem Filter erkennbar ist. Wenn man von blossen Auge in die Sonne schaut (ich weiss, sollte man nicht tun), sieht man überhaupt keine Veränderung. Es wird auch nicht dunkler in der Gegend. Die Leute in Makambako merken nichts von der Finsternis, ausser diejenigen, die sich in der Lodge aufhalten und ab und zu durch die Brille blicken. Ansonsten, daily usual...


Huch, es beginnt...


... der Mond schiebt sich vor die Sonne...


... immer mehr und mehr....


... bis es aussieht als wäre es Neumond...

Um 12.04 Uhr ist es soweit. Die ringförmige Sonnenfinsternis ist Tatsache!


Tataaa! Das Werk ist vollbracht!

Die Finsternis dauert rund eine Minute, dann ist der Spuk vorbei. Dafür sind wir total 600 km gefahren. Ein bisschen mehr Spektakel habe ich schon erwartet. Naja, zumindest haben wir den Standort ideal getroffen, der Ring ist umlaufend gleichmässig ausgefallen.
Um 12.10 Uhr befinden wir uns schon im Auto und fahren zurück Richtung Ruaha. Ob wir es bis in den Nationalpark schaffen oder noch eine Zwischennacht irgendwo einplanen müssen, entscheidet sich in den nächsten Stunden. Verkehrsmässig haben wir keine grösseren Hindernisse und kommen gut voran. Von den angekündigten Demonstrationen haben wir nichts gesehen, auch keine weiteren Polizisten in Vollmontur. Um 15.40 Uhr erreichen wir Iringa und tanken auf. Uns bleiben noch gut 2 Stunden für 110 km. Wir versuchen es. Sikoyo drückt auf’s Gas, als wir Iringa hinter uns gelassen haben. Schnell, aber doch konzentriert fahren wir auf der Schotterpiste. Unterwegs haben wir noch die Zeit, zwei Kisten mit Wasser einzukaufen. Und tatsächlich, um exakt 17.49 Uhr erreichen wir das Gate.


Das Tor ins (Tier)Paradies...

Grosse Freude und Erleichterung, auch bei Sikoyo. Nun sind wir also wieder zurück in der Wildnis.


Noch schnell den Sonnenuntergang geniessen

Direkt steuern wir auf unsere Unterkunft zu, anschliessend geht’s zum Abendessen. Heute sind wir nicht alleine am Esstisch, eine Gruppe junger Studenten (ca. 13 Mädels und ein(!) Junge) sind auch zugegen. Der Sprache nach schätzen wir auf eine skandinavische Truppe. Ich versuche Picco zu überzeugen, dass es sich hier um ein Frauenkloster handelt, welche den Pastor mitgenommen haben. Die Sachlage können wir bis zur Nachtruhe nicht klären. :whistle: :lol:
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19 Nov 2016 11:00 #452791
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  • sphinx am 19 Nov 2016 11:00
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Seven schrieb:
Jaaa, ich lebe noch. Und jaaa, mein Reisebericht geht weiter.

Klasse :woohoo:
Seven schrieb:
Prüfungen sind durch
Glückwunsch! ich sollte eigentlich arbeiten/ lernen (und das in meinem Alter :huh: ) aber im Forum zu surfen macht viel mehr Spaß
Seven schrieb:

Um 12.04 Uhr ist es soweit. Die ringförmige Sonnenfinsternis ist Tatsache!


Tataaa! Das Werk ist vollbracht!

Die Finsternis dauert rund eine Minute, dann ist der Spuk vorbei. Dafür sind wir total 600 km gefahren. Ein bisschen mehr Spektakel habe ich schon erwartet.

Sieht schon beeindruckend aus! Würde ich auch sehr gerne erleben, vielleicht bei einem der nächsten.

So ich bin bereits für weitere Abenteuer.
Viele Grüße
Elisabeth
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21 Nov 2016 20:04 #453139
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  • Seven am 19 Nov 2016 10:06
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sphinx schrieb:
Seven schrieb:
Jaaa, ich lebe noch. Und jaaa, mein Reisebericht geht weiter.
Klasse :woohoo:Seven schrieb:
Prüfungen sind durch
Glückwunsch! ich sollte eigentlich arbeiten/ lernen (und das in meinem Alter :huh: ) aber im Forum zu surfen macht viel mehr Spaß
Das verstehe ich. Geht oder ging mir auch so..., aber jetzt hab ich mal Ruhe... hoffe mal, für eine längere Zeit... :laugh:

sphinx schrieb:
So ich bin bereits für weitere Abenteuer.
Na dann, auf geht's... ;)
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21 Nov 2016 20:31 #453143
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02.09.16 – Ruaha
Die heutige Nacht verlief ausserordentlich ruhig. Keine Elefanten, welche den Baum «bearbeiteten», wie noch vorletzte Nacht. Ja, wir sind wieder im Gästehaus untergebracht. Die Parkverwaltung vertröstete uns, bzw. Sikoyo, dass die Bandas zurzeit wieder voll sind – und das Gästehaus übermorgen auch! Aber dann würde in den Bandas Platz zur Verfügung stehen.

„This is Porridge“, sagt uns Prosper am morgen früh beim Frühstück und hat meinen Ablöscher des Tages schon auf sicher. Diese Pampe oder Matsche mit irgendwas Undefiniertem hatte ich zum ersten und letzten Mal in der Armee, am liebsten hätte ich deswegen desertiert! Picco schaut auch nicht begeistert aus der Wäsche, daher deute ich dies, dass er in etwa denselben Gedanken hat wie ich. Ich genehmige mir da lieber zuerst den bereitgestellten Früchteteller mit Avocado, Papaya und Wassermelone. Als es kein Zurück mehr gibt, tunke ich den Löffel in Masse und nehme vorsichtig den ersten Biss. Dann einen zweiten, einen dritten, einen vierten. Verdammt, das schmeckt ja toll! Viel besser als ich es zu der Zeit im Militär in Erinnerung hatte. Gut, hier haben wir auch den besseren Koch…

Gegen 7.30 Uhr fahren wir los zum Gamedrive. Der erste Stop ist bei einem Storchenbaum. Die Flattermänner haben einen sicheren Zufluchtsort für die Nacht gefunden und machen vorerst keine Anstalten, den Baum zu verlassen.


Das Nachtlager, mit frischer Höhenluft...

Als nächstes stoppen wir bei einer Giraffenfamilie. Das Junge schaut neugierig zu uns, sucht aber immer wieder den Kontakt zur Mutter. Der grosse Blechkasten mit den vier Rädern ist ihm nicht geheuer…


Hey Kleiner...


...da musst aber noch ein bisschen wachsen, bist du mit Mami auf Augenhöhe bist...

Weiter folgen zwei Rotschnabeltokos, welche auf einem Baum einen Balztanz aufführen sowie ein einsamer Elefant beim futtern.


Die beiden Tokos beim Balzen

In einer weiten Ebene treffen wir auf eine grosse Büffelherde. Wir schätzen so um die 200 Tiere. Sie sind offenbar auf dem Weg zum Fluss. Die Tiere sind sehr zurückhaltend, nur langsam nähern sie sich uns und umrunden die letzten paar Meter vorsichtig den Wagen. Wir bleiben gute 30 Minuten stehen und beobachten die Herde. Dann fahren wir zuerst parallel, dann Richtung Fluss.


"Du hast doch einen Vogel!" - "Nein!" - "Doch!" - "Wo?" - "Auf dem Kopf..."

Die Landschaft ändert sich ständig. Von einer offenen Savanne über dichten Wald und natürlich das Flussufer. Tiere sehen wir nicht sehr viel (Picco hat aus seiner Erfahrung jedenfalls mehr erwartet), dennoch ist Abwechslung angesagt. Da sind Impalas, dort Zebras die sich auf dem Sandboden wälzen, hier ein startklarer Adler(?), dort hinten Warzenschweine, im Hintergrund Grünmeerkatzen, am Flussufer sonnt sich ein Schakal, da unter dem Busch ist ein Fellhügel, …. äähh Fellhügel? „Ähh, stop please. Can you go back five meters?“


Hab bisher immer gedacht, nur Schweine wälzen sich im Dreck...


Schakal am sonnenbaden


Charlybravodelta, ready for Takeoff


1, 2, 3, hab dich gesehen!

Der Löwe, der sich als Fellhügel entpuppt und nun vor uns liegt, ist unser erster Löwe im Ruaha. Er sieht satt, zufrieden und müde aus. Kein Wunder, seine Mahlzeit liegt direkt nebenan und anhand der Hörner ist oder war es mal ein Kudu. So wie das aber aussieht und riecht, würde bei uns der Lebensmittelinspektor eingreifen und die Kantine sofort schliessen, dem Löwen ist es egal, gibt’s halt die nächsten paar Tage Trockenfleisch.


Darf ich vorstellen: unser erster Löwe! :woohoo:

Zwei weitere Fahrzeuge gesellen sich zu uns und stehen leicht versetzt hinter uns. Die Müdigkeit ist beim Löwen plötzlich nicht mehr sichtbar, stattdessen wirkt er hochkonzentriert und schaut die Neuankömmlinge an.


Unser Löwe wirkt plötzlich angespannt und fokussiert sich auf die Neuankömmlinge

Plötzlich springt er wie vom Affe gebissen auf und rennt durch’s Gebüsch Richtung Strasse in ein anderes Gebüsch. Was sollte denn das, spinnt der jetzt komplett? Als ich mich umdrehe, sehe ich den Grund für des Löwen Abgang: der Fahrer eines anderen Fahrzeugs ist ausgestiegen! Jedoch unklar ist mir, warum diese hohle Schelle das Auto verlassen musste. Er lächelt das Malheur weg und folgt dem Löwen – wir auch. Unter einem dichten grünen Strauch steht er und beobachtet nur das Fahrzeug mit dem zuvor ausgestiegenen Fahrer. Als er die Chance sieht, kommt er hervor und läuft wieder zu seinem vorherigen Platz. Der schlaue Fahrer weiss nun nichts besseres, als ihm zu folgen, als der Löwe noch auf der Strasse ist. Nicht viel hätte gefehlt und er hätte das arme Tier überfahren! Was für ein saudummer oberidiotischer Dummkopf! Anders kann man es nicht erklären und alle in unserem Wagen sind der gleichen Meinung. Als sich der «Schlaukopf» entfernt, legt sich der Löwe – nun wieder sichtlich entspannt – neben der Strasse nieder.

Eigentlich wollen wir noch die Büffel beim Trinken beobachten, aber diese haben ihren Durst schon gelöscht und befinden sich auf dem Rückweg. Schade, aber eine Löwensichtung hat dafür entschädigt. Als Trost gibt es - eine weitere Löwensichtung, diesmal bei einer Löwenfamilie, welche es sich im Schatten unter einem Baum gemütlich gemacht haben. Sikoyo fährt zielstrebig zum Ort und uns erwartet nebst einem Kamerateam und einem weiteren Fahrzeug ein männlicher Löwe, zwei Weibchen und zwei Kleine.


Der eine Kleine...


... und der Rest der Familie

Passieren tut nicht viel, ausser das der eine Kleine ein wenig mit Mama schmust. Die anderen geniessen das Dolce far niente auf ihre Weise, indem sie einfach daliegen. Wie Mikado: wer sich zuerst bewegt, hat verloren… Nachdem wir hier keine Action erwarten, fahren wir langsam zurück, denn bald ist Mittagszeit. Unterwegs – unweit der Löwen – ist aber noch eine Gruppe Giraffen, welche den Weg säumen.


Die hier sind im Gegensatz zu den Löwen in Bewegung...

Um 13.00 Uhr sind wir zurück beim Lunch. Es gibt panierten Fisch, Pommes, Salat und Gemüsepizza. Nach einer Stunde ausruhen starten wir um 16.00 Uhr zum nachmittäglichen Gamedrive. Wir fahren zur Bridge, wo wir unseren ersten Halt machen. Als ich zum Fahrzeug aussteige und mich umdrehe, erschrecke ich! Seit wann ist denn ein Japaner in unserer Reisegruppe? Beim genaueren Hinschauen entpuppt sich dieser als Picco, der als wandelnder Kameraständer herumläuft…


Hilfe, der Japaner ist los! So etwas hätte ich jetzt eher bei der Kapellbrücke in Luzern erwartet...

Wir geniessen die schöne Landschaft, garniert mit Hippos und Krokos. Als wir auf der Brücke stehen, schwimmt direkt eine Panzerechse auf uns zu, wohl mit der Hoffnung, dass entweder ich (oder der Japaner) hineinfällt und er seinen Bauch vollschlagen kann. Mir kommt dabei der Spruch von Bud Spencer (R.I.P.) in den Sinn (Plattfuss am Nil): Für so’n fettes Frühstück musst du schneller sein, gepanzerte Pflaume!


Fluss mit Felsen mit Palme mit Nilpferd


Kroko auf Pirsch

Weiter geht’s zur einer Picnicsite, wo auch einige Vögel zu beobachten sind, u.a. einen Goliathreiher. Unsere Einsamkeit wird bald gestört, es nähert sich ein Reisebus mit vollem Inhalt. Ich bin sehr verwundert darüber, dass so ein grosser und schwerer Bus den Weg über die Holperpiste schafft. Als die Insassen des Buses den Ort für zufriedenstellend befunden haben und abfahrtbereit sind, fahren auch wir los – vor dem Bus, nicht, dass wir hinter dieser Dieselrochel hinterher fahren müssen.


Gross, grösser, Goliath. Wie das Kroko auf der Jagd... und wie das Kroko erfolglos...

Nun folgt die eigentliche Mission des Nachmittages: Operation Punktkatze! Irgendwo in den Hügeln, wo wir nun hinfahren, soll sich ein Leopard aufhalten. Also Augen auf und Konzentration. Und wir finden… dabei die nächsten Verwandten der Elefanten, Klippschliefer. Sie sitzen/liegen/kauern auf den Felsen und beobachten die Umgebung – fast alle in die gleiche Richtung.


Das 10-Augen-in-eine-Richtung-Prinzip. Nur einer schert sich nicht darum...

Vielleicht sehen sie einen Leo? Die Zuversicht steigt. Wir fahren weiter dem Hügel entlang. Suchen jeden Fels und Baum ab, aber niente. Leider kein Leopard für heute Abend, dafür sehen wir wiederum einen schönen Sonnenuntergang und auf dem Weg zurück zwei Hyänen, die in Richtung Dorf laufen. Im Dorf drin selber trippelt ein Schakal ungezwungen umher, immer mit genügend Abstand zu Menschen.
Das Nachtessen besteht aus Selleriesuppe, Reis mit Beef Stew. Der Hunger hält sich in Grenzen, da der Lunch schon relativ spät ausgefallen ist. Zurück im Guesthouse, beim Reisebericht schreiben, höre ich eine Hyäne und ein nicht so weit entfernter Löwe.


Zum Abschied ein weiterer Sonnenuntergang, made in Africa!
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