THEMA: Vom Rand des Höllenlochs ins Inselparadies
18 Okt 2016 07:46 #448620
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  • picco am 18 Okt 2016 07:46
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Hoi Marina
Deine Frage ist mir überhaupt nicht wertfrei rübergekommen, da du wissen willst ob entweder Sikoyo nicht fähig ist so was zu buchen oder wir nicht fähig sind so was nachzuprüfen...
Desweiteren darf man meiner Meinung nach in einem Reisebericht natürlich Fragen stellen, aber Antworten einzufordern überschreitet doch etwas den Anspruch den man als Leser stellen darf.
Deine Fragen sind übrigens mindestens zum grossen Teil beantwortet, nur nicht so wie du es gerne hättest, denn wenn man ein Paket offerieren lässt und dann den Auftrag erteilt hat man vor der Reise keinen Kontakt zu den Unterkünften oder deren Verkäufern, also wissen wir auch nicht ob Tanapa oder Sikoyo was falsch gemacht hat. Wir haben, da es an der Situation nichts geändert hätte, auch nicht mit Nachdruck nachgefragt.
Was die Unterkunft für die Sonnenfinsterniss angeht haben wir ihm keine Wunschunterkunft vorgegeben sondern nur die Gegend wo es sein soll, aber selbst wenn, weshalb sollten wir eine Reservierungsbestätigung der Unterkunft erhalten wenn wir doch die Offerte mit Vollpension haben? Die inkludiert ja die Unterkunft!
Im Übrigen bin ich der Meinung dass Svens Komentar viel weniger Potential hat Sikoyo zu schaden als diese Diskusion hier, bei der du wissen willst wer woran Schuld ist. Wobei man auch anmerken muss dass Sven ja noch am Schreiben ist und der von dir bemängelte Satz ja nur ein momentanes Gefühl widerspiegelt. Immerhin hat Sven 'live' vor Ort geschrieben. Wart doch einfach bis zum Schluss, sonst wird aus einer Mücke ein Elefant, was ja weder in deinem noch im Sinne von irgendjemand Anderem ist.
Nach meiner Erfahrung gibts übrigens in Ostafrika IMMER Dinge die nicht ganz so klappen wie sie hätten klappen sollen, da ist Sikoyo im Vergleich mit Anderen nicht besser und nicht schlechter. Ich zumindest sehe keinen Grund nicht mehr bei ihm zu buchen. Zumal ich mehrere Leute kenne bei denen es perfekt geklappt hat und ich mich ansonsten auch nicht über ihn beklagen kann.
Und bitte ruf mich nicht mehr an deswegen, ich bin aktuell im Ausland und hab kein Interesse an hohen Roaminggebüren, danke.
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18 Okt 2016 15:52 #448672
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Hallo Sven,

nun bin ich auch in Deinem Bericht "zugestiegen" - Du bist ja um Meilensteine weiter fortgeschritten als Picco B) :woohoo: - bei dem warte ich noch auf die Bilder vom Lavasee :whistle: .

Na dann kommen bei Dir hoffentlich schon bald die Eindrücke vom Inselparadies :P - da war ich nämlich auch gerade - mal schauen, was Ihr dort so erlebt habt.

Vielen Dank zwischendurch schon mal für den schönen Bericht!

Liebe Grüße
Sabine
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18 Okt 2016 19:26 #448685
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@Picco,

Deine Befindlichkeit interessierst mich nicht im Mindesten und deine Antworten waren nichtsdestotrotz sehr aufschlussreich.
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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18 Okt 2016 20:13 #448690
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Liebe Marina

Nun melde ich mich auch noch, nachdem einige Zeit verstrichen ist. Da ich mich momentan im Endspurt meiner Weiterbildung befinde und in drei Wochen die Prüfungen habe, bin ich öfters mal geistig vom Forum abwesend. ;)

Buchung
Das habe ich dem Profi überlassen :laugh: . Und nach den Posts von Picco ist dazu eigentlich alles gesagt. Ich weiss auch nicht, wer jetzt schuld trägt, dass es mit den Bandas nicht geklappt hat; interessiert mich auch nicht. Wir können ja im entfernten Europa nicht wissen (oder ich jedenfalls nicht), dass "dort unten" Kommunikationsprobleme herrschen. Woher auch? Ein bisschen Vertrauen sollte man dem Touroperator schon noch schenken, das alles klappt. Wenn ich alles nach- und hinterfragen würde, hätte der Operator wohl das Gefühl, dass ich ihn für unfähig halte etwas zu organisieren. Und schlussendlich hatten wir ein Dach über dem Kopf und wir waren IM Park, das war das Wichtigste.

Makambako
Dito oben, im Gesamtpaket. Ja, die Distanz war länger als von Sikoyo angenommen, ergo längere Fahrt und mehr Treibstoff. Aber wie Picco schon geschrieben hat, haben wir ihm diesen Mehraufwand vergütet. Von daher, alles i.O. und mit dem Einverständnis von allen geregelt.

Picco und ich haben uns vor der Reise getroffen und er hat mir empfohlen, die Ruaha-Tour mit Sikoyo zu machen, weil er ihn kennt und schätzt - persönlich als Mensch wie auch als professioneller Geschäftsmann. Also habe ich bis dahin nur Gutes von Sikoyo gehört und war entsprechend freudig und positiv eingestellt.
Und jetzt versetzt dich mal in meine Lage: du kommst mit dem Flugzeug an, lernst den (von Anfang an sympathischen) Sikoyo kennen und dann gibt's keine 10 Minuten später gleich mal einen herben Dämpfer, weil wir nicht in die gewünschte Unterkunft können. Und am Vorabend vor der Sonnenfinsternis weiss er nicht genau, wo es hingeht. Da rumpelts schon ein wenig im Oberstübchen. :unsure: Wie Picco schon gesagt hat: ich habe den Reisebericht direkt vor Ort wenn möglich immer am selben Tag geschrieben, da wenn ich nach Hause komme, eh keine Zeit habe, wegen [Absatz 1]. Da bist du nach so einem Tag am Abend beim Schreiben schon leicht verunsichert, ob jetzt alles klappt und/oder wir uns auf weitere Überraschungen einstellen soll(t)en.

Und glaub mir: mit meinem Post will ich niemandem die Existenz bedrohen. Bei Jean hat es ja wegen dem Taxi in Kigali zu Beginn auch nicht geklappt und nachher war alles perfekt. Wieso sollte es hier im Ruaha nicht so sein? ;)

Liebe Grüsse
Sven
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18 Okt 2016 20:25 #448693
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Butterblume schrieb:
Deine Befindlichkeit interessierst mich nicht im Mindesten und deine Antworten waren nichtsdestotrotz sehr aufschlussreich.
Da erzählst du mir nichts Neues... :S :whistle: ;) B)
Aber lassen wir Sven weiterschreiben... ;)
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18 Okt 2016 20:50 #448694
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31.08.16 – Ruaha - Makambako
«Knirsch», «knacks», «knatter»… Uff, was ist das bist jetzt für eine Nacht. :woohoo: Es tönt so, als ob Einbrecher das Haus nach Schwachstellen durchsuchten und nun den ganzen Schuppen auseinander nehmen. Wenn man aus dem Tiefschlaf erwacht und dann solche unbehagliche Geräusche hört, pumpt das Herz schon mal ein bisschen schneller. Es ist stockdunkel, im Zimmer wie auch draussen. Der Strom wurde um ca. 22:00 Uhr abgestellt. Und jetzt? Irgendwie getraue ich mich nicht, die Stirnlampe einzuschalten. Ich horche in die Dunkelheit. «Knirsch», «knacks»… wieder und immer wieder. Langsam tapse ich zum einen der beiden Fenster, schaue hinaus, sehe natürlich wegen der Dunkelheit nichts. Und doch meine ich, einen Umriss zu erkennen. Ein grosser Umriss. Direkt neben dem Baum. Obwohl die Dämmerung noch nicht eintritt, dämmerts mir: das ist ein Elefant, der den Baum malträtiert, direkt neben meinem Zimmer. Plötzlich poltert die Fensterscheibe auf der anderen Seite. Waahhh :woohoo: , ich erschrecke, das Herz pumpt wie wild! Langsam nähere ich mich auch hier und schaue hinaus – immer noch ohne Stirnlampe. Ich sehe und höre nichts und verkrieche mich wieder ins Bett. Schlafen? Ja, geht so, ist schon einen Heidenlärm da draussen. Man weiss ja nie, was der Elefant noch vorhat in dieser Nacht. Vielleicht ist ihm ein Baum nicht genug...? Hyäne und Schakal mischen sich ins abendliche Unterhaltungsprogramm mit ein.

Trotz späten Weckruf um 7.00 Uhr war es eine kurze Nacht. Wir treffen uns um 7.30 Uhr mit Sikoyo vor dem Gästehaus und ich nehme noch einen Augenschein neben meinem Zimmer vor. Der Baum sieht ziemlich mitgenommen aus. Unter meinem (polternden) Fenster der Nacht sehe ich Fussabdrücke von einem Elefanten. Wahrscheinlich hat der mit seinem Rüssel an die Scheibe «geklopft». Total müss(t)en also zwei Elefanten hier gewesen sein. Puuhh, die erste Nacht hier und gleich so Action. Und das im Gästehaus statt unten am Fluss… Wir fahren anschliessend zu den Bandas, wo wir im Essraum frühstücken.


Mein Zimmer bei der grossen Fensterscheibe vorne links, der bearbeitete Baum rechts. Zwischen Gebäude und der Mauer ist der 2. Elefant durchgelaufen und hat mal schnell die Scheibe angeklopft.


Wo gehobelt wird, fallen Späne. Aber Elefanten sind nicht besonders begabte Schreiner, was die Holzbearbeitung betrifft...

Leider hat es nicht geklappt, die Sonnenfinsternis im Katavi-Nationalpark zu buchen, obwohl wir vor gut 9 Monaten angefragt hatten. Die Sonnenanbeter waren leider schneller. So fahren wir nun Richtung Makambako, wo wir das Spektaktel auch erleben können. Die Fahrt aus dem Ruaha-Nationalpark wird noch für einen kleinen Gamedrive genutzt, wobei uns nur zwei Giraffen Spalier stehen.


Giraffen beim Frühstück


Aussicht auf dem Fluss von der Brücke

Wir steuern Richtung Iringa zu, die Fahrt geht gut voran, trotz Schotterpiste. Kurz vor Iringa wechselt die Strasse auf Asphalt und wir sind zurück in der Zivilisation. Weiter geht es nun Richtung Makambako, vorbei an einigen kleineren Ortschaften, in denen aber doch reger Betrieb herrscht. In Mafinga, ca. 80km vor unserem Endziel, halten wir an für unseren Lunch, den wir in einem Restaurant einnehmen.


Irgendwo zwischen Irigna und Makambako


Und hier wohnt der Bürgermeister...

«Kann ich Musik abspielen?», fragt Sikoyo nach dem Lunch und steckt sein Radiogerät in die Autobuchse. Ja klar, antworten wir, ist besser, als wenn wir singen und freuen uns auf afrikanische Musik wie bei Jean. Ja heiliger Bimbam, hätten wir doch nur selber ein Lied angestimmt. Picco und ich schauen uns an, und zwar in einer Mischung zwischen «huch» und «was zum T….» und «uff». Ich versuchs mal zu umschreiben: man hört nur ein Instrument – ein Keyboard. Dieses besteht aus maximal 12 Tasten. Für die schmalzig-weihnächtliche Hintergrund“atmosphäre“ sorgt sowas wie ein tieffrequentiger Staubsauger. Etwa 5 oder 6 Stücke sind auf dieser CD, bzw. dem Tonträger aufgenommen, danach geht’s in den nie endenden Wiederholmodus. Aber immerhin: keine Celine Dion… :P Und nicht nur drinnen holpert es aus der Box, auch draussen auf der Strasse. Denn kurz nach Mafinga beginnt die grosse Baustelle und wir fahren auf der improvisierten Nebenstrasse weiter. Um 16.30 Uhr kommen wir in der kleinen Stadt Makambako an und das erste, was uns auffällt, ist der stets wehende, kalte Wind. Obwohl die Ortschaft nur auf 1600m.ü.M. liegt, ist es im Schatten ziemlich frisch. Wir suchen uns ein Gästehaus und fragen einen Einwohner danach. Leider entspricht die Unterkunft vor Ort schon äusserlich nicht unseren Wünschen und wir versuchen es mit einer Lodge. Also noch einmal ein Bewohner gefragt, der uns den Weg in eine Seitenstrasse weist. Vor der vermeintlichen Stelle steigt Sikoyo aus und betritt durch ein Tor den Innenhof, während Picco und ich im Wagen die Stellung halten. Kurz darauf kehrt Sikoyo zurück, wir fahren in den Innenhof und inspizieren die Midtown-Lodge. Wie es der Name schon sagt, sind wir mitten in der Innenstadt, trotzdem, dank des Innenhofs, ist es aber ziemlich ruhig. Wir schauen uns die Zimmer an und insbesondere die Bäder, da teils die Klos unter Wasser stehen. Zwei Zimmer passen uns und so bleiben wir hier für die Nacht.
Im hoteleigenen Restaurant essen wir vegetarisches Curry (natürlich bei eingeschaltetem Fernseher, obwohl der kaum Beachtung findet) und gehen dann bald in unsere Zimmer für die Nachtruhe, die dann wirklich auch ruhig ist. Trotzdem ist es eiskalt, die Fenster in meinem Zimmer lassen sich nicht schliessen und der Wind pfeift immer noch. Zum Glück liegen zwei dicke Wolldecken auf dem Bett, bonne nuit!
Letzte Änderung: 18 Okt 2016 20:51 von Seven.
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