THEMA: Spontaner Madagaskar-Trip April/Mai 2018
21 Dez 2018 18:40 #543142
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10.05.2018
Letzter Tag in Ranomafana

Mit einem kurzen Blick auf den östlichen oder grauen Bambuslemur habe ich dann doch alle gesehen:


Der Giraffenhalskäfer darf natürlich nicht fehlen :laugh:


Ich fotografiere liebend gerne auch all die anderen interessanten Insekten, allerdings fällt mir die Bestimmung unglaublich schwer - vielleicht hat ja jemand eine Idee:




Eines der größten Chamäleons, das Calumma parsonii, ist in freier Wildbahn schwer zu entdecken. Zumindest die ausgewachsenen Tiere halten sich sowohl tagsüber als auch nachts hoch in den Bäumen auf. Ein ausgewachsenes Männchen lebt in der Nähe von Ranomafana in einem Mangobaum auf einem kleinen Bauernhof. Ich bin kein Freund von Wildtierhaltung und Streichelzoos für Touristen, habe mich aber doch breitschlagen lassen das Tier anzusehen. So ein Parsonii-Mann wird bis zu 30 cm lang plus nochmal ca. 70 cm Schwanz:


Ich konnte nicht mal nörgeln ;) Das Tier war entspannt, augenscheinlich gesund und ohne Parasiten und lebt tatsächlich frei in einem riesigen Mangobaum, von dem es bei Bedarf vom Enkel des Bauern geholt wird. Auch auf dieser Eingriff in seine Privatsphäre hat ihn nicht wirklich gestört.
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Letzte Änderung: 21 Dez 2018 18:42 von Fluffy. Begründung: Schreibfehler
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22 Dez 2018 13:39 #543196
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11.05.2018
Zeit sich aus Ranomafana zu verabschieden.

Fazit Ranomafana NP und Hotel Manja
Manja ist eine einfache, sehr saubere Anlage mit einem guten kleinen Restaurant etwas ausserhalb vom Dorf Ranomafana, freundliche einheimische Inhaberin, WLAN... ich war zum zweiten Mal da und würde auch bei einem dritten Besuch wieder dort übernachten. Die Bungalows liegen an einem steilen Hang, sollte jemand nicht besonders fit sein oder fußkrank, empfiehlt es sich nach einem Häuschen möglichst weit unten zu fragen.

Für den Park empfiehlt es sich - wie für fast alle Parks - zu verschiedenen Uhrzeiten Exkursionen zu unternehmen, um ein möglichst breites Spektrum der Tierwelt zu sehen (Lemuren halten sich zu bestimmten Uhrzeiten ausschließlich in den Baumkronen auf und sind dann praktisch unsichtbar). Hier ist das Know How des Guides gefragt, ein guter Guide weiß, wann und wo die besten Sichtungen zu erwarten sind und passt den Tagesablauf ggf. der Witterung an, ein schlechter Guide läuft nur einen Rundweg mit Euch ab.

Wir verabschieden uns nach dem Frühstück noch von Diamondra und setzen ihn am NP Office ab, wo er seine Kunden in Empfang nimmt. Dann geht wieder Richtung Antsirabe als Zwischenstopp vor der letzten Station in Madagaskar.



Obstverkäufer am Strassenrand gibt es fast überall - diesmal: Physalis


Reis und Tilapia - wächst alles auf einem Feld :P


Ich wäre schon neugierig gewesen auf die chinesische Bolognese, hab mich aber dann doch für etwas anderes entschieden
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22 Dez 2018 14:22 #543199
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12.05.2018
Wieder ein langer Fahrtag durch das Hochland von Antsirabe nach Andasibe. 300 km klingt gar nicht sooo viel, aber die Routen durch das Hochland sind kurvig, man muss durch die Peripherie von Tana (und den Stau), auf der Strecke von Tana Richtung Tamatave, dem größten Hafen an der Ostküste, herrscht viel Schwerverkehr, der sich durch enge Serpentinen Richtung Küste quält.

Unterwegs bekomme ich noch eine Nachricht vom deutschen Projektleiter von Mitsinjo, dass er eine Nachtführung für eine Gruppe von Primatologen organisiert hat und ich mich, wenn ich es rechtzeitig schaffe, gerne anschließen könne. Also los :cheer: schnell im Hotel Feon' ny Ala eingecheckt und gleich wieder los.

Leider ist direkt vor uns eine große Gruppe unter lautem Geschrei und soviel Licht, mit dem man problemlos einen Flughafen hätte ausleuchten können, in den Wald... wir haben dann etwas gewartet und uns nett unterhalten - die Wissenschaftler kamen von einem Kongress in Tana und waren teilweise zum ersten Mal auf Madagaskar. Die Sichtungen waren dann nicht so toll, allerdings habe ich zum ersten Mal einen Tenrek in freier Wildbahn gesehen, aber leider nicht fotografieren können.

Frisch gehäutete Baumboa


Die Primatologen waren alle im gleichen Hotel wie ich abgestiegen und wir hatten anschließend noch einen schönen und interessanten Abend.
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23 Dez 2018 13:43 #543280
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...oops, wohl aus Versehen abgeschickt
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Letzte Änderung: 23 Dez 2018 14:07 von Fluffy. Begründung: doppelt
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13. und 14.05.2015

Ich habe mich bei meinem - wenn ich mich nicht verzählt habe - vierten Besuch in Andasibe auf das Mitsinjo Community Reserve beschränkt. Weil nicht ganz so einfach zu finden im Netz hier der Link klick

DIE Hauptattraktion in Andasibe ist zweifellos Indri indri, der größte lebende Lemur:









Von meinem Hotel aus kann man mit Glück morgens die Indris "singen" hören (Feon' ny Ala bedeutet "der Ruf des Waldes"). Diesen Weckruf liebe ich genauso wie mit Flußpferdgrunzen geweckt zu werden. Wenn man direkt unter einem singenden Indri steht ist es allerdings weniger romantisch sondern eher ohrenbetäubend :laugh:

Natürlich gab es auch andere Bewohner des Bergnebelwaldes zu sehen

Ein schon relativ großes Parsonii Männchen, aber eben noch nicht richtig groß


Vermutlich Achrioptera


Uroplatus Suchbild


Uroplatus sikorae


auch schöne Augen :laugh:


die Orchideen-Saison ist zwar um, es blüht aber doch gelegentlich noch etwas
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23 Dez 2018 17:03 #543297
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Die Rückfahrt am 15. nach Tana und den Rückflug spare ich mal aus. Für mich ist nach wie vor Air France die beste Gesellschaft, um nach Madagaskar zu reisen. Zuverlässig, schnelle Verbindung mit gelegentlich sehr günstigen Angeboten.

Fazit Reise allgemein
Ich habe etwas mit mir gerungen, ob ich ein so persönliches Fazit schreiben soll und in welcher Form. Vielleicht ist es ja aber doch für den einen oder anderen hilfreich und/oder informativ.

Der Trip hatte und hat einen bittersüßen Nachgeschmack. Zum einen habe ich viele nette Leute kennengelernt und alte Freunde getroffen, hatte super Wetter, tolle Sichtungen und einen entspannten und abwechslungsreichen Urlaub. Andererseits sind mir sehr viele Dinge negativ aufgefallen, die - so zumindest mein subjektiver Eindruck - vor Jahren noch nicht so ausgeprägt waren.

Noch nie war es so einfach sich Informationen auch über die entlegensten Gebiete zu beschaffen wie heutzutage, trotzdem habe ich überall unterwegs Leute getroffen - vor allem junge Leute - die nicht wussten in welchem Reservat sie gerade sind, welche Tierarten dort zu erwarten sind, zur falschen Jahreszeit für ihr "Wunschtier" da waren etc. Anfangs dachte ich noch "ich treff' halt die Deppen" aber verschiedene Guides haben mir bestätigt, dass die Erwartungshaltung der Besucher sich geändert hat, weniger Zeit aufgewendet wird pro Park und schnell enttäuscht reagiert wird, wenn ein bestimmtes Tier innerhalb von 2 h nicht aufzufinden ist. Teilweise werden die Nationalparks und Community Reserves erst gar nicht mehr aufgesucht und die Touristen gleich durch die "Peyrieras" und "Vakonas" Madagaskars geschleust, wo die Tiere natürlich artgerecht gehalten werden und ganz sicher nicht aus dubiosen Quellen stammen *hüstel hüstel* Hauptsache man hat ein schönes Foto.
Früher war ich der Meinung, dass Tourismus und das Interesse an der Tierwelt im Reiseland zum Artenschutz beiträgt. Im Fall Madagaskar bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Dazu kommt, dass der Staat seinen Aufgaben nicht nachkommt - nicht umsonst wird Selbstjustiz von vielen Madagassen als feine Sache angesehen - in vormals sicheren Gebieten kommt es zu Überfällen, Plünderungen und Zerstörung von Einrichtungen von NGOs, illegalen Brandrodungen, Wilderei... ohne ernsthafte Konsequenzen für die Täter.

Versteht mich nicht falsch - ich liebe diese Insel - und deshalb macht es mich traurig in wie vielen Bereichen die falschen Wege eingeschlagen werden. Ich möchte nur darum bitten, etwas genauer hinzusehen und im Zweifelsfall lieber doch einen Nationalpark oder Community Reserve zu besuchen, auch wenn es dort keine Garantien gibt.

Vielen lieben Dank fürs Mitreisen
Carmen
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