THEMA: Madagaskar Reisebericht
15 Sep 2009 12:53 #115066
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  • kobra2 am 15 Sep 2009 12:53
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Hallo Kiboko,

hab mich köstlich über deinen Start amüsiert. Schön und sehr kurzweilig geschrieben. Auf keinen Fall nachlaßen und so weiter schreiben.
Freu mich auf die Fortsetzung.. B)

Gruß

Uli
Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.
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20 Sep 2009 10:48 #115620
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  • eicki am 20 Sep 2009 10:48
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Hallo Bernd,

schön, dass du auch außer deinem Reisebericht von Namibia nun auch den Reisebericht von Madagaskar in das Forum stellst. Auch wir freuen uns auf die Fortsetzung und die tollen Bilder.

Ramona
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22 Sep 2009 12:53 #115819
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  • Kiboko am 22 Sep 2009 12:53
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Madagaskar 2009 Teil 3
13.08.2009 Flug nach Antanarivo


Auch der längste Flug hat ein Ende. Die Sonne geht auf. Ich werfe den ersten Blick auf Afrika. Wenig später beginnt der Landeanflug auf Johannesburg.



Auf wackligen Beinen kann ich endlich mein fliegendes Gefängnis verlassen. Ich bin am äußersten Ende des Flughafens angekommen. Ich folge den Schildern „Transfer Flights“. Der Weg führt durch unendlich lange Gänge. Die Gänge werden schmaler, haben keine Fenster, sind hell gestrichen und durch eine gleißende Neonsonne ausgeleuchtet. Ist endlich das Ende eines Ganges erreicht, kommt ein Knick und dann geht es wieder unendlich lang geradeaus. Südafrika wirbt mit dem Slogan „die ganze Welt in einem Land“. Dabei haben die schon die ganze Unterwelt in einen Flughafen. Der Gang weitet sich zu einer kleinen Halle. Vor mir sind zwei Schalter mit freundlichen Beamten. Hier wird mein Ausweis kontrolliert und ich bekomme einen kostenlosen Andenkenstempel aus Südafrika. Weiter geht der Gewaltmarsch durch die Neonunterwelt. Eine Glasschiebetür versperrt mir den Weg. Die Menschen stauen sich davor. Doch die Automatiktür geht nicht auf. :ohmy: Sollen wir hier verhungern? Oder unseren Anschlußflug verpassen, damit wir länger in Südafrika bleiben? Den Offiziellen ist das anscheinend egal. Ein Team aus Vater und Sohn zerren an der Schiebetür und es gelingt tatsächlich sie einen kleinen Spalt auseinander zuziehen. Die beiden quetschen sich durch die Spalte. Was die können, kann ich auch! Nur ist mein Fotorucksack um ein vielfaches breiter, als der Spalt. Mein Bauch ist noch breiter! Also stemme ich mein volles Kampfgewicht gegen die Glasschiebetüren. Ich spüre ein leichtes Ruckeln. Aber sonst passiert nix. Ich spreche einen Voodoozauber: „Scheiß Tür“ und stemme mich mit voller Kraftanstrengung dagegen. Mit einem entsetzlichen Kreischen gibt der Klügere nach und die Schiebetür geht auf. Unter dem tosenden Applaus der Wartenden geht es in den nächsten Gang, B) dessen Ende nur wage zu erkennen ist. Der erweitert sich in eine kleine Halle. Schlange stehen am Sicherheitscheck und dann bin ich endlich am anderen Ende des Flughafens angekommen. Das nennt man hier Kap der Guten Hoffnung, weil jetzt die gute Hoffnung besteht, den Anschlussflug zu erreichen. Es geht die Treppe hoch und ich stehe in einer virtuellen Glitzerwelt. Willkommen in der ganzen Geschäftswelt in einen Flughafen. Jetzt geht es den ganzen Weg zurück, bis ich ungefähr an dem Gate abfliege, an dem ich vor zwei Stunden angekommen bin. Ob mein Koffer den gleichen Weg gehen muß? Mit einer British Aerospace 146 „Baby Jumbo“ geht es mit der Airlink, einer SAA-Tochter nach Madagaskar.



Ich habe wieder einen Fensterplatz. Diesmal in Reihe 16. Das ist aber bei dem kleinen Flieger schon fast ganz hinten. Nachdem ich mich vergeblich bemühe meinen Fotorucksack zu verstauen landet dieser in einen Geheimfach im Heck des Fliegers. Nach dem Start fliegen die Vororte Johannesburgs vorüber, es folgen kreisrunde Felder mit künstlicher Bewässerung und dann ist alles braun in braun. Ein letzter Blick auf Mosambik



und dann geht es auf das Meer hinaus. Die Fluggesellschaft spendiert noch ein paar kulinarische Köstlichkeiten :X



und schon schweben ich über Madagaskar



Beim Landeanflug spießt der Pilot noch ein paar Schäfchenwolken auf und es gibt ein paar Blicke auf Berge und Reisfelder.



In den Tälern sind Reisfelder. Auf den Bergen sind Wiesen. Die Bäume wurden alle abgeholzt. Erosionsrinnen verzieren die Hänge.
Nach einer Ehrenrunde knotet der Pilot noch eine Warteschleife an den Himmel und dann schlage ich in Antananarivo auf. Eine Maschine der Air Mauritius ist kurz vorher gelandet. Dort quellen schon die Menschenmassen heraus.



Ich ahne Schlimmes. Die Empfangshalle ist vollgestopft und ich muß draußen warten. So langsam kämpfe ich mich in die Halle vor. Hier muss erst mal ein Formular ausgefüllt werden. Da ich kein Visum habe, stelle ich mich brav am Visa-Schalter an. Nach einer Weile komme ich endlich an die Reihe. Die nette Dame spricht kein Englisch. Ich kein Französisch. Ich wedel mit Pass, Euros und Ticket. Mit Händen und Füßen fängt sie an zu Gestikulieren. Ich verstehe nix. Dann schleift sie mich zu einen großen Plakat. Da steht in englischer Sprache drauf, dass man für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen kein kostenpflichtiges Visum mehr braucht. Prima! :) Jetzt geht es zur nähsten Schlange. In einen Kabuff sitzen 4 schwitzende Polizeibeamte und stempeln Pässe. Ich stelle mich am Schalter 1 an. Nachdem ich fast am Schalter bin, werde an die andere Schlange auf der anderen Seite des Kabuffs verwiesen. :S Immerhin konnte ich dabei den Vordermann überholen. Die Freude ist aber nur von kurzer Dauer. Als ich endlich am Schalter 2 dran bin, will der Beamte von mir ein zweites Formular für die Polizeivermerke haben. :S Also wieder zurück und auch dieses Formular ausgefüllt. Jetzt stelle ich mich gleich an den 2. Schalter an. Kurz bevor ich an der Reihe bin, soll ich mich wieder an die Schlange vom ersten Schalter anstellen. :S Ich komme mir vor wie Asterix und Obelix im Haus das Verrückte macht. Gebt mir doch endlich den Passierschein A38. :silly: Aber auch die Warterei hat ein Ende. Ich darf endlich meinen Pass mit den beiden Formularen abgeben. Die schwitzenden Beamten hauen einen Stempel in meinen Reisepass. Mein Ausweis kommt auf einen Stapel. Durch die nachfolgenden Einreisewilligen wird der Stapel immer größer. Ein Beamter kontrolliert dann die Stempel und gibt die Pässe aus. Dabei nimmt er immer den nächsten Ausweis von unten. Jetzt liegt meiner ganz unten. Ich bin gleich dran! Nix da! Der Beamte hat keine Lust mehr und übergibt den Stapel an einen Kollegen. Der dreht den Stapel einfach mal um und legt ihn auf einen viel größeren Stapel vom anderen Schalter. :ohmy: Ich darf wieder warten. Als letzer aus den beiden Fliegern bekomme ich endliche meinen Pass ausgehändigt. :huh:

Das Kofferkarussell dreht sich schon. Hin und wieder kommen mal ein paar Koffer auf das Band. Die Menschen stehen in Fünferreihen davor. Mein Köfferchen ist noch nicht dabei. Ich habe also noch nix verpasst. Bei der folgenden Runde kommt auch schon mein Köfferchen vorbei – just in Time. :)

Ich verlasse die heiligen Hallen. Draußen erwartet mich auch schon Eric, mein Guide und Fahrer. Der nächste Weg führt zur Bank. Ich tausche 300 EUR und bekomme dafür schlappe 801000 Ariary. Das sind über 80 Scheine! Ich bin reich! Im ersten Augenblick ärgere ich mich ein wenig – mit 400 EUR wäre ich Millionär gewesen. Aber auch so habe ich die Taschen voller Geld. :woohoo: :woohoo: :woohoo:

Es werden immer 9 Scheine gestapelt. Der 10. Schein wird drumherum gewickelt. Der Stapel wird dann zusammengetackert.



Es geht auf den Parkplatz. Dort steht ein dunkelgrüner Galloper - Hyundai - Mein Auto! :woohoo:



Das Auto hat fast senkrechte Scheiben, so dass ich gut und fast reflexfrei durch die Scheiben fotografieren kann.

Dann geht es in das Getümmel von Antananarivo, die Hauptstadt Madagaskars.
Die Häuser liegen auf Hügeln. In den Tälern sind Reisfelder



Durch die Häuserschluchten quält sich der Verkehr.
Eine Flotte von Großraumtaxis vom Typ 2CV und R4 bevölkert die Straßen.



An diesen Tag geht die Fahrt noch bis zum Andasibe Nationalpark.

Fortsetzung folgt :P
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

Fotoreportagen und Bildgalerien aus aller Welt: foto-kiboko.de
Letzte Änderung: 22 Sep 2009 13:02 von Kiboko. Begründung: Tippfehler
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22 Sep 2009 13:12 #115827
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  • Gforce am 22 Sep 2009 13:12
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Hallo Kiboko,

primaprimaprima und mehrmehrmehr davon - bald!

LG
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22 Sep 2009 14:58 #115854
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  • eicki am 20 Sep 2009 10:48
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Hallo Bernd,

prima, dass du uns mitreisen lässt.

Ramona
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22 Sep 2009 15:20 #115858
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  • Bamburi am 22 Sep 2009 15:20
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Hallo Bernd,

das sind wirklich hammergeile Reiseberichte. Bitte mehr davon!!!!

Viele Grüße
Anja
Intelligent people discuss ideas. Fools discuss how people should behave. (Paulo Coelho)
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