THEMA: Vereinsgründung "Fahrräder für Afrika" in Dresden
05 Dez 2011 20:05 #215526
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  • Fahrräder für Afrika am 05 Dez 2011 20:05
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Hier mal wieder etwas Neues von uns. Denn pünklich zur Weihnachtszeit haben wir einen neuen prominenten Unterstützer (zumindest in Ostdeutschland halbwegs bekannt):

Die Bäckerei Raddatz betreibt rund 100 Filialen in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt und sammelt wie jedes Jahr auch in dieser Adventszeit wieder den sogenannten "Stollentaler". Dazu steht in jeder Filiale eine Spendenbox unseres Vereins, die man leicht an unserem Logo und Schriftzug erkennt. Wir hoffen auf große Unterstützung aller Raddatz-Kunden!

Die Bäckerei-Kette gibt es nun schon seit 1990 und seit dieser Zeit führt die Familie Raddatz die Geschicke des Unternehmens. Ganz nebenbei betreibt sie auch eine Gästefarm in Namibia und engagiert sich auch dort für benachteiligte Menschen. Aufgrund unseres letzten Projekts in Namibia standen wir schon lange in Kontakt mit dem Unternehmen und freuen uns besonders, dass die Bäckereifamilie bei unserem aktuellen Werkstattprojekt in Sambia mithilft.

Hier gibt es eine Übersicht über alle Filialstandorte der Bäckerei Raddatz. Auch unsere Spendenseite auf betterplace erscheint nun im neuen Gewand und für das aktuelle Sambiaprojekt findet ihr diese unter folgender Adresse: http://www.betterplace.org/de/projects/8085-fahrrader-fur-afrika-fahrradwerkstatt-in-sambia

Viele Grüße und eine frohen Vorweihnachtszeit,

Felix
Fahrräder für Afrika e. V.

PS: Auch die Suche auf benefind wurde optimiert und entspricht nun den "aktuellen Standards". Jede Suche hilft!
Letzte Änderung: 05 Dez 2011 20:06 von Fahrräder für Afrika.
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05 Dez 2011 20:50 #215535
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  • sha am 05 Dez 2011 20:50
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Hallo

Ihr plant euer Projekt auf Sambia auszuweiten. Darf ich fragen, wie ihr auf Samiba kommt? So viel ich weiss, haben sie eine eigene Fahrradproduktion. Es sind auch schon auffallend viele Menschen mit einem Fahrrad unterwegs und an vielen Orten gabs auch eine "Werkstatt". Ich frage mich, ob ihr da viel bewirken könnt?

LG sha
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06 Dez 2011 08:49 #215564
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Hallo,

in Sambia werden wir mit www.new.zambikes.org/ Zambikes und BEN Namibia zusammenarbeiten. Beide haben Bedarf gemeldet.
In welcher Region von Sambia warst du denn? Du hast natürlich vollkommen Recht, man darf keine vorhandene Infrastruktur zerstören! Aber anscheinend ist diese noch nicht überall gleich gut entwickelt...

Viele Grüße,

Felix
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07 Dez 2011 20:47 #215747
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Hi,
Ne richtige Fahrradproduktion gabs in Zambia mal in Chipata, gibt es meines wissens aber nicht mehr. Fuer mich stellt sich allerdings schon die Frage, warum gebrauchte Fahrraeder nach Zambia importiert werden sollen, wenn es denn schon eine Social Company (Zambike) gibt, die Chinesische MTB-Ramen importiert und die Raeder in Zambia montieren laesst und auch Mechaniker ausbildet. Ich hatte vor 3 Jahren eins dieser Raeder und das war ordentlich und auch nicht teurer als 100 Euro.
Vielleicht besser ein anderes Land auswaehlen? Versteht mich nicht falsch, ich finde das Projekt im Namibischen Kontext super...
Gruesse,
tokoloshe
Letzte Änderung: 07 Dez 2011 20:48 von tokoloshe.
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08 Dez 2011 11:46 #215802
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Hallo,

ich verstehe deine Einwände/Fragen und das Problem ist natürlich vielschichtig. Ich hoffe ich kann es halbwegs erklären.
Bei der Auswahl der Standorte muss man natürlich viele Parameter einbeziehen. Zuerst wäre da der Bedarf, aber vor allem auch die vorhandene Infrastruktur und potentielle Partner. Wir haben auch andere Länder im Visier (Nigeria, Ghana, Uganda, Äthiopien sind Beispiele), aber der große Vorteil von Namibia und Sambia ist die Zusammenarbeit mit BEN Namibia. Die betreuen mittlerweile mehr als 25 Bicycle Empowerment Centres in Namibia und haben bereits den Schritt nach Sambia gewagt. Da die das Training vor Ort durchführen und auch immer nachschauen, ob alles noch klappt, sind sie ein wertvoller Partner. In anderen Ländern gibt es das nicht so in der Art. Für uns als junges Projekt ist es wichtig, erstmal Fuß zu fassen und Erfahrungen zu sammeln. Wenn wir jetzt aus dem Stand in ein neues Land gehen und alles selber ausknobeln müssen, wird das sehr schwierig und ist mit unserer bisherigen Manpower auch kaum machbar. Außerdem ist das Südliche Afrika politisch halbwegs stabil und wir müssen keine akuten Sicherheitsbedenken haben. Kurzum - wir können hier relativ einfach etwas bewirken! Wir sind bereits mit Organisationen und Personen in anderen Ländern in Kontakt und hoffen auch bald Neuland betreten zu können. Das kann auch in etwas anderer Form erfolgen, als mit den Fahrradwerkstätten, die wir jetzt aufbauen. Dazu müssen wir aber auch die nötige Unterstützung/Infrastruktur in Deutschland aufbauen und erhalten.

Wir erhalten unsere Räder kostenlos. Das sind Räder, die ansonsten ungenutzt rumstehen, verschrottet werden sollen und einfach nicht mehr gebraucht werden. Diese Räder werden in Deutschland nicht mehr genutzt und es wäre schade, sie einfach verkommen zu lassen. Auch aus ökologischer Sicht kann es durchaus Sinn machen, lieber die bereits verbrauchten Resourcen dieser Räder weiterhin zu nutzen, als neue Räder herzustellen. Wir haben ja auch nicht nur Mountain Bikes, sondern auch Kinderräder, Stadträder oder auch Rollstühle bekommen und in den Werkstätten in Afrika können sich die Menschen dann das aussuchen, was sie brauchen. Diese Räder kosten vor Ort etwa 20-50 Euro und sind damit um einiges billiger als die neuen Exemplare, wodurch eben auch ärmere Menschen diese kaufen können. 1000 Rand/N$ sind eine Menge Geld - das kann sich doch fast keiner leisten (zumindest nicht die Zielgruppe). Wir sind auch der Meinung, dass die Räder, die wir nach Namibia/Sambia bringen von höherer Qualität sind, als die indischen Räder. Natürlich werden alle unsere Räder vorher überprüft, was übrigens in einer Behinderternwerkstatt und einer JVA passiert!
Natürlich ist auch Vorsicht geboten! Wir wollen keine vorhandenen Unternehmen zerstören, wie dies z.B. bei der Kleiderspende vielfach passiert. Das ist absolut nicht unser Ziel und deswegen kooperieren wir ja auch mit Zambikes! Die wissen ganz genau, wo sich ein neues Empowerment Centre lohnt und wo es vielleicht sogar schadet! Auch aufgrund dieses Insiderwissens gehen wir diesmal nach Sambia. Unser Ziel ist es, das Fahrrad als Verkehrsmittel langfristig zu etablieren. In einigen Regionen von Sambia scheint das schon der Fall zu sein, in anderen nicht. Da setzen wir an.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel auf einmal und muss nochmal sagen, dass ich es super finde, dass wir hier so angeregt diskutieren können! Es gibt viel zu beachten und Feedback ist immer wichtig!

Viele Grüße,

Felix

www.fahrraeder-fuer-afrika.de - Homepage Fahrräder für Afrika e. V.
www.betterplace.org/...dwerkstatt-in-sambia - Spendenseite für Sambia-Projekt
Letzte Änderung: 08 Dez 2011 11:49 von Fahrräder für Afrika.
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04 Apr 2012 12:58 #230556
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Liebe Forumsmitglieder,

in den letzten Monaten war es etwas ruhiger, aber wir haben hinter den Kulissen natürlich weiter gearbeitet! Hier eine kleine Zusammenfassung:

Zusammen mit der Bäckerei Raddatz aus Sachsen haben wir ja eine Spendenaktion gestartet. Dabei sind etwas mehr als 1600 Euro zusammengekommen und die Bäckerei hat sehr großzügig auf 2000 Euro aufgerundet. Außerdem haben sind zwei neue Abgabestellen zu unserem Netzwerk hinzugekommen (in Magdeburg und Koblenz), sodass wir in Deutschland nun mittlerweile 14 davon haben, plus jeweils eine in Wien und nahe Rom. Vor allem in Bayern und dem Ruhrpott würden wir uns aber über eine weitere Station freuen!
Mittlweile haben wir auch schon wieder 650 Fahrräder gesammelt und kommen dabei unserem Ziel von 900 Rädern bis Mitte Mai gut näher. 500 davon lagern derzeit in Oschatz und 150 in Dresden. In der sächsischen Hauptstadt suchen wir dringend eine Lagerstelle. Am besten wäre ein trockener, abschließbarer Ort, wie z.B. eine Halle. Kennt jemand einen geeigneten Ort oder weiß jemand, an wen wir uns wenden könnten? Mitte Mai sollen dann zwei Container beladen werden mit Ziel Sambia.

Aber was ist eigentlich aus der Fahrradwerkstatt in Mariental geworden? Jeden Monat erhalten wir einen Finanzbericht und eine Rückmeldung zu allen Themen rund um die Werkstatt. In den ersten vier Monaten wurden über 60 Fahrräder verkauft. 14 Fahrräder wurden kostenlos an Krankenschwestern verteilt, die damit Krankenbesuche oder Erledingungen wesentlich einfacher durchführen können.



Am Jahresende wurde ein Teil der Überschüsse verwendet, um die Suppenküche um die Ecke mit 130 Euro zu unterstützen. Dreimal pro Woche werden in dieser 50 Kinder mit einem kostenlosen Mittag versorgt. 10% der Einnahmen fließen sowieso schon an Hilfsprojekte ab und auch in Zukunft werden weitere Projekte in der Nähe unterstützt.

Wie geht es weiter? Im Mai werden wir zwei Container beladen und nach Sambia verschiffen, wo wir dann ein paar Wochen später wieder mithelfen, die Werkstätten zum Laufen zu bringen. Allerdings benötigen wir noch ein paar Fahrräder und vor allem einen ganzen Batzen Geld (in Dtl. steuerlich absetzbar). Wir freuen uns auch, wenn ihr einfach Interesse habt und unsere neue Website besucht! Diese haben wir nämlich auch "upgegradet". Einfach auf www.fahrraeder-fuer-afrika.de klicken.

Ich sage wieder Danke an alle Unterstützer und wünsche allen noch eine schöne Woche,

Felix
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