Aus der Magisterarbeit (s. Post v.C.M. S.60) zur Verkehrs und Unfallsituation Botswanas:
„Auch innerhalb der Stadt Gaborone konnte nahezu kein Fahrradverkehr festgestellt werden.“ Das war 1999.
Aktuell können wir sagen, dass wir in Botswana eine ganze Menge Fahrradfahrer gesehen haben, jetzt im Juni 2011. In Kanye, Gaborone, Selebi Phikwe, Francistown, Nata, Maun.
Nun sind natürlich solche Beobachtungen sehr subjektiv, schließlich haben wir nicht den ganzen Tag an verkehrsreichen Stellen rumgehangen und Verkehrszählungen durchgeführt.
Vielleicht wars auch jeweils zufällig im morgendlichen/abendlichen Berufsverkehr, aber es fiel uns schon auf, dass sie im Straßenbild eine nicht zu übersehende „Größe“ waren. Insbesondere auch deshalb, weil man früher nie Fahrräder sah!
Im Gegenteil, Einheimische belächelten uns Fahrad-fahrende Weiße.
Das ist nun glücklicherweise anders. In Botswana und auch in anderen afrikanischen Ländern.
Warum ich das erzähl?
Es ändert sich was! Das kann man deutlich sehen.
Solch „fremde“ Fortbewegungsmittel müssen immer erst einmal Eingang finden – das ist ja nun endlich geschehen. Und egal wo, überall ist es gut, dieses Fortbewegungsmittel – und dann auch noch mit einem guten Hilfsprojekt verbunden – unter die Leute zu bringen.
Und der Vorteil liegt klar auf der Hand: Der Transport und die Arbeitswege werden einfacher und Zeit/Kraft-sparender. Und die Mädels werden auch noch den Weg aufs Fahrrad finden, war bei uns vor Hundert Jahren auch nicht anders, da fuhr auch kein keusches weibliches Wesen, das auf sich hielt, auf einem Fahrrad. Denn das war unkeusch.
Auch wenn es manch einem nicht gut genug ist, dieses Projekt in Karasburg, es wird nichts schaden. Und die engagierten Leute, die dort ihre Arbeitskraft und Zeit investieren, die können ja später mal berichten.
Übrigens konnten wir in den letzten Jahren dem Einen oder Anderen mit Fahrradflickzeug aushelfen – das haben wir immer auf dem Auto! – und die entnervt zu Fuß latschenden/ihr Fahrrad schiebenden glücklich wieder verlassen.
Gruß lilytrotter