THEMA: Vereinsgründung "Fahrräder für Afrika" in Dresden
30 Jun 2011 17:09 #193315
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  • travelNAMIBIA am 30 Jun 2011 17:09
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Hi Felix,

also ich finde es durchaus sinnvoll ein solches Projekt einmal in einem Ort wie Karasburg (offiziell über 6800 Einwohner - inoffiziell natürlich mehr) zu erproben. Und als sowas will ich es einmal ansehen. Dort kann man sich gut - nach einiger Zeit - nachvollziehen welchen "sustainable impact", denn darum geht es bei solchen Hilfsprojekten, dieses haben wird. Wird einfach nur Fahrrad gefahren oder bringt es den Menschen wirkliche Vorteile im Leben.

Sonnige Grüße
Christian


OFF TOPIC

Hi Erika,

Achtung, das nachstehende ist überspitzt dargestellt und eigentlich auch nicht das Thema des Forums: Es ist erst einmal nicht die Hauptaufgabe von jedem und allen Frauen zu fördern. Es geht um nachhaltige Förderung und das bezieht sich auch auf Männer - schlichtweg auf alle. Ähnlich wie bei einer Frauenquote in Vorständen deutschen Großtunternehmen, bei der mindestens die Hälfe weiblich sein soll. Bei 7 Leuten also die größere Hälfte, nämlich 4. Wo bleibt da die Männerförderung? Wenn die Frauen, laut Deinen Worten das Rückgrat Afrikas sind, dann ist es doch an der Zeit Männer zu fördern, damit sie in allen Bereichen so wichtig werden wie die Frauen. Im Ernst, Frauen fahren kein Fahrrad (was in Namibia eh kaum einer macht), weil sie meist häusliche Arbeiten übernehmen. Männer hingegen sind eher unterwegs (und wenn es nur von der Arbeit auf der Farm zurück ins Dorf ist).

Und wer gibt uns, Dir, mir und überhaupt allen das Recht, zu bestimmen welche "Begehrlichkeiten" den Menschen (Männer und Frauen) in Karasburg zustehen? Man kann doch nicht einfach keine Fahrräder liefern, nur damit keine Begehrlichkeiten geweckt werden!

Sonnige Grüße
Christian
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30 Jun 2011 18:10 #193320
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  • lilytrotter am 30 Jun 2011 18:10
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Aus der Magisterarbeit (s. Post v.C.M. S.60) zur Verkehrs und Unfallsituation Botswanas:
„Auch innerhalb der Stadt Gaborone konnte nahezu kein Fahrradverkehr festgestellt werden.“ Das war 1999.

Aktuell können wir sagen, dass wir in Botswana eine ganze Menge Fahrradfahrer gesehen haben, jetzt im Juni 2011. In Kanye, Gaborone, Selebi Phikwe, Francistown, Nata, Maun.
Nun sind natürlich solche Beobachtungen sehr subjektiv, schließlich haben wir nicht den ganzen Tag an verkehrsreichen Stellen rumgehangen und Verkehrszählungen durchgeführt.
Vielleicht wars auch jeweils zufällig im morgendlichen/abendlichen Berufsverkehr, aber es fiel uns schon auf, dass sie im Straßenbild eine nicht zu übersehende „Größe“ waren. Insbesondere auch deshalb, weil man früher nie Fahrräder sah!
Im Gegenteil, Einheimische belächelten uns Fahrad-fahrende Weiße.
Das ist nun glücklicherweise anders. In Botswana und auch in anderen afrikanischen Ländern.
Warum ich das erzähl?
Es ändert sich was! Das kann man deutlich sehen.
Solch „fremde“ Fortbewegungsmittel müssen immer erst einmal Eingang finden – das ist ja nun endlich geschehen. Und egal wo, überall ist es gut, dieses Fortbewegungsmittel – und dann auch noch mit einem guten Hilfsprojekt verbunden – unter die Leute zu bringen.

Und der Vorteil liegt klar auf der Hand: Der Transport und die Arbeitswege werden einfacher und Zeit/Kraft-sparender. Und die Mädels werden auch noch den Weg aufs Fahrrad finden, war bei uns vor Hundert Jahren auch nicht anders, da fuhr auch kein keusches weibliches Wesen, das auf sich hielt, auf einem Fahrrad. Denn das war unkeusch.

Auch wenn es manch einem nicht gut genug ist, dieses Projekt in Karasburg, es wird nichts schaden. Und die engagierten Leute, die dort ihre Arbeitskraft und Zeit investieren, die können ja später mal berichten.

Übrigens konnten wir in den letzten Jahren dem Einen oder Anderen mit Fahrradflickzeug aushelfen – das haben wir immer auf dem Auto! – und die entnervt zu Fuß latschenden/ihr Fahrrad schiebenden glücklich wieder verlassen.

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 30 Jun 2011 18:12 von lilytrotter.
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01 Jul 2011 09:49 #193394
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Hallo lilytrotter,

hast du zufällig einen Link zu dieser Magisterarbeit. Hab sie leider nicht gefunden...

Vielen Dank für die angeregte Diskussion!

Felix
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01 Jul 2011 10:17 #193400
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  • lisolu am 01 Jul 2011 10:17
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Hallo Felix,

denke lillytrotter meinte den gestern von Carsten Möhle eingestellten Beitrag
namibia-forum.ch/for...tistik-botswana.html


Lg
lisolu
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02 Jul 2011 08:32 #193492
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Vielen Dank für den Link, den werde ich mir demnächst mal in Ruhe anschauen.

Aktuell gibt es eine kleine Planänderung zur Containerbeladung. Aufgrund geänderter Abfahrtszeiten des Schiffes findet die Beladung nun am Donnerstag, 14. Juli 2011 von 15:00 - 19:00 Uhr statt. Die Location ist immer noch die gleiche: Lichtstraße 3, 04758 Oschatz (ehem. Filzfabrik).

Viele Grüße,

Felix
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18 Jul 2011 18:08 #196174
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Wir haben es geschafft! Am Donnerstag, dem 14. Juli haben wir unseren ersten Container mit 450 Fahrrädern, Ersatzteilen und Werkzeugen randvoll gefüllt. Nur knapp vier Stunden hat das Beladen dank der ca. 20 Helfer gedauert. Pünktlich 19:00 Uhr konnte der Container seine Fahrt vom Fahrradlager in Oschatz zum Hamburger Hafen aufnehmen.

Am 21. Juli sticht er in See und wird am 11. August im Hafen von Walvis Bay, Namibia ankommen. Hier wird er von unserem Kooperationspartner BEN Namibia und uns in Empfang genommen. Vom Ankunftshafen nimmt der Container seine letzte Fahrt via LKW nach Karasburg auf. In Karasburg betreibt die Organisation Catholic Aids Action ein Zentrum für HIV/Aids-Erkrankte. Diese werden zu Fahrradmechanikern ausgebildet und eröffnen aus unserem Container eine Fahrradwerkstatt, in der Fahrräder verkauft und repariert werden.

Ein herzliches Dankeschön allen, die in den vergangenen Monaten Fahrräder, Teile und finanzielle Mittel gespendet und damit zum Erfolg unseres ersten Vorhabens beigetragen haben!

Die Fotos könnt ihr entweder auf unserer Website www.fahrraeder-fuer-afrika.de oder auch der betterplace-Seite sehen (da gibt es ein paar mehr) unter www.betterplace.org/...-in-namibia/pictures
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