THEMA: Malarone abzugeben?
02 Nov 2008 11:33 #81218
  • ecki
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  • ecki am 02 Nov 2008 11:33
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Hi,

lesen jetzt schon einige Zeit diesen Thread mit. Irgendwie haben meiner Meinung nach alle ein bischen Recht...

Mein Problem ist nur:
Meiner Meinung nach ist die Chance in Deutschland ein gefaktes Medikament zu bekommen, zuminsdest fast genauso groß, wie z.B. in Holland. Oder wer garantiert mir hier die Echtheit? Auch hier gibt es mindestens ganau so viele habgierige Händler und Zwischenhändler. Oder ist mir da was entgangen?

Viele grüße
Lutz
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02 Nov 2008 13:52 #81236
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  • Imbali am 02 Nov 2008 13:52
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adkstr schrieb:
Vielleicht gelingt es ja mir etwas sachlichkeit in diese Diskussion zu bringen:


Eine Überlegung ganz nebenbei: Wenn ich im deutschen Staat lebe, meine Geld hier verdiene und die Annehmlichkeiten des deutschen Staats in Anspruch nehme, empfinde ich es als unmoralisch, meine (Mehrwert)-Steuer an einen ausländischen Staat bezahle (bei direktem Einkauf im Ausland), nur um ein paar Mark zu sparen.

Dann dürftest Du auch nur innerhalb Dtl. Urlaub machen:-)
Und das wäre doch echt schade!

LG Imbali
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02 Nov 2008 22:33 #81305
  • Gernot Eicker
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  • Gernot Eicker am 02 Nov 2008 22:33
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ecki schrieb:
Hi,

lesen jetzt schon einige Zeit diesen Thread mit. Irgendwie haben meiner Meinung nach alle ein bischen Recht...

Mein Problem ist nur:
Meiner Meinung nach ist die Chance in Deutschland ein gefaktes Medikament zu bekommen, zuminsdest fast genauso groß, wie z.B. in Holland. Oder wer garantiert mir hier die Echtheit? Auch hier gibt es mindestens ganau so viele habgierige Händler und Zwischenhändler. Oder ist mir da was entgangen?

Viele grüße
Lutz

moin,

hier in Deutschland leben wir in einem Beamtenstaat preussischer Prägung.
Hier wird alles protokolliert und für ewige Zeiten festgehalten (ob das mal einer liest, ist eine andere Frage). Bei Arzneimitteln oder Medizinprodukten ist es jederzeit möglich, alles(!) bis zu seinem Ursprung zurück zu verfolgen, weil jeder verpflichtet ist, jeden Schritt zu dokumentieren. Es werden auch von Rückstellungsmustern immer mal wieder Analysen gemacht und, wenn irgendwas auffällig ist, wird die gesammte Charge zurückgezogen. Meines Wissens gibt es eine solche Kontrolle in keinem anderen Land der Welt!
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02 Nov 2008 22:33 #81306
  • Gernot Eicker
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  • Gernot Eicker am 02 Nov 2008 22:33
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ecki schrieb:
Hi,

lesen jetzt schon einige Zeit diesen Thread mit. Irgendwie haben meiner Meinung nach alle ein bischen Recht...

Mein Problem ist nur:
Meiner Meinung nach ist die Chance in Deutschland ein gefaktes Medikament zu bekommen, zuminsdest fast genauso groß, wie z.B. in Holland. Oder wer garantiert mir hier die Echtheit? Auch hier gibt es mindestens ganau so viele habgierige Händler und Zwischenhändler. Oder ist mir da was entgangen?

Viele grüße
Lutz

moin,

hier in Deutschland leben wir in einem Beamtenstaat preussischer Prägung.
Hier wird alles protokolliert und für ewige Zeiten festgehalten (ob das mal einer liest, ist eine andere Frage). Bei Arzneimitteln oder Medizinprodukten ist es jederzeit möglich, alles(!) bis zu seinem Ursprung zurück zu verfolgen, weil jeder verpflichtet ist, jeden Schritt zu dokumentieren. Es werden auch von Rückstellungsmustern immer mal wieder Analysen gemacht und, wenn irgendwas auffällig ist, wird die gesammte Charge zurückgezogen. Meines Wissens gibt es eine solche Kontrolle in keinem anderen Land der Welt!
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03 Nov 2008 11:12 #81334
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  • Ludwigshafen am 03 Nov 2008 11:12
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Hallo Ralf,

vielleicht hilft es Dir etwas weiter.
Unten stehende Info habe ich gestern vom Manager der Vingerklip Lodge erhalten. Ist nur eine Empfehlung für seine Gäste, entscheiden wie man es letztendlich macht, muss jeder für sich selbst. Es wird auch nicht jeder dieser Meinung sein, aber das muss ja auch nicht sein. Letztendlich entscheidet jeder für sich.

Malaria wird ausschliesslich von der Anopheles Mücke übertragen. Jedoch NUR von den weiblichen Tieren und von diesen nur von ganz wenigen \"Trägerinnen\". Man kann also durchaus 10 oder 50 Stiche bekommen (passiert jedoch nie) und keine
Malaria bekommen. Die Mücken brüten auf offenem, stillstehenden Wasser, oder
auf grossen Rasenflächen, die regelmässig gewässert werden. Offenes und stillstehendes Wasser wie auch grosse Rasenflächen hat Namibia jedoch SEHR
wenig. Andererseits ist es jedoch Tatsache, dass sich Malaria weltweit immer weiter ausbreitet. Die Gründe dafür sind (laut englischer Wissenschaftler):

1) Die Einnahme von Prophylaxen während der letzten Jahrzehnte (Die Mücken sind mehr und mehr resistent geworden) und
2) Moderne Transportmittel wie Flugzeug und Auto, durch welche die Mücken verbreitet werden. (Man kann heute in Europa Malaria bekommen, wenn man
im Nahbereich der grossen Flughäfen wie Frankfurt, London, Paris, Zürich, Amsterdam etc. lebt. Es gibt zur Zeit einen Durchschnitt von 17 Fällen pro Jahr in Europa.)

Wir, die wir hier leben, nehmen fast alle keine Prophylaxe, obwohl wir genauso
wenig \"immun\" sind wie jeder Besucher. Trotzdem haben die meisten von uns noch nie Malaria gehabt, selbst wenn und wannimmer wir im Caprivi oder Kavango waren. (Dort ist das Risiko höher als im sonstigen Namibia, weil es viel offenstehendes Wasser geben kann wenn die Flüsse gut Wasser führen oder geführt haben und das Wasser über die Ufer getreten sind.)

Die beste Prophylaxe, die man machen kann, ist die sog. \"Expositionsprophylaxe\". Dies heisst, dass man ab der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung - denn nur dann ist die Anophelesmücke wirklich aktiv - lange Hosen, feste Schuhe mit dickeren Socken, lange Hemdärmel etc. tragen sollte und
nicht kurze Hosen, Sandalen ohne Strümpfe, T-Shirt, etc. Wenn man sich \"richtig\"
wie genannt anzieht, hat man nur noch Hände, Gesicht und Hals frei. Hier kann man sich mit \"Autan\" oder dem hier in Namibia hergestellten \"Fabupharm\" (nichts anderes als Zitronella-Öl auf Vaseline-Basis und Peaceful Sleep) schützen und braucht dann keine andere Prophylaxe. Somit würde man auch die teilweise schlimmen Nebenwirkungen der diversen Prophylaxen vermeiden ! (Auch in den Gebieten Kavango / Caprivi verlassen die meisten von uns sich bisher erfolgreich ausschliesslich auf Expositionsprophylaxe !)

Wenn ein Gast trotzdem lieber eine Prophylaxe nehmen will (trotz eventuellen und manchmal schlimmen Begleiterscheinungen) so würden wir in jedem Fall abraten von \"Lariam\" denn dieses ist keine Prophylaxe, sondern eine Kur ! Wenn jemand
\"Lariam\" als Prophylaxe genommen hat und dann trotzdem Malaria bekommt - was durchaus möglich ist - , hat er/sie ein richtiges Problem weil es dann anscheinend nur noch ein Mittel als Kur gibt, und dieses gibt es momentan nur in den USA. Auch sind die Prophylaxen in Europa teuer (was allerdings kein Kriterium sein sollte, da es um die Gesundheit geht). Für für hiesige Zustände hergestellte Prophylaxen gibt es für einen Bruchteil der europäischen Kosten hier in Windhoek oder Swakopmund in (auch deutschsprachigen) Apotheken

Ein \"Stand-by Mittel\" würden wir auch nicht empfehlen, es sei denn es ist jemand dabei, der feststellen kann, dass man wirklich Malaria hat. Und Letzteres sollte man hier (oder zu Hause nach der Inkubationszeit) doch lieber von einem Arzt machen lassen.)

Eine noch ganz wichtige Sache betreffend Malaria:
Wenn sich jemand mal von einem Arzt auf Malaria untersuchen lassen will, wird dem Patienten ein Tropfen Blut abgenommen indem man ihm einen kleinen Stich in den Finger macht. Hier bei uns können die Ärzte innerhalb von 10 Minuten feststellen ob
man Malaria hat, und, falls positiv, innerhalb von 30 Minuten welche Malaria.
Das Wichtige dabei ist, dass bei dem Patienten zur Zeit der Blutabnahme die Temperatur so hoch wie möglich sein muss ! (Bei Malaria gibt es eine Fieber-kurve, die rauf und runter geht.) Sollte die Blutabnahme erfolgen wenn die Fieberkurve ganz unten ist, wird der Arzt Malaria nicht feststellen können !
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03 Nov 2008 11:46 #81339
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  • Ivonne am 03 Nov 2008 11:46
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Ludwigshafen schrieb:

entscheiden wie man es letztendlich macht, muss jeder für sich selbst. Es wird auch nicht jeder dieser Meinung sein, aber das muss ja auch nicht sein. Letztendlich entscheidet jeder für sich.
Malaria wird ausschliesslich von der Anopheles Mücke übertragen. Jedoch NUR von den weiblichen Tieren und von diesen nur von ganz wenigen \"Trägerinnen\". Man kann also durchaus 10 oder 50 Stiche bekommen (passiert jedoch nie) und keine
Malaria bekommen. Die Mücken brüten auf offenem, stillstehenden Wasser, oder
auf grossen Rasenflächen, die regelmässig gewässert werden. Offenes und stillstehendes Wasser wie auch grosse Rasenflächen hat Namibia jedoch SEHR
wenig.


Bis hierhin richtig

Andererseits ist es jedoch Tatsache, dass sich Malaria weltweit immer weiter ausbreitet. Die Gründe dafür sind (laut englischer Wissenschaftler):

1) Die Einnahme von Prophylaxen während der letzten Jahrzehnte (Die Mücken sind mehr und mehr resistent geworden) und
2) Moderne Transportmittel wie Flugzeug und Auto, durch welche die Mücken verbreitet werden. (Man kann heute in Europa Malaria bekommen, wenn man
im Nahbereich der grossen Flughäfen wie Frankfurt, London, Paris, Zürich, Amsterdam etc. lebt. Es gibt zur Zeit einen Durchschnitt von 17 Fällen pro Jahr in Europa.)
Wir, die wir hier leben, nehmen fast alle keine Prophylaxe, obwohl wir genauso
wenig \"immun\" sind wie jeder Besucher. Trotzdem haben die meisten von uns noch nie Malaria gehabt, selbst wenn und wannimmer wir im Caprivi oder Kavango waren. (Dort ist das Risiko höher als im sonstigen Namibia, weil es viel offenstehendes Wasser geben kann wenn die Flüsse gut Wasser führen oder geführt haben und das Wasser über die Ufer getreten sind.)


Mag sein, Quellen rauszusuchen im Hinblick auf die \"englischen Wissenschaftler\" bin ich im Moment zu bequem, hat aber m.E. alles nichts mit der individuellen Entscheidung zu tun.

Die beste Prophylaxe, die man machen kann, ist die sog. \"Expositionsprophylaxe\". Dies heisst, dass man ab der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung - denn nur dann ist die Anophelesmücke wirklich aktiv - lange Hosen, feste Schuhe mit dickeren Socken, lange Hemdärmel etc. tragen sollte und
nicht kurze Hosen, Sandalen ohne Strümpfe, T-Shirt, etc. Wenn man sich \"richtig\"
wie genannt anzieht, hat man nur noch Hände, Gesicht und Hals frei. Hier kann man sich mit \"Autan\" oder dem hier in Namibia hergestellten \"Fabupharm\" (nichts anderes als Zitronella-Öl auf Vaseline-Basis und Peaceful Sleep) schützen


Das kann man nur unterstreichen!

und braucht dann keine andere Prophylaxe. Somit würde man auch die teilweise schlimmen Nebenwirkungen der diversen Prophylaxen vermeiden ! (Auch in den Gebieten Kavango / Caprivi verlassen die meisten von uns sich bisher erfolgreich ausschliesslich auf Expositionsprophylaxe !)
Wenn ein Gast trotzdem lieber eine Prophylaxe nehmen will (trotz eventuellen und manchmal schlimmen Begleiterscheinungen) so würden wir in jedem Fall abraten von \"Lariam\" denn dieses ist keine Prophylaxe, sondern eine Kur ! Wenn jemand
\"Lariam\" als Prophylaxe genommen hat und dann trotzdem Malaria bekommt - was durchaus möglich ist - , hat er/sie ein richtiges Problem weil es dann anscheinend nur noch ein Mittel als Kur gibt, und dieses gibt es momentan nur in den USA. Auch sind die Prophylaxen in Europa teuer (was allerdings kein Kriterium sein sollte, da es um die Gesundheit geht). Für für hiesige Zustände hergestellte Prophylaxen gibt es für einen Bruchteil der europäischen Kosten hier in Windhoek oder Swakopmund in (auch deutschsprachigen) Apotheken.


Meiner Ansicht nach eine gefährliche Mischung aus Angstmacherei vor Medikamentennebenwirkungen, Halbwahrheiten (Verschleierung einer Malaria durch die Prophylaxe) und komplettem Unsinn (auch wer Lariamprophylaxe betreibt, kann bei einer eventuell trotzdem eintretenden Malaria behandelt werden!!).

Ein \"Stand-by Mittel\" würden wir auch nicht empfehlen, es sei denn es ist jemand dabei, der feststellen kann, dass man wirklich Malaria hat. Und Letzteres sollte man hier (oder zu Hause nach der Inkubationszeit) doch lieber von einem Arzt machen lassen.)
Eine noch ganz wichtige Sache betreffend Malaria:
Wenn sich jemand mal von einem Arzt auf Malaria untersuchen lassen will, wird dem Patienten ein Tropfen Blut abgenommen indem man ihm einen kleinen Stich in den Finger macht. Hier bei uns können die Ärzte innerhalb von 10 Minuten feststellen ob
man Malaria hat, und, falls positiv, innerhalb von 30 Minuten welche Malaria.
Das Wichtige dabei ist, dass bei dem Patienten zur Zeit der Blutabnahme die Temperatur so hoch wie möglich sein muss ! (Bei Malaria gibt es eine Fieber-kurve, die rauf und runter geht.) Sollte die Blutabnahme erfolgen wenn die Fieberkurve ganz unten ist, wird der Arzt Malaria nicht feststellen können !

Bitte, bitte informiert Euch bei einem Arzt über die unterschiedlichen Medikamente und glaubt keinem auch noch so guten Forum oder irgendwelchen Gästeinformationen.Ich halte es schon für sinnvoll, dass man sich über seine persönliche Risikobereitschaft Gedanken macht und dis auch mit Hilfe von Meinungen erfahrener Reisender aus dem Forum tut, aber alles, was Medikation angeht, gehört in ärztliche Hände.


Gruss Ivonne
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