Hallo Edel,
zunächst einmal: Auch ich hätte keine Probleme vier Tage Arusha NP ohne Meru-Besteigung sinnvoll zu füllen!
Aufgrund der Erderwärmung hat sich die in vielen Ostafrikareiseverführern kommunizierte maximale Höhenlage bis zu der Anopheles vorkommt mittlerweile von 1800 m auf 2500 m verschoben. Das Risiko der Ansteckung ist vor allem in bewohnten Gebieten (und dazu gehört der Arusha NP und seine unmittelbare Umgebung eindeutig) höher, wie im menschleeren Gegenden.
Allerdings kennt hier wirklich niemand deine persönliche Risikobereitschaft und jeder Reisende kann das nur mit sich und einem sehr guten Tropenmediziner ausmachen, der im besten Fall das Reiseland gut kennt.
Abgesehen davon, gibt es preiswertere Medikamente zur Malariaprophylaxe, welche auch von der WHO empfohlen werden.
Und wenn du eigentlich gar keine Medis nehmen möchtest (ich gehöre auch in diese Schublade), dann solltest du sehr, sehr gut zum Thema aufgeklärt sein.
Verbreitung:
In Ostafrika bedingt das stark gegliederte Hochland ein sehr komplexes Muster der Malaria-Verteilung. In den höher gelegenen Gebieten von Kenia, Äthiopien, Ruanda, Tansania und Burundi liegen die Mitteltemperaturen unter 20 °C und begrenzen das Infektionsrisiko gravierend. Am Horn von Afrika schränken sehr trockene Bedingungen die Malaria-Ausbreitung ein.[2]
Gegenwärtig gibt es die stärkste Malaria-Übertragung im äquatorialen Afrika, insbesondere im Kongo-Becken. Hier besteht die Malaria-Gefahr zu einem großen Teil das ganze Jahr über. Der Grund sind die hohen Temperaturen und die hohen, aber nicht extrem starken Niederschläge. Extremniederschläge würden die Malaria-Gefahr dämpfen, weil die die Brut der Anopheles-Mücke aus den Brutplätzen ausschwemmen würden.[3]
Nach Simulationen von Malaria-Modellen auf der Grundlage eines regionalen Klimamodels mit einer Auflösung von 0,5°, das auch Äderungen der Landnutzung berücksichtigt, wird sich das Malaria-Risiko vor allem in der Sahelzone und im Hochland von Ostafrika ändern.
In Ostafrika sagt das Klimamodell deutlich höhere Temperaturen und etwas höhere Niederschläge voraus. Als Folge wäre mit einem moderaten Anstieg der Malaria-Übertragung zu rechnen. Da hier in höheren Regionen die Menschen aber wenig immun gegenüber der Malaria-Infektion sind und besonders Kinder unter 15 Jahren betroffen sein werden, wird sich in den Hochlandgebieten z.B. von Kenia, Äthiopien und Ruanda die Infektionsgefahr deutlich stärker ausbreiten. In Gebieten über 2000 m Höhe wird sich die Krankheit nach den Modellrechnungen in bisher Malaria-freie Gebiete ausbreiten, während unterhalb von 1600-2000 m eher mit einer Stabilisierung der heutigen Verhältnisse zu rechnen ist. Der Grund liegt nicht zuletzt in der Immunabwehr der jeweiligen Bevölkerung. Unterhalb von 2000 m sind die Menschen an Malaria gewöhnt, weshalb ihre Immunität ausgeprägter ist.[3]
Insgesamt wird in 2041-2050 nach dem A1B-Szenario im Sahel das Malariagebiet um 229 000 km2 reduziert werden. Im ostafrikanischen Hochland wird allerdings ein neues Risiko-Gebiet von 220 000 km2 hinzukommen.[3]
Quelle:
bildungsserver.de
Nur hilft dir diese Aussage auch nicht, denn ganz ausschließen kann man eine Malariainfektion in/um Arusha nicht. Ich kenne einige Leute, die sich auf einer Nordtansaniatour eine Malaria eingefangen haben, bzw. die in Arusha und Umgebung leben und Malaria haben/hatten. Ggfs nimmst du die Medis einfach mit und schaust vor Ort, wie sich die Moskitosituation zu deiner Reisezeit und deinem reisegebiet darstellt und entscheidest dann, was du tun möchtest.
Grüße
Marina