tiffernine schrieb:
Wenn das Kind Fieber bekommt musst du ohne Prophylaxe immer damit rechnen, dass es Malaria sein könnte (außer du bist erst max 7 Tage in einem Malaria Gebiet).
Das gilt auch für Erwachsene und mit Prophylaxe. Wie du richtig schreibst bietet Prophylaxe keinen 100%igen Schutz.
Nach meinen persönlichen Erfahrungen gibt es nur sehr wenige/keine Ärzte, die ihre Empfehlungen aus Erfahrung geben, sondern es wird irgendwo nachgeschlagen. Das schließt leider auch Tropeninstitute ein, ist aber auch verständlich, es kann ja nicht jeder Experte für sämtliche Weltregionen sein. Das bedeutet aber auch,alle Empfehlungen sind pauschal, die Anpassung an persönliche Gegebenheiten passiert eher bei den Medikamenten selbst, nicht bei der Notwendigkeit. Bestimmt kommen auch Haftungsfragen ins Spiel, daher wird wohl eher zu viel gewarnt als zu wenig.
Für Malariaübertragung ist das Vorhandensein der Malariamücke zwingend notwendig, daher keine Mücke, keine Gefahr. Ob es zur Reisezeit Mücken hat oder nicht kann vorher keiner sagen, lediglich ob es zu der Zeit wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist. Wenn es vorher geregnet hat kann es Mücken geben und wann es regnet scheint in den letzten Jahren zufälliger geworden sein. Die Mücken alleine reichen aber noch nicht, die Mücke muss auch vorher jemanden mit Malaria gestochen haben. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist umso höher je mehr Menschen und je mehr Einheimische und je älter die Leute. Also je einsamer, desto sicherer.
Letztlich kann dir die Entscheidung keiner abnehmen, ich bin bei mir im Zweifel eher für Prophylaxe, wie ich das bei Kindern sehen würde, kann ich nicht sagen, das Zeug ist ja schon heftig.
Unabhängig davon, ist der beste Schutz nicht gestochen zu werden. In den kälteren Jahreszeiten zieht man abends und morgends eh was an, in den wärmeren ist mir das zu heiß und ich sprühe lieber kräftig als in langen Klamotten zu garen. Persönlich ist bei mir die Gefahr gestochen zu werden beim morgendlichen Toilettengang am größten, man ist noch im Halbschlaf, hat nicht gesprüht und muss notwendigerweise größere Körperteile freilegen.
Auf der letzten Tour hat der Guide behauptet, dass er so gut wie keine Malariafälle mehr kennt und das auch unter der lokalen Bevölkerung kaum noch vorkommt. Kam mir etwas zu optimistisch vor, wäre aber schön wenns stimmt.