THEMA: Malaria Tropica, Achtung bei Arztbesuch in Germany
26 Feb 2014 09:13 #328388
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  • Strelitzie am 26 Feb 2014 09:13
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Hallo @all,
Jambotessy schreibt:
"...und sage ihnen als Privatmann, dass ich persönlich nur ein Standby-Mittel mitnehmen würde. Wenn sie sich eine Malaria einfangen, kann nämlich jeder Idiot diese diagnostizieren, haben sie Malariamittel genommen, wird es schwieriger."

Wann nehme ich denn das Standby-Malaria-Mittel? Wenn ich unklares Fieber habe? Erschwert es dann nicht wieder die Abklärung? ???
Nehme ich es nur als Beruhigung mit? Oder ist es in den KH nicht vorhanden und ich habe es deshalb bei mir?
Der Sinn des Standby erschließt sich mir nicht ganz!

Vor meinem letzten SA-Besuch bin ich zum Hausarzt - Gelbfieberimpfungsstelle - und wurde gefragt, welches Mittel ich denn haben möchte!!! Beratung=0!

Fragende Grüße
Strelitzie
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26 Feb 2014 09:18 #328390
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  • toumtoum am 26 Feb 2014 09:18
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Jambotessy schrieb:
Jetzt ziehe ich meinen Kittel aus und sage ihnen als Privatmann, dass ich persönlich nur ein Standby-Mittel mitnehmen würde. Wenn sie sich eine Malaria einfangen, kann nämlich jeder Idiot diese diagnostizieren, haben sie Malariamittel genommen, wird es schwieriger.

Das hat mir damals mein behandelnder Arzt auch gesagt. Durch meine Prophylaxe mit Malarone wären die Erreger etwas "verkümmert" und damit im Blutbild noch schlechter zu erkennen. Es gibt eben imer zwei Seiten der Medaille.
Der Arzt hat mich dann auch als Studienobjekt für seine Studenten verwendet - wenigsten war ich dann noch von praktischem Nutzen :laugh:

toumtoum
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26 Feb 2014 09:44 #328393
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  • carl am 26 Feb 2014 09:44
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Hallo,

auch ich verzichten seit Jahren auf Prophylaxe, ob das schlau ist oder nicht, kann ich wohl erst beurteilen, wenn ich einmal Malaria bekomme. Allerdings fehlte dann auch der Vergleich zum Verlauf mit Prophylaxe.

Ergänzend zu dem bereits beschriebenen, möchte ich auf die überall in Afrika erhältlichen Malaria Quicktests verweisen. Mit diesen kann man sich recht einfach selbst testen. Natürlich ist auch dieser Test nicht 100% sicher und ich würde auch mit negativen Test bei unklaren Symptomen unmittelbar einen Arzt aufsuchen.

Mir ist bewusst, dass ich so ein Risiko eingehe aber dadurch bin ich eher übervorsichtig und achte genau auf mögliche Symptome und bin schon einmal vorsorglich zum Arzt um mich testen zu lassen (war zum Glück negativ).

Gruß
Carl
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26 Feb 2014 14:14 #328438
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An der Diskussion ob man nun eine Malaria-Prophylaxe nehmen sollte oder nicht möchte ich mich nicht beteiligen, sie wird m. E. eh nur irrational geführt und bringt in einem solchen Forum gar nichts.

Ich finde es aber auch bemerkenswert, dass immer mehr Leute mit irgendwelchen Stand-By Präparaten durch die Gegend fahren. Aus meiner Sicht ist das kompletter Blödsinn. Zum einen kann ein Laie normalerweise gar nicht beurteilen, wann ein solches Präparat sinnvoll genommen werden sollte. Und zum anderen ist es auf den Reiserouten der allermeisten Fomis auch gar nicht nötig so etwas auszuprobieren. Innerhalb von 24 Stunden kann man immer einen Arzt oder ein Krankenhaus erreichen. Und genau das sollte man im Zweifelsfall auch tun bevor man sich selber irgendwelche Malariamittel verabreicht. Es gibt natürlich Gebiete in Afrika wo eine ärztliche Versorgung wirklich nicht gewährleistet ist. Dort sollte man sich aber ohnehin anders vorbereiten.

Mit Verwunderung lese ich auch die Erfahrungen, die manche bei einer nachträglichen Kontrolle bei ihrem Arzt zu Hause gemacht haben. Ich denke, man muss hier mal unterscheiden zwischen der ärztlichen Erfahrung, die für eine vorhergehende Beratung oder eine Therapie bei Tropenkrankheiten erforderlich ist und der Möglichkeit einer grundlegenden Verdachts-Diagnostik. JEDER Hausarzt hat die Möglichkeit, die notwendigen Proben zu nehmen und ein zuschicken. Entweder an ein Labor am Ort oder direkt an eine Tropenklinik. Da gibt gibt es auch keine Unterschiede zwischen Privat- und Kassenpatienten. Ein Arzt, der dies trotz konkreter Verdachtsmomente und dem Hinweis auf einen vorausgegangenen Tropenaufenthalt nicht tut, ist wahrscheinlich einfach zu bequem dazu. Ich würde ihn kein 2. Mal konsultieren.

Wir reisen seit über 30 Jahren regelmäßig in unterschiedliche Tropenregionen. Dazu gab es mehrere Langzeitaufenthalte. In der Folge war es immer mal wieder nötig, im Anschluss eine Tropenkrankheit auszuschließen (oder auch behandeln zu lassen). Immer hat den Anstoß einer unserer Hausärzte (es waren mehrere im Laufe der Jahre) gegeben und mindestens auch die Erst-Diagnostik vorgenommen. 2x wurde das Berhard-Nocht-Institut eingeschaltet, ambulant und auch stationär. Und nie gab es ein Problem mit unseren Krankenkassen, obwohl 'nur' Kassenpatienten.

Ulli
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26 Feb 2014 22:24 #328522
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  • Flori am 26 Feb 2014 22:24
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Hallo,

Pro und Contra Malaria-Prophylaxe handhaben wir nach Region, nach Hinweisen auf z.B. 'Fit-For-Travel' und anderen Hinweisen, auch nach zusätzlichen Recherchen auf USA-Seiten.

Stand-By also z.B. In Laos, 100% Prophylaxe in Kenia/ Botswana (Chobe etc.)

Ich hab mich noch nie benachteiligt gefühlt als Kassenpatient, hätte ich das Gefühl bei meinem Hausarzt, hätte ich gewechselt. Dazu muss man sagen, er ist auch Anlaufstelle für Gelbfieberimpfung und Reisemedizin an sich.

Gruß Doro
~ Africa is a feeling ~
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26 Feb 2014 23:17 #328527
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Flori schrieb:
Pro und Contra Malaria-Prophylaxe handhaben wir nach Region, nach Hinweisen auf z.B. 'Fit-For-Travel' und anderen Hinweisen, auch nach zusätzlichen Recherchen auf USA-Seiten.
... eine gute Seite für die gesundheitliche Situation weltweit ist www.promedmail.com/
Das ist ein Zusammenschluss von ca. 1.400 Ärzten weltweit, die über gerade aktuell auftretende Krankheiten informieren. Ich schaue da vor jeder Reise rein. Ich habe noch nichts Besseres gefunden. Früher gab es auch mal eine Seite mit 'ner deutschen Übersetzung, aber ich denke, es wurde den Betreibern zu aufwändig.
Ich hab mich noch nie benachteiligt gefühlt als Kassenpatient, hätte ich das Gefühl bei meinem Hausarzt, hätte ich gewechselt. Dazu muss man sagen, er ist auch Anlaufstelle für Gelbfieberimpfung und Reisemedizin an sich.
... beim Hausarzt ist die Krankenkasse wahrscheinlich meist egal. Bei Spezialisten gibt es sehr wohl häufig große Unterschiede. Das zeigt sich in der Wartezeit bis zum Termin oder ob man überhaupt einen Termin bekommt bis hin zu getrennten Wartezimmern mit unterschiedlicher Ausstattung.
Aber schön, dass es im Bereich der Reisemedizin nicht so zu sein scheint.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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