THEMA: Malariaprophylaye - sonstige Impfungen
04 Nov 2013 10:57 #311163
  • beate
  • beates Avatar
  • Beiträge: 1450
  • Dank erhalten: 481
  • beate am 04 Nov 2013 10:57
  • beates Avatar
Swakop1952 schrieb:
Elis schrieb:
Vielleicht sollten wir den Etosha NP wegen der Malariagefahr im August auslassen :(
Wir tragen Verantwortung für die Kinder, bei uns beiden wüßte ich gleich wie ich mich entscheinden würde. Doch die Prophylaxe für Kinder halte ich für zu belastend.
Was denken andere darüber?

Wir haben 8 Jahre in Tsumeb gelebt, waren während der Saison laufend in der Etoschapfanne. Dann bin ich den gesamten Bereich der Etoschapfanne und angrenzenden Farmen in Trocken- und Regenzeit zu Fuß durch. Immer wieder, und wir haben zum Teil in Astgabeln geschlafen, und wurden aufgefressen durch Moskitos. Meine Kinder sind in Tsumeb geboren, und sind mit uns als Babys und Kleinkinder in die Etoschapfanne. Wir leben alle noch, auch ohne Prophylaxe. Und ohne Malaria.
Wenn man natürlich richtig panikartig zu reagieren neigt, dann sollte man sich zuhause einsperren und bloß nicht den Fuß aus dem Haus setzen. Auch in Europa gibt es Stechmücken.
Selbst in Windhoek kannst Du Dir Malaria einfangen, wenn ein Infizierter in der Nähe ist und ein Moskito den Infizierten und Dich angeknabbert hat.
Wenn man auch davor in Panik gerät, sollte man lieber zuhause bleiben.
Deine Kinder täten mir leid, wenn Du ihnen das vorenthalten würdest. Denn jedes Jahr fahren tausende Kinder ohne Prophylaxe in die Etoschapfanne, und überleben das! :laugh: :laugh: :laugh:

Was ich als unbedingt erforderlich ansehe, sind Impfungen wie Polio und Tetanus!

Hallo,

mit derselben Begründung bräuchtest Du auch beim Autofahren keinen Sicherheitsgurt tragen.
Stell Dir vor, ich fahre seit 40 Jahren Auto, überall auf der Welt. Und ich hatte noch keinen Unfall. Für was brauche ich denn dann einen Sicherheitsgurt???

Beate
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Reinhard
04 Nov 2013 11:11 #311169
  • Swakop1952
  • Swakop1952s Avatar
  • Beiträge: 2664
  • Dank erhalten: 2087
  • Swakop1952 am 04 Nov 2013 11:11
  • Swakop1952s Avatar
@ Beate

Keiner hat abgeraten, ich sehe es dennoch als Panikmache an, jemandem Prophylaxe für die Etoschapfanne zu empfehlen, zumal Du auch in Mariental oder Windhoek eine Malaria einfangen kannst. Man kann auch vorab vor Angst sterben. Im August hat es auch zumeist noch nicht geregnet, alles ist trocken und es gibt kein offenes Wasser. Wo sollen denn die Moskitos groß brüten? Ja, in den Regenwassertonnen an den Häusern. Aber auch da fehlt mir die Malariainfektion. Bisher. Ist nie auszuschließen.
Deine Argumente hinken. Gewaltig! Und wem die Aussagen Anderer nicht passen aufgrund vorgefaßter Meinung, der sollte lieber nicht fragen.
Die Einheimischen in NAM lachen sich sowieso über solche Panikmache kaputt. Wo kämen sie hin, wenn sie das ganze Jahr Prophylaxe in sich hineinziehen würden? Mit Leberzirrhose ins Krankenhaus?
Letzte Änderung: 04 Nov 2013 11:30 von Swakop1952.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Nov 2013 11:42 #311176
  • beate
  • beates Avatar
  • Beiträge: 1450
  • Dank erhalten: 481
  • beate am 04 Nov 2013 10:57
  • beates Avatar
Swakop1952 schrieb:
@ Im August hat es auch zumeist noch nicht geregnet, alles ist trocken und es gibt kein offenes Wasser. Wo sollen denn die Moskitos groß brüten?

Naja, es ist schon ein Unterschied, ob ich dort lebe oder nur Urlaub mache. Wenn ich dort lebe, muss ich mit dem Gefahren leben (in Deutschland ist das eben wieder vergleichsweise der Autoverkehr). Aber warum sollte man im Urlaub unnötiges Risiko eingehen?

Abgesehen davon: genau aus den von Dir genannten Gründen nehme ich Malarone. Da muss man nicht lange vorher mit der Einnahme beginnen sondern kann in Ruhe schauen, ob es Moskitos gibt. Und wenn ja, dann fängt man halt an. Wenn keine Moskitos unterwegs sind, dann lässt man es sein.

Gruss Beate
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Nov 2013 12:51 #311193
  • Toni_1962
  • Toni_1962s Avatar
  • Beiträge: 256
  • Dank erhalten: 92
  • Toni_1962 am 04 Nov 2013 12:51
  • Toni_1962s Avatar
Swakop1952 schrieb:
Die Einheimischen in NAM lachen sich sowieso über solche Panikmache kaputt. Wo kämen sie hin, wenn sie das ganze Jahr Prophylaxe in sich hineinziehen würden? Mit Leberzirrhose ins Krankenhaus?

Swakop,

ich lese ja gerne deine Postings, die informativ, oft auch provokativ, auf jeden Fall in ihrer Art durchaus sympathisch sind und in ihrer Offenheit dir eigen.
Aber das mit der namibischen Bevölkerug, die sich über Panikmache wegen Malarie kaputt lachen, geht nun doch zu weit, da dies unverantwortlich von dir dargestellt ist. Du weißt sicherlich selbst als aufgeklärter Kenner Namibias, dass für Kinder unter fünf Jahren Malaria die wichtigste Todesursache in Namibia ist!

Die Einstellung der Gesundheitsvorsorge Einheimischer in Afrika bezüglich Malaria, Aids und Bilharziose, um mal diese zu nennen, sollte kritisiert und nicht beklatscht werden!

Ansonsten weiter so :)
Letzte Änderung: 04 Nov 2013 12:54 von Toni_1962.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Bernd
04 Nov 2013 13:16 #311198
  • Guido.
  • Guido.s Avatar
  • Guido. am 04 Nov 2013 13:16
  • Guido.s Avatar
Hallo,
beate schrieb:
[mit derselben Begründung bräuchtest Du auch beim Autofahren keinen Sicherheitsgurt tragen.
Stell Dir vor, ich fahre seit 40 Jahren Auto, überall auf der Welt. Und ich hatte noch keinen Unfall. Für was brauche ich denn dann einen Sicherheitsgurt???

Hier geht es um Risikoabwägungen und der immer wieder gebrachte Vergleich mit dem Sicherheitsgurt hinkt da etwas. Für eine Risikoabwägung ist nicht nur die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens maßgeblich, sondern auch die Art des drohenden Schadens.

Bei einem Autounfall hat man eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dauerhafte, nicht heilbare Schäden oder sogar den Tod zu erleiden. Eine Malaria ist dagegen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gut behandelbar und heilbar. Einzige Vorbedingung dafür ist eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung. Insofern kann eine Entscheidung pro Gurt und contra Prophylaxe rational und logisch sein.

Davon abgesehen ist es im August in der Regel nicht nur zu trocken, sondern auch zu kalt. (Anopheles)Mücken sind nachtaktiv und wechselwarme Tiere, d.h. die können im Gegensatz zu uns ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren und sind komplett von den Außentemperaturen abhängig. Das es bei uns in Deutschland im Winter keine Mücken gibt, liegt ja auch nicht an mangelnder Feuchtigkeit. Feuchtigkeit und Pfützen und somit Plätze zur Eiablage haben wir dann üblicherweise mehr als genug. Es gibt aber keine Mücken, weil es für die wechselwarmen Tiere (und deren Larven) dann zu kalt ist. Okaukuejo hat im August eine Durchschnittsmindesttemperatur von 8°C und da funktioniert die Anopheles nicht richtig und die Larvenentwicklung schon gar nicht.

Klar bleiben immer Restrisiken, aber wenn man sich gegen alles absichern will, dann muss man auch Malariaprophylaxe nehmen, wenn man von Frankfurt nach Grönland fliegt oder so. Ab und an fangen sich nämlich Leute am Flughafen Frankfurt durch eingeflogene Moskitos eine (sogenannte Flughafen-) Malaria ein.

Ansonsten kann ich mich nur dem anschließen, was hier immer wiederholt wird: Man lasse sich fachlich beraten, informiere sich am besten zusätzlich selbst noch etwas und entscheide dann eigenverantwortlich.

Beste Grüße

Guido
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Nov 2013 13:33 #311200
  • Guido.
  • Guido.s Avatar
  • Guido. am 04 Nov 2013 13:16
  • Guido.s Avatar
Hallo,
Toni_1962 schrieb:
Du weißt sicherlich selbst als aufgeklärter Kenner Namibias, dass für Kinder unter fünf Jahren Malaria die wichtigste Todesursache in Namibia ist!

Nur interessehalber: hast Du dafür eine Quelle? Der WHO-Malaria-Report 2012 weist auf Basis der Daten für 2010/2011 nur 6-36 Malaria-Todesfälle insgesamt für Namibia aus. Natürlich kann man bei Statistiken aus Namibia häufig ein Fragezeichen setzen. Aber auch die WHO ist sich der unterschiedlichen Datenqualität in verschiedenen Ländern bewusst, stuft einerseits die Datenqualität für Namibia als recht hoch ein und setzt andererseits Korrekturfaktoren und Spannen an um ein plausibles Maß an statistisch nicht erfassten Fällen einzurechnen.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 04 Nov 2013 13:39 von Guido..
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.