Hallo Fomis,

es gibt hoffnungsvolle Nachrichten aus der Pharma-Forschung:

In Tansania wurde ein von Schweizer Wissenschaftlern entwickelter Malaria-Impfstoff an einer kleinen Zahl von Freiwilligen (40 Kinder, 10 Erwachsene) erfolgreich getestet. Gegenüber einer Vergleichsgruppe, die nur eine Grippeschutzimpfung bekamen konnte der getestete Impfstoff die klinischen Malariafälle um 50% reduzieren. Jetzt wird an Test mit mehr Teilnehmern nötig, parallel arbeiten die Forscher an der Verbesserung des Impfstoffes.

Da es überwiegend Kinder unter 5 Jahren sind, die in Afrika an der Malaria versterben, stellen die Ergebnisse eine echte Hoffnung dar.

Wer mehr dazu wissen will lese hier weiter

Viele Grüße
jaw

Note: Da es ein Schweizer Forum ist: Wer hat's erfunden? ..... Respekt.

Hi,

nur eine Zusatzinformation zu Medizinversuchen in Dritteweltländern - ohne jegliche Wertung.

www.freitag.de/kultur/0843-gespraech-ii

Gruß

Hallo Sambezi,
wie in deinem Artikel richtig unterschieden wird: Es gibt Forschung für Medikamente, die der entwickelten Welt zu Gute kommen, und die aus Kosten- und Haftungsgründen in Entwicklungsländern gemacht werden. Und es gibt leider viel zu wenig Forschung für Krankheiten, die nur in der 3. Welt eine Rolle spielen. Aber um letzteres geht es hier.

Und zu ersterem: Immer wieder wird hier geklagt, dass zu wenig Medikamente an Kindern und Frauen (im gebährfähigen Alter) getestet werden. Diese Forschung wird ausschließlich in Osteuropa und der III. Welt stattfinden. Die Forderung nach mehr Sicherheit hat eben immer einen Preis - den zahlen aber andere - das ist ein echtes Probelm.

Aber ich unterstütze alle Anstrengungen, um afrikanische Probleme im Gesundheitsbereich zu lösen. Wer sich dann näher damit beschäftigt, der findet sehr viele Punkte, die ethisch problematisch sind. Allerdings sehe ich das auch immer im Kontext der Möglichkeiten, die überhaupt vor Ort verfügbar sind. Und da lohnt sich das genaue hinsehen schon, weil es bestehen enorme Unterschiede.

Viele Grüße
jaw

Hallo jaw,

das sind durchaus Nachrichten, die etwas Sonne in den heutigen trüben Tag bringen - obwohl, hier verirren sich gerade einige Sonnenstrahlen durch die Wolken.

Ich habe den von Dir zitierten Artikel kurz angelesen, ohne Medizinkenntnisse wird es schnell sehr herausfordernd, nur gewisse statistische Methoden kommen wir vertraut vor.

Weißt Du, gegen welche Form(en) der Malaria der Impfstoff helfen soll? Bin mal gespannt, wie in einem späteren Stadium der Vertrieb laufen soll (Preisgestaltung, Produktionsmengen etc.) - ob z.B. die Gates-Stiftung sich einklinkt (wobei diese bereits andere Projekte in der Malaria-Forschung finanziell erheblich unterstützt). Oder erst einmal nur Geschäftsleute, Beamte, Touris aus den reichen Industriestaaten in den Genuss der Impfung(en) kommen werden, weil die jetzigen Arbeitgeber der Forscher (z.B. Hoffmann-LaRoche, Hersteller von Lariam) sicherlich auch wirtschaftliche Belange "berücksichtigen".

Aber das sind noch ungelegte Eier. Freuen wir uns, dass es signifikante medizinische Fortschritte gibt, auch wenn 50% noch keinen sicheren Schutz bedeuten.

Viele Grüße,

Volker

Hallo Jaw,

mein Gedankengang....: Entwickelt in z.B. Europa / USA - getestet an Menschen in Asien, Afrika, Latainamerika bis zur "Produktreife" - Lizenzen bzw. Lizenzgebühren für Jahre - Jahrzehnte auf höchstem Niveau - in den Testländern nur für einen Bruchteil der Menschen zugänglich - die Milliardengewinne der Pharmaindustrie sprudeln - Lizenzfreigaben für "arme" Länder für Nachahmerprodukte Fehlanzeige.

Aber wie gesagt - ohne Wertung

Gruß

PS: Über Tierversuche regt sich jeder auf, wenn sie an die Öffentlichkeit kommen - über diese Versuche kaum eine Reaktion...... naja, is ja weit wech.......

Sehe ich das zu schlicht?
Am Menschen nicht getestete Medikamente gibt es nicht. Entweder sie werden regulär unter ärztlicher Aufsicht in der Klinik am Menschen getestet, oder - und das ist die Alternative: die ersten Kranken, die sie ungetestet einnehmen sind eben die Testpersonen, nur ohne ärztliche Aufsicht und ohne Klinikaufenthalt. Erste Erfahrungen beim Einsatz am Menschen gibt es immer - es sei denn, sie werden nie eingesetzt.
Liege ich da ganz falsch?
Gruß
Reinhard