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Hallo Elke,
Uganda gehört auch immer wieder zu unseren Lieblingsländern. Ich freue mich dir auf bekannten Pfaden zu folgen! Die Erlebnisse beim Bootsfahren zum Schuhschnabel oder das Nashorntrekking wecken traumhafte Erinnerungen. Darüber hinaus habt ihr tolle Fotos zum Zeigen, vielen Dank für euren Bericht. Ich bin gerade von einer 6-wöchigen Tour aus Simbabwe, Sambia, Botswana usw. zurück und gedanklich schwebe ich noch in der afrikanischen Tierwelt, da kommt euer Bericht gerade recht. Liebe Grüße Biggi |
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18.06.2025: Rhino Trekking in Ziwa, Teil II
Zum Lunch bestellen wir heute nur Suppe mit Brot, weil uns das einzige vegetarische Gericht gestern nicht überzeugt hat und wir nicht schon wieder Fisch essen wollen. Die Lodge wird offensichtlich nicht oft für zwei Tage gebucht (viele übernachten gar nicht, sondern machen nur das Trekking im Vorbeifahren nach Murchison Falls) und so scheint man eine abwechslungsreiche Karte nicht für nötig zu befinden. Die Suppe ist lecker, aber dann doch sehr wenig, sodass wir heute sicherlich früh zum Abendessen gehen werden. Nach dem Mittagessen gehen wir in den Shop des Camps, wo Lars ein T-Shirt mit dem schönen Ziwa-Logo kauft. Anschließend gönnen wir uns am leeren Pool noch mal eine schöne Auszeit. So viel Freizeit auf einem Afrika-Trip sind wir allerdings überhaupt nicht gewohnt, also haben wir bald wieder Hummeln im Hintern und ziehen mit den Kameras über die Anlage. Bei einer großen Gruppe Meerkatzen machen wir lange Halt und beobachten, fotografieren und filmen ihr Familienleben. Die verspielten Kleinen haben es uns natürlich besonders angetan! Zurück im Zelt fangen wir an, schon mal unsere Sachen für unsere Abreise morgen zusammen zu packen, als ich plötzlich mit einem flüchtigen Blick aus dem Zelt zwei Nashörner direkt an unserem Zelt entdecke! Es handelt sich um eine Nashornkuh mit ihrem kleinen Kalb. Wow! Wir schnappen uns eilig unsere Kameras und machen Fotos von unserer sicheren Terrasse aus. Die Kuh bleibt völlig entspannt und so trauen wir uns langsam von der Terrasse runter, damit wir eine bessere Perspektive bekommen. Als die zwei langsam an unserem Zelt vorbei zu einer Tränke ziehen, schleichen wir ihnen auf der anderen Seite des Zelts vorsichtig hinterher. Nun müssen wir wirklich aufpassen und die Kuh genau beobachten, denn wenn sie wollte, wäre sie viel schneller bei uns, als wir auf die sichere Terrasse zurück könnten. Als sie kurz irritiert aufschaut, sprechen wir daher beruhigend auf sie ein, denn Nashörner können schlecht gucken, aber gut hören und die Nashörner hier sind mit menschlichen Stimmen vertraut. Tatsächlich beruhigt sich die Mama sofort und grast friedlich weiter. Wir fotografieren, was das Zeug hält, bis die zwei uns nur noch den Rücken zuwenden. Dann flitzen wir schnell zurück ins Zelt, um uns mückensicher zu machen, denn es dämmert bereits und die Mücken werden aktiv. Als wir fertig sind, sind die beiden zu unserem großen Glück wieder umgekehrt und wir können sie direkt vor unserem Zelt weiter beobachten und fotografieren. Lars und ich sind völlig beseelt, zumal wir die zwei eine ganze Weile für uns allein haben. Als es endgültig zu dunkel für Fotos wird, machen wir uns fürs Abendessen fertig, noch völlig begeistert von der wundervollen Begegnung. Hungrig gehen wir zum Restaurant, wo das Dinner dieses Mal in Buffetform serviert wird, weil heute viele Gäste angereist sind. Wir hatten gestern bereits Bescheid gesagt und auch beim Mittagessen noch einmal explizit auf meine Zwiebelunverträglichkeit hingewiesen, trotzdem hat das wenige Stunden später niemand mehr auf dem Schirm: Die Suppe enthält Zwiebel und keiner kann mir sagen, in welchen Speisen vom Buffet sonst noch Zwiebel enthalten ist und in welchen nicht. Deshalb wollen sie uns eigentlich den Koch vorbei schicken, der kommt aber nicht. Wir warten und warten und irgendwann kommt eine Servicekraft aus der Küche und richtet mir vom Koch aus, dass alles außer Reis und Kartoffeln mit Zwiebel zubereitet sei. Ich könne gerne das vegetarische Teller-Gericht bekommen. Das hat mir aber gestern schon nicht geschmeckt, sodass ich nach dem Fischgericht frage. Nun ist der Fisch am Buffet plötzlich doch ohne Zwiebel und so können Lars und ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich essen. Als wir satt und schon so gut wie fertig mit unserem Essen sind, kommt auch noch mal eine extra Suppe ohne Zwiebel für mich und zehn Minuten später sogar noch eine zweite… Als wir zu unserem Zelt aufbrechen wollen, werden wir vom Manager noch mal eindringlich darauf hingewiesen, dass wir nur in Begleitung gehen dürfen. Das kennen wir von Camps ohne Zaun natürlich schon, aber wir hatten bislang noch nie eine Situation erlebt, in der das tatsächlich notwendig gewesen wäre. Heute ist das anders: unser Begleiter leuchtet die Umgebung ab und tatsächlich stehen da drei ausgewachsene Rhino-Bullen in 15 Metern Entfernung und grasen. Sie bewegen sich langsam in Richtung Restaurant und routiniert werden die Eingänge mit Gattern verschlossen. Wir hatten uns vorher schon über die hässlichen „Geländer“ gewundert, doch nun ergibt das plötzlich auch für uns “Muzungus“ einen Sinn! Die gesamte Dinnergesellschaft ist nun auf den Beinen und fotografiert und filmt. Zwischendurch bereichert auch noch eine Weißschwanzmanguste die Szenerie. Die drei Nashörner ziehen langsam weiter und klingen in der Dunkelheit wie grasende Pferde. Dummerweise ziehen sie in Richtung unseres Zeltes, wo sie laut Managerin wohl gerne übernachten. Wir müssen also weiter warten. Aus einer anderen Richtung kommt ein Mitarbeiter, der trotz heftiger Lichtzeichen nicht bemerkt, dass er direkt auf die Nashorn-Bullen zuläuft. Ein Kollege sprintet in einem Affenzahn los, um ihn zu warnen. Hier wird einem echt gute Unterhaltung geboten! Zu unserem Glück suchen sich die drei heute einen anderen Schlafplatz aus, sodass wir schließlich in unser Zelt gebracht werden können und unsere Taschen zu Ende packen können. |
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19.06.2025: von Ziwa nach Kibale
Auf dem Weg zum Frühstück sehen wir noch mal vier Nashörner - total verrückt, wie die hier ein- und ausgehen! Von den insgesamt 48 Rhinos auf Ziwa konnten wir in zwei Tagen immerhin 18 sehen. Das Frühstück gibt es heute auch in Büffet-Form, was uns entgegen kommt. Danach suchen wir noch nach tierischen Foto-Motiven, aber anders als wir es von anderen afrikanischen Ländern gewohnt sind, fängt hier anscheinend nicht der frühe Vogel den Wurm: mangels Motive bekommen wir heute früh nichts in den Kasten. Anscheinend ist es mit 18 Grad noch zu kühl und die Tiere warten auf wärmere Temperaturen. Am Gate zahlen wir noch 40 USD für die beiden zusätzlichen Nature Walks und verlassen Ziwa. Nun liegen sechs Stunden Fahrt vor uns. Wir fahren zunächst auf gut ausgebauten Straßen über Masindi - laut Peter eine „kleine Stadt mit hunderttausend Einwohnern“ - und Hoima. Nach knapp fünf Stunden Fahrt biegt Peter auf eine holprige Abkürzung ab, die durch eine sehr schöne und vielfältige Landschaft mit vielen Tee-Feldern führt. Alles ist so grün, dass es uns mehr an Costa Rica als an Afrika erinnert. Eine halbe Stunde später erreichen wir endlich den Kibale Forest National Park. Hier sehen wir das erste Mal seit Ziwa wieder Wildtiere an bzw. sogar auf der Straße, nämlich Paviane, auf die Peter allerdings ohne auch nur minimal abzubremsen, zuhält. Zum Glück schätzt er ihre Klugheit im Verhältnis zu ihrer Renitenz richtig ein. Kurz bevor wir nach einer weiteren halben Stunde die Turaco Treetops Lodge erreichen, beginnt es wie aus Eimern zu schütten! Zum Glück haben wir unsere Ponchos griffbereit und außerdem kommt eine freundliche Dame mit Schirm, die uns vom Parkplatz abholt. Dann gibt es in dem sehr schönen Restaurant erstmal ein spätes Mittagessen, das wir vorab über Peter per WhatsApp auswählen konnten: eine Maissuppe mit Chapati als Vorspeise und und Gnocchi in Tomatensoße als Hauptgang. Beides ist sehr lecker und sehr reichlich. Leider habe ich nur ein Video und kein Foto von dem Restaurant gemacht, aber immerhin den Blick auf den Pool habe ich fotografiert: Trotz des anhaltenden Starkregens wollen wir in unser Zimmer, das hält, was es auf den Fotos im Internet versprach. Besonders die Terrasse ist traumhaft, jedenfalls wäre sie das bei entsprechendem Wetter. Wir hoffen sehr, dass es morgen besser wird, sonst wird das Schimpansen-Trekking keine Freude! Wir machen es uns auf der Couch auf unserer Terrasse gemütlich und lauschen dem Regen, der auf die Blätter der Bäume fällt. Dazu hören wir Hörbuch. Als wir vor dem Dinner noch duschen wollen, stellen wir fest, dass meine Aussage, dass die Unterkunft hält, was sie verspricht, etwas zu voreilig war: Das Duschwasser wird nicht warm. Lars läuft zum Restaurant und meldet den Defekt. Sofort wird der Haustechniker verständigt, der noch vor Lars an unserer Doppelhaushälfte ankommt. Leider können er und seine Begleitung, eine Dame aus dem Service, den Fehler aber nicht sofort beheben und ziehen wieder ab. Wir gehen also ungeduscht zum Abendessen. Den Hauptgang haben wir nach unserem reichlichen und späten Lunch abgesagt, stattdessen nehmen wir nur Suppe und Nachtisch. Die Suppe ist lecker, aber auch gewöhnungsbedürftig: es ist Bananensuppe. So stelle ich mir Baby-Gläschen Typ Banane vor. Als Dessert gibt es Mokka Mousse. Zurück in unserer Unterkunft funktioniert die Dusche wieder, dafür ist Wasser aus dem Siphon des Waschbeckens ausgelaufen und Lars läuft noch mal los, um im Restaurant Bescheid zu geben. Dann ist der Tag für uns auch schon zu Ende, denn wir sind von der langen Fahrt platt und gehen früh ins Bett. |
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Letzte Änderung: 26 Aug 2025 19:07 von FotoGnu.
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20.06.2025: Schimpansen-Trekking in Kibale, Teil I
Heute liegen Lars und ich beide ab drei Uhr wach: es gibt hier einen Frosch, oder vielleicht ist es auch ein anderes Tier, das exakt einen Weckerton nachahmt, den wir vor einiger Zeit mal hatten. Außerdem kommt bei mir zu heftigem Schnupfen nun auch noch Husten dazu. Ich hoffe, dass ich das Schimpansen-Trekking heute trotzdem mitmachen darf! Wir sollten gestern unser Frühstück vorbestellen und hatten uns gefragt, wie groß die Portionen der einzelnen Komponenten wohl sein würden. Sie stellen sich als sehr groß und unsere Bestellung damit als zu reichlich heraus! Das French Toast ist allerdings nicht nach meinem Geschmack, sehr süß. Und obwohl die Küche hier eigentlich wirklich gehoben ist, zieht sich das Konzept, Pfannkuchen ohne alles zu servieren, auch hier durch. Wir sind trotzdem zufrieden und zumindest ich bin aufgeregt und hoffe, dass bei den Chimps alles gut geht! Als Peter kommt, fragen wir ihn, ob wir wohl wirklich Gamaschen brauchen, was er bejaht. Also ziehen wir uns die Dinger, die seit vielen Jahren unbenutzt im Schrank schlummerten, im Auto an. Es zeigt sich allerdings, dass die Riemen die Zeit im Schrank nicht gut vertragen haben und porös geworden sind. Wir haben auch Nobite benutzt, obwohl wir hier im Forum gelesen hatten, dass Repellents möglicherweise Wespen anziehen. Schauen wir mal… Nach 15 Minuten erreichen wir den Parkeingang mit der Rangerstation, wo schon viele Touris anstehen müssen und außerdem eine lokale Tanzgruppe einen traditionellen Tanz aufführt. Normalerweise ist das überhaupt nicht unser Ding, aber hier gefallen uns Tanz und Musik sehr gut, denn die rein weibliche Truppe ist mit großer Leidenschaft und Energie dabei. Da geben wir gerne ein Trinkgeld, wenn auch scheinbar als einzige. Wir treffen hier auch den Südafrikaner aus dem Viavia wieder, der uns einen Hinweis auf einen L’Hoest Monkey im Baum gibt. Für ein brauchbares Foto sind Entfernung und Licht allerdings zu schlecht. Dann werden wir zum Briefing gerufen, wo es leider für 60 Personen nur 50 Stühle gibt und wir daher stehen müssen. Das Briefing, in dem uns die wichtigsten Verhaltensregeln erklärt werden, ist recht unterhaltsam, denn der Guide Alex ist zu Späßen aufgelegt. Er ermahnt uns, immer beim eigenen Guide zu bleiben, auch wenn verschiedene Gruppen mit verschiedenen Guides vor Ort sind. Außerdem müssen wir, wenn wir bei den Schimpansen sind, Masken tragen. Das wussten wir selbstverständlich schon, aber irgendwie war ich ganz naiv davon ausgegangen, dass Masken vor Ort zur Verfügung gestellt würden. Jetzt bin ich froh, dass Lars darauf bestanden hat, dass wir eigene mitbringen, denn natürlich wird das vorausgesetzt. Wir bekommen Alex als Guide zugeteilt und ich bin erleichtert, als ich sehe, dass vier von acht Teilnehmern zumindest rein optisch unfitter wirken als ich. Peter hatte uns erzählt, dass die Guides sehr schnell raus haben, wer in der Gruppe das „schwächste Glied“ ist, und dass diese Person vorne läuft und sich alle der Geschwindigkeit anpassen. Uns werden außerdem zwei bewaffnete Begleiter zugeteilt, von dem einer mit uns bei Peter einsteigt. Wir fahren nämlich erstmal ein Stück mit dem Auto. Bereits nach kurzer Fahrt kommen wir am Einstieg zum Trail an und Lars und ich laufen erstmal vorne. Schnell zeigt sich, dass wir zusammen mit zwei Schweizern tatsächlich zu den fitteren Teilnehmern gehören. Anstatt aber die langsameren nach vorne zu holen, teilt sich die Gruppe schnell auf. Aber zwischendurch wartet der vordere Teil der Gruppe immer brav auf den hinteren Teil. Es geht im gemächlichen Tempo leicht bergab und es ist sogar noch angenehm kühl. Ich bin super erleichtert, denn man muss sich zwar gut auf den inzwischen unwegsamen Pfad konzentrieren, aber körperlich scheint mir die Herausforderung nun doch überschaubar. Nach einer Stunde erreichen wir schon die Schimpansen, die allerdings noch hoch oben in den Bäumen in ihren Schlafnestern liegen und - vermutlich wegen der allgegenwärtigen Nässe - nicht im Traum daran denken, raus zu kommen. Wir bleiben bei den bewaffneten Rangern, während Alex alleine loszieht, um eine andere Gruppe von Schimpansen zu finden. Warum erschließt sich uns nicht. Vielleicht weil diese überhaupt keine Anstalten machen herunterzukommen. Eine Viertelstunde später hat Alex die gesuchte Gruppe offenbar gefunden, auf jeden Fall machen wir uns wieder auf den Weg. Zunächst laufen wir ein Stück der Stecke wieder zurück, dann wird der Pfad immer schlechter und man muss gut aufpassen, wo man hintritt, denn es ist sehr rutschig. Ich bin sehr froh, dass ich Gartenhandschuhe dabei habe, denn damit kann ich mich wenigstens etwas an Zweigen und Ästen festhalten. Ohne Handschuhe sollen wir nämlich nach Möglichkeit nix anfassen, weil es pieken, stechen, beißen oder uns sonstwie verletzen könnte. Außerdem sollen wir nicht in die Fußspuren der Waldelefanten treten - ein guter Rat, wie sich wenig später zeigt, als eine ältere Frau aus unserer Gruppe doch reintritt und bis zu den Knien im Matsch einsinkt. Endlich erreichen wir die zweite Schimpansengruppe, die aber leider auch hoch oben in den Bäumen sitzt. An gescheite Fotos ist also weiterhin nicht zu denken. Wenig später sollen wir unsere Masken aufsetzen, was bedeutet, dass unsere Stunde bei den Chimps nun begonnen hat. Meine Gleitsichtbrille war vorher schon leicht beschlagen, aber mit Maske kann ich nun überhaupt nix mehr sehen - Scheiße! Lars schlägt vor, dass ich den Sucher an der Kamera so einstelle, dass ich ohne Brille scharf durch den Sucher gucken kann und das scheint auch mir die einzige Lösung. Allerdings kann ich ohne Brille weder den Waldboden noch die Affen in den Bäumen richtig erkennen. Also muss ich die Brille dauernd auf und wieder absetzen. Dabei verstaue ich sie, wenn ich fotografiere, in meiner Hosentasche. Die Schimpansen zeigen sich weiterhin wenig kooperativ. Außerdem tummeln sich mindestens vier 8er Gruppen bei den Chimps, von einem Naturerlebnis hat das leider wenig. Wenigstens kommen die Affen nach einiger Zeit ganz langsam etwas tiefer, so dass einige Fotos mit langer Brennweite gelingen. Aber die Kamera kommt bei dunklen Affenaugen in dunklem Fell im dunklen Wald echt an ihre Grenzen und produziert jede Menge Ausschuss. Lars ist noch frustrierter als ich: weil wir die Lichtverhältnisse und Entfernungen schlecht einschätzen konnten, hat er unser sehr lichtstarkes 70-200mm Objektiv installiert, dessen Brennweite für die Affen in den Bäumen aber leider überhaupt nicht ausreichend ist. Schon nähert sich unsere Stunde bei den Affen ihrem Ende und obwohl die Schimpansen nun endlich auf den Boden kommen, besteht Alex darauf, die Affen sofort zu verlassen. Natürlich möchte ich kurz noch ein paar letzte Fotos machen und plötzlich kann ich keinen aus meiner Gruppe mehr in meiner Nähe entdecken. Ich will meine Brille wieder aufsetzen und stelle entsetzt fest, dass sie nicht mehr in meiner Hosentasche ist. Nun habe ich zwei Probleme: ich muss meine Gruppe und meine Brille finden. Ich werde leicht panisch… |
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Letzte Änderung: 28 Aug 2025 21:58 von FotoGnu.
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20.06.2025: Schimpansen-Trekking in Kibale, Teil II
Ich merke schnell, dass es keinen Zweck hat, die Brille zu suchen: auf der Suche nach einigermaßen guten Foto-Positionen war ich viel hin und her gelaufen und habe zwischen den Bäumen völlig die Orientierung verloren und keinen Plan, wo ich sie verloren haben könnte. Eine braune Brille im Dschungel zu finden, wäre an sich wohl schon schwierig, aber dann noch ohne Sehhilfe auf der Nase… Zum Glück hatte ich meine alte Ersatzbrille in den Urlaub mitgenommen und so gebe ich die teure Brille zähneknirschend verloren und versuche halb blind meine Gruppe zu finden. Die anderen Ranger weisen mir die ungefähre Richtung und ich stolpere durch den Urwald. Wieso dürfen die eigentlich noch bei den Chimps bleiben? Und wo zur Hölle ist eigentlich Lars? Zur Beantwortung der zweiten Frage zitiere ich hier mal Lars direkt aus unserer Journi: Einer der Guides zeigt mit dem Finger den Berg hinauf und erklärt, dass dort eine Schimpansenmutter mit Baby auf dem Rücken unten auf dem Waldboden unterwegs ist. Elke ist irgendwie nicht zu entdecken, sodass ich kurzentschlossen den Pfad entlanghaste, um hoffentlich ein paar schöne Momente einzufangen. Leider ist an die zwei kein Rankommen, da sie von Handyknipsern abgeschirmt werden. Ich versuche, irgendwie die Menschentraube zu umgehen, komme aber nicht weiter. Plötzlich taucht eine Rangerin auf, die mir mitteilt, dass Alex’ Gruppe die Affen jetzt verlässt und ich mich schleunigst auf den Weg machen soll. Tja, das war leider nichts mit schönen Fotos… Wenig später treffe ich auf Lars und zusammen finden wir wieder Anschluss an unsere Gruppe. Wir teilen Alex und den Guards den Brillenverlust mit, was sie aber nicht sonderlich interessiert. Stattdessen drängen sie weiterhin zum Aufbruch - klasse gelaufen! Wenigsten kann ich jetzt Lars hinterherlatschen. Trotzdem ist der Rückweg für mich super anstrengend, denn es ist heiß und sehr schwül geworden und es geht bergauf. Außerdem bin ich sauer, weil die Brille weg ist und enttäuscht, dass wir die Chimps nicht richtig erleben konnten. Zum Glück müssen wir nicht den ganzen Weg zurück, sondern nur bis zu einer Lodge am Rande des Parks. Dort warten wir auf unsere Guides, die uns mit dem Auto abholen. Ich bin so kaputt, ich will mich nicht mal mehr auf den Rasen hinsetzen, weil ich das Gefühl habe, dass ich nie wieder hochkäme. Alex behauptet, wir wären nur 3 km gelaufen. Das kann ich nun wirklich nicht glauben und er erhöht auf Nachfrage auf „insgesamt 5 km“. Dafür waren wir inklusive der Stunde bei den Affen vier Stunden zu Fuß unterwegs. Für das Gorilla-Trekking schwant mir nach den heutigen Erfahrungen mit meiner mangelnden Fitness und den Umständen nun wirklich Böses! Obwohl wir stehend KO sind, fahren wir mit Peter nochmal zur Rangerstation, um dort unsere Zertifikate entgegenzunehmen. Das Ganze verläuft recht unspektakulär: Alex drückt Lars die beiden Umschläge mit den Urkunden wortlos in die Hand und das war’s auch schon. Um halb zwei kommen wir wieder in der Lodge an. Da wir so spät dran sind, müssen wir nun erstmal essen, bevor wir duschen. Aber wir haben beide auch richtig Hunger nach der Anstrengung! Ich gehe im Anschluss tatsächlich sofort duschen, Lars trinkt noch ein Bier mit Peter. Nachdem wir uns frisch gemacht haben, ist erstmal Pooltime angesagt. Kaum am Pool angekommen, fängt es an zu donnern und wenig später heftig zu regnen. Heute ist irgendwie der Wurm drin! Später macht Lars sich daran, noch ein paar Fotos von den Sunbirds im Garten zu machen. Wir hatten in Bettis Reisebericht gelesen, dass es bei der Küche eine Webervogelkolonie geben soll. Als wir eine Angestellte danach fragen, weist sie uns freundlich den Weg. Das Licht ist leider schon nicht mehr besonders gut, also nehmen wir uns vor, morgen früh noch mal vorbeizuschauen. Beim Dinner nehmen wir heute alles mit: Vorsuppe, Hauptgang und Dessert! Danach nutzen wir das WLAN im Restaurant, um die Beiträge in unsere Journi hochzuladen und gehen dann aber bald todmüde zu unserem Zimmer. Dort müssen wir schon wieder packen und fallen schließlich um halb zehn ins Bett. |
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Letzte Änderung: 29 Aug 2025 18:25 von FotoGnu.
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21.06.2025: Bigodi
Die blöde Erkältung und Kopfschmerzen lassen mich nicht schlafen. Seit drei Uhr liege ich wach und höre Podcasts und Hörbuch. Um halb sieben stehen wir dann beide auf und machen uns fertig. Wie immer in unseren Afrika-Urlauben machen sich nach ein paar Tagen die ersten Zersetzungserscheinungen bemerkbar - naja, Erholungsurlaub kann ja jeder! Wir packen unsere letzten Sachen zusammen und gehen frühstücken. Anschließend zahlen wir unsere Getränke, geben Tip und gehen wieder auf Vogelpirsch. Die Webervögel lassen sich heute super fotografieren und auch zwei weitere Sunbirds landen auf dem Speicherchip. Etwas später als geplant starten wir dann zu unserer heutigen Aktivität, dem Bigodi Swamp Walk. Eigentlich war das für gestern geplant, aber da wir so platt waren, haben wir ihn auf heute verschoben. Es sind nur wenige Minuten Fahrt nach Bigodi. Wir bekommen ein kurzes Briefing von Patrick und weil wir nur wenig Zeit haben, steigen wir anschließend wieder ins Auto und Peter fährt uns direkt zum Startpunkt unserer Wanderung. Wie ein Swamp kommt es uns hier noch nicht vor, aber das ändert sich später. Ungefähr zwei Stunden lang wandern Lars und ich mit Patrick und Swisin, seinem „Praktikanten“, der freundlicherweise auch unseren Rucksack trägt, durch das kleine Feuchtgebiet. Man hört zwar jede Menge Zivilisationslärm, aber außer uns sind nur wenig andere Menschen unterwegs oder vielleicht verlaufen sich die Massen auch, sodass wir das gut ausblenden können und viel Freude an dem Ausflug haben. Die Bedingungen zum Fotografieren sind allerdings wieder herausfordernd und so gelingen nur wenige vorzeigbare Aufnahmen von vier der fünf hier heimischen Affenarten: Roter Stummelaffe / Red Colobus Rotschwanz- oder Weißnasenmeerkatze / Red-tailed Monkey Guereza oder Östlicher Schwarz-weißer Colobusaffe / Eastern Black and White Colobus Monkey Grünmeerkatze / Vervet Monkey |
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Letzte Änderung: 31 Aug 2025 15:38 von FotoGnu.
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