Es ist 11 Uhr und der Taxifahrer bringt mich zum Viktoria See Ufer. Am Sonntag muss man Eintritt bezahlen und noch extra für die Kamera. Gut, ist halt so und es ist ja nicht viel.
Ich höre, aber sehe nichts in den riesigen, belaubten Bäumen. Oh doch, da ist etwas weisses…. Die Senegallieste / Woodland Kingfisher / Halcyon s. senegalensis haben scheinbar Paarungszeit. Das ist nicht das einzige Paar, das ich höre.
Das Imperial Resort Beach Hotel – ein riesiger Kasten. Ich esse dort später zu Mittag, als der Hunger vom vielen Gehen zu gross wurde. 1 Stunde dauerte es, bis das Filletsteak, das nun auch ganz durch ist (ich hatte medium / rare bestellt) und der Kartoffelbrei kamen. Und laut ist es, von Kirchen innerhalb des Hotels und den Lautsprechern am See. Nicht mein Ort, obwohl schön gelegen. Es hat keine Ambiance.
Für diejenigen, die an Arachnophobia leiden, ist das der richtige Ort, sie zu bekämpfen. Schwarzbein-Seidenspinnen / Black-legged Golden-orb Spider / Trichonephila fenestrata hängen überall, aber nur wenige so niedrig, dass man gut fotografieren kann. Diese hängt in einem Häuschen mit etlichen anderen. Der Grund der Spinnendichte sind die unzähligen, harmlosen, sehr kleinen Lake Flies / Seefliegen. Von Beinspitze zu Beinspitze sind es wohl ca. 8 cm – ich hatte das grösste Weibchen gesucht
Obwohl der Wasserspiegel etwas gesunken sei, das ist ein Teil des Schadens.
Und zwischendurch findet man auch Insekten – Golden Pansy / Junonia chorimene / Familie Edelfalter (Nymphalidae)
Libellen haben ihre eigene Anziehungskraft für mich. Nicht nur weil ich sie als ein Wunderwerk der Natur betrachte, sondern weil das Bestimmen herausfordernd ist. Die ist mit 10 cm Länge die grösste Libelle in Ostafrika. Tigerschwanz / Common Tigertail / Ictinogomphus ferox
Der junge Nilwaran liegt auf guter Höhe um auf Augenhöhe zu liegen. Es hat etliche und so scheu sind sie nicht. Der 2. hat schon eine stattliche Grösse. Die Krallen möchte ich auch nicht zu spüren bekommen. Die Quarzsteine sind zum Schutz des Ufers hingebracht worden, sehen aber sehr schön aus.
Seidenreiher / Little Egret stehen überall und nutzen teilweise die von Menschen geschaffenen Konstruktionen, um auf kleine Fische zu lauern.
Riedscharben / Long-tailed or Reed Cormorant und Weissbrustkormorane / Great Cormorant nutzen auch das Fischangebot
Schön sehen Verbauungen und Drahtgeflechte nicht aus, der Vorteil ist aber, man sieht den Vogel bis zur Krallenspitze. Kuhreiher / Cattle Egret
Balancieren auf dem Rohr bei den Wellen….. mir wurde gesagt, dass es am vorigen heftig gewindet und gewellt hat. Graufischer / Pied Kingfisher sitzen auch überall.
Das sind natürliche Höhlen und es sieht echt gut aus
Ich habe mich für 15.00 Uhr mit dem Taxifahrer verabredet und spaziere gemütlich zum Ausgang. Ich bin etwas zu früh, doch werde ich reichlich belohnt! Ganz viele Libellen an einem Ort – wow!
Red Groundling / Brachythemis lacustris, Männchen. Vielleicht findet Ihr einen Deutschen Namen
Und die sehr hübsche Violet Dropwing / Trithemis annulata, Männchen. Das Weibchen ist gold-braun.
Der Taxifahrer kommt pünktlich. Wieder im Airport Guesthouse treffe ich auf 2 Deutsche Frauen. Die sind selbst rumgefahren, haben aber über einen Veranstalter alles vororganisiert.
Da taucht ein Safariguide auf und stellt sich als Emmanuel vor. Ich wusste nicht, dass ich ihn heute schon treffen würde. Wir plaudern und machen den Plan für Morgen. Und dann kommt auch schon Marcel, mein Organisator für Ruanda und Uganda. Wir verbringen einen schönen Abend. Echt nett, zumal wir uns 20 Jahre lang nicht gesehen hatten!
Das Abendessen schmeckt und ich verbringe meine 2. und letzte Nacht hier. Das Frühstück ist sehr bescheiden, aber alles andere ist echt empfehlenswert hier.