THEMA: Selfdrive Uganda 2022 - Ohne Guide, mit Gorillas
27 Feb 2023 17:43 #662449
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  • Katma1722 am 27 Feb 2023 17:43
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picco schrieb:
Hoi Katma

Bei einem Ugandareisebericht bin ich doch sofort mit dabei!
Hau in die Tasten! :woohoo:Katma1722 schrieb:
...besonders hilfreich fand ich Piccos Zusammenfassung der „Uganda Reiseberichte“
Wo Dein Bericht jetzt auch drin ist B)

Hi Picco!
Das mache ich doch glatt - wobei das Tempo das hier vorgelegt wird ist schon eine hohe Latte!!! Ob ich das Tempo mitgehen kann... :whistle: Nochmals vielen Dank - hab des Öfteren deine Zusammenfassungen bemüht!
Viel Spaß beim Mitlesen und
Grüße aus Bayern,
Kathrin
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27 Feb 2023 17:51 #662450
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  • Katma1722 am 27 Feb 2023 17:43
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Rolex ist keine Uhr! und Schuhschnabelglück
Nach einer erholsamen Nacht freuen wir uns auf der Terrasse über ein leckeres Frühstück. Amüsiert stellen wir fest, dass ROLEX mitnichten eine teure Uhr ist, sondern vielmehr ein typisch ugandisches Pfannkuchen-Omelett, welches aufgerollt und in dekorative Stücke geschnitten wird. :whistle: :whistle: Zusammen mit dem frischen Obst eine leckere Stärkung. :P
Um halb acht werden wir abgeholt und durch die quirligen Straßen zum Hafen gebracht – wow hier herrscht ein Trubel, alle laufen und fahren kreuz und quer – gut dass wir uns hier noch nicht allein zurechtfinden müssen.
Wir besteigen mit unserem Guide Wilson und dem Kapitän ein Boot – wir sind die einzigen Gäste – und tuckern durch die angenehme Morgenluft in Richtung Mbamba Sümpfe.


Es gibt unglaublich viele Graufischer, die über dem offenen Wasser rütteln und sich immer wieder in die Wellen stürzen um Beute zu machen.


Auch einige Fischer sind unterwegs. Auch mehrere Kormorane können wir entdecken. Wilson kennt sich sehr gut aus und beantwortet alle unsere Fragen und erklärt auch von sich aus alles mögliche.

Egret




Am Rande der Sümpfe angekommen besteigen wir ein kleines Holzboot Marke „A…backen-Schreck“, mit dem es hinein in die Sümpfe geht. Wilson hält Ausschau!


Ist das schön hier! :)


Überall blühende Seerosen, Papyrus,


dazu Orchideen


Jacanas


Long-toed Lapwing


Purple Heron


White faced Whistling duck, und und und…

Wir sind total verzaubert. Immer wieder lassen wir uns einfach treiben und Stille umfängt uns. Zu unserem Glück ist der Himmel bedeckt, so dass wir uns nicht gleich am ersten Tag einen Sonnenbrand holen. Wilson versichert uns immer wieder, dass wir bestimmt bald einen Schuhschnabel sehen…. Wir versichern ihm, dass es auch ohne Schuhschnabel eine großartige Tour ist…
Natürlich wissen die Guides genau wo sie suchen müssen und so naht auch schon der Höhepunkt der Tour. Am Ende einer Wasserstraße rund 5 ½ Monate altes Küken von der Größe einer Truthenne hockt im Sumpf und lässt die Knipserei, die startet als noch ein weiteres Boot dazukommt stoisch über sich ergehen.










Wilson lässt uns super viel Zeit und so können wir dem Jungvogel bei putzen, ausruhen und Gefieder-spreizen zusehen. Das Küken ist ziemlich plump und noch ganz flaumig – herzallerliebst! Währenddessen erklärt Wilson uns, dass Schuhschnäbel nur alle 5 Jahre Eier legen und jeweils nur ein Küken großziehen, um welches sie sich 1,5 Jahr kümmern.


Eines der Elternteile entdecken wir in der Ferne.
Die faszinierenden Vögel wirken wie aus der Urzeit mit dem großen Schnabel, der vorne in einem Dorn endet.
Auf der Rückfahrt durch die Sümpfe sehen wir noch mehrmals Malachit-Eisvögel – ich bin aber zu langsam!!!
Bevor wir gegen Mittag über den See zurückfahren entdecken wir direkt am offenen Wasser einen weiteren Schuhschnabel, der dort auf Beute lauert.





Der leicht genervte Blick ist wahrscheinlich sein Standard-Blick – jedenfalls lässt sich der Vogel nicht aus der Ruhe bringen und bewegt sich die ganze Zeit keinen Zentimeter! B)
Nach so vielen Vögeln sind wir müde und auf der Rückfahrt fallen mir immer wieder die Augen zu. Am Ufer ist es noch genauso trubelig wie am Morgen. Wir werden schon erwartet und nachdem wir bezahlt haben geht es zurück zum Guesthouse.
Mit unserem Autovermieter „Uganda4x4“ haben wir vereinbart, dass uns das Auto zum Guesthouse gebracht wird und tatsächlich wartet Joseph schon auf uns. Der Toyota ist in gutem Zustand, Reifen und Ersatzreifen haben ein ordentliches Profil und das Dachzelt ist ganz neu. Es baut sich praktisch von alleine auf- und ab, was sehr praktisch ist. Die Qualität ist nicht die stabilste und während unserer Tour bekommt es leichte Schieflage, da ein paar Schrauben locker werden. Leider treiben wir in den Camps keinen Schraubenzieher auf der passt, es bleibt also leicht windschief. Der Kühlschrank funktioniert nur während der Fahrt, das aber gut, die restliche Ausstattung ist basic und wir erweitern sie um ein paar Schüsseln, Teller und Gläser und einen stabilen Einkaufskorb, die wir hoffentlich zur Freude der nächsten Mieter im Auto lassen. Die Übergabe erfolgt unkompliziert, wir bezahlen in Bar und müssen nicht mal eine Kaution hinterlegen. Den Treffpunkt für die Rückgabe am Flughafen vereinbaren wir direkt und Joseph notiert ihn brav auf dem Mietvertrag…
Nachdem wir noch unsere Gorilla-Permits in Empfang genommen haben lotst uns Joseph noch zu einer Total-Tankstelle, erklärt uns dass wir möglichst dort tanken sollen und wir keine Ölkontrollen oder ähnliches zu machen brauchen, auch wenn die Tankwarte das vorschlagen. O.K. Kriegen wir hin! B)
An der Tankstelle überlässt er uns unserem Schicksal und wir erreichen ohne Probleme die Victoria Mall, wo wir hungrig im Café einfallen. Die Portionen sind riesig aber lecker und nach einer Stärkung plündern wir den halben Supermarkt. Nach fast 1 ½ Stunden blechen wir rund 250€!!! Aber O.K. wat mutt, dat mutt … :blink: Ein freundlicher Verkäufer hilft uns beim Tragen und freut sich über ein kleines Trinkgeld.
Völlig platt kommen wir am Guesthouse an, ich dusche mit laukaltem Wasser und dann treffen wir im Garten noch Father Henry, einen Ugander der ein Waisenhaus leitet und uns mit seiner Schwester extra besuchen kommt. Den Kontakt hat eine Kollegin hergestellt in deren Gemeinde Father Henry als Urlaubsvertretung tätig war. Die beiden sind total nett und die Zeit vergeht bei starkem Kaffee und einem netten Plausch wie im Flug. Über die mitgebrachten Gummibärchen und die Spende für das Waisenhaus freut er sich sehr. Nun haben wir zwei Telefonnummern, die wir im Falle eines Falles anrufen können… wird zum Glück nicht nötig sein!
Abends gönnen wir uns noch ein kaltes Nile-Bier und Enchilladas, die lecker schmecken.
Auch heute fallen wir todmüde ins Bett.
Fortsetzung folgt…
Letzte Änderung: 01 Mär 2023 20:44 von Katma1722.
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27 Feb 2023 18:18 #662455
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  • tiggi am 27 Feb 2023 18:18
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Hallo Katrin,

beim Lesen des Berichts habe ich schon wieder eine Gänsehaut bekommen. Eure ersten Tage waren schon sehr spektakulär. Ein Schuhschnabelküken ist etwas Besonderes. :woohoo:
Es tut mir leid, dass ihr kein Zimmer im Haupthaus mit Gartenblick erhalten habt. Ich wusste gar nicht, dass es für Gäste auch Zimmer im hinteren Bereich des Papyrus Guesthouses gibt. Na ja, man lernt dazu.

Ich freue mich auf eure weitere Reise - das wird spannend!

Biggi
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28 Feb 2023 21:35 #662553
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tiggi schrieb:
Hallo Katrin,

beim Lesen des Berichts habe ich schon wieder eine Gänsehaut bekommen. Eure ersten Tage waren schon sehr spektakulär. Ein Schuhschnabelküken ist etwas Besonderes. :woohoo:
Es tut mir leid, dass ihr kein Zimmer im Haupthaus mit Gartenblick erhalten habt. Ich wusste gar nicht, dass es für Gäste auch Zimmer im hinteren Bereich des Papyrus Guesthouses gibt. Na ja, man lernt dazu.

Ich freue mich auf eure weitere Reise - das wird spannend!

Biggi

Hi Biggi!
Herzlich willkommen an Bord - es wird noch einiges zu lesen geben B) dein Bericht hat uns ermutigt, ohne Guide zu fahern, was wir keine Sekunde bereut haben- danke dafür! :)
Tja... das "Backyard-Zimmer", wie wir es getauft haben liegt hinter einer Mauer (kleines Eingangsotr :S ), wenn man an allen Gartenzimmern vorbei ist... kein Gartenblick, keine Stühle draußen.... hab mich kurz geärgert, hatte aber keine Lust, mich noch mehr zu ärgern, darum haben wir uns nicht beschwert.... habe erst im Nachhinein kapiert weshalb die Angestellte, die uns ins Zimmer gebracht hat so merkwürdig geschaut hat :unsure:
Dafür hat uns das Schuhschnabelküken wirklich mehr als entschädigt - wir waren im 7. Himmel!!! :kiss:
Bald geht es hier weiter!
Viele Grüße,
Kathrin
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01 Mär 2023 18:12 #662602
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Boda-Schwärme und Regen im Regenwald (272km)

Im Morgengrauen läutet der Wecker – heute geht es nach Norden! Wir freuen uns, aus der Stadt raus zu kommen. Auf der Terrasse frühstücken wir das nun schon gewohnte, leckere Obst – vor allem die Ananas sind ein Hochgenuss. :P Nach dem Auschecken starten wir unsere Rundreise. An einem Straßenstand decken wir uns noch mit Obst und Gemüse ein, dann geht es Richtung Kampala.
Die allgegenwärtigen Boda Bodas erinnern an schwärmende Bienen – von allen Richtungen drücken sie auf die Straße, beladen nicht nur mit Menschen sondern mit allen erdenklichen Sachen, von Matratzen über Ananas, Zuckerrohr, und und und…. Sammeltaxis fahren wie die Henker und kaum jemand schaut, bevor er in die Straße einbiegt… naja vermutlich schauen sie schon und bemerken einfach unser Zögern, dass sofort zum eigenen Vorteil genutzt wird. :dry: Egal. Wir haben Zeit. :)



An allen Straßeneinmündungen bieten Einheimische die verschiedensten Waren feil, wir sehen Ziegen, Kühe, Schweine und sogar ein paar Häschen, Hühner, Enten und natürlich: Menschen, Menschen, Menschen… Leider liegt auch jede Menge Müll herum… daran müssen wir uns erst gewöhnen.


Gegen Mittag wird es endlich ruhiger und wir entdecken ein kleines Eukalyptuswäldchen, wo zur Abwechslung mal keine Hütten stehen. Es ist angenehm schattig und wir weihen Tisch und Stühle ein. Das Baguette aus der Victoria-Mall schmeckt richtig lecker, es gibt Sardinen, Käse, Karotten, Salzgurken und als Nachtisch Instant-Kaffee und Schokolade. :P Einige Bodas fahren vorbei und wir werden neugierig beäugt. Wir winken und grüßen freundlich und werden ebenso freundlich zurück gegrüßt. Einige bunte Schmetterlinge flattern herum, zeigen sich aber leider wenig Foto-kooperativ.


Am Nachmittag wird die Landschaft die wir durchfahren weniger besiedelt, dafür fängt es an zu regnen. Maps.me lotst uns über eine halsbrecherische Abkürzung, was wir leider zu spät bemerken – der rote Lehm ist wie Schmierseife aber der Toyota „schwimmt“ souverän durch alle Löcher und Pfützen. :whistle: Gut dass wir im Bayerischen Wald an Schnee gewöhnt sind… das ist so ähnlich! :whistle: Die vermeintliche Straße ist bald wenig mehr als ein Pfad und wir sind heilfroh, als wir wieder auf den Chinesen-Highway treffen. Das schaffen wir gerade so, das Bankett ist bestimmt einen halben Meter hoch! :pinch:


Endlich erreichen wir das Gate zum Murchison Falls Nationalpark. Nach kurzer Wartezeit, die wir mit Stöbern im Souvenirladen verbringen zahlen wir per Kreditkarte (anders geht es nicht mehr) die Gebühr und tauchen ein in eine andere Welt. Der Wald ist wunderschön und auf der Straße sitzen Paviane. An der Budongo Lodge werden wir schon mit Desinfektionsspray erwartet und erhalten ein kurzes Briefing nebst frischem Melonensaft. :P


Unser Zimmer, die Forest Cabin Duiker liegt am weitesten vom Haupthaus entfernt – so mögen wir das! Wir machen uns noch einen Kaffee und genießen die Terrasse. Im Wald ringsum herrscht ein Höllenlärm – die Tinitus-Insekten, wie wir sie getauft haben, veranstalten ein ziemliches Spektakel. Laut Personal sind die Käfer nur ca. Daumennagel-groß. Es gibt etliche Vögel und M. entdeckt ein Baumhörnchen. Einmal hören wir sogar Schimpansen. :kiss:
Zum Abendessen sitzen wir bei Kerzenschein auf der Terrasse und lassen uns ein Nile-Bier und ein wirklich vorzügliches Abendessen, bestehend aus Kürbissuppe mit Ingwer, Honig und Knoblauchbaguette, Tilapia-Filet mit Reis und tomatiger Sauce und Obst schmecken. :P :P :P
Mit Hilfe der Taschenlampe finden wir den Weg zurück in unsere Cabin. Statt der Tinitus-Insekten, die zum Glück frühzeitig Schlafen gehen schreit nun ein Hyrax – klingt echt wild!!! :huh: Schließlich gibt auch der Ruhe und nur noch einige Vögel rufen uns in den Schlaf.
Fortsetzung folgt…
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01 Mär 2023 19:12 #662612
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  • Sue.ch am 01 Mär 2023 19:12
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Hallo Kathrin

Gerne verfolge ich deinen abenteuerlichen Reisebericht! Danke für die schönen Fotos und die vielen Informationen. Der Schuhschnabler ist wirklich unglaublich faszinierend!
Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße,
Sue
Aktuell: 2023 Reisebericht Johannesburg bis Kapstadt: www.namibia-forum.ch...tadt-okt-nov-23.html
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Letzte Änderung: 01 Mär 2023 19:13 von Sue.ch.
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