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Der Bereich, wo früher die Fähre ablegte (bevor letztes Jahr die neue Brücke über den Nil fertig wurde) sieht ziemlich verlassen aus.
Hier war Anfang 2021 alles überschwemmt gewesen und die große Weltkugel stand im Wasser. Da musste man noch über aufgeschüttete Sandsäcke etwas wackelig zum Steg balancieren. Hier zwei Bilder aus dem letzten Jahr mal zum Vergleich. Dieses Jahr steht der Globus gerade so wieder am Ufer. Das (wohl ehemalige) Rezeptionsgebäude ist auch noch in Mitleidenschaft gezogen und vom Hochwasser beschädigt. Nach der kurzen Fotopause an Land geht die Bootsfahrt weiter und wir stoßen auf einen Goliathreiher (Goliath Heron) und einen schönen bunten Eisvogel mit dem tristen Namen Graukopfliest (Grey-Headed Kingfisher) Und zu meiner großen Freude auch auf jede Menge Hippos, von denen etwas mehr zu sehen ist, obwohl sie im Wasser sind. Niedrigerem Wasserstand sei Dank! Sie sehen ziemlich entspannt und noch recht schläfrig aus an diesem sonnigen Morgen. Zum Glück denn Bernd ist begeistert, hat aber auch noch ziemlichen Respekt vor diesen großen Tieren, denen er zum ersten Mal so nahe kommt. Fortsetzung der Bootstour folgt schnellstmöglich. |
Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
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Letzte Änderung: 12 Jun 2022 23:47 von tina76.
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27.01.2022 – Murchison Falls Nationalpark, Fortsetzung Bootstour auf dem Nil
Die Hippos sind mittlerweile schon fast uninteressant geworden auf unserer Bootstour, denn man begegnet immer neuen Gruppen hinter jeder Flussbiegung. Da bieten die Krokodile am sandigen Ufer eine willkommene Abwechslung. Die Riesen-Echsen sehen schon recht furchterregend aus. Hier möchte man auf jeden Fall nicht versehentlich über Bord gehen. Es gibt sie in der Variante lang und schlank ....oder auch kurz und mopsig. Die große Sandbank ist jedenfalls regelrecht besetzt von ihnen. Und auch im Wasser kann man sie überall an der Bewegung erahnen. Die nächste Bucht dagegen ist bevölkert von hier rastenden Afrikanischen Scherenschnäbeln (African Skimmer). Leider etwas weiter weg. Und sie sind schreckhaft und fliegen sofort auf, als wir uns nähern. Trotzdem ein schöner Anblick mit all den Vögeln um uns herum in der Luft. Wenn mir auch kein gutes Foto davon gelingen mag. Vor allem nicht gegen die Sonne. Nervös wird auch dieser gewaltige Koloss von Flusspferdbullen als wir ihm etwas zu dicht auf die Pelle rücken. Er sucht schnaubend und spritzend das Weite und trabt in die flachere Uferzone, wo er uns im Blick behält. |
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Da entdeckt unser Bootsführer noch wesentlich größere Tiere. Endlich Elefanten, die am Ufer grasen. Sogar mit einem Jungtier. Wir sind begeistert.
Das es hier deutlich flacher ist, merken wir auch schon bald am eigenen Leibe, denn der Motor des Bootes kommt immer wieder gefährlich dem Grund nahe und wir setzen mehrmals auf. Es sind auch irgendwie ziemlich viele Schlingpflanzen im Wege, die uns von den Elis trennen. Unser Bootsführer meint es dann etwas zu gut und fährt genau in die Schlingpflanzen in der extrem flachen Uferzone, um uns noch nähere Bilder zu ermöglichen. Wie befürchtet setzen wir bald komplett auf und der Motor röhrt laut und säuft ab. Ich necke Bernd damit, dass wir jetzt Schwimmen gehen müssen, als ich seinen entsetzten Blick sehe. In Wahrheit ist mir selbst auch nicht so ganz wohl dabei. Unser Bootsführer entfernt erstmal wortlos ganze Ladungen von Schlingpflanzen vom Motor und nach mehreren erfolglosen Startversuchen und mit zusätzlicher Hilfe eines Paddels, buchsiert er uns schließlich glücklicherweise wieder aus der flachen Uferzone heraus. Puh, was für ein Schreck so am frühen Morgen! Hier möchte man bei aller Schönheit der Natur wirklich nicht stranden. Ein schwarz-weißer Colobus-Affe im Baum lenkt uns schnell wieder ab, bevor es zum Ziel der Tour, den Murchison Falls geht. Gefühlt hatte man hinter jeder Flussbiegung schon vermutet, dass es bald soweit ist, aber nun ist der viele Schaum auf dem Wasser ein klares Indiz, dass wir uns tatsächlich dem Wasserfall nähern. Wir kommen dem Wasserfall unerwartet nahe. In 2020 waren ich bei der damaligen Tour nicht so dicht rangefahren worden. Das Boot schaukelt ganz gut in den ganzen Wasserstrudeln. Unser Bootsführer scheint - im Gegensatz zu uns - ein kleiner Adrenalinjunkey zu sein. Wir fühlen uns aber trotzdem sicher bei ihm, denn er ist ja ein alter Profi und macht die Touren fast täglich. Noch ein letzter Blick und ein gemeinsames Bild vorm Wasserfall und es geht volle Motorkraft voraus wieder zurück. Wir halten nur noch kurz für einen ganzen Harem von Wasserbockdamen im Uferbereich und etwas später für eine größere Gruppe von Flusspferden. Die Hippos haben es sich auf dem Gelände der im letzten Jahr vom Hochwasser zerstörten Bakers Lodge gemütlich gemacht. Und das wird auch so bleiben, denn die Lodge wurde aufgegeben erzählt unser Guide. Schade eigentlich, denn hier hatte ich in 2020 ursprünglich geplant wegen der guten Bewertungen zu übernachten. Nun weiß ich, warum sie damals nicht mehr buchbar war… Ende der Bootstour. Fortsetzung folgt. Und es gibt noch eine weitere Bootstour ganz am Ende unserer Tour auf einem anderen Gewässer. Soviel soll verraten werden. |
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Letzte Änderung: 25 Jun 2022 12:41 von tina76.
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27.01.2022 – Murchison Falls Nationalpark – Dritte und letzte Safari mit unerwarteter Sichtung
Wir starten etwas wehmütig zu unserer letzten Safari am Nachmittag im Park. Wenn eins sicher ist, dann das die schönen Safaritage, auf die man sich zu Hause lange gefreut hat, immer viel zu schnell vergehen… Drei Tage bzw. Nächte im Murchison Falls Nationalpark würde ich als Minimum auf jeden Fall empfehlen. Reiseveranstalter mit festen Touren sind hier oft nur zwei Nächte und das reicht bei der weiten Anfahrt von Entebbe dann oft nur für eine Bootstour und eine Safari und dann geht es am nächsten Tag schon weiter. Das finde ich etwas schade, denn der Park bietet viel Abwechslung und auch wunderschöne Landschaften. Ich hätte im Nachhinein gerne noch einen Tag länger hier gehabt. Aber jetzt sind wir erstmal noch da und genießen den milden Fahrtwind und die Aussicht im offenen Safarifahrzeug. Auf unserem Weg treffen wir erneut auf Husarenaffen. Diese zwei sind noch jung und betrachten uns genauso neugierig wie wir sie. Das Flussufer streifen wir diesmal nur kurz, da Charles eine andere Runde im Sinn hat. Hier sind diesmal keine Giraffen zu sehen, dafür aber besonders viele Vögel. Die vielen Kuhreiher bieten mit Ihrer weißen Farbe einen schönen Kontrast zu der grünen Landschaft. Und auch die dunklen Abdimstörche sind in großer Anzahl vorhanden. Dahinter grasen friedlich Antilopen. Wir haben das Glück, dass wir kurz vorm Abbiegen von der Uferstrecke auf eine Gruppe von Kronenkranichen stoßen. Diese wunderschönen Vögel hatte ich zuletzt in Sambia gesehen und freue mich sie hier - quasi im letzten Moment - auch noch erleben zu dürfen. |
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Letzte Änderung: 26 Jun 2022 01:47 von tina76.
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Wir ahnen noch nicht, dass das eigentliche Highlight des Tages uns kurz bevorsteht. Charles mit seinen gut geschulten Augen, macht die Entdeckung! Und die haben wir diesmal ganz für uns. Ein Löwenkill nicht weit vom Weg! Und das Warzenschwein im Maul der Löwin kämpft noch um sein Leben. Fasziniert und abgestoßen zugleich schauen wir uns minutenlang den Todeskampf des Warzenschweins an. Es zappelt wild mit seinen kurzen Beinen und kann doch nichts mehr ausrichten gegen die Löwin, die den Klammergriff mit dem Maul eisern hält.
Als das arme Warzenschwein endlich nicht mehr zuckt, wird es direkt vor unserem Wagen über die Straße geschleift. So schnell kann ich das Zoomobjektiv kaum auswechseln. Die Löwin schaut schwer atmend von Ihrem Kampf und der schweren Beute nochmal zurück und verschwindet dann im hohen Gras. Charles ist sich sicher, dass sie dort irgendwo versteckt Jungtiere hat, für die das Warzenschwein das heutige Abendessen sein wird. Was für ein Erlebnis an das wir noch lange denken werden. Wir fahren langsam wieder zurück und sind vollauf zufrieden mit dieser letzten Safari hier. Es zeigen sich noch einige Uganda Kobs und Büffel zum Abschied und dann geht auch langsam die Sonne unter. Morgen geht es schon in Richtung des Kidepo Nationalparks. Charles hat mit ein paar anderen Guides in der Lodge gesprochen, die gerade mit ihren Touristen von dort kamen. Sie haben in mehreren Tagen keinerlei Raubkatzen gesehen und waren etwas enttäuscht deswegen. Mal sehen, ob es uns genauso gehen wird. Ich freue mich in jedem Fall trotzdem auf diesen abgelegenen Park. Mit oder ohne Raubkatzen. |
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Letzte Änderung: 26 Jun 2022 02:01 von tina76.
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28.01.2022 – Murchison Falls Nationalpark bis Kidepo Savannah Lodge
Heute heißt es wieder einmal früh aufstehen. Wir haben eine der beiden längsten Strecken der gesamten Reise vor uns. Ca. 8 Stunden reine Fahrtzeit sind es von der Murchison River Lodge bis zum Kidepo Nationalpark im Nordosten Ugandas. Da sind wir froh, nicht selbst fahren zu müssen. Schon praktisch wenn man unterwegs einfach mal die Augen schließen und ein Nickerchen halten kann, wenn man müde ist. Und echt Luxus, wenn man sonst in der Regel immer Selbstfahrer war. Ein kleines Stück fahren wir noch durch den Murchison Falls Nationalpark. Wir biegen ab, auf eine Strecke, die wir bisher noch nicht gefahren sind. Hier sind keine anderen Touristen unterwegs und aber auch kaum Tiere zu sehen. Nur dann und wann ein Vogel, wie dieser Rotkehlspint (Red-throated Bee-eater). Dafür faszinieren uns die Weite der Landschaft und die Palmen im Morgenlicht. Charles macht für uns noch einen kurzen Stopp an einer durch Bodenerosion entstandenen Steilkante, die ich unbedingt fotografieren möchte. Mit roten Termitenhügeln und Wald sieht die Landschaft ein paar Kilometer weiter auf einmal ganz anders aus. Die Vielfalt des Parks begeistert mich immer wieder aufs Neue. Einige Geier sehen wir in der Luft kreisen. Andere nutzen einen Erdhaufen als Ausguck. Dann heißt es leider Abschied nehmen von diesem schönen Park. Aber in einem fremden Land ist für mich sowieso immer der Weg das Ziel. Und gerade auch die Fahrt abseits der Hauptstraßen finde ich spannend. In jedem kleinen Dorf, das wir durchfahren, gibt es eine Wasserpumpe, um die sich Trauben von Menschen scharen. Davon habe ich leider kein verwertbares Bild während der Fahrt machen können. Dafür ein paar andere Eindrücke von unterwegs. Da kann man auch so manch skurrile Entdeckung machen. Zum Beispiel, was man alles auf einem Boda-Boda (den kleinen Motorrädern hier) transportieren kann. Hauptsache der nicht sichtbare Fahrer vorne hat den Überblick. Ich habe auch schon einen Mann mit einem kompletten Sofa oder eine fünfköpfige Familie mit drei Kindern auf einem Boda-Boda gesehen. Oder auch im letzten Urlaub einen Mann der sich ein lebendes, großes Schaf um den Bauch geschnallt hatte. Charles meint lachend, dass es hier so gut wie keine Regeln im Straßenverkehr gibt und erst recht wenige, die eingehalten werden. In der Stadt Gulu machen wir einen Mittagsstopp im schattigen Garten eines Cafés. Hier dürfen wir unsere mitgebrachten Lunchpakete verzehren, weil wir dazu Getränke bestellen. Bernd ist leider seit heute früh gesundheitlich angeschlagen und kann nur trocken Toast essen. Er meint, dass er das scharfe Chili gestern beim Abendessen vielleicht nicht vertragen hat. Da ich das Gleiche gegessen und trotz empfindlichen Magen nichts habe, befürchte ich, dass es eher von den Malaria-Tabletten kommen könnte. Davon hatte ich jedes Mal im Urlaub nach ein paar Tagen so heftigen Magen-Darmprobleme, dass ich sie bei diesem Urlaub auf eigenes Risiko ganz weggelassen habe. Kleiner Exkurs: Über den Ort Gulu hatte ich vorher gelesen, dass hier zu Zeiten des langen Bürgerkriegs in Norduganda jeden Abend zum Sonnenuntergang tausende von Kindern in die Stadt strömten. Sie schliefen, wo sie einen Platz finden konnten. Auf den Veranden der Häuser, vor Läden und Restaurants, im Busbahnhof, vor Krankenhäusern und Zelten der Hilfsorganisationen. Die Stadt war geradezu überschwemmt von den schutzsuchenden Kindern, die von Ihren Eltern jeden Abend auf den Weg geschickt wurden. Pendler-Kinder wurden sie genannt. Grund war, dass die Rebellengruppe LRA (Lord´s Resistance Army) im Norden ihr brutales Unwesen trieb und unter anderem versuchte in den Dörfern nachts Kinder zu entführen, um sie zu Kindersoldaten zu machen. Was für eine furchtbare Zeit das gewesen sein muss! Mir fällt auf, dass tatsächlich besonders viele Hilfsorganisationen in Gulu ansässig sind. Charles meint, dass es immer noch viele traumatisierte und kriegsversehrte Menschen aus diesen Zeiten in der Region gibt. Der Krieg wurde erst 2006 nach fast 20 Jahren beendet. Wir verlassen die Stadt mit der schlimmen Vergangenheit und nach einem langen Stück asphaltierter Schnellstraße geht es wieder auf kleineren, holprigen Nebenstraßen unserem Ziel entgegen. Die Kidepo Savannah Lodge erreichen wir erst zu später Stunde. Es ist schon fast dunkel. Sie liegt erhöht auf einem Hügel mit Weitblick nicht weit vom Parkeingang. Von der schönen Aussicht können wir jedoch kaum noch etwas erkennen. Hier haben wir ein Zelt mit richtigem Betten und angrenzendem gemauerten Bad. Rustikal, aber schön. Wir essen noch schnell und fallen dann müde von der langen Fahrt und der Hitze hier oben im Norden ins Bett. |
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