THEMA: Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
21 Mai 2022 14:36 #643868
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Liebes Forum,

vor unserer Reise habe ich gefühlt jeden halbwegs aktuellen Bericht über Uganda, den ich hier finden konnte - zum Teil sogar mehrfach gelesen - und mir viele wertvolle Anregungen geholt. Genauso wie auch schon die Jahre zuvor mit anderen Destinationen in Afrika. Das man hier so viele Tipps bekommt, ist einfach klasse und an der Stelle mal ein großes Lob an die vielen fleißigen Schreiber!
Daher möchte ich nun anderen, die sich für Uganda interessieren, auch mal ein bisschen was zurückgeben und versuche mich selbst an einem Bericht. :) Außerdem habe ich das Gefühl, dass es nicht schaden könnte, wenn mal wieder über Uganda geschrieben wird. Es ist einfach zu schade, dass dieses schöne, abwechslungsreiche Reiseland etwas abseits der gängigen Touristen-Routen liegt. Mich fragten einige zuvor, ob man denn überhaupt Safari in Uganda machen kann. Ja, definitiv, kann man das! Sehr gut sogar. Wenn man auch nicht die Tiermassen und die Raubtierdichte wie z.B. in der Massai Mara oder der Serengeti erwarten sollte. Aber dafür hat man Sichtungen oft ganz für sich. Zumindest ging es uns in den Parks so, die wir besucht haben. Viele Freunde und Kollegen mussten aber überhaupt erstmal googeln, wo Uganda liegt. ;)
Für mich war es denn auch schon der zweite Urlaub in Uganda innerhalb von 12 Monaten. Das ich darauf kam, war zugegebenermaßen damals ein bloßer Zufall. Ich hatte im öden, monatelangen Winter-Lockdown 2020/2021 das Gefühl, ich muss dringend mal raus und wieder etwas Schönes sehen. Und auf jeden Fall in Afrika. Seit 1999 verlässt mich das Afrika-Fieber nicht mehr und nach drei Jahren ohne wurde der Entzug langsam unerträglich. Eigentlich war Zimbabwe gedanklich in Planung gewesen. Aber da Uganda 2021 im Januar/Februar (mit Ruanda zusammen) das einzige Reiseland war, dass kein Risikogebiet war, wurde es spontan Uganda. Da kein Mensch (nicht mal mein Freund) zu bewegen war, in diesen Zeiten mitzukommen, hatte ich mir kurzentschlossen einen eigenen Guide und Fahrer gebucht. Mit ihm war ich dort eine Woche alleine unterwegs gewesen. Etwas, was ich nicht eine Sekunde lang bereut habe. Im Gegenteil! Es war eine fantastische Reise und ich kam nach Hause mit so vielen neuen Eindrücken. Und vor allem dem Wunsch noch viel mehr von Uganda zu sehen…
Mein Freund war dann auch dank vieler Fotos aus dem letzten Jahr ziemlich neidisch geworden und daher leicht zu bewegen, dieses Mal mitzukommen. B) Für Bernd die erste Afrika-Reise überhaupt.

Hier aber erstmal gemäß der Forums-Tradition unsere Route vorab:
1. Blue Monkey Guesthouse – Entebbe
2. Budongo Eco Lodge – Budongo Forest, Murchison Falls Nationalpark
3. Murchison River Lodge - Murchison Falls Nationalpark
4. Murchison River Lodge - Murchison Falls Nationalpark
5. Murchison River Lodge - Murchison Falls Nationalpark
6. Kidepo Savannah Lodge – Kidepo Nationalpark
7. Kidepo Savannah Lodge – Kidepo Nationalpark
8. Apoka Lodge – Kidepo Nationalpark
9. Apoka Lodge – Kidepo Nationalpark
10. Sipi River Lodge – Mount Elgon Nationalpark
11. Sipi River Lodge – Mount Elgon Nationalpark
12. The Haven Ecolodge - in der Nähe von Jinja
13. The Haven Ecolodge - in der Nähe von Jinja
14. Pineapple Guesthouse - Entebbe
15. Pineapple Guesthouse – Entebbe
16. Pineapple Guesthouse – Entebbe

Besonders freue ich mich dabei auf den Kidepo-Nationalpark im Norden von Uganda, an der Grenze zum Südsudan. Für meinen Guide Charles - der mich letztes Jahr gefahren hat und uns auch dieses Jahr wieder begleiten wird – der schönste und einsamste Nationalpark in Uganda. Mal sehen, ob ich ebenfalls dem Zauber von Kidepo erliegen werden oder ob ich zu hohe Erwartungen habe.
Unsere Unterkünfte auf der Rundreise habe ich ansonsten vorher selbst ausgesucht und dann – wie den Guide/Fahrer, das Auto, alle Eintritte, Mahlzeiten, Schimpansentrekking etc. über das Reiseunternehmen Isunga Expeditions buchen lassen. Dies hatte letztes Jahr schon hervorragend geklappt. Und da der Kontakt zu den schottischen Besitzern (denen auch die Isunga Lodge nahe Kibale Forest gehört) so nett war, stand fest, dass es wieder Isunga Expeditions wird. Nur die erste Nacht in Entebbe und die letzten 5 Nächte (zum Ausspannen nach der Rundreise) sind selbst gebucht.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr, wenn Ihr Lust habt mit uns durch Uganda zu reisen. :)



Auch wenn es – wie der Titel schon verrät – leider nicht zu den Gorillas geht. Dafür gibt es aber endlich Chamäleons.
Für mich tatsächlich eine Erstsichtung! Und Uganda hat so viel anderes zu bieten. Viel Ursprünglichkeit, üppige grüne Natur, abwechslungsreiche Landschaften und wie oben schon geschrieben oftmals das Gefühl, die Tiersichtungen in den Nationalparks für sich zu haben. Anderen Autos begegnet man eher selten. Und im Kidepo NP so gut wie nie. Die Schönheit der Natur alleine genießen zu dürfen, war auf unserer Reise etwas, was mir besonders in Erinnerung bleiben wird. Hier schon mal eine kleine Einstimmung:











Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
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21 Mai 2022 18:41 #643880
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24.01.2022 (Flug Düsseldorf – Amsterdam – Kigali - Entebbe)

Es geht los. Vor Aufregung habe ich kaum geschlafen und um 4:00 Uhr ist die Nacht heute sowieso vorbei. Schon mal eine gute Vorbereitung für mich Langschläferin auf kommende Safaris am frühen Morgen. Der Flughafen in Düsseldorf ist zum Glück von uns in Ratingen aus in ca. 15 Minuten Taxifahrt erreicht. Hier hatten wir Samstag spätabends auch schon unsere PCR-Tests gemacht und gestern das erleichternde Ergebnis erhalten, dass wir fliegen dürfen. In Zeiten von Omikron ein echter Nervenkitzel bis zuletzt. 72 Stunden darf der Test alt sein bei Einreise nach Uganda.
Der Flug mit KLM nach Amsterdam am frühen Morgen geht pünktlich und ich bin in diesen Zeiten schon dankbar, dass er überhaupt geht. Unser Rückflug wurde auch wenige Tage vor der Reise gecancelt von KLM und einfach auf einen Tag später verschoben. Da kamen vermutlich nicht genug Reisende zusammen, dass es sich gelohnt hätte zu fliegen.
Unser Weiterflug führt uns erst von Amsterdam nach Kigali in Ruanda, wo es den bei KLM-Flügen nach Uganda üblichen Zwischenstopp gibt. Hier steigen einige Reisende aus und andere zu und nach gut 10 Stunden ist es endlich geschafft und wir landen spätabends gegen 22:30 Uhr in Entebbe. Dank der gebuchten Sitze mit extra viel Beinfreiheit am Notausgang war die lange Reise gut erträglich. Sogar das Essen war lecker. Das einzige Unerfreuliche war die Kälte im Flugzeug. Da haben sie es echt etwas übertrieben mit. Brrr. Wir haben beide fast die gesamte Flugzeit gefroren. Und das trotz warmen Pulli und ich Frostbeule trotz zwei Flugzeugdecken (!). Naja, in Uganda wird uns schon wieder warm werden. ;)
Das merken wir auch schon direkt beim Ausstieg. Eine angenehm laue tropische Nacht. Nur leider sind hier lauter Mücken unterwegs. Besonders in dem großen Zelt, wo der zweite, notwendige PCR-Test bei Einreise gemacht wird. Die Mückenschwärme freuen sich sichtlich über das importierte Frischfleisch aus Europa. Da das gute „Nobite“ noch unerreichbar weit weg im Koffer ist, ziehe ich mir den dicken Kapuzen-Pulli trotz Wärme direkt wieder an. Besser schwitzen, als sich komplett zerstechen lassen.
Zum Glück haben wir den Test schon vorab online bezahlt. So können wir mit der Zahlungsbestätigung direkt durch zu den Testkabinen und alles unerwartet schnell hinter uns bringen. Man muss auch nicht am Flughafen auf das Ergebnis warten, sondern kann normal einreisen und in die Unterkunft fahren. Das Ergebnis soll am nächsten Morgen kommen. (Kleiner Einschub: der zweite bisher notwendige PCR-Test am Flughafen in Uganda ist mittlerweile Geschichte, wie ich gelesen habe. Zukünftige Reisende wird es freuen.)
Schnell noch zwei Millionen Uganda Shilling am ATM am Flughafen besorgt (letztes Jahr musste ich dabei vor Schreck erstmal googeln, ob der Betrag auch stimmen kann oder ob ich mich komplett verschulde). Dieses Jahr schon Routine. B) 4000 UGX sind übrigens etwa 1 EURO. Dann besorgen wir uns noch schnell eine etwas überteuerte ugandische SIM-Karte am Flughafen. Nachts hat man halt nicht viele Möglichkeiten und wir wollen morgen früh direkt los. Der über das Blue-Monkey-Guesthouse gebuchte Taxifahrer wartet auch schon draußen am Flughafenparkplatz mit einem Namensschild auf uns. Alles klappt wie am Schnürchen.
Bernd bekommt auf dem Weg zur nur etwa 15 Minuten entfernten Unterkunft schon mal den ersten nächtlichen Eindruck von einer wuseligen, afrikanischen Stadt. Es ist viel los, da die nächtliche Ausgangssperre, die hier in Uganda sehr lange galt, erst seit kurzem beendet ist. Übrigens dürfen auch die Kinder seit diesem Monat - nach fast zweijähriger (!) Pause - endlich wieder zur Schule gehen. Uganda hat damit länger als jedes andere Land in Afrika gewartet, wie ich gelesen habe. Ein trauriger Rekord.
Im schönen Blue Monkey Guesthouse war ich letztes Jahr schon zu Beginn der Reise. Albrecht, der deutsche Besitzer begrüßt uns freundlich trotz später Stunde. Auch das Zimmer ist das Gleiche wie letztes Jahr. Sie haben nur eins mit einem eigenen Bad. (Die anderen Zimmer teilen sich eins.) Jetzt nur noch ab ins Bett und unters Moskitonetz. Ab morgen gibt es auch endlich wieder Bilder. Am ersten Tag waren wir dazu einfach zu erledigt.
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21 Mai 2022 19:07 #643883
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25.01.2022 (Entebbe bis Budongo Eco Lodge, Budongo Forest) Teil 1

Am Morgen werden wir früh durch das ungewohnte und laute Zwitschern und Trällern der vielen Vögel im Garten wach. Uganda ist ein Paradies für Ornithologen und sonstige Vogelfreunde. Ich hoffe, dass ich zumindest ein paar davon erwische in den nächsten Tagen.
Dem steht jedenfalls nichts mehr im Wege, denn unsere beiden Tests sind negativ. Juchu!! :cheer: Das Ergebnis per e-mail kam schon als wir noch schliefen.
Hier unser Zimmer:



Einfach, aber völlig ausreichend und sehr sauber. Und mit bequemem Bett. Highlight im BlueMonkey-Guesthouse ist neben dem üppigen grünen Garten und der tollen Aussicht auf den fernen Victoria-See das köstliche Frühstück. Bei der süßen Variante gibt es leckere Pancakes und frischen Obstsalat.







Bernd nimmt die herzhafte Variante mit Omelette, Tomaten etc. Dazu gibt es für beide einen frischgepressten Smoothie. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hier wirklich top. Ich kann die Unterkunft für den ersten Tag nur empfehlen.
Wir quatschen morgens beim Frühstück mit einem alleinreisenden deutschen Gast. Er ist im Rentenalter und nach Uganda gereist, um dort einige Zeit gemeinnützige Arbeit im Westen des Landes zu leisten. Auch im letzten Jahr traf ich in Uganda diverse Reisende, die für Hilfsorganisationen arbeiteten oder sich in Krankenhäusern oder Kinderheimen engagierten. Das ist mir bisher in den Ländern des Südlichen Afrika weniger oder kaum passiert.

Ich freue mich nach dem Frühstück riesig, Charles unseren Guide und Fahrer für die Rundreise wiederzusehen. Wir waren das ganze letzte Jahr in Kontakt geblieben.
Charles ist einfach nur glücklich, endlich wieder auf Reisen zu sein. Durch Corona ist das Geschäft stark eingebrochen und er hatte als selbstständiger Guide seit 2020 nur wenige Aufträge und musste sich durch sonstige Fahrdienste über Wasser halten. Da er außerdem das Reisen, die Natur und Tiere liebt, sagte er schon im letzten Jahr, dass jede Tour eine echte Win-Win-Situation für ihn ist.
Bernd und er verstehen sich auf Anhieb bestens. Das ist schon mal das Wichtigste. Denn die Chemie sollte unbedingt passen, wenn man längere Zeit zusammen unterwegs ist. Ich könnte mir keinen besseren Guide für unsere Reise vorstellen. Er hat selbst einige Jahre in Nationalparks gearbeitet und dadurch ein großes Wissen über Tiere und Pflanzen angesammelt, das er gerne weitergibt. Wir quatschen und lachen viel unterwegs und am Ende der Reise werden wir ihn vermissen.



Wir sind heute 5 Stunden im Auto unterwegs Richtung Budongo Forest. Mittagsstopp machen wir am Kabalega Diner. Hier gibt es köstlichen Essen, u.a. hervorragende Wraps mit Hühnchen und Gemüse, die Bernd und ich probieren. Leider gibt es aus Gründen der zu großen Gefräßigkeit kein Foto. Dafür ein paar Eindrücke von unterwegs. Die Coca-Cola-Gang, wie Bernd sie nennt, verkauft Ananas. Charles ersteht auch ein paar für uns.






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21 Mai 2022 19:34 #643886
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25.01.2022 (Entebbe bis Budongo Eco Lodge, Budongo Forest) Teil 2

Gegen späten Nachmittag erreichen wir den Murchison Falls Nationalpark und Charles zahlt die Eintrittsgebühren am Tor. Wir fotografieren derweil am urigen Eingangsbereich.



Unsere erste Station ist kurz danach der Budongo Forest mit der Budongo Eco Lodge. (Danke Picco an dieser Stelle, bin ich nämlich durch Deinen Uganda-Bericht drauf gekommen).



Hier wollen wir morgen früh ein Schimpansentrekking machen. Für mich in diesem Regenwald eine Premiere, da ich dies letztes Jahr im Kibale Forest gemacht hatte. Und das war leider kein besonders eindrückliches Erlebnis gewesen, da einfach zu viele Touristen an dem Tag im Wald unterwegs gewesen waren. Das lag damals allerdings am Datum. Ich hatte nicht darauf geachtet, dass Valentinstag war. Mindestens 35 Leute in mehreren Gruppen waren unterwegs. Das war einfach nur nervig laut und man traf immer wieder irgendeine andere Gruppe, wenn sich ein Schimpanse blicken ließ oder auf den Boden kam. Gute Fotos ohne andere Leute drauf zu bekommen war somit schwierig und es kam einfach keine richtige Begeisterung bei mir auf.
Ich hoffe sehr, dass wir das Trekking hier im Wald mehr genießen können. Daher bin ich schwer begeistert, als ich höre, dass wir derzeit die einzigen Gäste der Lodge sind. Es können zwar noch Tagesgäste spontan dazu kommen, aber das hört sich schon mal gut an.
Wir beziehen nun unsere spontan „Cabin in the Wood“ genannte Unterkunft, etwas entfernt vom Haupthaus mitten im Wald. Die gefällt mir auf Anhieb.





Den Hinweis, die Tür wegen der Affen nicht offen stehen zu lassen, sollte man hier ernst nehmen. Schon bald tollt eine Pavian-Familie um unsere Behausung herum und von ihrem Sitz auf dem nahen Wassertank schauen sie neugierig ins Klofenster hinein. Auch die schwarz-weißen Colobus-Affen turnen weit oben in den Bäumen lautstark vorbei. Mal sehen, ob das mit der Nachtruhe heute etwas wird.
Wir essen mit Charles abends draußen auf der Terrasse des Haupthauses und haben einen schönen Blick auf die etwas entfernte Feuerstelle. Die Geräusche der Paviane und der vielen Vögel sind überall zu hören. Regenwaldromantik. Und das Dinner (Hähnchen mit Honigglasur, Kartoffeln, Gemüse) ist lecker.
Heute schlafen wir vorsichtshalber mit Oropax und werden tatsächlich nur einmal wach, als ein Affe auf dem Dach unserer Hütte gefühlt Trampolin springt. ;)
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26.01.2022 (Budongo Eco Lodge, Budongo Forest bis Murchison River Lodge) Teil 1

Am nächsten Morgen geht es direkt nach einem frühen Frühstück und einer kurzen Einweisung des Rangers los.



Wir sind erfreulicherweise tatsächlich die einzigen Teilnehmer des Schimpansentrekkings :cheer: und ziehen mit ihm zu dritt los. Bestens ausgestattet mit Trekkingschuhen, Regenjacke, in die Socken gesteckter Hose (wegen Ameisen, die beißen könnten – letztes Jahr im Kibale Forest schmerzhaft erlebt). Charles stellt vorher lachend fest, dass die deutschsprachigen Touris meist besonders gut ausgerüstet sind und für jeden Fall der Fälle etwas dabei haben. Wir passen damit genau ins Raster. :lol:
Erst geht es auf guten Wegen durch den schönen Regenwald mit den vielen hohe Bäumen. Aber schnell verlassen wir die ausgetreten Pfade, als wir die ersten Schimpansenrufe hören und es geht quer durch Unterholz. Wir sind nicht mal dreißig Minuten gelaufen bisher und schon sehen wir die Schimpansen. Was für ein Glück! Auch das es im Regenwald heute nicht regnet und somit auch nicht matschig ist. Und natürlich gibt es, wie es sich für diesen perfekten Tag gehört. diesmal auch keine fiesen, beißenden Ameisen. :)







Wir genießen es in der nächsten Stunde diesen beeindruckenden Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum so nah zu sein. Es sind hauptsächlich Männchen, die uns ebenso beäugen, aber dabei sehr entspannt wirken. Und endlich stellt sich auch ein WOW-Gefühl ein. Das, was ich im letzten Jahr vermisst hatte. Schön, dass bei diesem Trekking niemand quatscht oder stört. Man kann sich ganz auf die Tiere und die Geräuschkulisse im Regenwald konzentrieren. Sie rufen sich untereinander und sind teils schnell unterwegs. Wir folgen Ihnen.







Zum Abschluss sehen wir auch noch ein Weibchen im Baum sitzen. Sie ziert sich lange herunterzukommen. Etwa zwanzig Minuten passiert nichts und sie beobachtet nur. Unten am Baum sitzt ein Männchen, dass offensichtlich geduldig auf sie wartet. Schließlich wendet er den bekannten Trick an, total desinteressiert zu tun und nicht mehr zu ihr zu schauen. Das überzeugt schließlich. Sie lässt sich wie in Zeitlupe zu ihm hinab und dann von ihm lausen.





Unser Ranger erzählt, dass dieses Weibchen schon im Kindesalter seine Hand verloren hat. Die Artgenossen waren wohl die Täter. Umso erstaunlicher, dass sie dies überlebt hat. Wir können uns kaum losreißen vom Leben der Schimpansen im Regenwald, aber die erlaubte Zeit zur Beobachtung ist um. Wir wandern voller neuer Eindrücke zurück zur Lodge. Auch Bernd ist begeistert von diesem so eindrücklichen Erlebnis.

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26.01.2022 (Budongo Eco Lodge, Budongo Forest bis Murchison River Lodge) Teil 2

Nach dem Ausschecken geht es direkt weiter zu einem der nächsten Highlights des Nationalparks. Dem Top of the Murchison Falls. Die Fahrt auf guter, neuer Teerstraße dauert nicht mal eine Stunde. Die Fälle und die Kraft des Wassers sind einfach beeindruckend. Hier war ich schon im letzten Jahr und musste unbedingt nochmal wiederkommen, weil ich es so schön fand.







Dazu spiegeln sich Regenbögen im Lichtschein in der Schlucht.





Nur ein einziges anderes Auto steht um die heiße Mittagsstunde noch auf dem Parkplatz. Wir essen unser Lunchpaket von der Lodge (Tomaten-Käse-Sandwiches und Pommes) gemütlich im Schatten mit Blick auf die Fälle. Und sind dankbar heute schon so viel Schönes gesehen zu haben.
Wir fahren nun weiter zur Murchison River Lodge, die traumhaft und mit toller Aussicht direkt am Nil liegt und beschließen den Rest des Tages einfach zu entspannen.





Hier werden wir die nächsten drei Nächte bleiben. Die Lodge gefiel mir im letzten Jahr schon so gut, dass ich auch hier unbedingt eine Wiederholung wollte. Das Essen ist köstlich. Es gibt heute Abend Buffet mit mehreren Fleischsorten und diversen Beilagen (verschiedene Salate, gebackene Kartoffeln und sogar mal Kochbananen). Im Hintergrund – und leider im Dunkeln kaum noch zu sehen - gibt es dazu Live-Musik mit afrikanischen Instrumenten. Das war im letzten Jahr an keinem der Abende so. Vielleicht weil wegen Corona in 2021 viel weniger Touristen da waren. In diesem Jahr ist die Lodge jedenfalls alle drei Tage komplett ausgebucht und wir hatten Glück noch ein Cottage zu bekommen bei unserer Buchung einige Monate vorab. Damit stellt die Lodge eine Riesen-Ausnahme dar. Ansonsten waren wir nämlich oft die einzigen Gäste in den Unterkünften.
Hier die schönen Cottages:





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Letzte Änderung: 01 Jun 2022 00:25 von tina76.
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