Dienstag, 6/4/21 Unser Tag im Baby Home und auf Crater Lake Tour
Wir sind im Toro Baby Home in Fort Portal mit Betty um 10.30 Uhr verabredet. Um keine Viren einzuschleppen, machen Manfred und ich zuerst einen Corona-Schnelltest. Ich habe 10 Stück aus Deutschland mitgenommen.
In Fort Portal besuchen wir zuerst den Andrews Supermarkt und kaufen mehrere große Kartons mit Windeln und Babynahrung. Leider ist die Erstlingsnahrung heute ausverkauft. Ich erhalte die letzten zwei Dosen Nr. 1 und weitere Nahrung der Nummer 2.
Für die Kinder nehmen wir noch viele Packungen Kekse mit und dann geht es zum Waisenhaus. Hier sind nicht alle Kinder Waisen, aber manche verloren ihre Mutter bei der Geburt. Leider kommt das noch häufig in Uganda vor.
Mit der Leiterin Betty habe ich vorab geschrieben und sie war über unseren Besuch informiert. Die Freude ist sehr groß, als wir auf den Hof fahren.
Unsere großen Kartons mit Windeln sind sehr willkommen und werden gleich ausgeladen, Die Kinder kommen alle neugierig an und freuen sich über den Besuch.
Im Babyhome treffen wir dieses Mal auch auf Christin aus Deutschland. Sie bleibt 6 Monate hier und absolviert ein freiwilliges soziales ½ Jahr. Für die Muttis ist sie eine große Hilfe, da sie sich täglich um die Kinder kümmert, mit ihnen zum Impfen geht und auch die Wäsche wäscht.
Sie freut sich, mit uns deutsch zu sprechen. Seit 6 Wochen ist sie hier. Nebenbei gibt es noch mehrere spanische Volontäre, die aber teilweise nur 3 Wochen hier sind. Wir lernen eine Lehrerin kennen, die ihre Ferien bei den Kindern verbringt. Eine junge Kinderkrankenschwester aus Spanien ist auch dabei. Sie war auch bei unserem letzten Besuch im Oktober 2019 hier und konnte sich an uns erinnern. Auf ihrem Handy hatte sie sogar noch Fotos von damals.
Ein junger Spanier fiel mir besonders auf, weil er überaus herzlich mit den Kindern umging. Er drückte und knuddelte sie, gab Küsschen und fütterte. Anschließend durften die Kinder auf seinem Handy einen Zeichentrickfilm in englischer Sprache sehen.
Mit der behinderten Gift hat er Beinübungen gemacht und immer darauf geachtet, dass sie auch zum Film schaut.
Wenn man diese Liebe sieht, kommen einem die Tränen. Es war so herzerweichend und spätestens jetzt wusste ich, warum wir die Reise auf uns genommen haben.
Natürlich waren all unsere Tiererlebnisse wunderschön, aber gerade in der Coronazeit in Deutschland, war ich sehr frustriert von dem Egoismus und der Lieblosigkeit, die sich unter den Menschen verbreitet. Hier erleben wir täglich so viel Wärme und Liebe, dass ich oftmals vor Glück geweint habe.
Die vielen Kinder, die Babys, all die Menschen, die dafür sorgen, dass es den Kindern gut geht, die sie pflegen, ihnen etwas beibringen und sie im Arm halten und drücken, das entschädigt für so Vieles.
Kindergartenkinder in der Nursery school
Nur zu gern habe ich Windeln gekauft, Bananen oder Äpfel. Ich brauche in Deutschland keinen Kleiderschrank mit 50 Paar Schuhen und ständig neue Pullover. Ich bin viel glücklicher, wenn ich helfen kann.
Mit Betty sind wir später noch einmal zum Supermarkt gefahren, da ich für Rachel, die körperlich behindert ist, Windelhöschen gekauft habe. Wir haben sie gegen Windel mit Klebestreifen getauscht. Mit Betty habe ich dann Bananen und Äpfel eingekauft. Eine riesige Kiste mit Bananen und 36 Äpfel für 12 €. Das ist ein kleiner Betrag, aber es hat eine unendlich große und kostbare Wirkung, die damit erzielt wird.
Im Heim haben wir uns den Kindern gewidmet, sind durch alle „Häuser“ geführt worden und haben alle Kinder begrüßt. Mir fehlten die Finger für so viele kleine Kinder.
Seit unserem letzten Besuch hat sich hier viel verändert, es sind nicht nur die Kinder, die wechseln, es ist auch das Mobiliar. Marina ist besonders engagiert, was die Hilfe betrifft und hat bei ihrem letzten Besuch im Januar neben Kisten als Bänken, auch viele Renovierungsarbeiten angezettelt.
Die Kinder haben einen frischgestrichenen Aufenthaltsraum mit bunten Motiven an den Wänden. Hier hat auch Christin mitgearbeitet.
Der Spielplatz wurde renoviert, jetzt folgt noch eine Sandkiste, …. Ich könnte noch so viel auflisten.
Es war eine Freude, alle so wohlauf zu sehen. Etwas ängstlich haben wir noch eine Maske getragen, mussten aber bald feststellen, dass auch die Volontäre, die ja außerhalb des Heimes wohnen und Kontakt zu Einheimischen haben, keine Maske tragen. Bei unserem Einkauf mit Betty habe ich als einzige eine Maske getragen. In Fort Portal laufen nur wenige Menschen mit einer Maske umher.
Mit einer Mother und Betty
Die Kinder werden nach und nach zum Mittagsschlaf vorbereitet und wir verlassen vorerst das Baby Home.
Ich habe viele Fotos gemacht, jedoch halte ich es für nicht ganz ungefährlich, hier die Kinder zu zeigen.

Unsere Mittagspause verbringen wir im Garden Restaurant. Hier gibt es sogar einen sehr leckeren Cappuccino!
Gegenüber dem Garden Restaurant bekommt man auch etwas zum Essen

Danach fahren wir zu den Kraterseen, viele kleine Dörfer müssen wir durchfahren.
Auf Fahrrädern und Boda Bodas wird alles transportiert, was das Leben so her gibt!
In dieser Gegend sind besonders viele Fahrräder mit Matoke, den Kochbananen unterwegs.
Verladeplatz!
Diese Landschaft könnte man auch im Schwarzwald finden.
Es ist eine sehr nette Gegend. Unsere Strecke endet auf der Ndali Lodge. Ich dachte, hier könnten wir etwas trinken und den Blick bis zum Lake George genießen.
Der Blick reicht bis zum Lake George!

Leider nimmt die Lodge seit dem Lockdown keine Tagesgäste auf. Ein Angestellter ist aber so nett und führt uns eines der Cottages vor. Die Lodge liegt sehr schön auf einem Kamm und der Blick ist bestimmt einzigartig. Der Angestellte, Gilbert so stellte er sich vor, spricht gerade über die 300 unterschiedlichen Vögel, die man hier sehen kann, als vor uns 4 Blue Turackos aus einem Busch auffliegen und ich habe leider nur meine kleine Kamera dabei. Sie sehen sehr schön aus!
Wir verlassen diese Gegend nach Norden, von Süden kamen wir, und folgen nur ganz kleinen Wegen (wohl besser für Motorräder geeignet) bis zur Farm.
Brennofen für Ziegel
Unterwegs aus dem Auto aufgenommen!
einfache Häuser
Einfache Bauweise mit Stöckern und Lehm und Dung!
Die große Hauptstraße haben wir gar nicht mehr erreicht. Ich liebe das Leben in diesen Dörfern und fahre gern hier durch.
Auf der Farm versorgt Stefan uns wieder mit einem leckeren und viel zu üppigen Essen. Heute hat er für Beate eine spezielle Suppe gekocht, a la Borsch. Wir mussten die Suppe unbedingt probieren und danach war ich schon fast satt. Es gab noch ein leckeres Curry mit buntem Reis.
Das Catering ist ganz gut verlaufen und alle Angestellten kamen mit viel leeren Töpfen zurück. Sie wurden vorher und auch jetzt auf Hochglanz poliert.
Biggi