Tag 04 25.02. Murchison Falls NP Heritage Safari Lodge Teil 2
Wir fahren nun einen Loop Richtung Nil und Lake Albert, welcher uns Richtung Delta bringen soll. Wir sehen unsere ersten Oribis (und haben anfangs etwas Probleme, sie von Kobs zu unterscheiden).
Ferner noch mehr Wasserböcke, diesmal mit Nachwuchs..
.. Perlhühner..
und weitere Ground Hornbills.
Dann ist es Zeit für den Auftritt einer weiteren Afrika-Ikone, diesmal in Gestalt einer Rothschild-Giraffe. Diese Giraffenunterart ist stark gefährdet, der Murchison Falls NP ist einer der besten Plätze, um sie noch beobachten zu können.
Weitere Oribis posieren für uns – sie sind sehr hübsch anzusehen und immer wieder fazsinierend, wie viele verschiedene Antilopenarten der afrikanische Kontinent so beherbergt..
Als wir uns dem Ufer des Albert Nils nähern (welcher nördlich aus dem Lake Albert "entspringt", während der Viktioria Nile vom Viktoriassee zum Lake Albert führt und dort in einem Delta mündet – auf dem Sat-Bild einen Post vorher gut zu erkennen), sehen wir, dass die offenbar fruchtbaren Grasflächen an seinen Ufern von einer Vielzahl von Tieren begrast werden. Wir sehen Wasserböcke, Büffel, Warzenschweine und allerhand Vögel, die die Herden begleiten.
Als wir näher ans Ufer kommen, sehen wir ein paar Hippos im Wasser (damit ist eines der "Must-Sees" für meine Eltern abgehakt

).
Außerdem sehen wir jede Menge Vögel wie Ibisse, White-Faced Whistling Ducks, Squaco Heron, Spur-winged Geese und einen profanen, aber immer wieder schön anzusehenden Graureiher. Alle anderen befanden sich leider etwas zu weit entfernt für vorzeigbare Fotos, insbesondere in Kombination mit nunmehr vorherschendem Hitzeflimmern.
Der Weg vom Delta weg entlang des Viktoria Niles führt etwas weiter versetzt durch etwas dichteren Wald, auch hier gibt es jedoch offenere Flächen und wir sehen neben weiteren Giraffen, einem Buschbock und noch mehr Büffeln erneut eine kleine Elefantenherde.
Da es nunmehr langsam Mittag wurde, beschlossen wir, zur Para Lodge zu fahren um für den Nachmittag eine Bootstour zu den Falls zu buchen und mal einen Blick auf die Preise für ein mögliches Mittagsessen zu werfen. Wir buchen zunächst eine Tour und begeben uns dann auf die Terasse der Lodge, wo wir ein fair bepreistes Mittagsmenu bei toller Aussicht auf den Nil und die am gegenüberliegenden Ufer liegenden Büffel sowie immer wieder kehrenden Elefanten haben. Die Lodge ist riesig und entspricht so in etwa allen Klischees, die man so als normalerweise Nicht-Lodgehopper von einer Lodge hat. Ob wir uns hier wohl fühlen würden, bezweifle ich. Da ist uns die Heritage Lodge trotz ihrer Problemchen doch lieber (auch wenn die Lage der Paraa Lodge natürlich unschlagbar ist).
Auf dem Weg zum Bootsanleger sehen wir schließlich noch kurz eine Warzenschweinfamilie
Dann geht es mit einer Handvoll weiteren Gästen auf das relativ große, zweistöckige Boot. Nahezu zeitgleich mit uns legt auch die Tour des UWA-Boots ab, welches eine ähnliche Bauweise hat und die Tour nahezu identisch fährt – gefühlt fuhr unser Bootsführer besser und mehr zu Sichtungen hin als der Bootsführer des UWA-Boots.
Während wir auf das Ablegen warten, sehen wir bereits einen ersten Elefanten in der Nähe der Anlegestelle am Wasser stehen.
Dann geht es flussaufwärts, immer am Ufer entlang. Wir sehen trotz großer Hitze am frühen Nachmittag jede Menge Tiere und Vögel, die sich alle im und am Wasser aufhalten. Das Boot ist glücklicherweise so dünn besucht, dass wir uns bequem zwischen Seiten und Decks des Boots für die jeweils beste Fotoposition bewegen können. Eine Gruppe Amis bestätigt leider den Ruf, der ihnen nacheilt, ansonsten sind alle anderen Gäste sehr angenehm.
Es ist nicht immer einfach, von so einem großen Boot aus eine gute Fotoposition zu erwischen, aber der Bootsführer gibt sich ehrlicherweise große Mühe, uns dass so gut es geht zu ermöglichen. Der Guide an Deck wirkt sehr kompetent und ist zudem super nett, einzig die Ausprache mancher Tiere (inbesondere der "wiva bats") führte bei uns zunächst zu etwas Rätselraten und schließlich zu jahrelangen schönen Erinnerungen bei jedem neuen Weaver Bird.
Immer wieder verstecken sich mächtige Krokodile im Gebüsch.
Selbstverständlich gibt es auch Hippos in rauen Mengen und in allen Größen.
Sehr freuen wir uns auch über diverse Bee-Eater, die unsere Bee-Eater-Sichtungsliste vergrößern wie den Red-Throated Bee-Eater..
.. und später das nördliche Pendant zu den Carmine Bee-Eater des südlichen Afrikas. Für Krokodil-Fans ist die Ecke sicher eine der besten Afrikas.
Auf Inseln im Fluss zeigen sich immer wieder Hippos.
Dazu sehen wir nahezu sämtliche vertretene Reiher- und Kingfisherarten.
Leider hat es langsam zugezogen und ein starker Sturm kam auf. In der Ferne sah man hohe Gewitterwolken auftürmen, irgendwann donnerte es auch in der Ferne. Wir erreichten schließlich das "Ziel" der Tour, die Murchison Falls. Leider sah man (wie wir vorher wussten) nicht wirklich viel, was man sah, war jedoch durchaus beeindruckend. Das Boot tat sich sichtlich schwer, in der starken Strömung und dem Sturm zu navigieren.
Das Ufer war hier wesentlich steiler und nochmals dichter bewachsen. Ein Schreiseeadler saß genau auf Augenhöhe.
Am gegenüberliegenden Ufer lagen jede Menge Krokodile. Ich weiß nicht ob wir es dort hörten oder ich es irgendwo anders gelesen hatte und ob es stimmt, aber es scheint als ob die Krokodile dort so zahlreich und riesig rumlungerten, weil sie sich vom steten Strom von Fischen, der benommen oder ausgenockt unten in der Strömung landete, ernähren.
Manche mussten erst noch etwas wachsen.
Zurück ging es nun mit etwas höherer Geschwindigkeit, jedoch nicht ohne weitere Sichtungen wie Jackson Hartebeests
oder unsere ersten Black-and-white Colobus Affen, die sich jedoch sehr weit enfernt befanden und gerade so erkennbar waren..
Am Ufer war nun auch eine Gruppe Anubis-Paviane
Schließlich erreichten wir wieder den Anleger. Auch wenn es sich um ein großes Boots handelt, hat sich die Fahrt voll und ganz gelohnt; allein die unglaubliche Vielzahl an Tieren und Vögeln, die man hier zu Gesicht bekommt ist fantastisch, der Blick auf die Fälle ist da nur das I-Tüpfelchen. Klar ist ein kleineres Boot sicher besser (seine Vor- und Nachteile werden wir in ein paar Tagen kennenlernen), aber auch wesentlich teurer.
Das Gewitter hatte sich nunmehr glücklicherweise verzogen, und so ging es im besten Abendlicht zurück zum Parkgate, natürlich nicht ohne weitere Sichtungen.
Zurück am Gate müssen fahren wir noch über den Nil nach Pakwach, um zu tanken. So langsam kommt uns der Verdacht auf, dass etwas mit dem Fahrzeug nicht stimmen kann. Entweder stimmt die Anzeige nicht, oder wir verbrauchen im Schnitt 15-18 Liter auf 100km. Bereits auf unsrer Fahrt zum Murchison Falls NP mussten wir einmal tanken, nun neigt sich die Nadel erneut bedrohlich. Wie viel in den Tank passt, konnte uns bei der Übergabe nicht gesagt werden, wir hatten jedoch immer voll machen lassen. Noch waren wir uns aber nicht zu 100% sicher, ob das normal ist oder nicht. In Pakwach ging das Tanken ohne Probleme von statten, einzig die Belagerung durch Verkäufer war etwas anstrengend – das hat man aber nahezu überall in Uganda, wo regelmäßiger Fahrzeuge anhalten (aber lang nicht so nervig wie etwa in Ägypten oder auch manchmal in Namibia).
Als wir wieder aus dem Ort rausfuhren, waren einige Bewohner gerade beim Abendspaziergang. Ein Elefant bewegte sich außerhalb des Reserves in der Nähe der Straße und auch die Bewohner zückten ihre Handys für ein Bild und beobachteten ihren wilden Nachbarn. Meines Wissens sind die Konflikte zwischen Bewohnern und Tieren hier nicht so ausgeprägt wie im Queen Elizabeth NP, da die Gegend um den Park hier wesentlich dünner besiedelt ist. Die Gefahr durch den Mensch für die Tierwelt kommt hier aus anderer Richtung..
Zurück in der Lodge gab es erneut ein leckeres Abendessen, als Alternative zum allgegenwärtigen Nile Special wurde diesmal ein Tusker ausprobiert – geschmacklich leider nicht dasselbe