Die Gemengelage im Congo ist etwas komplizierter und relativ unübersichtlich. Die Aussage von Pfarrer Jean-Pierre Bagudekia bezieht sich auf Dungu und Umgebung (wo er auch arbeitet) und das ist gut 600km von Goma entfernt - hat also damit wirklich nichts zu tun. In Dungu kam es auch zu einem Überfall auf einen Bus - ein Teil wurde später freigelassen und ein anderer Teil wurde später ermordet aufgefunden. Dort vermutet man die LRA dahinter.
Nördlich von Goma sind ADF und FDLR akiv. Wenn dort dann die LRA auftauchen würde, gäbe es gleichzeitig Konflikte zwischen den Gruppen. In den letzten Wochen sind nördlich von Goma auf der Strasse nach Rutshuru, Beni imer wieder Reisende überfallen worden, teilweise ausgeraubt, teilweise ermordet worden. Reisende bedeutet in den Nachrichten, daß es sich um Leute handelt, die von A nach B wollten, also keine unbedingt Ortsansäßige. Am 9. April wurden unter anderem 6 Parkwächter auf der Ishasha Strasse (Nähe Binza Gruppe) ermordet. Das Gebiet dort steht mehr unter Kontrolle von der FDLR und den Mai-Mai.
Außerdem treiben auch andere Kriminelle ihr Unwesen. So gab es schon mehrfach Kindesentführungen direkt aus Goma. Über die Kinder wurde dann Lösegeld erpresst. Der Druck durch die Binnenflüchtlinge wächst auch, was zu Konflikten mit den Einheimischen führt. Zur Zeit eine etwas volatile Sicherheitslage.
Die Sicherheitswarnung vom AA gab es schon immer - da hätte ich nie dort langradeln dürfen. Man muß einfach Presse und Rundfunk vor Ort verfolgen und dann abschätzen. Derzeit scheint es aber wieder unruhiger geworden zu sein.