THEMA: Jahreswechsel 2017/18 Uganda: green,dusty and busy
30 Jun 2018 18:33 #524881
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11.01. Murchison Falls Nationalpark – Entebbe
Da wir heute eine längere Fahrt vor uns haben, erscheinen wir heute noch früher als gestern beim Frühstück. Vielleicht liegt es daran, dass das Abschiedsfrühstück heute vergleichsweise gut ausfällt:
Jeder erhält einen Obstteller mit Ananas und Wassermelone, anschließend gibt es wie gestern Abend bestellt ein spanisches Omelett, Kartoffeln und Bohnen. Diesmal ist das Essen warm und schmeckt gut. Des Weiteren werden uns Toast, je zwei pancakes und sogar ein Muffin (jeder) serviert. Wir werden zwar gefragt, ob wir weiteren Kaffee wünschen, aber es ist wie gestern nur ein weiterer Aufguss. Das Milchkännchen, das Christian dem Ober zum Auffüllen mitgegeben hatte, erhält er nicht aufgefüllt zurück.
Wir bezahlen die Getränkerechnung, die moderat ausfällt. Am teuersten sind meine Säfte, die mit 10.000 UGX pro Glas zu Buche schlagen.

Der Himmel über dem Wasser ist grau in grau, während zur Landseite hin ein paar Wölkchen den Himmel zieren. Neben Warzenschweinen, Oribis, Hornraben und Uganda Kobs sehen wir mehrere Male Elefanten.







Ein Elefantenpärchen ist kurz vor der Paarung. Leider haben wir nicht die Zeit zu warten. :(



Am Gate zahlen wir die Eintrittsgebühren für den gestrigen Tag nach (292.000 UGX).


Die Hütten einiger Angestellter am Gate.

Ein paar letzte Aufnahmen von diversen Vögeln, dann heißt es, zielstrebig Kurs auf Entebbe nehmen.


Sattelstorch



Silberreiher und Löffler


Schreiseeadler

Vielleicht geht's noch am Wochenende weiter.
Gruss Chrissie
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04 Jul 2018 14:30 #525129
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Die Teerstraße hat zwar einige Schlaglöcher, aber Christian kann locker 70 km/h fahren. Wie immer leuchtet das Warnlicht für die Handbremse. :silly: Der Verkehr hält sich noch in Grenzen, ebenso die Besiedelung.
Links und rechts der Straße sind Büsche und kleinere Bäume sowie immer wieder Termitenhügel. Am Straßenrand direkt wächst hohes Gras. Mehrfach sehen wir Uganda Kobs, Paviane und Meerkatzen unweit der Straße.
Uns kommen vereinzelt Fahrradfahrer entgegen, die auf dem Gepäckträger Stroh oder ähnliches zum Decken der Dächer transportieren. Die Sonne kommt jetzt etwas mehr hervor.



Schon bald übernehme ich der Steuer, damit Christian sich etwas entspannen kann, schließlich hat er noch den berühmt-berüchtigten Verkehr von Kampala – wo wir quer durch müssen – vor sich. :dry:
Leider nehmen nun die Schlaglöcher sehr zu. Ich muss mich sehr konzentrieren, denn die Schlaglöcher sind manchmal nicht so leicht zu erkennen, wenngleich sie nicht eben klein sind. Beim Ausweichen muss ich dann auch den Rück-und Außenspiegel im Blick haben, nicht, dass mich gerade jemand überholen will. Ich überhole selten jemanden, wenn dann hauptsächlich LKWs.

Ich erinnere mich, im Reiseführer gelesen zu haben, dass das Fotografieren der Karuma Falls von der Brücke verboten ist, daher halten wir nicht an, und Christian fotografiert aus dem fahrenden Auto heraus.
Eigentlich sind es mehr Stromschnellen als Wasserfälle ;) :







Nach Karuma nehmen sowohl der Verkehr als auch die Besiedelung zu, die Schlaglöcher nehmen glücklicherweise ab.




Da fährt man nicht gerne hinterher

Das hohe Gras am Straßenrand wird abgebrannt. Teilweise lodern am Straßenrand richtig die Flammen. Dementsprechend riecht es, und die Sicht ist eingeschränkt. Ascheteilchen fliegen in der Luft herum. Das Feuer brennt teilweise unmittelbar unter den Stromleitungen, aber das scheint keinen zu interessieren. :S



An der Kreuzung nach Masindi ist es sehr belebt, lauter Verkäufer in Coca-Cola T- Shirts bieten Getränke an. Daneben kann man auch Obst, Fleischspieße und andere Getränke erwerben. Leider macht Christian kein Foto, aber ich werde später woanders noch eins machen können.

Wir legen eine Pause im Kabalega Diner ein und bestellen uns jeder einen Beefburger. Als ich später am Nachbartisch die Samosas sehe, bedauere ich, nicht diese bestellt zu haben, denn sie sehen lecker aus. Aber der Beefburger schmeckt auch sehr gut.
Wir beobachten, dass die farbigen Guides am Eintritt zum Restaurant von der Security kontrolliert werden. Da keine „Weißen“ kontrolliert werden, finden wir dies befremdlich.



Ab hier darf Christian wieder weiterfahren. Während fast der ganzen Fahrt gibt es immer wieder Stände, an denen diverses Obst und Gemüse wie Jackfrüchte, Ananas, Kartoffeln, Süßkartoffeln etc verkauft wird.



Es ist eine lange Tagesetappe und stellenweise zieht es sich etwas, aber meist gibt es irgendwas zu gucken:


Ankolerinder auf dem Lkw


Wir sehen auch wieder vermehrt die gelben Wasserkanister


Die Frau muss schuften, während der(ein) Mann daneben steht


Bremsschwelle mit Nägeln

Verkäufer in Coca-Cola T- Shirts gibt es nicht nur an der Kreuzung nach Masindi:



Arbeitssicherheit? :dry:

Je näher wir Kampala kommen, umso stärker nimmt der Verkehr zu. Im gleichen Maße leider auch die Unüberlegtheit der Fahrer, ganz schlimm sind die Matatufahrer, die überholen, egal, ob jemand entgegenkommt. Auch beim Einscheren sind es oft nur wenige cm, die uns oder andere vom Zusammenstoß trennen. Sie haben meist irgendwelche religiösen Bekenntnisse hinter der Windschutzscheibe baumeln, auf Gottes/Allahs Segen vertrauend, sind sie wohl überzeugt davon, dass alles gut gehen wird. :pinch:



Wir hatten Douglas im Vorfeld gefragt, ob uns jemand aus seinem Team durch Kampala fahren kann, aber da ich nur ungern auf Englisch telefoniere und daher Bedenken habe, dass wir uns bei einem Treffpunkt dafür missverstehen könnten, habe ich mir den nördliche Bypass als Umfahrung für die Innenstadt herausgesucht. Unklar ist zwar, bis wo genau er ausgebaut ist, weil er laut Karte erst vollends im Laufe des Jahres 2018 fertig gestellt sein soll. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir den weiteren Weg finden werden. Daher versuche ich, die Zufahrt auf den nördlichen Bypass zu finden.
Dummerweise lasse ich mich irritieren, und wir biegen zu früh rechts ab. Nach einem kleinen Umweg durch ein ärmlich wirkendes Viertel sind wir wieder zurück auf der Hauptstraße.





Da wir auf Anhieb nur die Zufahrt in die Gegenrichtung finden, entscheidet sich Christian, selbst durch Kampala zu fahren.



Unsere Informationen bestätigen sich, der Verkehr in Kampala ist chaotisch. Ich ziehe meinen Hut vor Christian, ich käme da nicht durch, allein schon weil ich zu vorsichtig bin. Hier muss man draufhalten, der andere wird schon zurückzucken. Bei den Motorradfahrern wird mir schon vom Zusehen schlecht, wie die sich durchschlängeln. Fahrspuren sind unbedeutend, man kann auch zu zweit (als Autofahrer) oder zuhauf (als Zweiradfahrer) diese benutzen. Es herrscht zwar Linksverkehr, das bedeutet aber nicht, dass einem keiner auf der eigenen Spur entgegenkommt. :woohoo:


Leider habe ich das dichteste Gewusel nicht fotografiert, aber ich hoffe, es kann einen kleinen Eindruck vermitteln, wie es da zugeht.
Als wir auf einer Straße sind, die sich Entebbe Road nennt, gehe ich davon aus, dass wir das Schlimmste hinter uns haben. Vom Verkehr her ja, aber…
Christian fährt plötzlich an den Straßenrand: Warnleuchten zeigen einen Check an. Er schaut unter der Motorhaube und findet das Problem: der Kühlerschlauch hat sich gelöst. Christian fixiert ihn, aber auch nach einer längeren Abkühlungszeit will der Motor nicht anspringen :ohmy: . So komme ich um ein Telefonat mit Patrick nicht herum. Zum Glück kann ich ihm gut beschreiben, wo wir stehen. Er teilt uns mit, dass er mit dem Bodaboda kommen, es jedoch dauern wird, da Berufsverkehr ist.
Während wir warten, sehe ich mich nach einer Toilette um und peile ein Hotel an. Am Hotel angekommen weist jedoch nur ein Schild auf einen Massagesalon im UG hin, das ist mir suspekt. Da gehe ich lieber ein paar Schritte weiter zur Zahnklinik. Auf meine Nachfrage wird mir gestattet, deren Toilette zu benutzen, die um die Ecke liegt: auch hier erwartet mich nur eine Hocktoilette sprich ein Loch im Boden, aber immerhin ist Toilettenpapier vorhanden. ;)
Wir setzen uns ins Auto. Es klopft an der Fensterscheibe. Ist es Patrick? Wir öffnen das Fenster vorsichtshalber nur einen Spalt – er ist es. Patrick zollt Christian Respekt, dass er den Verkehr durch Kampala gemeistert hat. Gemeinsam mit ihm und dem Bodabodafahrer warten wir nun auf den Mechaniker mit dem Ersatzwagen. Als er erscheint, laden wir das Gepäck um. Der Mechaniker lässt sich aus einem der Geschäfte Wasser für den Kühler geben. Als wir abfahren, fährt auch er mit unserem alten Auto los.

Fast zwei Stunden hat uns der zweifelhafte Spaß gekostet, aber wir sind glücklich, dass es in Kampala und nicht im oder in Umgebung des Murchison Falls NP passiert ist. Schnell stellen wir die Unzulänglichkeiten des Autos fest: der Button für den Airbag leuchtet, das O/D off blinkt, obwohl Christian den Knopf mehrfach versucht zu drücken, die Windschutzscheibe hat im Sichtbereich des Fahrers einen riesigen Sprung, und die Uhr geht nicht. Im Auto riecht es irgendwie verbrannt. Hoffentlich haben wir nicht ein neues Problem. :dry:
In Entebbe tobt das Leben. Die Sonne geht langsam unter.





Christian kauft in einem Tante-Emma-Laden noch Getränke ein. Von unserem Parkplatz kann ich sogar aufs Meer blicken.



Wir irren ein bisschen trotz Navi jetzt herum. Inzwischen ist es dunkel, und es fängt sogar an zu nieseln. Selbst ich als Beifahrer empfinde es sehr anstrengend, den Schlaglöchern, Fußgängern und Zweiradfahrern auszuweichen und dabei darauf zu achten, dass uns das Navi nicht völlig in die Irre führt. Wir sind erledigt, als wir gegen 19:30 Uhr im Papyrus Guesthouse ankommen. Schnell die Formalitäten erledigt und die Bestellung fürs Abendessen aufgegeben, danach unter die Dusche und den einen kleinen Drink, den sich vor allem Christian mehr als verdient hat.
Sowohl der Tilapia, den ich gewählt habe, als auch Christians gegrilltes Steak schmeckt sehr gut. Leider werden wir von Mücken zerstochen, da wir draußen sitzen und vergessen haben, uns einzusprühen.
Wir sprechen mit Priscilla, dass wir Morgen eine Mabamba Swamp Tour machen wollen. Sie empfiehlt uns, das als geführte Tour zu machen. Eigentlich wollten wir das wie immer auf eigene Faust machen, ich habe auch gute Karte, aber nach dem heutigen stressigen Tag und den Zweifeln an der Fahrtüchtigkeit des Ersatzwagens stimmen wir Priscillas Vorschlag zu. Leider vermittelt Priscilla nur den Kontakt zu einem Anbieter, die Details muss ich mit ihm selbst telefonisch vereinbaren. Grundsätzlich richtet er sich zeitlich nach uns, aber er macht am Telefon sehr deutlich, dass die Chancen, den Schuhschnabel zu sehen, morgens am größten sind. So heißt es morgen wieder früh aufstehen. Eigentlich wollten wir morgen nicht ganz so früh aus den Federn, denn übermorgen die Nacht schon um 2 h für uns vorbei, da dann der Rückflug ist. Hoffentlich lohnt sich das frühe Aufstehen.
Übernachtung: Papyrus Guesthouse, Garden room, HB
Kilometer: 417
Gruss Chrissie
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25 Jul 2018 11:52 #527049
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12.01. Entebbe
Gegen 4:00 Uhr geht ein Gewitter nieder, und als wir um 5:15 Uhr aufstehen, nieselt es noch. Die Nacht war für uns eindeutig zu kurz.
Wir sind unsicher, ob unsere Tour bei dem Wetter überhaupt stattfindet, aber Priscilla ist zuversichtlich. Leider müssen wir 10 Minuten warten, bis erstmal Kaffee und Tee serviert werden, so wird es nichts mit einem entspannten Frühstück – wir setzen uns hier wohl selbst unnötig unter Druck, da wir die alleinigen Teilnehmer an dem Ausflug sind und der Guide sicher auch ein paar Minuten auf uns warten könnte, falls wir noch nicht mit frühstücken fertig sind :dry: . Das Vogelkonzert setzt langsam ein, und es hat aufgehört zu nieseln.

Pünktlich um 6:30 h werden wir von Kim mit dem Auto abgeholt. Ziel unseres Ausfluges sind die Mabamba Swamp Wetlands, wo die Chancen, den Schuhschnabel zu entdecken, vergleichsweise gut sind. Die Mabamba Swamps liegen nur 12 km Luftlinie von Entebbe entfernt, aber auf dem Straßenwege sind es 40 km.
Zum Hafen am Victoriasee sind es nur drei Kilometer. Der Kahn macht nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck, der Eigentümer des Bootes schippt mit einem Eimer das Wasser aus dem Boot. :unsure: Kim beruhigt uns, dass das nur vom Regen der letzten Nacht sei. Wir ziehen uns Schwimmwesten über und schon legen wir ab. Leider ist der Himmel noch grau in grau. In der Ferne können wir den Flughafen erkennen.




Einige Fischer gehen schon ihrer Tätigkeit nach.

Kim spricht ein für uns gut verständliches Englisch und erzählt uns einiges über Uganda und bestimmt die Vögel, die wir auf der ca. einstündigen Fahrt ins Sumpfgebiet sehen. Wir sehen mehrfach Rallen- und Purpurreiher, African Jacana, verschiedene Kingfisherarten, viele Kormorane und ein paar andere, die ich nicht mehr benennen kann :blush: . Vermutlich aufgrund des bedeckten Wetters sehen wir verhältnismäßig wenig Vögel, da hatte ich mir mehr versprochen.







Eine unplanmäßige Pause auf dem See legen wir ein, als sich Papyrus im Motor verfangen hat. Anscheinend passiert das öfter, denn geschickt befreit der Bootsbesitzer den Motor schnell davon.
Der Wechsel des Bootes erfolgt nicht, wie ich mir vorgestellt hatte, an einer Anlegestelle in einem kleinen Dorf, sondern an einer unscheinbaren Stelle, wo bereits zwei Poler in einem kleineren Boot auf uns warten.



Ich denke, wir hören den üblichen Psalm, dass eine Sichtung des Schuhschnabels nicht garantiert werden kann, aber der Poler grinst, als er uns berichtet, er könne heute die Sichtung garantieren. Wenige Augenblicke später sehen wir ihn selbst im flachen, grasbewachsenen Feuchtgebiet:







Der Schuhschnabel kann lange Zeit regungslos stehen und auf Bewegungen seiner Beute (bevorzugt Mudfish und Frösche) warten, bevor er dann mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit zuschlägt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir dies selbst miterleben dürfen, und so habe ich leider meine Kamera nicht schussbereit, als er zuschlägt.




schon verspeist

Wir sind beide fasziniert von diesem urtümlichen Vogel mit seinen unproportionierten Gesichtszügen und dem massiven Schnabel. Nach einer Weile reißen wir uns von seinem Anblick los und schippern durch weitere Kanäle, die mit Seerosen bewachsen sind und am Ufer vom Papyrus-Sumpf umfasst werden.






Wir sind nicht die einzigen Touris, die zu früher Stunde unterwegs sind

Wir sehen noch ein zweiten Schuhschnabel, der dieses Mal etwas weiter entfernt ist. Dies macht uns bewusst, dass wir Glück hatten, ihn doch recht nah zu sehen. Nach einer guten Stunde wechseln wir wieder die Boote, natürlich nicht, ohne uns bei den Guides mit einem Trinkgeld zu bedanken. :)


Bye-bye!

Aufgrund des Motorenlärms ist eine Unterhaltung schwierig, so dass wir nicht traurig sind, dass Kim sich auf der Rückfahrt überwiegend mit dem Bootsbesitzer unterhält. Wir bereuen nicht, zu früher Stunde unterwegs gewesen zu sein, zumal durch diesem Ausflug gleich mehrere Personen der lokalen Gemeinschaft profitiert haben:
- der Besitzer des größeren Bootes (es sind wohl meist kleinere Händler von der Insel Bussi)
- der Besitzer des Kanus und der Guide (Einheimische aus Bussi und Mabamba)
- und nicht zuletzt Kim


ein kleines Dörfchen am Ufer


Entebbe in Sicht







Um 10:15 h legen wir an der Jetty in Entebbe an, und Kim bringt uns zum Guesthouse zurück.
Auf der Veranda überlegen wir bei einer Tasse Kaffee, was wir mit dem restlichen Tag anfangen.

Fortsetzung folgt - hoffentlich schon bald :whistle:
Gruss Chrissie
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08 Aug 2018 15:29 #528492
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12.01. Entebbe Teil II
Wir entscheiden uns für das Uganda Wildlife Education Center (UWEC ZOO), das uns schon bei den Reisevorbereitungen ins Auge gefallen war.

Der Zoo wurde ursprünglich in den 1950er Jahren von der Regierung Ugandas mit Hilfe der Wildlife Conservation Society in New York gegründet, um beschlagnahmte und verletzte Wildtiere unterzubringen und verwaiste Tiere, die von Schmugglern weggenommen wurden, zu betreuen. Er wird von einem Wildlife Trust verwaltet. Hauptziel ist es, das Hauptökosystem Ugandas in Freilandexponaten zu modellieren. Man kann hier nicht nur viele einheimische Arten beobachten, sondern bekommt auch umfassende Informationen. Daneben gibt es auch Sammlungen von traditionellen Heilpflanzen.


Der Zoo liegt nicht weit vom Papyrus Guesthouse am Rande des Viktoriasees. Gegenüber den Angaben im Bradt Reiseführer hat sich der Eintritt extrem verteuert. Es kostet pro Person 54.000 UGX, aber es dient ja auch einem guten Zweck. ;)




Eingangsbereich -außen


gute Nachbildungen

Zuerst schauen wir uns ausgiebig im wirklich informativen Informationszentrum um,



dann laufen wir zum Strand. Ein Kamelreiter kommt uns entgegen, aber unsere Aufmerksamkeit gilt mehr den Vögeln (Reiher, viele Riesenfischer etc), die hier reichlich versammelt sind.




die abgeknickten Beinen sehen schon ulkig aus

Neben den üblichen Zoobewohnern fallen uns


frei umherturnende DeBraza monkeys


Nashörner - es sind die einzigen, die wir in Uganda sehen, da wir das Ziwa Rhino nicht besucht haben



ins Auge. Für uns Laien sieht die Anlage der Schimpansen gelungen aus.



Mich interessieren auch die Beete mit den Heilpflanzen, leider hält sich Christians Interesse hier in Grenzen. :lol:



Wir suchen auch das Gehege der Schuhschnabel auf, wollen den Urzeitvogel noch einmal bewusst aus der Nähe betrachten.





Natürlich war die Begegnung mit dem Schuhschnabel heute Morgen beeindruckender, dennoch ist es noch einmal interessant, ihn aus allernächster Nähe ins Visier zu nehmen. Die großen Zehen konnten wir nämlich nicht sehen.

Die Hütten, in denen man im Zoo übernachten kann, liegen hinter dem Gehege mit den Giraffen, Straußen, Ankolerindern, Antilopen, etc.



Der Strand ist auch nicht weit.



Ko, aber zufrieden verlassen wir nach guten zwei Stunden den Zoo.

Wir fahren zum Essen zum 2 Friends Beach Hotel, das in einigen Reiseberichten positiv erwähnt wurde. Wir sitzen mit schönem Blick aufs Wasser, wenn auch nicht an „vorderster Front“, weil es uns zu windig ist.







Ein paar Einheimische baden, und wir beobachten diverse Vögel wie Hammerkopf, Kingfisher und Seidenreiher, während wir auf unser Essen warten. Marabus fliegen öfters über uns hinweg. Zum Glück sind hier nicht so viele lake flies. Leider fängt es an zu tröpfeln und als es kurz darauf stürmisch wird, nehmen die Angestellten alles rein, was eventuell wegfliegen könnte. Sicherheitshalber verziehen wir uns auch in einen geschützteren Bereich.

Christian ist mit dem gemischten Grillteller nicht ganz zufrieden, denn eine Sorte Fleisch ist sehr sehnig. :dry: Der Hamburger mit Pommes ist gut, allerdings warte ich auf den dazugehörigen Krautsalat vergeblich. Als ich den Kellner darauf anspreche, heißt es nach Rückfrage in der Küche, dass der Krautsalat ausgegangen sei. :S Schade, denn den Burger habe ich mir zu einem großen Teil wegen meines Appetits auf Krautsalats bestellt. Etwas enttäuscht registrieren wir, dass weder ein Ersatz noch ein kleiner Rabatt angeboten wird.

Wir verlassen das Restaurant genau zum richtigen Zeitpunkt, denn als wir im Auto sitzen, fängt es an zu schütten.



Die Temperatur sinkt auf 18 °C. Dennoch hält Christian noch am Supermarkt, einen letzten Stoney kaufen. Diesmal verlassen wir uns auf unseren Orientierungssinn und fahren nicht, wie das Navi uns vorschlägt. :P

Nach dem unvermeidlichen Packen haben wir Zeit, auf unserer Terrasse einen letzten Sundowner zu trinken.



Der Fahrer von Alpha Rent-a-Car kommt pünktlich um 18 h und bereits fünf Minuten später fährt er wieder weg - das ging ja fix. :woohoo:

Da es inzwischen aufgehört hat zu regnen, mache ich noch einige Aufnahmen im Garten und von einigen Vögeln.


hier kann man wunderbar sitzen


Trumpeter Hornbill


Silberwangenhornvogel (Bycanistes brevis - silvery-cheeked hornbill)

Beim Silberwangenhornvogel bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich mit der Bestimmung richtig liege, aber beim nächsten Vogel hilft mir mein Vogelguide nicht weiter, wahrscheinlich ein female sunbird, aber welcher?



Hier bin ich bei der Bestimmung völlig aufgeschmissen, aber so wie ich euch kenne, könnt ihr mir weiterhelfen: :cheer:

1.

2.

3.

4.

5.

6.




Der letzte Sonnenuntergang für uns in Uganda.



Als es dunkel wird, gehen wir duschen. Bald danach ist es auch Zeit fürs Abendessen.
Ich habe mir nur zwei beef Samosas bestellt, da ich noch vom Mittagessen satt bin, Christian hat heute Fisch. Wir sind beide zufrieden, jedoch benötige ich noch etwas Süßes. Ich schwanke zwischen apple crumble und Schoko brownie. Die Entscheidung wird mir abgenommen, da es keinen apple crumble mehr gibt. Wir lassen uns danach die Rechnung geben. Christian scherzt mit der Bedienung, dass er nur noch ein paar Schilling hat. Sie amüsieren sich, obwohl es kein besonders einfallsreicher Gag ist. :whistle:
Kurz vor 21 h liegen wir im Bett, der Wecker ist für 2:00 Uhr gestellt.
Übernachtung: Papyrus Guesthouse, Garden room, HB
Kilometer: 14


Da keine Bilder mehr auszuwählen sind, werden der Rückflug und das Fazit nicht ganz so lange auf sich warten lassen. B)
Gruss Chrissie
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Letzte Änderung: 15 Aug 2018 07:45 von chrissie.
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13 Aug 2018 19:24 #529037
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13.01. Rückflug nach D
Die Nacht ist nicht nur zu kurz, auch eine Mücke nervt uns :S . Der Weckservice klopft pünktlich um 2 h und stellt den Kaffee hin. Ich bitte noch um Tee, so wie ich es mit Priscilla abgesprochen habe. Nach dem Duschen haben wir dann noch etwas Zeit, in Ruhe den Kaffee bzw. Tee zu trinken.

Wir verabschieden uns von den Angestellten des Papyrus Guesthouse und werden von einem durch das Guesthouse arrangierten Fahrer zum Flughafen gefahren. Er erhält von uns kein Trinkgeld, da er sich beim Ein- und Ausladen des Gepäcks dezent zurückhält. :whistle:

Um zum Check-in zu gelangen, müssen wir eine Treppe hinauf, da es keine Rolltreppe gibt. Ein fleißiger Träger schnappt sich die Koffer und die Reisetasche. Christian gibt ihm das restliche Münzgeld, wenngleich ein Schild darauf hinweist, dass kein Trinkgeld erwartet wird. Dann folgt das übliche Prozedere.

Auf dem Flug nach Istanbul haben wir Glück: der Mann, dem der Platz neben uns in der Dreierreihe zugeteilt wurde, ist pfiffig, er schaut sich nach einem freien Platz um und wird fündig. Das Frühstück ist gut und ich versuche, im Anschluss zu dösen.

Auch der Weiterflug nach Berlin verläuft normal, diesmal gibt es leider kein Upgrade auf Business Class. ;)

Wir landen sogar etwas früher als planmäßig erwartet und bekommen schnell unsere Reisetasche, aber leider fehlt der Koffer. Beim lost and found Schalter (WISAG) verbringen wir über 1,5 h, dann heißt es, unser Koffer kommt angeblich in der nächsten Maschine mit, die gegen 18:00 Uhr aus Istanbul eintrifft. Wir müssen die Verlustanzeige ausfüllen sowie eine Zollerklärung abgeben.

Den Koffer erhalten wir am nächsten Tag, leider ist er jedoch beschädigt, und nun beginnt noch eine (fast) unendliche Geschichte für uns :pinch: :

Gemäß telefonischer Rücksprache mit einem Mitarbeiter der WISAG ist die Beschädigungsmeldung über deren Website abzugeben. Ich versuche es an verschiedenen Tagen mehrmals leider vergeblich. Jedes Mal, nachdem ich das mehrseitige Formular ausgefüllt habe, erscheint beim Absendeversuch der Hinweis, dass das System einen Fehler hat, man solle es später noch einmal versuchen. Ich telefoniere erneut mit einem Mitarbeiter der WISAG, nun heißt es ich soll mich direkt an die Fluggesellschaft wenden. Bei Beschädigungsmeldungen haben diese jedoch keinen deutschsprachigen Ansprechpartner sondern nur türkisch- und englischsprachige Mitarbeiter.

Schlussendlich fahren wir noch einmal zum Flughafen, um direkt vor Ort die Beschädigungsmeldung aufzugeben.

Wer jetzt denkt, dass danach alles reibungslos erfolgt ist, irrt :silly: . Wir versenden unseren beschädigten Koffer mit den gewünschten Papieren per DHL an FGS (Flughafen, Gepäck und Service) Frankfurt. Verwundert sind wir, als wir diesen eine Woche später unverändert zurück erhalten. Angeblich fehlt ein Schriftstück, was jedoch auch im Koffer zusammen mit den anderen Papieren lag. Selbst wenn man es übersehen hat, warum setzt man sich nicht telefonisch mit uns in Verbindung, um dieses Schriftstück anzufordern? Lange Rede, kurzer Sinn, wir versenden den Koffer erneut und erhalten ihn dann endlich auch repariert zurück.

Ein Fazit folgt noch in Kürze.
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16 Aug 2018 17:49 #529407
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Fazit:
Uganda war für uns eine völlig andere Erfahrung als das südliche Afrika:
in Uganda ist die Infrastruktur bei weitem nicht so ausgebaut wie zB in Südafrika, aber gerade das hat dazu beigetragen, dass es für uns sehr reizvoll war. Mindestens genauso interessant empfanden wir, dass wir mehr Einblicke in den Alltag der Einheimischen bekommen haben, denn bei unseren Reisen im südlichen Afrika übernachten wir hauptsächlich innerhalb der NPs.
Gut gefallen hat uns, dass wir bei Touren allein mit einem Guide (Ausnahme war natürlich das Gorillatracking ;) ) unterwegs waren, so dass meist gut auf unsere Fragen etc eingegangen werden konnte.
Uns war im Vorfeld klar, dass diesmal der Fokus weniger auf Tierbeobachtung sondern mehr auf Land und Leute liegen würde, deshalb hatten wir in dieser Hinsicht keine hohen Erwartungen. Allerdings konnte uns der QENP (bis auf die Bootsfahrt) im Gegensatz zum MFNP nicht überzeugen. Tierisches Highlight war – wohl nicht überraschend :laugh: - für uns das Gorillatracking, aber auch die Begegnung mit dem Schuhschnabel in seiner natürlichen Umgebung hat uns sehr beeindruckt.
Die nicht so schöne Unterkunft am Lake Bunyonyi oder der sehr ausbaufähige Servicegedanke in der Pakuba Safari Lodge hat unsere Urlaubsfreude nicht getrübt und auch im Rückblick bleibt deswegen kein negativer Beigeschmack.

Warum wir dennoch - zumindest nicht in absehbarer Zeit- noch einmal nach Uganda fahren?
An erster Stelle steht für uns das Preis-Leistungs-Verhältnis. Im südlichen Afrika bekommt man für bedeutend weniger Geld den gleichen oder besseren Standard bei den Unterkünften, auch ist der Servicegedanke in der Regel besser ausgeprägt.
Dazu sind auch die Eintrittspreise für die Nationalparks happig.
Hinzu kommt etwas äußerst ungewöhnliches für mich: mich reizt so gut wie keine Gegend mehr in Uganda, wo ich unbedingt hin möchte. Ausnahme ist vielleicht der Kidepo Valley NP, aber abgesehen von den bereits erwähnten Gründen, die uns von einer weiteren Ugandareise absehen lassen, kommt hier hinzu, dass er sehr abgelegen liegt und somit eine nicht ganz so einfache Anreise vermuten lässt, was meinen Wunsch dann wieder im Keim erstickt.

Somit wurde meine Erwartung, die ich im Vorfeld der Reise hatte, erfüllt:
uns hat es gefallen und wir bereuen es nicht im Geringsten, nach Uganda gefahren zu sein, aber eine zweite Reise kommt vorerst nicht in Betracht.

Ich hoffe, dass diejenigen, die sich schon vor dem Lesen meines Reiseberichts mit dem Gedanken getragen haben, Uganda zu bereisen, bestärkt wurden.
Freuen würde ich mich, wenn andere durch den RB Uganda auf ihre „wish-list“ setzen würden, wenngleich nicht alles auf Anhieb reibungslos verlaufen ist. Ich hatte mir zu viele Gedanken bezüglich der Navigation gemacht, letztendlich haben wir immer unser Ziel erreicht, wenn vielleicht nicht unbedingt auf dem kürzesten Weg. Uganda ist nicht unbedingt schwerer als Botswana zu bereisen. 4x4- Erfahrung braucht man auf der Route, die wir gefahren sind, keine. Man sollte sich jedoch den teilweise chaotischen Verkehr in den größeren Städten zutrauen, ansonsten sollte man überlegen, einen Fahrer zu engagieren.

Vielen Dank allen, die bis zum Schluss dabei geblieben sind, allen „Danke-Button-Drückern“ und einen besonderen Dank wie immer den Kommentatoren, die mich motivierten, wenn sich der Text mitunter nur mühsam zu Papier bringen ließ.

Bis zum nächsten Mal
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