THEMA: Uganda, Ruanda, Kongo - Liebe auf den ersten Blick
04 Okt 2017 12:10 #491339
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16. Tag
Sonntag, 30. Juli 2017
Vulkantrekking Nyiragongo (DR Kongo)

Teil 4/4: Nyiragongo - Der Abstieg


In der Nacht hat es zwei Mal leicht geregnet. Regen können wir hier nicht gebrauchen, denn dann werden die Steine rutschig und wir müssen heute den Abstieg bewältigen.

Um 5:45 weckt uns Tresor wie abgemacht. Wir schauen uns mit ihm den Sonnenaufgang am Kraterrand an und verabschieden uns von unserem Lavasee. Um 6 Uhr gibt es Frühstück und auch diesmal ist Amani zu bewundern, was er an diesem Ort für leckere Sachen gezaubert hat! Spanish Omelette, warmes Toast, gegrillte Tomaten, Obst, Tee. Jemand sagte, wir hätten ein 5-Sterne Restaurant bestellt, haben aber ein 7-Sterne bekommen! Recht hat er!

Lavasee beim Sonnenaufgang:


Sonnenaufgang am Kraterrand:


Guten Morgen! Alle wach? :-)


Frühstück in der Kochhütte:


Kurz vor 7 Uhr startet der Abstieg. Zuerst geht es steil runter bis zu den alten Hütten, auf dem sehr steilen Lavafelsgestein, auf den nassen und rutschigen Steinen. Joseph, unser Porter, bleibt an meiner Seite und als ich seitlich ausrutsche, hat er sofort meinen Arm und ich bin schnell wieder auf den Beinen.

Der erste, steile Abschnitt:


Und weiter auf Lavageröll:


An den alten Hütten wird erstmal gewartet, bis alle ankommen und Jean Paul hetzt wieder "Two minutes!". Ich spreche ihn an und bitte ihn um ein langsames Tempo mit Pausen. Er grinst, sagt nichts, ändert nichts, wie gestern. Kann sein, dass Jean Paul nur Französisch spricht?

Wir reihen uns ein und setzen den Abstieg fort. Die meisten sind heute müde, haben Schwierigkeiten und kommen nur langsam voran. Besonders der Straßenschuhe-Mann kann kaum noch laufen, hat einen Sonnebrand und schmerzt bei jedem Schritt. Ich dagegen bin fit und platze vor Energie, was für ein Paradox! Dafür gehts Matthias nicht gut! Er hat Magenkrämpfe und ist blass im Gesicht, besteht aber darauf, seinen und meinen Rucksack zu tragen. Gegen seinen Willen schnappe ich mir meinen Rucksack und das ganze Wasser, hole seine Sachen in meinen Rucksack, dann bekommt er noch eine Banane und Traubenzucker.

An dem Tempo hat sich nichts geändert und die eine Pause auf dem Rastplatz soll sogar ganz ausfallen. Da ich so fit bin und es Matthias besser geht, eilen wir nach vorne, mal sehen wie es ist, in der kleinen, vorderen "Elitetruppe" mitzulaufen. Der vordere Ranger fragt irgendwann, ob wir ein paar Minuten Pause machen wollen, aber die eine Touristin, die auch gestern einen Stammplatz vorne hatte, meint, WIR brauchen keine Pause. Wie schön, dass sie für alle 23 Teilnehmer spricht. Ich habe aber keine Lust, mich darüber zu ärgern und sage nichts mehr, wir haben es bald geschafft.

Für mich und Matthias verläuft der Abstieg problemlos und kurz vor 11 Uhr, nach fast 4 Stunden, sind wir am Ranger Camp. Hier verteilen wir noch das gut verdiente Trinkgeld, bedanken uns bei allen, machen noch ein Foto mit Tresor und Joseph und werden dann von dem gleichen Auto mit dem gleichen Fahrer wie gestern abgeholt.

Wir haben es geschafft:


Auf dem Weg nach Goma erreichen wir wieder die Straßensperre mit der Schranke, Tresor gibt dem Fahrer Geld, der Fahrer gibt das Geld dem Soldaten und dieser schüttelt den Kopf und zeigt zu uns. Soll heißen, das Wegegeld ist höher, wenn Muzungu im Wagen sitzt. Tresor legt ein paar Scheine nach und wir dürfen passieren. Ich weiß einfach nicht, was das für eine Straßensperre ist.

Bald sind wir an der Border, wir verlassen Kongo und auch hier gibt es keine Probleme. Ich finde aber schon lustig, als der Beamte unsere Pässe in der Hand hält und uns noch fragt "nationality?".

Bei der Einreise nach Ruanda macht das annulierte Visum keine Schwierigkeiten. Wir bezahlen 30 USD pro Person und bekommen jetzt ein Single Entry Visum für 30 Tage. Und so haben sie unser teueres Multiply Entry für 3 Monate in ein noch teuereres Single Entry für 1 Monat umgewandelt. Mal sehen, ob wir nächste Woche überhaupt noch nach Uganda einreisen dürfen!

Gegen Mittag sind wir mit Tresor bei unserem Wagen, verabschieden uns schweren Herzens von ihm und fahren zu unserem Hotel "Paradise Malahide" in Gisenyi, direkt am Lake Kivu mit einer schönen Sicht auf den See. Wir sind froh, dass wir hier ein Cottage reserviert haben, um es uns in den nächsten Tagen richtig gut gehen zu lassen, um die überwältigenden Eindrücke dieses Trekkings zu verarbeiten. Aber mehr dazu im nächsten Beitrag.
Letzte Änderung: 04 Okt 2017 12:16 von adriana.
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04 Okt 2017 19:01 #491392
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Hallo Adriana,
jetzt gibt es von uns erst einmal ein WOW³.
Euer ganzer Bericht und jetzt auch die Vulkanbesteigung sind so lebendig und spannend geschrieben, da muss man einfach immer weiter mitlesen und freut sich auf jeden neuen Tag.
Dazu kommen dann immer wieder ganz tolle Fotos, auf denen Ihr auch immer die Stimmung so einfangt wie wir es selbst empfunden haben, schön das Ihr es auch mit den Einheimischen ähnlich handhabt und einfach ganz entspannt und locker auf sie zugeht.
Die Vulkanbesteigung ist schon der Hammer, toll das Ihr es gemacht und geschafft habt und dann dieses Erlebnis mit uns teilt, vielen Dank dafür.
Sehr schön auch, das Du so detailliert alles beschreibst, das hilft bei unseren Planungen.

Viele Grüsse und macht so weiter
Christian
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06 Okt 2017 12:59 #491558
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chris p schrieb:
jetzt gibt es von uns erst einmal ein WOW³.
Euer ganzer Bericht und jetzt auch die Vulkanbesteigung sind so lebendig und spannend geschrieben, da muss man einfach immer weiter mitlesen und freut sich auf jeden neuen Tag.
Dankeschön! Ich teile diese Erlebnisse sehr gern mit euch und hoffe, dass auch andere User nutzvolle Informationen in meinem Bericht finden, so wie auch ich hier im Forum eine Menge Infos für unsere Reise gefunden habe.
chris p schrieb:
Die Vulkanbesteigung ist schon der Hammer, toll das Ihr es gemacht und geschafft habt und dann dieses Erlebnis mit uns teilt, vielen Dank dafür.
Für mich war dieser Vulkan inklusive Trekking der Hit dieser Reise!
Letzte Änderung: 06 Okt 2017 13:10 von adriana.
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06 Okt 2017 13:00 #491559
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17. Tag
Montag, 31. Juli 2017
Gisenyi (Ruanda) - Paradis Malahide


Freitag Abend waren wir in "Paradise Malahide", ein paar Kilometer außerhalb von Gisenyi, Fisch essen. Am Lake Kivu gibt es immer frischen, leckeren Fisch. Die Anlage gefiel uns so gut, dass wir gleich eine Reservierung für 2 Tage machten. Als wir Sonntag Nachmittag erschöpft und verstaubt von dem Vulkan-Trekking kamen, waren wir sehr froh darüber.

Die Anlage ist ein grünes Paradis mit Palmen, Hibisken, Bougainvillea und verschiedenen Bäumen, liebevoll eingerichtet und direkt am Lake Kivu. Wir haben den Bungalow Nr. 5 und nur ein paar Meter entfernt ist der Strand. Hier erholen wir uns, lassen es uns gut gehen, schauen auf den See und hören nachts das Rauschen der Wellen. Das Essen ist exzellent und das Personal ist bemüht, jeden Wunsch zu erfüllen.

Gleich zum Frühstück geniessen wir ein bißchen Luxus: Toast mit Butter, Ananasmarmelade, Pfannkuchen, Spanish Omelette, dazu eine schöne Sicht auf Lake Kivu. In den großen Bäumen hat eine Greifvogel-Familie Nest und den Jungen wird gerade das Fliegen beigebracht. Von morgens bis abends singen sie so schön für uns: trrrüüüü! :-) Leider kennen ich mich nicht aus und weiß nicht den genauen Namen des Vogels.

Auf externe Aktivitäten verzichten wir ganz bewußt und geniessen am Nachmittag Kaffee und Tee im Garten, dabei beobachten wir den kleinen Hafen nebenan und die Kinder, die im Wasser baden und spielen.

Heute Abend geniessen wir den Sonnenuntergang am See und bleiben bis spät am Strand, es ist schön warm.

Morgen gehts weiter nach Kigali, in die Hauptstadt Ruandas und wir sind schon gespannt, wie eine große, saubere, afrikanische Stadt aussieht. Dabei ahnen wir nicht, was für eine schwere Prüfung uns morgen bevorsteht... :unsure:

Paradis Malahide:


Paradis Malahide unser Cottage:


Paradis Malahide unser Cottage:


Paradis Malahide Restaurant:


Paradis Malahide Strand:


Paradis Malahide Frühstück im Garten:


Paradis Malahide Blick auf Lake Kivu:


Paradis Malahide Blick auf Lake Kivu:


Paradis Malahide Blick auf Lake Kivu:


Paradis Malahide Blick auf Lake Kivu:


Paradis Malahide Blick auf den kleinen Hafen:






Bunt und schön:




Letzte Änderung: 06 Okt 2017 13:09 von adriana.
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06 Okt 2017 13:57 #491564
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Hallo Adriana,

wir sind natürlich immer noch dabei und lesen fleißig mit. Ob Gorillatracking, Besuch der Pygmäen oder das Vulkantrekking. Wir haben "mitgelitten" :dry: Aber der Ausblick auf den Vulkan hat ja dann für die Anstrengung entschädigt. Wirklich beeindruckend.
Die Unterkunft am Lake Kivu sieht gut aus und das Frühstück sieht ja mal richtig abwechslungsreich und lecker aus :)

Wir sind auf eure weiteren Abenteuer gespannt, ahnen aber schon nicht Gutes bei deiner Anmerkung (..was für eine schwere Prüfung uns morgen bevorsteht.) :S

Schöne Grüße in den Norden

Ralf + Martina
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07 Okt 2017 11:25 #491637
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Hallo Adriana,

bislang habe ich deinen phantastischen Bericht still und heimlich mitgelesen. Besonders die Bilder vom Vulkan-Trekking sind faszinierend.

Der erste Greif zeigt eine junge Gymnogene, oder African Harrier-hawk, zu deutsch Höhlenweihe.

Der Zweite scheint mir ein Schmarotzermilan zu sein.

Viele Grüsse,
Matthias
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