2. Tag
Sonntag, 16. Juli 2017
Kibale National Park (Uganda) - Kibale Guest Cottage
Nach einer erholsamen Nacht stehen wir früh auf und frühstücken auf der schönen Terrasse.
Pünktlich um 8:00 Uhr kommt Andrew von Alpha Car und bringt uns den gebuchten Toyota Hilux. Der Wagen ist rein optisch in die Jahre gekommen, aber er erfüllt seine Funktionen. Zu dem Wagen gehören noch ein Handy mit einer lokalen Prepaid-Karte und ein Navi.
Unser Auto, ein Toyota Hilux:
Andrew übergibt uns noch die nötigen Dokumente (Permits, Buchungen, Mietvertrag etc) und wir geben ihm das Geld. Die Autoübergabe verläuft schnell und informell, dann fährt er uns mit unserem Wagen aus Entebbe und Kampala raus, so dass wir uns nicht am ersten Tag mit dem teuflischen Straßenverkehr in der Hauptstadt beschäftigen müssen. Wir stellen fest, dass das Motorrad das Verkehrsmittel Nummer eins ist, voll bepackt mit Menschen, Waren oder Tieren und dass dabei niemand einen Schutzhelm trägt. Allgemein ist der Straßenverkehr ziemlich aggressiv und Andrew lässt sich nicht beeindrucken, gibt Gas.
Matthias sitzt vorne und ist angeschnallt, genau wie Andrew. Ich will mich auch anschnallen, stelle aber fest, dass der Sicherheitsgurt an meinem Sitz irgendwie nicht funktioniert. Ich frage Andrew, ob er kaputt ist und er antwortet kurz "The most important is the driver". Einverstanden.
Unterwegs wird noch schnell an einem Einkaufszentrum angehalten, um Geld und Wasser zu holen. Bei der Zufahrt zum Einkaufszentrum müssen wir eine Kontrolle mit Metalldetektor wie am Flughafen über uns ergehen lassen.
An der Tankstelle wird die lokale Prepaid-Karte aufgeladen, Benzin getankt und wir entscheiden noch, ein paar Flaschen Bier zu kaufen, nur so, für den Sundowner.
Straßenverkehr in Kampala:
Ja, richtig, 5 (!!) Personen:
Nach circa einer Stunde erreichen wir die Abzweigung nach Fort Portal. Andrew gibt uns noch ein paar Tipps für die Reise, für eventuelle Polizeikontrollen, für die Fahrweise und steigt aus. Er guckt noch streng auf die Rücksitzbank, wo unsere 4 Flaschen Bier liegen und sagt mit ernster Miene "Don't drink and drive!". Oha, da haben wir uns aber schnell einen guten Ruf gemacht.
Unser Ziel heute ist der 300 km entfernte Kibale Forest National Park. Die Straße ist am Anfang in einem akzeptablen Zustand, dann aber kommen die Baustellen, dann die Schotterpiste und dann verdient sie nicht mehr den Namen "Straße".
Wir fahren durch kleine Dörfer, über grüne Hügel und entlang von Teeplantagen. Immer wieder stehen am Straßenrand Obst- und Gemüse-Stände und Straßenküchen, in denen frische Fleischspieße, Fladenbrot, gefüllte Teigtaschen und andere lokale Gerichte zubereitet werden. Wir waren schon ein paar Mal im südlichen Afrika, aber ein solches grünes und lebendiges Afrika kennen wir nicht!
Zur Navigation habe ich wie immer mein iPad mit einer Navigations-App und mit Karten, die bisher in allen bereisten Ländern einwandfrei funktioniert haben. Zu Hause habe ich Karten geladen, Koordinaten gespeichert, Routen erstellt, alles vorbereitet. Aber ich habe im Auto kein GPS-Signal! Das Navi, das zum Auto gehört, kenne ich nicht und ist irgendwie nicht so mein Geschmack, hat ein kleines Display und es geht immer wieder aus. Also müssen wir meistens ohne GPS auskommen und wenn wir uns nicht mehr sicher sind, halten wir an, ich gehe mit dem iPad raus und habe wieder GPS-Signal. Umständlich? Nö, wir haben Zeit und gute Laune!
Teeplantage:
Nach einer 6 stündigen Autofahrt erreichen wir den Kibale Forest National Park und werden sogleich von unseren schon bekannten Baboons begrüßt. Sie sitzen gemütlich sowohl am Straßenrand, als auch auf der Straße. Unser Guesthouse für die nächsten 2 Tage "Kibale Guest Cottage" liegt mitten im Wald umgeben von einer schönen Landschaft. Es besteht aus wenigen Cottages, die mit einem Reetdach bedeckt sind. Auch hier werden wir sehr herzlich empfangen, obwohl die Angestellten sehr überrascht sind, zwei Weiße ohne Guide selbstfahrend zu sehen: "Where is your driver??".
Wir wollen unseren Koffer raus holen, aber wie macht man den Kofferraum auf?? Wir ziehen, rütteln und drücken, nichts! Auch der Angestellte, der uns helfen will, ist ratlos. Matthias klettert auf die Rückbank und holt den Koffer durch den Innenraum mit Gewalt raus. Das ist doch kein Zustand für 3 Wochen! Wir rufen Patrick von Alpha Car an, der für alle Probleme bzgl. Auto zuständig ist, aber keiner antwortet. Wir rufen Andrew an und er lüftet das Geheimnis: an der Fahrer-Tür sind mehrere Knöpfe, zwei davon gleichzeitig und mehrmals drücken, aha.
Wir beziehen gerade unser Cottage, als ein netter Angestellte mit Holzbrettern auf der Schulter vorbei geht, uns sehr nett begrüßt und sich vorstellt: "My name is Matthias". Kein Witz! Er erzählt, dass er hier der Tischler ist und alle Möbel selbst hergestellt hat. Was bleibt mir übrig, als ein Foto von den beiden Matthias zu machen?
Matthias und Matthias:
Unser Cottage ist geräumig und von der Terrasse haben wir eine schöne Sicht über den Wald, die wir beim Sundowner auch genießen. Beim Abendessen kommen wir mit ein paar Amerikanern ins Gespräch. Sie reisen mit Driver und Guide und sind irgendwie im Auftrag der Kirche unterwegs, besuchen Schulen und arbeiten an diversen Projekten. Überhaupt haben wir auf dieser Reise ziemlich viele Reisegruppen getroffen, die im Auftrag der Kirche unterwegs waren.
Kibale Guest Cottage:
Kibale Guest Cottage Restaurant:
Ich weiß nicht mehr, was es zu essen gab, aber es war absolut ok. Wir sind dann früh schlafen gegangen, denn am nächsten Tag war schon das Schimpansen-Tracking geplant.