THEMA: Uganda 2017 - Das (für uns) etwas andere Afrika
02 Aug 2017 11:34 #483365
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Donnerstag, 29.06.2017 Airport Guesthouse

Uganda, die grüne Perle Afrikas. In diesem Jahr wollten wir erstmals das östliche Afrika besuchen. Hauptgrund war natürlich ein Besuch bei den Gorillas, ein lang gehegter Traum von Ralf. So war eine schöne 3-wöchige mehr oder weniger Standardtour entstanden. Ralf hatte sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um etwas Schönes für uns zusammenzustellen.
Los gings mit einem Flug nach Brüssel mit Lufthansa - alles sehr entspannt, da nur halb belegt. Noch nie hatte uns jemand aufgefordert, am Notausgangsplatz Platz zu nehmen. Die flugrechtlichen Bestimmungen verlangen hier eine Belegung. In Brüssel genehmigten wir uns ein zweites Frühstück, da wir heute schon seit 3.00 Uhr morgens auf den Beinen waren. Weiter ging es dann nach Entebbe mit Brussels Airlines auf den Privilege Sitzen, die aber gefühlt das privilegierte Sitzen vermissen ließen. Genug Beinfreiheit hatten wir allerdings, da gab es nichts zu meckern. Essen und Service waren auch in Ordnung und so kamen wir einigermaßen pünktlich in Entebbe an.





Mit dem schon online beantragten und bezahlten Visaausdruck gings gleich zum Schalter, dort wurde noch ein wenig vorteilhaftes Foto gemacht und schon hatten wir einen schönen Aufkleber im Pass. Komisch war, das wir auch unsere Boardingkarte kurz nach dem Aussteigen vorzeigen sollten. Ich wusste gar nicht wo meine war, aber als Ralf seine vorzeigte, war der Beamte zufrieden.
Das Gepäck ließ nicht lange auf sich warten und so schauten wir gespannt ob wir den Abholer des Airport Guesthouses gleich erkennen würden. Er war da, wir mussten aber noch auf andere Gäste warten. Zur Begrüßung fiel gleich mal der Strom aus - es wurde aber rasch wieder hell. Rauchen war nur etwas abseits des Gebäudes möglich, der Flughafen ist absolut rauchfrei. Mit einem randvollen Auto was Gepäck und auch Personen betraf, ging es auf kurzem Wege durch die Dunkelheit zum Airport Guesthouse. Hier wurden die Zimmer verteilt und gleich darauf fanden wir uns im Restaurant wieder ein, auf ein kühles Nile Bier hatten wir uns schon sehr gefreut. Wir aßen noch eine Kleinigkeit. Kürbissuppe für beide und Schwein, Reis und Gemüse für Ralf und Ananas zum Nachtisch für mich. Wir kamen noch mit einigen Deutschen ins Gespräch die in Uganda zum Wandern waren. Dann wurde es aber auch Zeit fürs Bett, wir hatten einen langen Tag hinter uns.

Freitag, 30.06.2017 Airport Guesthouse

Nach einiger etwas unruhigen Nacht, Hundegebell und früh abreisende Gäste, fanden wir uns um 06.30 Uhr zum bestellten Frühstück ein. Gestern Abend hatten wir Rühreier mit Speck bestellt, Speck war aber aus. Hm, das hat die nette Dame bestimmt gestern auch schon gewusst. Aber dies sind so kleine Kleinigkeiten, an die man sich in Afrika gewöhnen muss. Satt sind wir natürlich auch so geworden. Minibananen, Ananas und Melone gab es auch, wird es auch in der nächsten Zeit oftmals standardmäßig zum Frühstück geben.





Um 7.30 Uhr wurden wir zu einer Tour durch die Mabamba-Sümpfe abgeholt. Kim war in seinem alten Toyota superpünktlich. Wir fuhren auf belebten Straßen zum nicht weit entfernten Ufer des Victoriasees. Der See ist der drittgrösste der Welt und der grösste in Afrika. Dort stiegen wir in einen Holzkahn und schipperten ungefähr eine Stunde bis zu dem Sumpfgebiet.







Ziel des Ausflugs war es, den Schuhschnabel zu finden. Kim erzählte uns einiges über Land, Leute und etwas Politik. Wir konnten unzählige Kingfisher beim Versuch Fische zu erbeuten, beobachten. Ebenso Hammerköpfe, Schlangenhalsvögel und Kormorane. Auch einen Palmgeier konnten wir im Flug beobachten.









An den Sümpfen angekommen, wechselten wir in ein kleineres Boot mit zwei Polern. Wir fuhren schmale Wasserstraßen, die mit hübschen Wasserlilien bewachsen waren. Besonders freute uns ein Malachit Kingfisher, der fehlte immer noch in unserer Sammlung.

Malachit Kingfisher


Yellow-billed Duck








Die Poler standen in Kontakt mit einem anderen Boot und die hatten den gesuchten Vogel gefunden :) Wir drehten wieder um und bogen in einen anderen Kanal ein. Und da war er dann. Ist schon ein urtümliches Tier. Er sah aus als würde er lachen, als er nach drei vorwitzigen Kronenkiebitzen schnappte. Allzu lange vergönnte er uns seinen Anblick nicht, dann flog er davon. Aber wir hatten ihn gesehen, darüber waren wir echt happy :) :)







Wir fuhren wieder zurück, wechselten das Boot und fuhren zurück zur Ausgangsstelle. Wir hatten ein super Wetter erwischt, gestern hatte es noch geregnet.



Kim fuhr uns zur 2 friends Beach Bar. Dort gab es eine Plattform, bequem ausgestattet mit einer Bank und dicken weichen Kissen. Eine Wohltat nach den harten Holzbalken im Boot. Hier hatten wir eine schöne Aussicht auf den See und die zahlreichen Wasservögel. Es gab einen kleinen Mittagssnack, Bier und einen alkoholfreien Cocktail mit Ingwer - sehr lecker. Hier konnten wir es gut aushalten.





African open-billed Storck


???








Samosas


Nachmittags kam Kim wieder und brachte uns zurück zum Guesthouse. Vor dem Zimmer gab es bequeme Stühle, gut um etwas zu lesen, zu Schreiben oder auch um die anderen Gäste zu beobachten. Das Abendessen wurde heute im Garten serviert, wir waren schon gespannt. Es gab dann ein bisschen von "Allem" - Lamm, Fisch, Reis und Gemüse, dazu ein Gläschen Wein. Es hat uns sehr gut geschmeckt und wie immer wurde alles zügig serviert.

Anmerkung: Die Strand-Bar vom 2Friends-Hotel können wir wirklich empfehlen. Leckeres Essen, schöne Sitzgelegenheiten, nette Bedienung und schöne Aussicht :)

Morgen bekommen wir dann unser Auto und die Selbstfahrertour kann losgehen. Auf den Verkehr in Kampala waren wir schon sehr gespannt :dry:

Gruß

Ralf + Martina
Letzte Änderung: 02 Aug 2017 11:55 von panther.
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02 Aug 2017 23:05 #483460
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Hallo ihr Zwei,

da werden schöne Erinnerungen wach!

Tolles Bild - einen lachenden Schuhschnabel habe ich noch nie gesehen!
Anmerkung: Die Strand-Bar vom 2Friends-Hotel können wir wirklich empfehlen. Leckeres Essen, schöne Sitzgelegenheiten, nette Bedienung und schöne Aussicht :)

Da können wir nur zustimmen! Das Hotel und die Bar waren für uns der ideale Start - und Endpunkt unserer Reise.

LG Konni
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03 Aug 2017 08:59 #483481
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@Konni, ohne jetzt zu viel zu verraten, aber die letzten Stunden bevor es zum Flughafen ging haben wir auch wieder in der Beach-Bar verbracht ;)
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03 Aug 2017 09:15 #483483
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Samstag, 01.07.2017 Amuka Lodge/Ziwa Rhino Sanctury

Die Nacht war abgesehen von Hundegebell und einem Nachbarschaftsstreit, ruhig. Ralf war nervös :whistle: , dann heute wurde unser Auto gebracht und die Ugandareise konnte nun richtig beginnen. Pünktlich um 08:00 Uhr kam der Fahrer von Alpha Rental Car und brachte einen Suzuki Escudo, immerhin 21 Jahre alt. Aber gut in Schuss und gepflegt, zumindest dem ersten Eindruck nach . Nach kurzer Erklärung, Erledigung der Vertragsmodalitäten und Übergabe der Permits fürs Gorilla- und Schimpansentracking, konnte es auch schon losgehen :)



Wir hatten vereinbart, dass wir durch Kampala gefahren werden und so konnten wir uns langsam an den dort vorherrschenden Verkehr gewöhnen. Nach Kampala wollten eine Unmenge an Autos und noch viel mehr Boda Bodas, die allgegenwärtigen Mopeds. Am Samstag wohl etwas weniger als unter der Woche, aber immer noch mehr als die Straßen aufnehmen konnten. Wir hätten uns gar nicht auf den Verkehr konzentrieren können, denn es gab eine Unmenge zu sehen. Das Leben spielte sich auf der Straße an den zahlreichen kleinen Läden ab, an denen vom Bett bis zur Türe alles, aber auch wirklich alles verkauft wurde. Die Seitenstraßen, die von der Hauptstraße abgingen waren in den Vororten nicht geteert und sahen teilweise mehr als abenteuerlich aus. In Kampala standen wir dann minutenlang im Stau ohne das sich irgendwas bewegte. An der folgenden Kreuzung fuhren gefühlt hunderte von Boda Bodas bei Grün los, wir kamen uns vor wie im Film :woohoo: Aber alles hatte irgendwie seine Ordnung und mit Hupen und vorsichtigem Fahren ging es durch den Moloch.



Unser Fahrer hatte irgendwann beschlossen, dass wir nun alleine weiter können. An einer Tankstelle wurde aufgetankt und dann durfte Ralf ans Steuer B) Er kämpfte sich tapfer um die Bodas und meisterte einen riesigen Kreisverkehr und dann hatten wir Kampala und seine Vororte verlassen. Es wurde ruhiger und das Fahren angenehmer. Wir passierten viele Dörfer und an den Straßen herrschte reges Treiben. Irgendwann brauchten wir eine Pause und hielten an. Sofort kamen Verkäufer, die uns Obst, Fleischspieße und Getränke verkaufen wollten :dry: Alle Verkäufer waren in lila Kittel gekleidet, sie bieten den Reisenden in den Überlandbussen und Taxis ihre Waren an. Aber einmal ein "Nein" war ausreichend. Hier wurden wir auch erstmals als Muzungus bezeichnet.







Bis zur Amuka Lodge im Ziwa Rhino Sanctuary war es nun nicht mehr weit. Nachdem wir von der Hauptstraße abgebogen waren, mussten wir noch 7 km bis zum Gate zurück legen. Dort mussten wir uns registrieren und konnten dann weiter bis zur Lodge fahren. Dort wurden wir sehr freundlich mit einem Fruchtsaft empfangen.



Da unser Chalet noch nicht fertig war, bestellten wir ein kleines Mittagessen, das gar nicht so klein war. Anschließend bezogen wir dann das Haus Taleo. Es war sehr großzügig geschnitten, aber ein bisschen lieblos eingerichtet und auch gebaut. So ist z.B. die Dachkonstruktion aus normalen Bauholz so wie man es bei uns auch im Baumarkt bekommt. Bei dem Preis haben wir schon etwas die Liebe zum Detail vermisst.






Wir zogen uns um und dann gings los zum Rhinotracking, aber nicht mit dem Auto sondern zu Fuß. Zuerst fuhren wir aber noch eine Stück mit dem Auto, bis wir die UWA Rangerstation erreichten. Dort empfing uns Ronald, einer der über 120 beschäftigten Ranger, die hier im 2-Schichtbetrieb über die aktuell 19 Rhinos wachten. Wir fuhren nochmals ein Stück und folgten Ronald dann im Gänsemarsch durch die Botanik. Lange dauerte es nicht, bis wir eine Rhino-Mama mit ihrem Jungen gefunden hatten. Es war unglaublich, wie nah wir den Tieren kamen und interessiert waren die Tiere nur am Gras :ohmy:







Wir wanderten immer etwas abseits, damit die Tiere ungestört ihrer Nahrungsaufnahme nachgehen konnten. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen, aber nur für eine kurze Zeit. Nochmals fanden wir ein Muttertier mit Jungem und später noch 4 weibliche Tiere, die in einem Waldstück lagen. Wir fanden es toll, dass wir den Tieren so nahe kommen konnten und Ronald uns viel Wissenswertes erzählte.









Später machten wir uns frisch fürs Abendessen. Es gab Kürbissuppe, Rindfleisch mit Reis und zum Nachtisch eine Milktart. Sehr lecker :)

Morgen gehts dann in den Murchison Falls NP.

Gruß

Ralf + Martina
Letzte Änderung: 03 Aug 2017 09:44 von panther.
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03 Aug 2017 11:02 #483500
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Huhu Ihr Beiden,


AUTSCH aber auch seeehr cool, denen so nah zu kommen :woohoo:

den Schuhschnabel find ich ja auch mega beeindruckend - und riiiisig :woohoo:

Freu mich auf die Fortsetzung :kiss:
Liebe Grüße
Claudia

Ach ja, die Planung... läuft für Botswana :woohoo: nach 2011 wollen wir es noch mal wagen :silly:
Letzte Änderung: 03 Aug 2017 11:06 von Clax.
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03 Aug 2017 12:02 #483515
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  • bayern schorsch am 03 Aug 2017 12:02
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Hallo Ihr Panthers,

bei dieser Reise bin ich gerne dabei, schließlich steht Uganda ganz ober auf unserer Wunschliste.
Der Schuhschnabel hat sich für Euch perfekt in Szene gesetzt, und die Beachbar (kann mich gut an den RB von Konni erinnern), ist wirklich ein schöner Flecken.

Ihr habt einen schönen Schreibstil, exakt alles erklärt, eine Reise, die man regelrecht dublizieren könnte. Und das Ganze gespickt mit wunderschönen Bildern. DANKE !!! :)

Viele Grüße
der bayern schorsch
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