THEMA: Uganda 2017 - Das (für uns) etwas andere Afrika
01 Aug 2017 17:41 #483275
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Hallo liebe Fomis,

wieder zurück aus Uganda und nach dem Verarbeiten der Fotos und der Erlebnisse kann es nun mit einem Reisebericht losgehen.
Nach 12 Reisen ins südliche Afrika war es mal so langsam an der Zeit auch das östliche Afrika zu erkunden. Da der Besuch der Gorillas ziemlich weit oben auf der persönlichen Wunschliste stand, hat sich Uganda als Reiseziel angeboten. Die Berichte im Forum machten zudem Lust dieses Land als Selbstfahrer zu erkunden. Camping stand diesmal nicht auf dem Programm, wir hatten Lodgen gebucht.

Vielleicht vorab noch ein paar Worte zur Reiseplanung.

Reiseführer:
Wir haben hauptsächlich den Bradt Uganda Reiseführer genutzt, den wir uneingeschränkt empfehlen können. Zusätzlich hatten wir noch den Reiseführer von Reise-Know-how, den wir aber gar nicht erst mitgenommen haben, da die Infos doch etwas dünn waren.
Bester Reiseführer ist natürlich das Forum. Hier hatten wir die meisten Infos aus den Reiseberichten und ein paar persönliche Tipps gab es auch noch vom ein oder anderen Fomi (Danke Uli).

Straßenkarten/Orientierung:
Die Uganda Reisekarte von Reise-Know-how war als Übersichtskarte ganz hilfreich. Zusätzlich hatten wir noch bei Andrew Roberts ( east-africa-maps.com/ ) Detailkarten für die Parks und deren Umgebung bestellt und uns in die erste Unterkunft liefern lassen. Andrew Roberts ist Co-Autor vom Bradt Reiseführer und seine Karten sind sehr hilfreich.

Auf unserem Navi hatten wir die East-Africa Karte von T4A und eine OSM Karte. Die OSM Karte ist deutlich detailreicher, allerdings besteht dann die Gefahr dass man durch Bananenplantagen geroutet wird, bis der Weg nur noch ein Pfad ist :-)
Die Kombination aus Papierkarte und Navi war für uns ideal. Wegweiser sucht man in den Dörfern/Städten meist vergeblich und da war es schon praktisch wenn einem das Navi angezeigt hat wann man abbiegen muss. Trotzdem sollte man natürlich immer prüfen ob das stimmen kann ;-)

Auto/Unterkunft/Permits
Das Auto hatten wir bei Douglas (www.alpharentals.co.ug/ ) gebucht. Wir hatten einen 4-Türer RAV 4 bestellt, bekommen haben wir einen Suzuki Escudo 4x4 Automatik. Das Auto war trotz seines Alters (Bj. 1996) top in Ordnung und wir hatten weder einen Platten noch techn. Probleme. Soweit wir das gesehen haben sind die Autos von anderen Vermietern z.B. Roadtrip genauso alt. Überhaupt gibt es kaum neuere Autos in Uganda. Liegt natürlich auch daran das die neueren Autos zu viel Elektronik haben die keiner reparieren kann.
Die Unterkünfte haben wir ebenfalls von Douglas nach unseren Wünschen buchen lassen und es hat alles wunderbar geklappt. Er gibt den Preis der offiziell von den Lodges verlangt wird an die Kunden ohne Aufschlag weiter. Anhand der Original-Überweisungsbelege die er uns mitgegeben hat (haben wir aber nie vorzeigen müssen), sieht man dass er bei ein paar Lodgen Provision bekommt.

Die Permits für das Gorilla- und Chimp-Tracking haben wir auch von Douglas besorgen lassen. Wir waren dann etwas erschrocken als wir die Permits in unserer Unterkunft näher betrachteten. Das einzig korrekte auf den Permits war der Name. Passnummer und noch nicht mal die Nationalität stimmte. Auch fehlte die Uhrzeit für das Chimp Tracking. Auf Nachfrage per mail wurde uns erklärt dass nur der Name wichtig wäre und das Chimptracking um 14:00 Uhr startet. Passnummer und Nationalität interessiert keinen (war auch so). So eine Info wäre natürlich vorher schön gewesen.

Da wir relativ früh gebucht hatten haben wir an Douglas wie vereinbart eine Anzahlung überwiesen und die Restsumme kurz vor unserem Urlaub. Da er dadurch doppelten Aufwand hat (zweimal zur Bank gehen und die Überweisung aufgeben), verlangt er dafür eine Handling-Fee. Haben wir auch bezahlt. Anhand der Überweisungsbelege haben wir aber gesehen dass er jeweils nur eine Überweisung an die Unterkünfte getätigt hatte. Naja, wir haben das mal unter TIA abgehakt und beim Reisepreis hat die Handling-Fee das "Kraut auch nicht fett" gemacht.

Autoübergabe war auch eher nach dem Motto "hier ist der Schlüssel und wenn du Fragen hast frag einfach". Da hatten wir doch tatsächlich die Frage wo denn der Wagenheber und das Radkreuz ist. Dazu musste erst mal im Büro angerufen werden. War aber alles da :-)

Insgesamt muss man sich eine gewisse afrikanische "Lässigkeit" zu eigen machen. Nachfragen hilft und letztendlich hat ja auch alles wunderbar geklappt.
Douglas können wir also empfehlen, auch wenn man so manche (selbstverständliche) Info selbst erfragen muss.

Flug
Wir sind mit Brüssel Airlines geflogen. Der Preis (530€ inkl. Zubringerflug) und auch die kurze Flugzeit von Brüssel war ausschlaggebend. Wir hatten uns noch zusätzlich Plätze in der Economy Privilege gegönnt. So ein richtiger Unterschied bei der Beinfreiheit zur normalen Eco war nicht zu sehen oder zu bemerken, aber es war ausreichend Platz vorhanden. Ansonsten ein angenehmer Flug mit freundlichem Personal, annehmbarem Entertainment und auch das Essen war ok.

Noch ein Wort zum Wetter: es hat eigentlich nur ein einziges Mal richtig geregnet. Ansonsten war das Wetter sehr angenehm, aber die Sonne war oftmals hinter einer Wolkendecke verschwunden oder aber, und das war meistens der Fall, es war ziemlich diesig. Laut Aussage der Einheimischen ist die Regenzeit im April wohl komplett ausgefallen.

Strecke
Insgesamt sind wir 2500 km auf unserer Tour gefahren. Durchschnittsgeschwindigkeit war 30 km/h (!). Durchs Kaokoveld kommt man schneller ;-) Durchschnittsverbrauch war 13l. Naja, so ein kleiner V6 mit Automatik will halt im "Stopp and Go" gefüttert werden :-) (der Liter Benzin kostete ca. 90 cent).
Die Straßen sind zum Teil eine einzige Katastrophe. Schlagloch an Schlagloch und wenn es mal keine gibt machen die eingebauten Strassenschwellen (speed humps) einem einen Strich durch die Rechnung. Aber da es immer viel zu sehen gibt ist das alles halb so wild. Wir fanden das Ganze faszinierend. Und so kann man die Reise auch zusammenfassen: Uganda hat uns fasziniert

Und dass man Uganda zur Vogelbeobachtung nutzen kann, hat uns auch etwas überrascht. Wir konnten über 80 verschiedene Arten bestimmen.

Wer also Lust hat uns auf unserer Reise zu begleiten ist herzlich eingeladen "einzusteigen".

Unsere Tour sah folgendermaßen aus:

29. Juni - München/Entebbe, Airport Guesthouse
30. Juni - Entebbe, Airport Guesthouse
1. Juli - Ziwa Rhino , Amuka Lodge (Standard Chalet)
2. Juli - Murchison Falls NP , Heritage Safari Lodge (Cottage en suite)
3. Juli - Murchison Falls NP , Heritage Safari Lodge
4. Juli - Murchison Falls NP , Heritage Safari Lodge
5. Juli - Murchison Falls NP , Murchison River Lodge (Thatched Tent)
6. Juli - Hoima, Kontiki Hotel
7. Juli - Fort Poral, Kluges Gästefarm
8. Juli - Kibale Forest , Kibale Forest Camp (Safari Tent)
9. Juli - Kibale Forest , Kibale Forest Camp
10. Juli - Queen Elisabeth NP , The Bush Lodge (Banda)
11. Juli - Queen Elisabeth NP , The Bush Lodge
12. Juli - Queen Elisabeth NP Ishasha Sektion , Enjojo Lodge (Cottages)
13. Juli - Queen Elisabeth NP Ishasha Sektion , Enjojo Lodge
14. Juli - Bwindi NP , Rushaga Gorilla Camp
15. Juli - Bwindi NP , Rushaga Gorilla Camp
16. Juli - Lake Bunyonyi , Arcadia Lodge Lake Bunyonyi (Cottage)
17. Juli - Lake Bunyonyi , Arcadia Lodge Lake Bunyonyi
18. Juli - Lake Mburo , Rwakobo Lodge
19. Juli - Lake Mburo , Rwakobo Lodge
20. Juli - Entebbe - München





Morgen gehts dann los !

Schöne Grüße

Martina + Ralf
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02 Aug 2017 11:34 #483365
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Donnerstag, 29.06.2017 Airport Guesthouse

Uganda, die grüne Perle Afrikas. In diesem Jahr wollten wir erstmals das östliche Afrika besuchen. Hauptgrund war natürlich ein Besuch bei den Gorillas, ein lang gehegter Traum von Ralf. So war eine schöne 3-wöchige mehr oder weniger Standardtour entstanden. Ralf hatte sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um etwas Schönes für uns zusammenzustellen.
Los gings mit einem Flug nach Brüssel mit Lufthansa - alles sehr entspannt, da nur halb belegt. Noch nie hatte uns jemand aufgefordert, am Notausgangsplatz Platz zu nehmen. Die flugrechtlichen Bestimmungen verlangen hier eine Belegung. In Brüssel genehmigten wir uns ein zweites Frühstück, da wir heute schon seit 3.00 Uhr morgens auf den Beinen waren. Weiter ging es dann nach Entebbe mit Brussels Airlines auf den Privilege Sitzen, die aber gefühlt das privilegierte Sitzen vermissen ließen. Genug Beinfreiheit hatten wir allerdings, da gab es nichts zu meckern. Essen und Service waren auch in Ordnung und so kamen wir einigermaßen pünktlich in Entebbe an.





Mit dem schon online beantragten und bezahlten Visaausdruck gings gleich zum Schalter, dort wurde noch ein wenig vorteilhaftes Foto gemacht und schon hatten wir einen schönen Aufkleber im Pass. Komisch war, das wir auch unsere Boardingkarte kurz nach dem Aussteigen vorzeigen sollten. Ich wusste gar nicht wo meine war, aber als Ralf seine vorzeigte, war der Beamte zufrieden.
Das Gepäck ließ nicht lange auf sich warten und so schauten wir gespannt ob wir den Abholer des Airport Guesthouses gleich erkennen würden. Er war da, wir mussten aber noch auf andere Gäste warten. Zur Begrüßung fiel gleich mal der Strom aus - es wurde aber rasch wieder hell. Rauchen war nur etwas abseits des Gebäudes möglich, der Flughafen ist absolut rauchfrei. Mit einem randvollen Auto was Gepäck und auch Personen betraf, ging es auf kurzem Wege durch die Dunkelheit zum Airport Guesthouse. Hier wurden die Zimmer verteilt und gleich darauf fanden wir uns im Restaurant wieder ein, auf ein kühles Nile Bier hatten wir uns schon sehr gefreut. Wir aßen noch eine Kleinigkeit. Kürbissuppe für beide und Schwein, Reis und Gemüse für Ralf und Ananas zum Nachtisch für mich. Wir kamen noch mit einigen Deutschen ins Gespräch die in Uganda zum Wandern waren. Dann wurde es aber auch Zeit fürs Bett, wir hatten einen langen Tag hinter uns.

Freitag, 30.06.2017 Airport Guesthouse

Nach einiger etwas unruhigen Nacht, Hundegebell und früh abreisende Gäste, fanden wir uns um 06.30 Uhr zum bestellten Frühstück ein. Gestern Abend hatten wir Rühreier mit Speck bestellt, Speck war aber aus. Hm, das hat die nette Dame bestimmt gestern auch schon gewusst. Aber dies sind so kleine Kleinigkeiten, an die man sich in Afrika gewöhnen muss. Satt sind wir natürlich auch so geworden. Minibananen, Ananas und Melone gab es auch, wird es auch in der nächsten Zeit oftmals standardmäßig zum Frühstück geben.





Um 7.30 Uhr wurden wir zu einer Tour durch die Mabamba-Sümpfe abgeholt. Kim war in seinem alten Toyota superpünktlich. Wir fuhren auf belebten Straßen zum nicht weit entfernten Ufer des Victoriasees. Der See ist der drittgrösste der Welt und der grösste in Afrika. Dort stiegen wir in einen Holzkahn und schipperten ungefähr eine Stunde bis zu dem Sumpfgebiet.







Ziel des Ausflugs war es, den Schuhschnabel zu finden. Kim erzählte uns einiges über Land, Leute und etwas Politik. Wir konnten unzählige Kingfisher beim Versuch Fische zu erbeuten, beobachten. Ebenso Hammerköpfe, Schlangenhalsvögel und Kormorane. Auch einen Palmgeier konnten wir im Flug beobachten.









An den Sümpfen angekommen, wechselten wir in ein kleineres Boot mit zwei Polern. Wir fuhren schmale Wasserstraßen, die mit hübschen Wasserlilien bewachsen waren. Besonders freute uns ein Malachit Kingfisher, der fehlte immer noch in unserer Sammlung.

Malachit Kingfisher


Yellow-billed Duck








Die Poler standen in Kontakt mit einem anderen Boot und die hatten den gesuchten Vogel gefunden :) Wir drehten wieder um und bogen in einen anderen Kanal ein. Und da war er dann. Ist schon ein urtümliches Tier. Er sah aus als würde er lachen, als er nach drei vorwitzigen Kronenkiebitzen schnappte. Allzu lange vergönnte er uns seinen Anblick nicht, dann flog er davon. Aber wir hatten ihn gesehen, darüber waren wir echt happy :) :)







Wir fuhren wieder zurück, wechselten das Boot und fuhren zurück zur Ausgangsstelle. Wir hatten ein super Wetter erwischt, gestern hatte es noch geregnet.



Kim fuhr uns zur 2 friends Beach Bar. Dort gab es eine Plattform, bequem ausgestattet mit einer Bank und dicken weichen Kissen. Eine Wohltat nach den harten Holzbalken im Boot. Hier hatten wir eine schöne Aussicht auf den See und die zahlreichen Wasservögel. Es gab einen kleinen Mittagssnack, Bier und einen alkoholfreien Cocktail mit Ingwer - sehr lecker. Hier konnten wir es gut aushalten.





African open-billed Storck


???








Samosas


Nachmittags kam Kim wieder und brachte uns zurück zum Guesthouse. Vor dem Zimmer gab es bequeme Stühle, gut um etwas zu lesen, zu Schreiben oder auch um die anderen Gäste zu beobachten. Das Abendessen wurde heute im Garten serviert, wir waren schon gespannt. Es gab dann ein bisschen von "Allem" - Lamm, Fisch, Reis und Gemüse, dazu ein Gläschen Wein. Es hat uns sehr gut geschmeckt und wie immer wurde alles zügig serviert.

Anmerkung: Die Strand-Bar vom 2Friends-Hotel können wir wirklich empfehlen. Leckeres Essen, schöne Sitzgelegenheiten, nette Bedienung und schöne Aussicht :)

Morgen bekommen wir dann unser Auto und die Selbstfahrertour kann losgehen. Auf den Verkehr in Kampala waren wir schon sehr gespannt :dry:

Gruß

Ralf + Martina
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03 Aug 2017 09:15 #483483
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Samstag, 01.07.2017 Amuka Lodge/Ziwa Rhino Sanctury

Die Nacht war abgesehen von Hundegebell und einem Nachbarschaftsstreit, ruhig. Ralf war nervös :whistle: , dann heute wurde unser Auto gebracht und die Ugandareise konnte nun richtig beginnen. Pünktlich um 08:00 Uhr kam der Fahrer von Alpha Rental Car und brachte einen Suzuki Escudo, immerhin 21 Jahre alt. Aber gut in Schuss und gepflegt, zumindest dem ersten Eindruck nach . Nach kurzer Erklärung, Erledigung der Vertragsmodalitäten und Übergabe der Permits fürs Gorilla- und Schimpansentracking, konnte es auch schon losgehen :)



Wir hatten vereinbart, dass wir durch Kampala gefahren werden und so konnten wir uns langsam an den dort vorherrschenden Verkehr gewöhnen. Nach Kampala wollten eine Unmenge an Autos und noch viel mehr Boda Bodas, die allgegenwärtigen Mopeds. Am Samstag wohl etwas weniger als unter der Woche, aber immer noch mehr als die Straßen aufnehmen konnten. Wir hätten uns gar nicht auf den Verkehr konzentrieren können, denn es gab eine Unmenge zu sehen. Das Leben spielte sich auf der Straße an den zahlreichen kleinen Läden ab, an denen vom Bett bis zur Türe alles, aber auch wirklich alles verkauft wurde. Die Seitenstraßen, die von der Hauptstraße abgingen waren in den Vororten nicht geteert und sahen teilweise mehr als abenteuerlich aus. In Kampala standen wir dann minutenlang im Stau ohne das sich irgendwas bewegte. An der folgenden Kreuzung fuhren gefühlt hunderte von Boda Bodas bei Grün los, wir kamen uns vor wie im Film :woohoo: Aber alles hatte irgendwie seine Ordnung und mit Hupen und vorsichtigem Fahren ging es durch den Moloch.



Unser Fahrer hatte irgendwann beschlossen, dass wir nun alleine weiter können. An einer Tankstelle wurde aufgetankt und dann durfte Ralf ans Steuer B) Er kämpfte sich tapfer um die Bodas und meisterte einen riesigen Kreisverkehr und dann hatten wir Kampala und seine Vororte verlassen. Es wurde ruhiger und das Fahren angenehmer. Wir passierten viele Dörfer und an den Straßen herrschte reges Treiben. Irgendwann brauchten wir eine Pause und hielten an. Sofort kamen Verkäufer, die uns Obst, Fleischspieße und Getränke verkaufen wollten :dry: Alle Verkäufer waren in lila Kittel gekleidet, sie bieten den Reisenden in den Überlandbussen und Taxis ihre Waren an. Aber einmal ein "Nein" war ausreichend. Hier wurden wir auch erstmals als Muzungus bezeichnet.







Bis zur Amuka Lodge im Ziwa Rhino Sanctuary war es nun nicht mehr weit. Nachdem wir von der Hauptstraße abgebogen waren, mussten wir noch 7 km bis zum Gate zurück legen. Dort mussten wir uns registrieren und konnten dann weiter bis zur Lodge fahren. Dort wurden wir sehr freundlich mit einem Fruchtsaft empfangen.



Da unser Chalet noch nicht fertig war, bestellten wir ein kleines Mittagessen, das gar nicht so klein war. Anschließend bezogen wir dann das Haus Taleo. Es war sehr großzügig geschnitten, aber ein bisschen lieblos eingerichtet und auch gebaut. So ist z.B. die Dachkonstruktion aus normalen Bauholz so wie man es bei uns auch im Baumarkt bekommt. Bei dem Preis haben wir schon etwas die Liebe zum Detail vermisst.






Wir zogen uns um und dann gings los zum Rhinotracking, aber nicht mit dem Auto sondern zu Fuß. Zuerst fuhren wir aber noch eine Stück mit dem Auto, bis wir die UWA Rangerstation erreichten. Dort empfing uns Ronald, einer der über 120 beschäftigten Ranger, die hier im 2-Schichtbetrieb über die aktuell 19 Rhinos wachten. Wir fuhren nochmals ein Stück und folgten Ronald dann im Gänsemarsch durch die Botanik. Lange dauerte es nicht, bis wir eine Rhino-Mama mit ihrem Jungen gefunden hatten. Es war unglaublich, wie nah wir den Tieren kamen und interessiert waren die Tiere nur am Gras :ohmy:







Wir wanderten immer etwas abseits, damit die Tiere ungestört ihrer Nahrungsaufnahme nachgehen konnten. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen, aber nur für eine kurze Zeit. Nochmals fanden wir ein Muttertier mit Jungem und später noch 4 weibliche Tiere, die in einem Waldstück lagen. Wir fanden es toll, dass wir den Tieren so nahe kommen konnten und Ronald uns viel Wissenswertes erzählte.









Später machten wir uns frisch fürs Abendessen. Es gab Kürbissuppe, Rindfleisch mit Reis und zum Nachtisch eine Milktart. Sehr lecker :)

Morgen gehts dann in den Murchison Falls NP.

Gruß

Ralf + Martina
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04 Aug 2017 10:46 #483655
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Sonntag, 02.07.2017 Heritage Safari Lodge

Der Morgen startete mit einem leckeren Frühstück. Die Bestellung dafür erfolgte bereits gestern beim Abendessen. In der Lapa ließ es sich ganz nett sitzen, ebenso im Poolbereich wo reger Betrieb an einem Baum mit vielen Webervogelnestern herrschte. Wir packten zusammen, zahlten unsere Getränke und machten uns wieder auf den Weg.





Heute waren es 200 km bis zur Heritage Safari Lodge zu fahren. Es war alles geteert, so kamen wir rasch vorwärts. Kleine und größere Ortschaften ließen wir hinter uns und immer gab es was zu schauen, es wird nie langweilig. Gegen Mittag kamen wir in der Lodge an und wurden mit einem Tamarindensaft begrüßt. Die Zufahrt zur Lodge ist teilweise in einem nicht so guten Zustand, dafür konnten wir schon 3 Elefanten beobachten :)







Wir bezogen eine einfache Hütte in traditionellem Stil. Draußen unterhielten wir uns bei einer Cola mit dem Besitzer, dessen Sohn wohl einen Unfall hatte. Die Anlage rund um die Häuschen war sehr gepflegt angelegt mit blühenden Sträuchern. Der Bereich zum Abendessen wirkte mit seinen einfachen Bänken doch etwas improvisiert. Das tat aber der Freundlichkeit des Personals keinen Abbruch, alle waren sehr nett. Sie machten uns auf einen einsamen Elefanten am Ende der Lodge aufmerksam, der suchte in der Mittagshitze etwas Schatten unter einem Baum.





Wir fuhren nach Pakwach um aufzutanken und gleich kamen die ersten Souvenirverkäufer mit ihren geschnitzten Figuren an. Ralf wollte noch Airtime für die Telefonkarte kaufen, aber irgendwie hatte es nicht funktioniert. Vor lauter Telefonkarte hatten wir dann vergessen, dass wir noch etwas Bares bei der Stanbic Bank ziehen wollten :whistle:
Dann fuhren wir zum Murchison National Park, die Einfahrt war am Tangi Gate. Zwei Wege führten von der Hauptstraße weg, wir nahmen den ersten. Kurze Zeit später standen wir vor einer größeren Wasserdurchfahrt, na das ging ja schon gut los :dry: Ich durfte die Wassertiefe testen, aber zum Durchfahren stellte diese kein Problem dar. Dann gab es noch eine zweite Wasserdurchfahrt, dieses Mal mit fließendem Wasser - aber auch hier war es kein Problem. Am Tangi Gate konnten wir den Eintritt mit der Kreditkarte bezahlen, die Gebühr für das Fahrzeug wurde in Uganda Shilling entrichtet.

Tangi Gate


Wir fuhren auf ruppigen Straßen durch einen Wald in dem es viele Oribis, Hartebeester und Uganda Kobs gab.











Northern Carmine Bee-eater


Im weiteren Verlauf gab es verschiedene Tracks zu befahren wie Victoria, Queens und Albert. Wir hatten das Gefühl alleine im Park zu sein, so wenigen Fahrzeugen begegneten wir. Die Landschaft gefiel uns sehr gut, weite offene grasige Flächten mit mehr oder weniger Bäumen oder Palmen gesprenkelt. Und das Ganze dann noch mit Giraffen, Büffel und Elefanten garniert :)





Als wir reinfuhren, war es schon 15:00 Uhr gewesen und eigentlich wollten wir nur ein bisschen gucken und uns eine Orientierung verschaffen.
Eine Elefantenblockade kostete uns mit dem verbundenen Umweg noch zusätzlich Zeit.













Grey Kestrel


Ein Gewitter zog auf. Ralf gab Gas so dass wir vor der Dunkelheit wieder zurück in der Lodge waren. Wir mussten das bestellte Abendessen etwas nach hinten schieben. Das löste zwar keine Begeisterungsstürme aus :whistle: , aber wir wollten schon noch unter die Dusche springen. Das Gewitter verzog sich und brachte angenehme Abkühlung mit sich. Wir ließen uns Champignonsuppe, Hühnchen mit Reis und einen kleinen Kuchen schmecken. Wie so oft wurden auch hier die Speisen in einer raschen Abfolge aufgetragen. Bald waren wir im Bett und lasen noch etwas.

Am Montag gehts dann weiter und es wird sich zeigen dass sich manchmal auch Wege lohnen die sonst eher selten befahren werden :)

Euch allen erst einmal ein schönes Wochenende

Gruß

Ralf + Martina
Letzte Änderung: 04 Aug 2017 11:18 von panther.
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07 Aug 2017 13:52 #484082
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Montag, 03.07.2017 Heritage Safari Lodge

Der Wecker klingelte früh, es war 6.00 Uhr und noch dunkel. Frühstück gab es wieder draußen bei angenehmen Temperaturen. Es gab Eier verschiedenster Art, ein sehr leckeres Brot, Kaffee und Saft. Marmelade gab es nicht und auch der Kaffee hatte keine Bohne zu viel gesehen.
Um den Park richtig zu erkunden, wollten wir den ganzen Tag dort verbringen. Die Action Cam sollte auch mal zum Einsatz kommen. Wir fanden die üblichen Verdächtigen sehr zahlreich vor, also Uganda Kobs, Oribis und Hartebeest. Aber auch Elefanten, Hornraben, Raubvögel.











Africa Harrier Hawk


Martial Eagle (Jungtier)




African Grey Hornbill


Black-bellied Bustard




Silverbird


Grey-headed Kingfisher


Brown Snake-Eagle




Am Albert Nil konnten wir aussteigen und die Glieder strecken, da die Umgebung sehr flach und übersichtlich ist. Auch einige Touroperator nutzten die Gelegenheit und ließen ihre Gäste aussteigen. Viele Hippos schwammen in einer grünen Erbsensuppe und sorgten für Aktion, drum herum viele Wasservögel. Aber auch kleine Fischerboote bahnten sich den Weg.

















White-browed Coucal


Northern Red Bishop


Auf unserer Karte war ein Birdhide eingezeichnet, den wollten wir als nächstes aufsuchen. Ein schmaler Weg ging von der Straße weg in die Pampa. So wie es aussah, fuhr hier eher selten ein Auto und kurz vor Erreichen des Zieles gab es auf dem ohnehin schmalen Weg noch ein kleines Hindernis. Links ein Schlammloch und rechts einen Baumstumpf :woohoo: Beides schien uns ungeeignet für eine Weiterfahrt. Wir wählten dann aber den Baumstumpf und Ralf erwischte ihn mit den Reifen :whistle: Gott sei Dank ist aber nichts passiert. Nichts wäre unangenehmer als wenn wir hier in der Einsamkeit festsitzen würden. Der Hide begeisterte uns auch nicht wirklich, es gab einen Haufen Fledermausmist darin :angry: Also machten wir wieder kehrt, und wählten das Matschloch. Alles easy, auch wenn zur Sicherheit noch der 4wd eingeschaltet wurde. Wir waren froh, da wieder raus zu sein.
Ich sah noch etwas Braunes in der Ferne, was irgendwie nicht auf eine liegende Antilope schließen lies. Aber das war bestimmt nichts, meinte ich zu Ralf. Doch der bestand darauf noch einmal rückwärts zu fahren. Und was für ein Glück, dort lag schon in einiger Entfernung eine Löwin. Cool. Sie beobachtete uns aufmerksam und dann kamen nacheinander noch zwei Jungtiere zu ihr - schmusten kurz und legten sich für uns unsichtbar wieder hin. Wir standen da eine ganze Weile, aber sie bewegte sich nicht vom Fleck.





Wir fuhren weiter und scheuchten noch eine Hyäne im dichten Gras auf, ebenso noch einen auf dem Boden sitzenden Gaukler. Dies war alles noch auf dem Birdhide Track, der sich im Nachhinein betrachtet, doch als Glücksfall erwiesen hat.



Zu Mittag suchten wir die Paraa Lodge auf. Im Restaurant oben gab es nur Buffet, das wollten wir aber nicht. Im unteren Bereich waren draußen noch 3 Tische aufgestellt und hier gab es noch eine kleine Speisekarte. Leider gab es die gewählten Samosas nicht (die lagen wahrscheinlich auf dem Buffet) dafür Sandwich und Hähnchenteile mit Pommes. Eigentlich viel zu viel für ein kleines Mittagessen. Der Pool war schön angelegt und hier gab es auch eine Raucherecke, ohne Aschenbecher :( Die Aussicht auf den Nil war auch eher dürftig. So richtig begeistert hat uns der Aussenbereich der Lodge jetzt nicht.





Es hatte sich mittlerweile zugezogen, das Wetter ändert sich hier sehr schnell. Es tröpfelte leicht. Was wir auch witzig fanden, es fuhren auch immer wieder Boda Bodas durch den Park, wahrscheinlich die Angestellten der Lodges. Das ist sonst undenkbar.
Wir fuhren noch einmal zum Aussichtspunkt, beobachteten die Hippos und über diverse Tracks machten wir uns dann so langsam auf den Heimweg. Was uns noch auffiel waren die vielen entspannt im Gras sitzende Rotschildgiraffen , wirklich schöne Tiere. Manch eine hatte eine ganz dunkelbraune Farbe, dies sind die alten Tiere, haben wir später gelernt.







Palm-Nut Vulture





















Auf dem Weg zur Lodge kam uns noch ein Bus entgegen, für den Busfahrer war das bei der Enge und dem Zustand der "Straße" sicherlich kein Spaß, wir konnten aber ungehindert passieren. Abendessen hatten wir heute gleich etwas später bestellt, so dass wir nicht in Zeitnot kamen. Es gab panierten Fisch mit Reis, Hühnchen und Chapati für Ralf. Der Fisch war echt gut :)

Morgen gibts dann Frühstück auf dem Boot...

Schöne Grüße

Ralf + Martina
Letzte Änderung: 07 Aug 2017 14:38 von panther.
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Dienstag, 04.07.2017 Heritage Safari Lodge

Heute gab es Frühstück auf dem Boot. Wir hatten eine Bootstour auf dem Albert Nil gebucht. Allerdings war es sehr bewölkt und die Sonne zeigte sich gar nicht. Hin und wieder regnete es sogar leicht :( Wir fuhren an kleinen Ansiedlungen vorbei wo die Bewohner ihrem Tagesgeschäft nachgingen, hauptsächlich Fischen. Weiter ging es am Ufer des Murchison Ntl. Parkes entlang, wo wir Schreiseeadler, Buschböcke, Giraffen und Elefanten entdecken konnten.













In der Nähe einer Hippofamilie ankerten wir und frühstückten. Etwas mulmig war mir schon :dry: Wie wir wissen, können diese Tiere sehr flott unterwegs sein wenn sie nicht gut gelaunt sind. Wir haben aber einen friedlichen Clan erwischt und so konnte ich mich wieder entspannen. Es war schon schön in dieser so ruhigen Umgebung zu frühstücken und die Tiere zu beobachten. Aber schöner wäre es noch gewesen, wenn die Sonne sich etwas gezeigt hätte.







Dann ging es wieder zurück zur Lodge. Anschließend fuhren wir nach Pakwach um noch einmal aufzutanken und Geld zu holen. Ralf versuchte sein Glück bei einem anderen Airtel Laden und nun klappte es auch mit dem Aufladen. Nebenbei wurde hier ein Aufladeservice für Handys und Akkus betrieben. Das sah schon witzig aus, die ganzen Gerätschaften aufgereiht zum Aufladen. Wir mussten uns einiger Souvenirhändler erwehren und auch einer Dame, die kleine Fische verkaufte. Sie hatte aber auch gleich bemerkt, dass wir wohl nicht die richtige Kundschaft für sie waren.





Wir unternahmen noch einen Gamedrive im Park. In der Pakuba Lodge hielten wir für einen Kaffee, leider gab es nur Löslichen :dry:
Schade für ein Land in dem der Kaffee angebaut wird. Vorher haben wir uns die Ruinen der alten Pakuba Lodge angesehen, Idi Amins Lieblingslodge. Sie hatte definitiv die schönere Aussicht auf den Nil.









Weiter auf dem Queens-Drive gab es unzählige Antilopen, das müsste doch eigentlich ein Paradies für Löwen sein, aber leider haben wir keine gefunden. Wir fanden noch einige Elefanten, von denen zwei Tiere einen kürzeren Rüssel hatten. Da gab es wohl unliebsame Begegnungen mit Raubtieren.

















Zurück in der Lodge, gab es dort Trommeln und Gesang. Die Angestellten übten für ihren Auftritt. Die hatten sichtlich ihren Spaß das konnte man sehen, uns gefiel es auch. Später gaben sie nun in richtigen Kostümen eine Kostprobe ihres Könnens.





Es waren auch wieder neue Gäste eingetroffen, Mädels die für irgendeine Organisation arbeiten, zusammen mit ihrem 'Aufpasser'. Für uns gab es nochmal Fisch, den fanden wir wirklich gut.

Morgen gehts dann auf die andere Seite des Nils und die Murchison Falls wollten wir ja auch noch sehen...

Gruß

Ralf + Martina
Letzte Änderung: 08 Aug 2017 10:23 von panther.
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