22.06.2015 Auf nach Norden !
Nach dem Frühstück geht es pünktlich um 8 Uhr los. Ungefähr 320 Kilometer liegen vor uns. Zunächst müssen wir durch Kampala.
Bei der Einfahrt erblicken wir das „Königstor“. Nur der König von Buganda darf durch dieses Tor fahren. Buganda, nicht Uganda, betont Paul.
Wir erfahren, das Uganda aus mehreren Königreichen besteht. Die 4 wichtigsten sind Buganda, Toro, Bunyoro und Busoga. Die Könige wurden 1967 von Obote abgesetzt. 1993 wurden die Könige wieder eingesetzt. Sie besitzen zwar keine politische Macht oder Mandate. Gleichwohl haben sie Einfluss. Sowohl im Hinblick auf die traditionellen Werte wie auch auf den inneren Zusammenhalt.
Es ist wohl so ähnlich wie in den Monarchien in England oder Schweden. Kein politisches Mandat, aber doch Einfluss und Akzeptanz bei der Bevölkerung. Dennoch hat gerade Buganda hier eine Sonderstellung in Form einer gewissen Automonie innerhalb Ugandas. Aber im Detail habe ich das nicht weiter recherchiert. Es zeigt aber wieder mal, das viele Länder bei näherer Betrachtung weit komplexer sind als es aus der Ferne den Eindruck macht. Den chaotischen Verkehr in Kampala umfahren Tony und Paul auf holprigen Schleichwegen, die irgendwann mehr Fußpfaden ähneln. Da fragt sogar Tony sicherheitshalber auch mal Anwohner, ob wir noch richtig sind. Sind wir. Und wir kommen ohne großen Stau aus Kampala raus. Und wir haben dabei Einblicke in die Wohnviertel mit Lehm-, Holz und Wellblechbauten abseits der Hauptstaße bekommen. Toll gemacht.
So langsam merken wir: Speke Uganda und die beiden Jungs sind ein Glücksgriff.
Ziwa Rhino Sanctuary
Unterwegs ist ein Stopp im Ziwa Rhino Sanctuary geplant.
Bei der Einfahrt sehen wir die ersten Grünen Meerkatzen und Defassa-Wasserböcke.
An der Rangerstation treffen wir unseren Ranger. Wir fahren ein kurzes Stück. Er hat schon Kontakt mit den Wächtern der Nashörner.
Wir marschieren los. Faszinierend ist bereits der Anblick des mehr als 2 Meter hohen Grases. Es erscheint zwar nicht so dicht gewachsen. Aber die Sicht ist wirklich sehr begrenzt.
Nach vielleicht 15 Minuten sichten wir zwei Nashörner. Es sind zwei junge Weibchen. Munter marschieren sie auf uns zu. Unser Ranger winkt uns immer wieder zurück hinter den nächsten Busch. Das Spiel geht einige Zeit. Die beiden Mädels marschieren immer wieder in unsere Richtung.
Dann sehen wir den Grund: Ein Bulle ist hinter den Mädels her. Aber die Mädels wollen nichts von ihm wissen.
Irgandwann hat es der Bulle kapiert.
Die Mädels ruhen sich aus. Wir können jetzt noch näher ran. Toll...
Auf dem Rückweg umrunden wir das Gebüsch vor dem die Mädels liegen und sehen – da steht der Bulle drin. UPPS. Er war gar nicht weg. Und stand während unserer Fotosession mit den Mädels nur wenigen Meter weit weg. PUH und wir haben nix gesehen oder gehört.
TARNUNG: Auf diesem Bild sind 3 Nashörner. Ich wollte nur unseren Ranger mit dem einen Breitmaulnashorn fotografieren. Das die beiden anderen auch direkt vor uns waren, habe ich erst zuhause beim Sichten der Bilder bemerkt. Viel Spaß beim Suchen.
Diese massigen Tiere haben sich ohne einen Laut bewegt. Da war nichts zu hören ! Jetzt weiß ich endgültig: Unübersichtliches Gelände in Afrika meiden. Selbst riesige Tiere sind perfekt getarnt und bewegen sich geräuschlos. Man hat keine Chance sie zu bemerken, selbst wenn sie nur wenige Meter entfernt sind. Hammer. Sehr eindrucksvoll.
Dank der Abkürzung durch Kampala kamen wir zeitig in Ziwa an, so das wir das Vergnügen hatten, die Rhinos in Bewegung zu erleben. Oft liest man, das Touristen hier in der Mittagszeit „vorbeikommen“. Und das dann die Rhinos nur rumliegen und verdauen.
Unser Ranger bestätigt uns das: Gegen Mittag legen sich die Rhinos regelmäßig zur Verdauung.
Also Ziwa am besten für den vormittag einplanen bei Touren.....
Super Timing von Tony jr. und Paul.
Mittag essen wir an der Rangerstation. Ein kleines Lokal mit einfachen Gerichten mit Blick ins Gelände. Wir sehen etliche Vögelchen..
Danach geht es weiter nach Norden. Immer wieder vorbei an Ankolerindern mit ihren imposanten Hörnern, die übrigens hohl sind. Später sollten wir noch hautnahen Kontakt mit den Ankole haben.
Wir erreichen den Murchison Falls N.P. durch das Southern Gate Kichambanyobo.
Im südlichen, feuchten Bereich des N.P. fahren wir lange durch eine bewaldete Gegend.
Immer wieder sind Paviane auf der Straße. Jedes Foto bei offenem Fenster wird anschließend mit einer 10-minütigen TseTse-Fliegenjagd im Auto bezahlt werden. Aber es sollte das einzige mal sein auf der Reise das die TseTse vermehrt auftraten.
Bei Ankunft in der Murchison River Lodge (kurz vor Sonnenuntergang)wurden wir vom Meerkatzenempfangskomitee begrüßt und auch bis zu unseren Zelten begleitet.
Die Lodge liegt sehr schön am Ufer des Victoria Nils.
Das Essen war gut. Die Zeltunterkünfte sehr schön.
Hier blieben wir 2 Nächte.
Wir haben uns sehr wohl gefüllt.
Sonnenuntergang am Nil.
Nach dem Abendessen spielt am Ufer noch eine einheimische Musikgruppe. Aber wir sind müüüde. In unserem Zelt schlafen wir zu den Klängen der Musik ein. What a Feeling ....