Und weiter geht's...
Der nächste Tag hatte es in sich. Vom MFNP bis Fort Portal, eigentlich wollte ich nur bis zum Lake Albert, irgendwie hab ich aber die Ausfahrt verpasst, so entschloss ich mich durchzufahren. Für die Strecke sollte man zwischen 8 und 9 Stunden benötigen. Da es aber in der Nacht offenbar in einigen Gebieten erheblich geregnet hat, waren die Straßen entsprechend schlüpfrig und äußerst schwierig zu befahren. Wie auf Schmierseife rutschte ich immer wieder von der Straße in den Graben um mich mühsam wieder auf die ‚Fahrbahn‘ zu quälen. Ohne 4 WD keine Chance. Etliche LKWs ereilte das gleiche Schicksal, blieben jedoch in dieser äußerst unangenehmen Stellung liegen.
Manchmal begann ich zu zweifeln, ob es eine gute Idee war, die Tour alleine in Angriff genommen zu haben, aber was solls, da musste ich nun durch. Rund 70 km fuhr ich praktisch im Schritttempo. Insgesamt brauchte ich für die Strecke satte 13 Stunden und kam praktisch in der Nacht in Fort Portal an. Nachfahrten soll man ja unbedingt vermeiden, da die Einheimischen mit allem was Räder hat und natürlich unbeleuchtet, unterwegs sind. Der eine hat sein Bett quer über das Moped zu Transport verwendet, der nächste fährt mit einer Rolle Wellblech die links und rechts gut 1 1/5 bis 2 Meter über das Fahrzeug hinausragt.. Echt anstrengend, doch irgendwie habe ich es dann doch bis zur Kluges Guestfarm nahe Fort Portal geschafft, obwohl es gerade die letzten Kilometer noch in sich hatten. Um 21:00 Uhr todmüde erreichte ich meine Unterkunft.
Die ganze Farm hatte ich für mich alleine, ich war der einzige Gast!! Noch ein kühles Bier und dem einladenden Blick auf mein Bett konnte ich nicht mehr widerstehen! Ausgeruht und voller Tatendrang erwachte ich am nächsten Morgen. Nach dem Frühstück habe ich einen kleinen Spaziergang durch den angrenzenden Wald gemacht und konnte einige Affen in den Bäumen sehen auch zwei Schlangen nutzten die Sonne um sich aufzuwärmen, suchten aber sofort das Weite.
Gegen Mittag bin ich nach Fort Portal gefahren, eine der angenehmeren Städte in Uganda und immer schön mit dem Blick auf das Rwenzoriegebirge. Ein paar kleine Einkäufe, etwas Geld behoben und den Wagen vollgetankt ging es zurück zur Kluges Guestfarm.
Am nächsten Tag setzte ich meinen Trip in den Kibale Forrest fort. Da ich den Permit für das Schimpansentrekking noch nicht hatte, schickte man mich vom Office (Startpunkt der Touren) zurück ins Headquarter von UWA (rund 10 km) entfernt. Ich entschied mich für die Tagestour (Habituaton Tour), erstens wollte ich einen Tag mit den Tieren verbringen und außerdem war der preisliche Unterschied (220,- USD zu 150,- USD) verhältnismäßig gering im Vergleich zur rund 1 stündigen Tour. Die nächsten beiden Nächte verbrachte ich in der nahegelegenen ‚Kibale Forrest Lodge‘ deren Zelte herrlich in einem dichten Waldgebiet liegt und verschiedene Affen und Vögle beheimatet.