@speed66: Es war sehr anstrengend, aber weniger schlimm als erwartet, da wir nicht wie angekündigt ab dem 2. Tag in Gummistiefeln laufen mussten. Wir hatten ausserordentliches Glück mit dem Wetter - es hätte auch 4 Tage regnerisch und neblig sein können. Aber warte mal ab - so richtig anstrengend wird es dann am Mt. Muhavura, dem höchsten der Virunga-Vulkane.
@picco: Es gibt Porridge und Porridge - dieser war von der üblen Sorte
, jedoch wirklich gute Berg-Nahrung und darum haben wir uns gezwungen, es zu essen
@Botswanadreams: Euren Reisebericht habe ich auch verschlungen und er hat mir schon Ideen für eine weitere Ugandareise gegeben zB. mit Kidepo NP, Mt. Elgon (Trekking natürlich
)und mit dem Zelt. Super schöne Website übrigens, könnten wir ja auch machen, wenn wir in Pension gehen
So, nun geht's mit dem 3. Trekkingtag weiter.
27.1.
Am Morgen waren die Bretter, die zum Plumpsklo führten, mit Reif überzogen und entsprechend noch glitschiger als nur mit Nässe. Das Thermometer war also unter den Gefrierpunkt gefallen. Wir beschlossen, den Gipfel auch heute nicht in Angriff zu nehmen. Meinem Kopf fing es trotz Tabletten noch nicht besser und wir mussten über das anspruchsvolle Gelände ein Stück denselben Weg zurück, den wir gestern im Aufstieg benützt hatten. Der Abstieg ist ja immer viel schwieriger als der Aufstieg. Vor allem vorwärts über die Natur-Leitern runter zu laufen, war nicht Markus’ Sache und er ging die meisten rückwärts runter, was sehr zermürbend für ihn war. Die Guides tänzelten zum Teil ohne sich zu halten runter, ich balancierte mit den Wanderstöcken oder hielt mich auf einer Seite an der Seite der Leiter. Wir genossen nochmals die phantastische Landschaft und Vegetation.
"Strohblumen"
Disa Stairsii (Orchideenart)
Als das Gelände einfacher wurde, gab es nach einer Abzweiung einen Gegenanstieg wieder bis auf 3515 m auf den benachbarten Bergrücken. So gab es eine Rundtour und die dritte Nacht konnten wir in einem anderen Camp übernachten als am ersten Tag. Auf dem Abstieg machten wir noch einen Abstecher zum sogenannten Lobeliengarten, einem Sumpf, wo einige Lobelien und Senezien wachsen. Bis jetzt waren fast alle Lobelien vertrocknet gewesen. Hier fanden wir noch ein paar blühende Exemplare. Hier mussten wir auch zum ersten und einzigen Mal die Gummistiefel anziehen, da wir knöcheltief im Wasser resp. Matsch standen. Nach einem Picknick zog Nebel auf und wir sahen, wie das Trekking auch hätte sein könnnen, immer im Nebel, stets mit Gummistiefeln an den Füssen, Regenjacke an... Wir stiegen weiter ab durch phantastischen Erikawald bis zum Samalira Camp auf 3171 m. Auch hier regnete es am Nachmittag etwas, aber vorher und nachher konnten wir noch gut im Sonnenschein herumstreifen und Fotos machen.
Der Fotograf in Aktion im Lobeliengarten
Samalira Camp
Bartflechte nach dem Regen
bei der Hütte
Leider konnten wir kein Foto des wunderschönen Rwenzori Turaccos machen. Mit dem Feldstecher konnten wir ihn aber gut sehen. Ausserdem hatten wir heute auch zwei Black-fronted Duikers gesehen. Die waren aber weg, bevor wir die Kamera gezückt hatten. Das Samalira Camp, auch Camp 1 genannt, da vor dem Bau der Sine Hütte die erste Etappe im Aufstieg bis hierhin ging, war wieder eine Holzhütte mit verschiedenen Zelten und Unterständen zum Kochen und Essen und für die Begleitmannschaft. Von hier hätte man phantastische Aussicht über den Lake George und Lake Edward, den Queen-Elizabeth NP und die Virunga Vulkane, aber wegen der Trockenzeit war alles in the mist.... und man konnte die Seen nur erahnen. Diese Nacht war es wieder wärmer und endlich war auch mein Kopf wieder okay.
Liebe Grüsse
Daniela