Nach dem sehr berührenden Erlebnis mit den Gorillas bezweifelten wir, ob auf dieser an Highlights sehr reichen Reise noch viel dazu kommen könne, aber es konnte:
2.2.
Am Morgen unternahmen wir eine Kanufahrt um ein paar Inseln, um Vögel zu suchen. Wir waren allerdings nicht allzu erfolgreich. Der See bietet für die Fischfresser nicht viel, da die Einheimischen alles leer fischen und nur kleine Fische übrig sind. Es war trotzdem schön, so ruhig über das Wasser zu gleiten im Morgenlicht. Die anderen Bootstouren waren ja immer motorisiert.
Danach fuhren wir zur Hauptstrasse und von dort nach Kisoro, da die Abkürzung entlang dem See wegen einem Hangrutsch verschüttet war. Wir checkten für 2 Nächte im Travellers Rest Hotel ein und machten einen Spaziergang im Ort. Es war unglaublich viel los, weil es der 1. Schultag des Jahres war und ausserdem Markttag. Viele Leute machten Besorgungen für das neue Schuljahr.
3.2.
Im Mgahinga NP wollten wir an diesem Tag den Mt. Muhavura, den höchsten der Vulkane besteigen. Wir hatten ihn ja bereits vom See aus bewundern können. Je näher wir dem Vulkan kamen, desto höher und steiler schien er uns. Die Idee war, nochmals alle Zonen der Afro-Alpinen Vegetation zu geniessen. Ausser uns waren noch 2 Holländer am Ausgangspunkt der Tour. Um ca. 7.40 Uhr liefen wir los von ca. 2'400 auf 4'137 müM. Zuerst ging es moderat bergauf durch sekundären Regenwald, der auf früher landwirtschaftlich genutztem Gebiet gewachsen war. Wir sahen wiederum Bushbucks und weiter oben einen Duiker sowie einige Vögel. Die Hauptattraktion war allerdings die Vegetation. Die Bambuszone war nicht richtig ausgeprägt, dafür erreichten wir diesmal die oberste Vegetationsstufe, oberhalb der Heather Zone. Es hatte wiederum Leitern und Felsen und Baumstrünke zu überklettern und in dieser Höhe war es unendlich anstrengend. Diese Tagestour war etwas vom Härtesten, das wir je gemacht hatten. Wir erreichten aber alle den Gipfel um ca. 12 Uhr. Der Ranger meinte, dass die Erfolgsquote bei max. 45% liege und wir sehr stark seien. Wir hatten allerdings auch Porter engagiert für unsere Rucksäcke, da diese durch den grossen Wasservorrat rel. schwer waren. Der eine Porter schaffte es aber auch nur mit Müh’ und Not, den Gipfel zu erreichen. Wahrscheinlich hatte er gehofft, dass wir Oldies den Gipfel nie und nimmer erreichen würde und es leicht verdientes Geld sei. Wir hatten wiederum Glück mit dem Wetter und manchmal sogar Aussicht auf die anderen Vulkane und ganz oben Richtung Rwanda. Zuoberst gibt es einen runden kleinen Kratersee mit Lobelien und Senezien umgeben. Wir assen unser Picknick mit allen mitgebrachten Kleidern inkl. Mütze am Leib, da es ordentlich kalt war und zudem ein eisiger Wind blies.
Muzungu in the mist
(die Füsse hat uns der Holländer, der das Foto geschossen hat, abgeschnitten
Da die Portionen des Lunchpacks wie üblich für uns zu gross waren, gaben wir den Rest unseren Portern. Danach machten wir uns auf den ebenso beschwerlichen Abstieg, wieder über rutschige Leitern und Felsen.
In der Regenzeit machen diese Sprossen vielleicht schon Sinn, wenn der Untergrund sehr tief matschig ist, nun waren sie eher ein Hindernis und wir umliefen sie, wo es möglich war. Der eine Holländer hatte Probleme mit dem Knie und so ging der Abstieg unendlich langsam. Allerdings liess uns dies Zeit, um Fotos zu machen. Ca. um 17.00 Uhr waren wir wieder am Parkplatz, wo wir bereits erwartet wurden, nicht ohne nochmals zwei Chamäleone bewundert zu haben. Es war wunderbar, diese einmalige Vegetation nochmals zu sehen, aber es war auch extrem anstrengend und ich sank direkt nach dem Nachtessen (und einem oder zwei
Nile Specials) in einen 9-stündigen Tiefschlaf.
Virunga Vulkan in the mist vom Lake Resort aus gesehen - er ist hoch und steil, sehr hoch und sehr steil...
...und kurz vor dem Gipfel am steilsten, wenn man eh schon kurz vor dem Kollaps ist
man beachte die Leitern
Nach dieser anstrengenden Etappe kommt noch der Endspurt. Vielleicht schaffe ich es noch heute Abend.
Liebe Grüsse
Daniela