THEMA: Vom Kidepo bis zum Lake Kivu, Uganda und Ruanda
14 Sep 2014 12:02 #353814
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@Butterblume, ja die Landschaft im Norden Ugandas ist sensationell und mit der im Süden überhaupt nicht zu vergleichen, auf jeden Fall eine der schönsten Ecken, die wir bisher auf unseren Reisen gefunden haben.

Samstag, 26.07.2014

Als wir aufstehen kommen auch schon wieder die ersten Kinder und schauen zu wie wir unsere Zelte wieder abbauen und die Sachen wieder verstauen.
Wir machen noch ein gemeinsames Gruppenfoto und drucken dieses dann zur Freude aller auch aus und müssen uns noch in das Gästebuch eintragen. Wer mal hier in der Nähe ist und einen Übernachtungsplatz sucht, sollte nach der Lopeei Primary School Ausschau halten, die Menschen sind super freundlich und freuen sich immer über Besuch, es war für alle ein tolles Erlebnis, auch für die Muzungus.







An Moroto fahren wir vorbei und so gut 50 km vor Nakapiripirit werden wir von einer top präparierten Schotterpiste überrascht auf der man ohne Probleme 80 – 100 km/h fahren kann, wenn das so weitergeht werden wir schon am frühen Nachmittag in Sipi Falls ankommen.



In Nakapiripirt kaufen wir wieder Obst und Rolex ein und die Strasse wird wieder etwas schlechter.







Ein paar Kilometer vor dem Pian Upe Wildlife Reserve sehen wir einige LKW’s auf der Strasse stehen. Wir stellen uns dahinter und erkennen eine riesige Schlammpassage in der sich schon einige LKW festgefahren haben. Wir schauen uns erstmal die Situation an und hoffen das es nicht so lange dauert bis es weitergeht, es sind schon viele Leute am buddeln und schaufeln.





Nach einer halben Stunde können wir ein paar Meter weiterfahren, aber nur um anschließend wieder hinter den nächsten feststeckenden LKW’s zu stehen, hier scheint es etwas länger zu dauern. Einer der Fahrer meint, wir können links neben der Strasse entlang, da ist ein kleiner Feldweg, wir trauen uns aber erst nicht, der Weg ist auch noch ganz schlammig. Wir laufen zwischen den Autos und LKW’s hin und her und versuchen die Situation einzuschätzen, einer der LKW scheint auch noch einen Schaden zu haben, so das es doch länger dauern wird.











Nach über einer Stunde meinen dann die Leute das es bald wieder anfängt zu regnen und dann könnte es 3 Tage dauern bis es hier weitergeht. Wir laufen noch einmal den Nebenweg ab und zum Glück ist es in der letzten Stunde durch die Sonne einigermaßen abgetrocknet. Wir biegen also von der Schlammstrasse ab und fahren die 300 m durch das hohe Gras und schaffen es auch an den liegen gebliebenen LKW’s vorbei zu kommen.







Auf der Weiterfahrt kommen noch ein paar der schlammigen Passagen wo einige LKW’s fest stecken, wir kommen aber ohne weitere Probleme durch.



15 km vor Sipi Falls fängt dann die Teerstrasse an und wir sind froh als wir uns dann die letzten Kilometer bis Sipi Falls den Berg hoch quälen dürfen.
Für die letzte gemeinsame Nacht mit den fordfahrern haben wir uns das Moses Camp ausgesucht, das einen tollen Blick auf die Wasserfälle bietet.



Da es doch etwas später geworden ist und es wieder regnet, wollen wir hier im Restaurant essen, aber es gibt nicht wirklich was zu bestellen , so das wir bei unserem ursprünglichen Plan bleiben und ein letztes Mal die gemeinsame Grillpizza zubereiten.




Tageskilometer : 221 km
Anhang:
Letzte Änderung: 14 Sep 2014 12:35 von chris p.
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15 Sep 2014 19:03 #354008
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@Bamburi, in einigen aktuellen Reiseführern wird ja immer noch vor der Strecke gewarnt, aber uns hat es riesigen Spass gemacht und war total unkompliziert


Sonntag, 27.07.2014

Heute wollen wir bis Entebbe fahren um zu schauen ob Wiebkes Rucksack im Backpacker abgegeben wurde, also stehen wir zeitig auf und packen unsere Sachen zusammen.
Nach dem Frühstück steht dann die Verabschiedung von den fordfahrern an. Wir hatten eine tolle Zeit und die Runde oben im Norden war einfach genial.
An den Strassen ist überall der Mais zum trocknen ausgelegt und im nächsten Dorf werden wir mal wieder von der Polizei angehalten. Bei dem gestrigen Schlammbad sind unsere Nummernschilder nicht mehr so gut zu erkennen und er meint wir sollten die doch mal sauber machen. Da wir sowieso tanken müssen, werden wir das natürlich sofort umsetzen.





Über Mbale geht es weiter nach Jinja und nach Kampala. Unterwegs rufen wir im Backpacker an, reservieren ein Zimmer für die Nacht und fragen nach dem Rucksack, jawoll da ist was angeliefert worden.





An einer der vielen Freßbuden kaufen wir Samosas mit Bohnen, ein paar Chapatis und andere leckere Sachen.









Bei Patrick rufen wir auch noch an, damit er einen Mechaniker zum Backpacker schicken kann der uns den Scheibenwischer repariert.
Zum Glück ist am Sonntagnachmittag kein allzu grosser Verkehr in Kampala und dank des Navis macht es sogar Spass durch die City zu fahren, überall sind grosse Ugandafahnen aufgehängt.









Gegen 16:30 sind wir dann am Backpacker und freuen uns schon auf den Rucksack, doch anstatt dem gelben Rucksack steht dort eine braune Reisetasche. Da klebt zwar ein Schildchen mit unserem Namen und Gepäcknummer, aber es ist definitiv nicht der Rucksack von Wiebke. Wir rufen mal wieder am Flughafen an und die sind ganz erstaunt das die Tasche nicht uns gehört. Da wir es leid sind zu telefonieren ( irgendwie nimmt uns keiner ernst ) wollen wir morgen früh zum Flughafen fahren und die falsche Tasche zurück geben und mal vor Ort nach dem Rucksack fragen.
Der Mechaniker wollte gegen 17:00 Uhr da sein und kurz nach 17:00 ruft er an, das er an der Rezeption steht, wir sagen ihm wir sind in Zimmer 10, er sagt, er kommt zu uns.
Nach 10 Minuten ruft er wieder an und fragt wo wir denn sind, wir sagen immer noch in Zimmer 10, er soll an der Rezeption warten, wir holen ihn ab. An der Rezeption ist natürlich niemand, bis sich herausstellt, das er im Backpacker in Kampala ist :-(
Na ja, irgendwann kommt er dann und stellt fest, das der Scheibenwischermotor defekt ist, er kommt morgen früh um 08:00 und wechselt diesen aus.

Tageskilometer : 314 km
Letzte Änderung: 15 Sep 2014 19:05 von chris p.
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15 Sep 2014 19:08 #354009
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Montag, 28.07.2014

Der Mechaniker scheint sich ein wenig zu verspäten, wir fragen mal vorsichtig nach, ob er denn schon unterwegs ist, eine halbe Stunde braucht er noch.
Gegen 11:00 Uhr ist er dann endlich da, er wusste nicht das heute Feiertag ist, es hat so stark geregnet ....
Kurz danach funktioniert der Scheibenwischer endlich wieder und wir fahren die paar Kilometer zum Flughafen um den Rucksack zu suchen.
Zuerst geben wir die falsche Tasche ab und dürfen dann mit einem Besucherausweis in 2 Aufbewahrungsräumen am Flughafen nach dem Rucksack suchen.Erstaunlich wie viele Koffer, Taschen und andere Dinge hier rumliegen, unser Rucksack ist natürlich nicht dabei. Also wird ein neuer Suchauftrag erstellt, wir machen uns aber keine grosse Hoffnung mehr ( der Rucksack ist bis heute nicht aufgetaucht ).
Anschließend kaufen wir im Nakumatt in Entebbe ein und brechen dann endlich auf weiter in Richtung Süden.
Wir fahren nicht über Kampala sondern nehmen den Shortcut zur Masaka Road, ist zwar eine rumpelige Piste, dafür aber geht es wieder mitten durch die kleinen Dörfer.
Nach einer guten Stunde kommen wir dann auf die Teerstrasse und entscheiden uns für heute nur bis nach Masaka zu fahren, es ist ja auch schon früher nachmittag.
In Nabusanke halten wir natürlich am Äquatordenkmal an um die obligatorischen Fotos zu schiessen und die Sonne kommt auch mal wieder raus.



In Masaka fahren wir zum Backpacker Hostel und stellen da unser Zelt in dem kleinen Garten auf. Das Backpacker liegt gut 3 km vom Zentrum entfernt auf einem kleinen Berg, wir geniessen diesen ruhigen Platz und den schönen Sternenhimmel heute Abend.




Tageskilometer : 161 km
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16 Sep 2014 18:24 #354109
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Dienstag, 29.07.2014

Heute morgen laufen viele Schulkinder an uns vorbei und es wird wieder viel gewinkt und gelacht, natürlich machen wir auch wieder ein paar Fotos und zeigen die den Kindern, hoffentlich sind die nicht zu spät zur Schule gekommen.







Die Strasse bis Mbarara ist in gutem Zustand und wir kommen gut voran.
Leider wird die Strasse hinter Mbarara ziemlich schlecht, da hat sich seit dem letzten Jahr nicht wirklich was getan und bis kurz vor Ntungamo zieht sich dann eine lange Baustelle hin, dann wird es deutlich besser.



Gegen 14:00 Uhr kommen wir in Kabale an, auch hier wird viel gebaut und kurze Zeit später erreichen wir bei strahlendem Sonnenschein den Lake Bunyoni.



Genau wie im letzten Jahr fahren wir zum Bunyoni Overland Resort und bauen am hinteren Campingplatz an der gleichen Stelle unser Zelt auf.



Anschließend geht es sofort mit Schwimmsachen bewaffnet zu dem kleinen Steg und wir springen in das angenehm warme Wasser.





Zum Glück sind heute nicht so viele Overlander da und wir haben einen wunderschönen Abend mit Sonnenuntergang und Sternenhimmel und freuen uns auf Ruanda.

Tageskilometer : 294 km
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16 Sep 2014 18:29 #354110
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Mittwoch 30.07.2014

Heute geht es nach Ruanda, wir sind schon ganz gespannt was uns in unserem insgesamt 11. Land in Afrika erwarten wird.
Vor wenigen Monaten haben ja die Feiern zum 20. Jahrestag des Genozid stattgefunden und wir wollen uns auch einige der Gedenkstätten ansehen.
Bei unserer Abfahrt vom Lake Bunyoni präsentiert sich dieser noch mal mit bestem Wetter und tollem Ausblick.





In Kabale gehen wir noch mal in die beste Bäckerei der Stadt und Herr Karecera verkauft uns eine Tüte voll der leckeren Samosas mit Hähnchenfleisch.





Bis zum Grenzübergang Gatuna sind es nur gut 20 km, trotzdem sind wir überrascht eine lange Schlange LKW zu sehen, laut Navi kommt der Übergang erst in wenigen Kilometern. Wir fahren an den LKW vorbei bis fast zum Schlagbaum und die übliche Prozedur beginnt. Es müssen wieder unzählige Formulare ausgefüllt und Kopien angefertigt werden, die in den verschiedensten Büros abgegeben werden müssen bevor wir dann nach einer knappen Stunde nach Ruanda einreisen dürfen.
Wer weiss wie lange es gedauert hätte wenn wir es nicht sofort mit einem der "freundlichen Helfer" probiert hätten.
Auf den ersten Metern überlegen wir dann erstmal ob unsere Informationen mit dem Rechtsverkehr überhaupt stimmen, irgendwann kommt uns dann ein Auto entgegen, was links an uns vorbei fährt.
Die ersten Kilometer geht es durch ein langgezogenes Tal wo Tee angebaut wird, die Landschaft hier ist genauso toll wie in Uganda, überall in den Bergen sind kleine Ansammlungen von Häusern zu sehen, das gefällt uns richtig gut.





Bis auf kurze Abschnitte ist die Teerstrasse in einem guten Zustand so das wir nach 90 Minuten schon die Skyline von Kigali sehen.



Hier scheint es alles ein wenig organisierter wie in Uganda abzulaufen, die Leute warten hier vor den Baustellen und Ampeln, die Ampeln funktionieren sogar, die Boda Boda Fahrer scheinen alle registriert zu sein und alle fahren mit Helm.
Der zentrale Platz in Kigali ist der Place de l'Unite Nationale, um den ein grosser Kreisverkehr führt und wo wir erstmal ein paar Runden drehen. Das sieht so toll aus, das müssen wir uns später noch mal genauer ansehen.



Als Unterkunft für die nächsten 2 Tage haben wir uns das One Love Guesthouse ausgesucht, das nur knapp 5 Minuten vom Zentrum entfernt liegt. Hier gibt es Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und die Einnahmen kommen den bedürftigen Menschen zu Gute.
Wir mieten uns ein grosses Familienzimmer und sind begeistert über diesen ruhigen Ort, der aber trotzdem so zentral liegt.



Als erstes versuchen wir an einem der vielen ATM in der City ein paar RFR zu ziehen, das ist aber gar nicht so einfach, erst an der Bank of Kigali klappt es dann.
Danach geht es zum Kigali Genozid Memorial in Gisozi, das am Rande des Zentrums liegt.





Das Museum ist einer Kirche nachempfunden und wir schauen uns zuerst die Aussenanlagen an, die sehr liebevoll hergerichtet wurden. es gibt verschieden Themengärten ( Garten der Einigkeit, der Versöhnung, der verschiedenen Pflanzen Ruandas ... ). Die Erklärungen bekommen wir über den Audio Guide, sogar in Deutsch.



Zum Abschluss des Rundganges sehen wir das riesige Massengrab und eine Mauer auf der die Namen der Opfer geschrieben stehen, die aber noch lange nicht vollständig ist, es wird immer noch an der Aufarbeitung dessen was hier vor 20 Jahren geschehen ist gearbeitet.





Im Inneren des Museums kommen wir dann langsam der Geschichte des Genozids näher. In mehreren Räumen wird die Vorgeschichte erzählt und dann in teilweise erschütternden und erschreckenden Geschichten, Bildern und Filmen das dargestellt was die Hutus den Tutsis damals angetan haben.



Wir können es kaum fassen und stehen teilweise sprachlos vor den Erzählungen und Zeitdokumenten, es werden aber auch Geschichten erzählt von mutigen Menschen die ihr Leben riskiert haben um viele ihrer Landsleute zu verstecken und zu retten.



In den letzten Räumen sind dann persönliche Gegenstände, Fotos und auch einige Gebeine der Opfer zu sehen.



Einer der erschütternsten Räume ist der, wo grosse Fotos und die Geschichten von Kindern gezeigt werden die während des Genozid getötet wurden.
Am Ausgang fragen wir uns wie das damals passieren konnte und warum die Menschen aus aller Welt nicht aus solchen Ereignissen lernen und es immer wieder zu solchen Greueltaten kommen kann, wenn man dieses tolle Museum gesehen hat, kann man es einfach nicht verstehen.
Im One Love Guesthouse gibt es auch ein Restaurant, aber die Speisekarte sagt uns nicht so recht zu, also fahren wir zur La Galette, einer deutschen Metzgerei mit einem kleinen Restaurant. Wir bestellen Currywurst und Steak mit Pommes, sitzen draussen und es schmeckt ganz wunderbar. Hier gibt es auch einen kleinen Supermarkt mit vielen deutschen Produkten, aber etwas teurer, aus der Bäckerei nehmen wir uns noch Croissants fürs Frühstück mit.
Anschließend geht es durch das nächtliche Kigali zurück zum Guesthouse, erstaunlich wie viele Leute hier noch auf der Strasse sind und in langen Schlangen an den Bushaltestellen darauf warten aus der Stadt raus zu kommen.

Tageskilometer : 147 km
Letzte Änderung: 16 Sep 2014 18:34 von chris p.
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17 Sep 2014 18:03 #354202
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Mittwoch, 31.07.2014

Nach dem Frühstück auf dem Zimmer fahren wir zu den südlich von Kigali gelegenen Kirchen in Nyamata und Ntamara wo vor 20 Jahren 10-15.000 Tutsi ermordet wurden und die heute als Gedenkstätten eingerichtet wurden.
Zuerst geht es aber wieder zum Place de l'Unite Nationale wo wir das Auto abstellen und ein wenig rumlaufen.









Dann geht es quer durch Kigali zu der Kirche in Nyamata, wo wir von einem Guide rumgeführt werden.



Hier sind zwischen dem 11. und 12. April 1994 über 10.000 Tutsis grausam ermordet worden. Auf den Bänken innerhalb der Kirche liegen die Kleidungsstücke vieler Opfer und man erkennt in den Türen, Fenstern und Wänden wie die Angreifer versucht haben in das innere der Kirche zu gelangen.
Auf dem Aussengelände befinden sich in einer Krypta Kleidungsstücke der Kirchenangehörigen und die menschlichen Überreste der Opfer.









Wir können es einfach nicht begreifen wie das damals alles so geschehen konnte, das Schlimme ist, das der Mensch nicht aus solchen Ereignissen lernt.

Ein paar Kilometer weiter liegt die Kirche von Ntamara, Nele ist bedient und bleibt lieber im Auto.
In Ntamara, wo am 15. April 1994 5.000 Tutsis ums Leben kamen. werden wir von einem Tutsi, der den Genozid miterlebt hat, durch die Gedenkstätte geführt.





In der Kirche sind einige Kleidungsstücke aufgehängt und in den vielen Särgen sollen sich die Überreste von einigen hundert nicht identifizierter Opfer liegen. Direkt neben dem Eingang stehen noch grosse Regale auf denen die Knochen und Schädel, unter anderem auch Kinderschädel, aufgebahrt sind.







Neben der eigentlichen Kirche sind noch die Küche und die Sonntagsschule zu besichtigen in denen damals auch viele Kinder getötet wurden.
Bei den Erzählungen läuft es uns kalt den Rücken runter und wir haben Tränen in den Augen. Der Guide erzählt uns noch von seinen Erlebnissen und wir fragen ihn wie es heute mit den Hutus und Tutsis aussieht. Er sagt, heute fühlen sich alle nur noch als Ruander und alle versuchen gemeinsam diese schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten.
Sehr beeindruckt und nachdenklich verlassen wir die Gedenkstätte und stellen fest, das Ruanda die Kehrtwende geschafft, in nur 20 Jahren nach dem Völkermord scheint das Land zusammen gewachsen zu sein, das merken wir als Touristen daran wie die Ruander mit den Geschehnissen von damals umgehen. Wir haben das Gefühl, Ruanda ist eines der besser organisierten Länder in Afrika, deswegen ist es auch für uns Touristen ein tolles Gefühl durch dieses Land mit seiner schmerzvollen Geschichte zu reisen.
Nele hat in der Zwischenzeit mit anderen Problemen zu kämpfen, sie musste sich die ganze Zeit von den Kindern "Gimme Football, Gimme Pen, Gimme Money, Gimme Choclate" anhören, auch das gehört zu Ruanda.
Auf dem Rückweg halten wir an einem grossen Markt an und kaufen uns noch einen Beutel voll Kartoffeln und fahren kreuz und quer durch die Stadt, die uns allen ziemlich gut gefällt, es ist überall sauber und es herrscht diese afrikanische, aber geordnete Durcheinander, und es macht grossen Spass mittendrin zu sein.









Von weitem können wir dann die Flutlichtmasten vom Nationalstadion erkennen, da wir Zeit haben versuchen wir da mal hinzukommen.
Als wir dort ankommen leuchten die Nationalfarben Ruandas so toll, das wir mal fragen wollen, ob wir nicht kurz hinein dürfen.
Vom Seiteneingang werden wir dann zum Haupteingang geschickt, die Polizisten sind super freundlich und lassen uns dann rein. Wir gehen zuerst auf die Tribüne, dann in den Innenraum und anschließend durch die Haupttribüne wieder zurück.






Die Polizisten freuen sich immer noch über die Abwechslung und als wir gemeinsame Fotos machen und diese auch noch ausdrucken werden wir gedrückt und umarmt, das sind so die kleinen Geschichten die das Reisen in Uganda und Ruanda so besonders machen.



Auf dem Rückweg in die City fahren wir noch durch das Regierungsviertel und dann wollen wir im Nakumatt einkaufen. Die Parkplatzsuche ist ziemlich schwierig, wir kurven 2 x im Kreis finden aber an der Strasse keinen Platz. Im Kigali City Tower, wo auch einer der beiden Nakumatt Supermärkte ist, gibt es auch ein Parkhaus, da quälen wir uns mit unserer Kiste rein und laufen dann ein wenig durch die Stadt.
Zuerst gehen wir aber zum Fantastic Restaurant, einem kleinem Laden im 1. Stock mit tollem Blick auf die Hauptgeschäftsstrasse hier in Kigali. Hier kann man sich für gute 2 € am an einem Buffet mit hauptsächlich ruandanischen Essen bedienen.
Es gibt Fleischspiesse, Reis, Nudeln, Pommes, Gemüse und Matoke mit einer ziemlich leckeren Sauce.
Im Nakumatt kaufen wir für die nächsten Tage ein, leider ist die Auswahl an Fleisch und Aufschnitt nicht wirklich gross.
In La Galette gibt es noch ein paar Croissants, Körnerbrötchen und Baguette und dann geht es zurück zum Guesthouse .






Tageskilometer : 109 km
Letzte Änderung: 17 Sep 2014 18:14 von chris p.
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