THEMA: Uganda - sehr schön, aber anders als geplant
30 Nov 2013 14:01 #314961
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Freitag, 25.1.2013

Patrick, Douglas Fahrer, und zwar der "echte" Patrick, holt uns um 8.00 Uhr ab, das Gepäck lassen wir in Namirembe. Wir treffen uns mit Douglas in seinem Büro. Im Hinterhof des EMKA-Hauses an der Bombo Road steht ein Teil der Douglas-Flotte auf einem staubigen Hof. Das Treppenhaus erinnert an das eines Abbruchhauses – zumindest würde man das in Deutschland denken – als wir aber die Schwelle zum Büro übertreten, sind wir in einer sehr ordentlichen und repräsentativen Welt. Douglas‘ Mitarbeiter sehen picobello aus und scheinen alles im Griff zu haben.

Anschließend wollen wir noch ein wenig Kampala und Umgebung erkunden. Patrick, den wir für den ganzen Tag gebucht haben, kennt alle Schleichwege und versucht, den morgendlichen Staus auszuweichen. Was wir dadurch zu sehen bekommen, lässt uns staunen. Dass solche Zustände in der Innenstadt einer Metropole herrschen können, hatten wir uns nicht vorstellen können, aber wir waren ja auch noch nie zuvor im wirklich "schwarzen" Afrika. Alleine wären wir niemals so tief in das normale Leben eingetaucht.















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30 Nov 2013 14:03 #314962
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Und hier kommt mein Lieblingsfoto:





Anschließend geht es über Land, durch kleine Dörfer, über schmalste Wege.
Dann geht es zurück nach Kampala zum Mittagessen. Während wir bei Java‘s einen sehr leckeren Fisch essen, geht draußen ein Gewitter nieder – heftiger Regen und Wind – nicht schlecht. Es trommelt aufs Dach, der Sturm peitscht die Bäume. Nur gut, dass wir während unserer Rundreise solch ein Wetter nicht erleben mussten. Pünktlich nach dem Essen erscheint Patrick wieder und holt uns ab. Zuerst holen wir unser Gepäck in Namirembe ab, dann geht es Richtung Entebbe zum Flughafen.

Draußen verabschieden wir uns von Patrick, er darf wegen außergewöhnlich strenger Sicherheitskontrollen heute nicht mit ins Flughafengebäude. Später erfahren wir, dass Präsident Museveni angekündigt war und deshalb dieses ziemlich groteske Theater aufgeführt wurde. Check In und Kontrollen gehen zügig und wieder sehr professionell, die Fingerabdrücke werden uns mit modernster Technik abgenommen. Draußen auf dem Rollfeld steht bereits unsere Maschine, die wir nach kurzer Wartezeit auch schon besteigen können. Und dann heben wir pünktlich ab. Drei sehr erlebnisreiche Wochen sind mit einem Schlag zu Ende, in ein paar Stunden wird Europa uns wieder haben. Der Anschluss in Doha klappt reibungslos, den Flug nach Frankfurt empfinden wir beide, warum auch immer, als sehr quälend und lang.
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30 Nov 2013 14:08 #314964
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Samstag, 26.1.2013

Wir landen pünktlich in Frankfurt, unser Gepäck kommt schnell und unser Auto ist auch unbeschädigt. Nur die Kälte, die uns entgegenschlägt, macht uns zu schaffen. Danach geht es nach Hause. Nachdem wir fürs Wochenende eingekauft haben, freuen wir uns über ein deutsches Frühstück mit frisch gebrühtem Kaffee, Brötchen, rheinischem Schwarzbrot, Wurst und Käse.







So, liebe Mitreisende, das war unsere Reise nach Uganda. Es hat uns supergut gefallen, weshalb wir im kommenden Januar noch einmal dorthin reisen werden. Schließlich haben wir ja aufgrund der einen oder anderen Überraschung unseren Reiseplan noch nicht richtig „abarbeiten“ können. Dann soll es auch rauf in den Kidepo Nationalpark gehen.

Uganda ist ein großartiges Land, sehr grün, sehr fruchtbar mit wunderbaren, sehr freundlichen Menschen. Wir haben uns stets sehr willkommen und vor allem sehr sicher gefühlt.

Wo immer es möglich war, haben wir gecampt, weil wir den direkten Kontakt zur Natur so sehr mögen. Ansonsten hatten wir uns spontan, also ohne Reservierung, in den im Reisebericht beschriebenen Unterkünften eingemietet. Die Preise variieren sehr, je nach Lage der Unterkunft. Je näher man an einen Nationalpark kommt, umso teurer wird es.

Die Preise für Essen sind ebenfalls – zumindest für europäische Verhältnisse – sehr niedrig. Die Einkaufsmöglichkeiten in Kampala sind gut, es gibt mehrere große Supermärkte, in denen man alles für die Reise kaufen kann. Unterwegs ist das Angebot an Obst und Gemüse sehr reichhaltig und preiswert. Mit dem Fleisch ist es eher mager. Man sieht oft am Straßenrand Fleisch im Angebot, natürlich sehr afrikanisch dargeboten und wegen nicht vorhandener Kühlmöglichkeiten stets frisch geschlachtet, also nicht abgehangen.



Von daher haben wir selten etwas gekauft, da wir keine Lust hatten, auf einem zähen Brocken herumzukauen. Das heißt, wer gerne Fleisch isst und vor allem von Südafrika, Namibia oder Botswana verwöhnt ist, für den ist Uganda kein Schlaraffenland. Fisch ist reichhaltig im Angebot und ich muss sagen, ich habe selten so schmackhaften gegessen.

Das Auto hatten wir, wie schon erwähnt, bei Alpha Rent a Car gemietet. Der Mietwagenmarkt in Ostafrika ist mit dem in Südafrika oder Namibia nicht zu vergleichen. Die meisten Anbieter vermieten ihre Fahrzeuge ausschließlich mit Fahrer, Alpha ist einer der wenigen, der Selbstfahrer zulässt. Der Zustand der Fahrzeuge ist mit Blick auf das Baujahr ordentlich aber natürlich nicht zu vergleichen mit den Neuwagen, die man im Süden des Kontinents bekommt. Das schlägt sich aber erfreulich im Preis nieder, wir haben (Anfang 2013) pro Tag für einen Toyota Landcruiser mit 4,2-l-Maschine € 65,-- bezahlt. Der Service von Alpha vor und während der Reise, auch bei unserem Malheur mit dem zerbrochenen Schloss, war vorbildlich. Unseren sämtlichen Wünschen, die wir vor der Reise geäußert hatten, ist man – ohne Aufpreis – nachgekommen (z. B. spezielle Geländereifen, Ersatzsicherungen, Werkzeug). Unsere Anregungen zur Verbesserung des Camping-Equipments hat man inzwischen umgesetzt. Wir werden auf jeden Fall im Januar 2014 wieder mit einem Alpha-Auto Uganda erkunden.

Aufgrund der Erkrankung meines Mannes während der Reise waren wir gezwungen, ein Krankenhaus aufzusuchen. Das war eine der großen positiven Überraschungen, denn uns wurde hier sehr kompetent und schnell geholfen. Wir werden also unsere nächste Reise wesentlich beruhigter antreten.

Zur Vorbereitung hatten wir die Reiseführer von Reise Know How und Iwanowski. Außerdem waren viele Anregungen hier aus dem Forum Gold wert. Mittlerweile sind wir auch im Besitz des Bradt-Reiseführers für Uganda, der mich aufgrund seiner Detailtiefe sehr beeindruckt. Der Co-Autor lebt in Uganda und das merkt man einfach an der Qualität der Angaben.

Navigiert haben wir mit Hilfe der Quo-Vadis-Software, bestückt mit der Karte von T4A. Natürlich hatten wir auch Papierkarte und Kompass dabei, haben sie aber nicht benutzt. Je nach dem, wie stark man von den Haupttouristenrouten abweicht, ist die Orientierung ohne GPS nicht ganz einfach, da es keine Ausschilderung gibt. Aber natürlich kann man jeden fragen, der entlang des Weges kommt - und das sind nicht wenige.

Wir möchten alle ermutigen, dieses schöne Land zu bereisen, ob nun als Selbstfahrer oder mit Fahrer oder auch komplett organisiert. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn das Land ist einfach so anders und grün als man das von den afrikanischen Ländern weiter im Süden kennt. Und noch ist es touristisch nicht so überlaufen.
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30 Nov 2013 14:15 #314969
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  • Sanne am 30 Nov 2013 14:15
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Ich fand Euren Reisebericht wirklich super - er gab einen tollen Einblick in Uganda. Vielen Dank dafür. Großartig sind auch Eure Bilder vom Straßenleben. Ich finde das Warenangebot ja immer spannend und würde zu gern mal sehen, ob da wirklich Einheimische schnell ein Sofa kaufen ;) Zumindest in Sambia konnte ich den Kauf von Massivholz-Bettgestellen beobachten, die dann auch auf dem Fahrrad nach Hause transportiert wurden :)

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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30 Nov 2013 16:31 #314982
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  • ANNICK am 30 Nov 2013 16:31
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Hallo Klaudi,

Es war echt interessant zu lesen wie Ihr das Land empfunden habt! B)

Mich hat der Virus auch geschnappt.......mein Mann noch mehr! :)

2015 werden wir auch wieder nach Uganda reisen und werden es mit Ruanda verbinden.

Danke für die tollen Bilder
Annick
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30 Nov 2013 16:40 #314984
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  • picco am 30 Nov 2013 16:40
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Hoi Klaudi

Danke für den schönen Bericht, wär ich nicht schon von Uganda begeistert gewesen wär ich's jetzt!!! B)
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