19.1.2013 Teil 2
Da es noch früh am Nachmittag ist, entschließen wir uns kurzerhand, heute noch weiter nach Ruhija zu fahren. Hier unten in Buhoma ist die Luft doch sehr feucht, Ruhija aber liegt praktisch auf dem Dach des Bwindi und wir erhoffen uns dort ein angenehmeres Klima.
Die Straße dorthin ist teilweise in einem grottenschlechten Zustand. Einige Tiefschlamm-Passagen fordern dem Auto alles ab. Es geht stetig heftig bergan und das bei diesem Straßenzustand! An einer Stelle ist der Schlamm so tief, dass erst mal gar nichts mehr geht. Das Auto fährt sich fest und rutscht dann auch noch zur Seite in den Graben. Von oben kommt ein Tee-LKW. Er bleibt stehen und die Insassen schauen sich das Spektakel an. Wir steigen erst einmal aus uns peilen die Lage. Ich bleibe draußen, um vom erhöhten Straßenrand aus Helmut Hinweise geben zu können, wo die beste Passage sein könnte. Dann der zweite Versuch: Helmut setzt erst einmal zurück, das ging schon mal gut. Dann nimmt er erneut Anlauf, das Auto schlingert und rutscht, mal nach links, mal nach rechts. Ich habe wenig Hoffnung, dass wir da durchkommen. Aber, schaumermal. Und tatsächlich, Helmut schafft es, das Auto durch diesen Morast zu bugsieren. Es ist wirklich ein „strong car“, wie uns Amos bei der Ankunft prophezeit hatte. Und auch die groben Reifen, die Douglas auf unseren Wunsch hin extra montiert hatte, sind Gold wert. Die Arbeiter der Teeplantage applaudieren, als wir an ihnen vorbeifahren. Sie hatten sicherlich auf ein Trinkgeld spekuliert, wenn sie uns aus dem Schlamm hätten „retten“ müssen.
Im Ruhija Community Camp Gorilla Friends nehmen wir uns ein Tent Chalet. Der „Manager“ der Anlage lässt nicht locker, bis er uns vom Campen abgebracht hat. Wir sind seit längerem die ersten Gäste und die Gemeinschaft braucht dringend die Einnahmen.
Der Ausblick in die Bergwelt ist wunderbar, wir sitzen auf der Terrasse und lassen es uns gut gehen.
Nach diesem anstrengenden Tag sind wir ganz schön ko. Das Abendessen im kleinen Restaurant lässt unendlich auf sich warten und wird erst nach 21.00 Uhr serviert. Der Koch musste erst noch gesucht und die Zutaten müssen auch noch herbeigeschafft werden …
Erschöpft fallen wir ins Bett. Für uns beide ist es die bisher beste Nacht in Uganda. Es ist angenehm kühl und klar, wir schlafen durch bis zum nächsten Morgen.