THEMA: Uganda - sehr schön, aber anders als geplant
10 Nov 2013 11:22 #312135
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Liebe Fomis,

wie kürzlich schon erwähnt, lese ich seit langem hier im Forum mit, zuerst als Gast und nun auch schon länger als Mitglied. Die hier gesammelten Informationen haben uns ermutigt, 2011 nach Sambia zu fliegen und im Januar diesen Jahres nach Uganda. Vielen Dank an dieser Stelle für all die wertvollen Informationen und vor allem für die wunderbaren Reiseberichte, die uns letztendlich ermutigt haben, diese Reisen – nach mehreren Urlauben in Namibia und Botswana - zu wagen. Als kleines Dankeschön stelle ich nun unseren Reisebericht über Uganda im Januar 2013 ein. Vielen Dank auch an Birgitt, der es erfolgreich gelungen ist, mir das Laden der Fotos in einen Reisebericht so zu vermitteln, dass auch ich es verstanden habe. :)

Unsere Reiseroute war wie folgt geplant:
Kampala
Ziwa Rhino Sanctuary
Budongo Forest
Murchison Falls Nationalpark
Kibale Forest – Crater Region um Fort Portal
Queen Elizabeth Nationalpark
QENP - Ishasha
Bwindi Impenetrable Forest
Lake Mutanda / Lake Bunyony
Lake Mburo Nationalpark
Kampala

Geflogen sind wir mit Qatar Airways Frankfurt-Doha-Kampala und zurück.
Das Auto hatten wir von Douglas, Alpha Car Rental, in Kampala gemietet. Zelt, Matten und Kühlbox haben wir von Deutschland aus mitgebracht, sonstiges Campingequipment war von Alpha.

Freitag, 4.1.2013

Heute geht es los. Noch nie sind wir um diese Jahreszeit nach Afrika geflogen. Aber nachdem wir während des Sambia-Urlaubs 2011 drei wichtige Termine zu Hause „verpasst“ hatten, fanden wir die Möglichkeit, um diese Jahreszeit nach Uganda zu fliegen, ganz attraktiv. Und noch nie sind wir so entspannt und ohne Stress bei den Vorbereitungen gestartet. Da haben sich die ruhigen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr positiv bemerkbar gemacht. Um 11.00 Uhr starten wir also von zu Hause, fahren nach Frankfurt und stellen dort unser Auto für drei Wochen im Parkhaus ab. Der Flug geht pünktlich raus und auch das Umsteigen in Doha/Qatar erfolgt reibungslos.



Samstag, 5.1.2013

Qatar Airways landet auf die Minute pünktlich am frühen Morgen in Entebbe. Wir betreten ugandischen Boden und erledigen die Einreiseformalitäten. Hinter dem Zoll wartet Amos von Alpha Car Rental auf uns und bringt uns zum Auto. Douglas hatte per Email seinen Fahrer Patrick angekündigt, bei der Begrüßung registriere ich leider nicht, dass nun jemand anderes vor uns steht, und so nenne ich den armen Amos den ganzen Tag Patrick. Er nimmt es aber gelassen und erträgt den ganzen Tag diesen falschen Namen. Erst abends beim Essen stellt sich der Irrtum heraus und wir haben was zu lachen. In der relativ kühlen Morgenluft fahren wir Richtung Kampala und erhalten einen ersten Eindruck vom Straßenverkehr. Erinnerungen an unsere Stadtdurchquerung von Lusaka werden wach, aber in Wirklichkeit ist der Verkehr in Kampala noch erheblich chaotischer als alles, was wir bisher gesehen haben. Aber es ist ja auch unsere erste Reise nach Ostafrika.

Ein Check In im Namirembe Guesthouse ist noch nicht möglich, wir frühstücken also erst einmal gemütlich. Das Guesthouse liegt direkt neben der berühmten gleichnamigen Kirche auf einem der Hügel von Kampala. Entsprechend ist es hier etwas ruhiger und auch die Luft ist besser. Adler, Geier und Marabus ziehen in der Thermik ihre Kreise rund um den Namirembe Hill, mitten in dieser Millionenstadt. Nach dem Frühstück machen sich Helmut und Amos daran, die Stromversorgung für die von uns mitgebrachte Kühlbox zu installieren. Das Auto ist ein Toyota Land Cruiser, der in recht gutem Zustand zu sein scheint. Jedenfalls meint Amos, es wäre ein „strong car“ und angeblich ist es zurzeit das beste Fahrzeug im Stall von Alpha Car Rental. Na ja, schaumermal.


Dann ist endlich unser Zimmer bezugsfertig, wir schleppen unser Gepäck die abenteuerlich schiefen Treppen hinauf und richten uns ein. Gegen Mittag fahren wir zusammen mit Amos in die Stadt zum Einkaufen. Bei Nakumat, einem großen Supermarkt, finden wir fast alles, was wir für die Reise brauchen. Dann geht’s noch nach nebenan und wir kaufen eine SIM-Karte für unser Handy sowie die nötige Airtime. Telefonieren ist spottbillig in Uganda, der Kauf der SIM-Karte ist unkompliziert, die Karte wird noch nicht einmal auf unseren Namen registriert. Zum Abschluss gönnen wir uns ein leckeres Mittagessen bei Java‘s – es gibt wunderbaren Fisch aus dem Victoriasee. Auf der Rückfahrt zum Guesthouse fährt Helmut selbst, ich finde das bewundernswert! Nie und nimmer würde ich es wagen, in diesem Chaos ein Auto zu bewegen. Es gibt offensichtlich nur ein Gesetz, und das ist das des Stärkeren.

Letzte Änderung: 10 Nov 2013 12:01 von Klaudi.
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10 Nov 2013 14:42 #312177
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Sonntag, 6.1.2013

Während wir frühstücken, fängt es an zu gewittern und zu regnen. Es gießt wie aus Kübeln. Die Abfahrt verzögert sich entsprechend, denn wir können bei diesem Regen das Auto nicht packen. Also sitzen wir auf der Bank vor unserem Zimmer und beobachten das Treiben um uns rum. Dann hört es endlich auf und wir können starten. Als ich die letzte Tasche aus unserem Zimmer hole, kriecht eine dicke Schnecke über den Fußboden vor meinem Bett. Der Gewitterregen hat sie wohl ermutigt, sich aus ihrem Versteck zu wagen.

Wir haben unsere Quo Vadis Navigationssoftware mit der guten Karte von Tracks 4 Africa bestückt und deshalb fahren wir ohne Probleme durch das Straßengewirr von Kampala. Obwohl Sonntag ist, herrscht das gleiche Chaos und Gewusel von Autos, Minibussen (Matatus), Mopedtaxis (BodaBodas), Menschen und Tieren wie am Tag zuvor. Durch den Regen ist alles ziemlich matschig abseits der Teerstraßen, teilweise sieht es sehr abenteuerlich aus.








Leider ist die Bombo Road am Northern Bypass gesperrt, wir müssen einige Schleifen fahren, zum Teil durch unvorstellbar chaotische Seitenstraßen, bis wir nördlich der Ringstraße ankommen. Endlich sind wir außerhalb dieser Riesenstadt und atmen auf. Auf guter Straße geht es durch grünes, fruchtbares Ackerland und durch viele kleine Dörfer Richtung Nordwesten.
Gegen 14.30 Uhr erreichen wir das Ziwa-Rhino-Schutzgebiet und entschließen uns, hier zu bleiben über Nacht, da wir am Morgen durch den Regen zu viel Zeit verloren haben.




Das Rhino Tracking ist beeindruckend, wir kommen ganz nah ran an eine kleine Nashornfamilie, die friedlich vor uns im hohen Gras frisst. Das Jungtier wird noch gesäugt und demonstriert das auch ausgiebig. Zum Trinken muss das Junge sich auf die Knie begeben, sonst kommt es nicht an das Gesäuge der Mutter heran.










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10 Nov 2013 14:49 #312181
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Die Zeit bei den Nashörnern vergeht wie im Flug. Gerne wären wir noch länger bei den so friedlich aussehenden Tieren geblieben, aber die Ranger sind unnachgiebig – wir müssen zurück.






Auf der Campsite bauen wir dann unser Zelt auf,



und nach dem Duschen essen wir zu Abend. Ein beeindruckender Sternenhimmel steht über uns. Der Rhino-Guide hat für morgen früh Regen vorhergesagt, man kann es noch nicht glauben. Schaumermal.


Montag, 7.1.2013

Nachts werden wir von einem Geräusch wach: Irgendetwas arbeitet heftig am Zaun. Rhino-Besuch! Lautes Schnaufen, Scharren, zwischendurch wieder Grasen – man hört jeden Bissen, der abgerupft und gekaut wird. Es ist der dominante Bulle, der alleine umherstreift und vor dem man uns gewarnt hatte. Er versucht wohl des Öfteren, die Einzäunung der Campsite zu durchbrechen, weil das Gras dort saftiger ist und besser schmeckt. Ein wenig mulmig ist uns schon, aber dann kommt ein Ranger und vertreibt das Tier.

Im Morgengrauen hören wir Gewitter in der Ferne. Wir stehen schnell auf und bauen das Zelt ab. Es sind aber nur ein paar Tropfen, so dass wir in Ruhe frühstücken können. Zum ersten Mal kommt unsere Neuerwerbung, der Kelly Kettle, zum Einsatz. Mit dieser genialen Konstruktion machen wir im Handumdrehen unser Kaffeewasser heiß. Es braucht nur ein paar kleine Äste und schon sprudeln 1,5 l Wasser.

Gestärkt und gut gelaunt brechen wir auf in Richtung Masindi.
Unsere Planung hatte eigentlich vorgesehen, eine Nacht in Busingiro im südlichen Zipfel des Budongo Forest zu verbringen. Da wir aber unserem Zeitplan hinterher hinken, ändern wir kurzerhand unseren Plan noch einmal und stoppen nicht im Budongo Forest, sondern fahren direkt weiter bis zur Nile Safari Lodge. Bei einem Stopp unterwegs kaufen wir am Straßenrand drei Plastikeimer mit Deckel und eine Spülschüssel. In die Eimer werden wir unsere Vorräte packen, damit sie sortiert und vor allem vor Staub geschützt sind.




Nach dem Verlassen des Budongo Forests geht es entlang der Abbruchkante den Afrikanischen Grabenbruch hinab zum Ufer des Albert-Sees.





Unten stehen am Straßenrand so weit das Auge reicht Schilf und Baumwolle. Frauen queren unseren Weg, sie tragen riesige Grasbündel auf dem Kopf und bringen diese nach Hause. Es ist hier unten merklich wärmer und schwüler als auf dem Hochplateau. Nach drei Stunden auf zuletzt sehr ausgefahrener Piste erreichen wir das südliche Ufer des Nils.


Die Campsite der Nile Safari Lodge gefällt uns gut und so beschließen wir, bis morgen hier zu bleiben.



Sie liegt erhöht am Ufer des breiten Flusses, von hier haben wir einen herrlichen Ausblick über das Wasser und die andere Seite.



Wir sind hier wohl seit längerem die ersten Gäste und deshalb sind die Duschen nicht in Betrieb und müssen erst gereinigt werden.



Zum Abendessen gehen wir zu Fuß zur Lodge, dort essen wir einen sehr leckeren Fisch. Auch die Lodge liegt direkt am erhöhten Ufer des Nils, sie ist sehr gepflegt, alle Gebäude und die Chalets sind sehr geschmackvoll hergerichtet. Bei einem Bell-Bier genießen wir die schöne Abendstimmung. Im Licht der Stirnlampen geht es zurück. Der Weg geht teilweise durchs Gestrüpp, was jetzt, im Dunkeln, ein bisschen unheimlich ist. Trotz dieser kleinen Aufregung zu später Stunde verbringen wir eine ruhige Nacht, ein Caretaker sitzt bis zum Morgengrauen beim Feuer und wacht über uns.
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10 Nov 2013 14:51 #312182
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Noch zwei Fotos von der Lodge:




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11 Nov 2013 20:06 #312395
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Dienstag, 8.1.2013

Um 9.00 Uhr starten wir und erreichen bald die Grenze des Murchison Falls National Parks. Nach Zahlen der Gebühren für zwei Tage fahren wir weiter bis Paraa, wo wir aber bis 11.00 Uhr auf die nächste Fähre warten müssen. Das gibt uns Gelegenheit für nette Gespräche mit ebenfalls wartenden Angestellten der Parkverwaltung und Touristen aus Österreich, die mit 2 Fahrzeugen unterwegs sind. Sie haben ihr Auto in Arusha stehen und fliegen jeweils ein – was für ein Luxus. Die Fähre legt pünktlich um 11.00 Uhr ab,



auf der anderen Flussseite angekommen, fahren wir in den nördlichen Park ein. Wir staunen über die Vielzahl der Tiere, die Berichte über eine eher geringe Population können wir nicht bestätigen. Unendlich viele Tiere (Kobs, Wasserböcke, Kuhantilopen, Büffel, Warzenschweine usw. usw.) grasen auf den weiten, freien Flächen des Parks, Giraffen ziehen am Horizont vorüber.















gleich gehts weiter ...
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11 Nov 2013 20:10 #312396
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Für 14.00 Uhr haben wir eine Nilkreuzfahrt gebucht, die uns bis zu den Fällen bringen soll. Auf einem Boot der Parkverwaltung gleiten wir über den Nil und sehen eine Menge Tiere im Wasser und am Ufer.














Die Wasserfälle sind imposant. Der Nil stürzt sich durch eine enge Schlucht, es schäumt und spritzt, Gischt steht über allem.




Unterhalb kreisen Raubvögel, die nach verletzten Fischen Ausschau halten.

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