02. November
Nun ist er da, unser letzter Safari-Tag in Uganda
. Wir starten früh, der Wecker klingelt um 5.45 Uhr, der Kaffee sollte um 6.00 Uhr gebracht werden (wir wollten eigentlich keinen, aber sie wollten ihn uns unbedingt bringen). Mit dem akademischen Viertel ist er dann auch da und wir genießen ihn mit der schönen Aussicht auf unserer Terrasse.
Um 6.30 Uhr fahren wir in Richtung Gate. Dies ist der Morgen des falschen Abbiegens, wir wissen zwar immer genau, wo wir hinwollen, biegen aber leider trotzdem immer falsch ab. Wir sind ohne Probleme durch ganz Uganda navigiert und nun schaffen wir es hier nicht, den geplanten Weg zu finden
. Das ist echt zum schief lachen und nicht dramatisch, denn irgendwie kommt man ja irgendwo auch wieder raus.
Es fängt damit an, dass wir vor dem Pferdestall landen (naja, den wollte ich mir ja sowieso anschauen), also umdrehen. Wir sind wohl noch nicht so richtig wach.
Chris, der Lodge-Manager, hat uns noch einige Tipps gegeben, welche Strecken wir fahren sollten und welche eher nicht. Er wies vor allem auf eine Strecke hin, die extrem dicht bewachsen sein soll. Das können wir nach diesem Morgen definitiv bestätigen, denn auch hier sind wir zielsicher falsch abgebogen. Naja, ein bisschen Abenteuer darf ja sein. Und ein Motorrad ist ja hier schließlich vor uns auch schon hergefahren
. Auf jeden Fall kommen wir da an, wo wir hinwollten, wenn auch mit diversen Umwegen.
Rotkehlfrankolin – Red-necked Spurfowl (Red-necked Francolin)
Trauerkiebitz – Senegal Lapwing (Lesser Black-winged Plover)
Es ist überall sehr ruhig, aber definitiv „Mongoose Day“, wir sehen mehrfach Banded und Dwarf Mongoose. Fotografieren konnte ich sie leider nicht, da sie entweder zu schnell verschwunden waren oder aber recht versteckt und weiter entfernt.
Hammerkopf – Hamerkop
Senegalkiebitz – African Wattled Lapwing
Vielleicht kann mir hier jemand helfen? Welcher Vogel ist das?
Ansonsten die üblichen Verdächtigen. Der Park ist sehr schön, trotz des Regens, der uns diesen Morgen begleitet. Antilopen sind reichlich vorhanden und es gibt viel zu entdecken, auch wenn die „großen“ Sichtungen fehlen.
Riedbock - Reedbuck
Die sich im Schlamm suhlenden Büffel waren auch sehr kurzweilig.
Wir fahren zurück in die Lodge und genießen unser Frühstück im offenen Restaurant mit Blick auf das Wasserloch.
Unser Chalet – Leopard Rock Room
Es fängt an zu schütten und wir laufen schnell ins Zimmer. Allerdings muss ich nochmals durch den Regenguss, da ich noch für eine Massage angemeldet bin. Es ist recht kühl und ich werde auf der Liege in eine warme Decke eingewickelt (und das mitten in Afrika). Die Massage ist sehr gut und wird von Frauen aus dem nahe gelegenen Dorf gemacht. Sie wurden von einer Masseurin ausgebildet und verdienen sich so ihren Unterhalt. Leider regnet es von hinten in die Hütte rein, so dass meine Masseurin bald in 10 cm Wasser steht mit ihren Flip-Flops. Auch auf dem Rückweg ins Zimmer regnet es immer noch sehr stark. Na, das kann ja witzig werden später im Park.
Anschließend ruhen wir uns ein bisschen in unserem Zimmer aus, bevor es nach dem leckeren Lunch wieder auf Game Drive geht in Richtung Lake Mburo. Heute Nachmittag sind wir für eine Bootsfahrt auf dem See angemeldet. Ich hoffe darauf, eine Afrikanische Binsenralle (African Finfoot) zu finden.
Am Bootsanleger treffen wir auf unsere holländische Reisetruppe, der wir ja nun schon öfter begegnet sind. Sie versuchen verzweifelt, ihre nassen Matratzen und Zelte trocken zu bekommen. Mir tun sie echt leid, denn die Nacht auf einer nassen Matratze möchte ich nicht verbringen. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit dem Reiseleiter und bezahlen dann unseren Bootstrip, als ein UWA-Beamter erscheint.
Kurz vor 16.00 Uhr wird uns gesagt, dass unsere Mitfahrer wohl nicht kommen und wir noch nachzahlen müssen. Das tun wir natürlich gerne, denn dann hätten wir das Boot für uns, gerade zum Fotografieren natürlich ideal. Leider kommen Punkt 16.00 Uhr noch die holländische Familie. Wir bekommen unser Geld wieder zurück, es läuft hier alles sehr korrekt. Wir haben eine sehr nette Fahrt mit der Familie, die Tochter hat in Uganda in ein soziales Projekt gearbeitet und macht nun mit ihren Eltern eine Reise durchs Land als Abschluss für ihre Zeit in diesem wunderschönen Land.
Graufischer – Pied Kingfisher
Unser Guide (ich habe fatalerweise den Namen nicht notiert) ist echt gut, kennt viele Vögel und hat unwahrscheinlich gute Augen. Wir sehen viele verschiedene Vögel, ganz viele Hippos (ich liebe sie) und die Bootsfahrt ist wirklich total schön und sehr empfehlenswert.
Wassertriel – Water Dikkop
Water Dikkop – Wassertriel
African Fish Eagle - Schreiseeadler-Pärchen
Außer ein paar einheimischen Fischern in ihren Kanus sind auch keine Boote auf dem See unterwegs. Und unser Guide findet auch tatsächlich den „African Finfoot“ für mich, wenn auch recht versteckt und schwierig zu fotografieren.
Malachiteisvogel – Malachite Kingfisher
Riesenfischer - Giant Kingfisher
Afrikanische Binsenralle - African Finfoot
Unser Auto wurde während unserer Abwesenheit besetzt
Wir fahren nach der Bootsfahrt wieder kurz zurück zur Lodge bevor wir wieder Richtung Gate aufbrechen, um pünktlich Azariah abzuholen und unser Glück auf dem Night Drive zu versuchen. Es war wieder sehr spannend, wir haben einige Tiere gesehen, u.a. eine Hyäne, sind durch unzählige Schlammlöcher gefahren, in denen Azariah Markus den besten Weg gezeigt hat (inzwischen hat er auch Vertrauen in Markus’ Fahrkünste). Azariah hängt in unserem Fenster, steigt halb aufs Dach, leuchtet mit seinem Scheinwerfer in jede Ecke und hinter jeden Busch, aber ... auch heute bleibt uns die Leoparden-Sichtung verwehrt. Wir müssen also wiederkommen in dieses wunderschöne Land.
Azariah ist sehr frustriert und beteuert noch einmal, dass die Leoparden-Sichtungen in Lake Mburo wirklich recht gut sind. Wir bezweifeln das nicht, bedanken uns für die zwei schönen Abende, die er mit uns verbracht hat und geben ihm sein wohlverdientes Trinkgeld. An ihm lag es definitiv nicht, dass wir kein Glück hatten, denn er hat alles versucht. Auch hier wurde nie auf die Uhr geschaut, um nach einer bestimmten Zeit zurück zu sein und das Engagement war groß.
So fahren wir zurück zur Lodge, genießen unser letztes Dinner in Mihingo, dass wir alleine zu uns nehmen, da die anderen Gäste alle schon fertig sind mit Essen und gehen anschließend etwas enttäuscht, aber trotzdem zufrieden ins Bett.
Fazit Mihingo Lodge:
Die Mihingo Lodge punktet definitiv durch ihre Lage und die Position der Zimmer. Auch das Essen war sehr gut. Das Manager Pärchen war sehr nett, aber machte anscheinend ein bisschen „Dienst nach Vorschrift“. Denn das bei der Rückkehr der Gäste (und es waren ja noch andere Gäste auf Night Drive) die Lodge dunkel ist und niemand mehr da um ca. 22.30 Uhr, habe ich bisher noch nie erlebt. Kurze Zeit nach unserem Urlaub hat das Management gewechselt. Ich würde Mihingo aber definitiv wieder besuchen und das nächste Mal würde ich vielleicht auch mal das Reiten ausprobieren.