Mittwoch, den 28.09.2011
In der Nacht hat es noch ordentlich gewittert, der Regen auf dem Dach des Zeltcamps machte ordentlichen Lärm. Aufgewacht früh morgens bei herrlichem Sonnenschein. Heute war endlich mal wieder Laufen angesagt. Mit dem Landcruiser gings zum Eingang der Kyambura Gorge im QENP.
Dort wurden wir von Stefanie auf die möglichen Gafahren der in der Schlucht beheimateten Wildtiere aufmerksam gemacht (dort soll es ziemlich aggressive Waldelefanten geben – keine gesehen
) und dann stiegen wir die Schlucht hinab. Die Kyambura Gorge hat durch den im inneren der Schlucht fließenden Kyambura Fluss ein eigenes Mikroklima: man steht am Rand der Schlucht und sieht die Savannenlandschaft des QENP, man steigt 20 m runter und befindet sich in einem dichten tropischen Regenwald. Sieht schon toll aus.
Auch hier kann man mit Glück Schimpansen antreffen, doch diese Gefährten hatte ich jetzt ehrlich gesagt auch zu genüge gesehen. Einige anderen Affenarten wie Meerkatzen oder Colobusaffen tollten in den Bäumen herum. Im Fluß viele Hippos die sich lautstark Luft machten. Ansonsten eine sehr matschige Angelegenheit, viele Tsetsefliegen (haben aber nicht gestochen) und viele Spinnennetze. War froh, als ich wieder oben war. Die Sonne brannte erbarmungslos, meine Güte das war anstrengend. Also ich kann eine Rangliste für Euch machen bzgl. Schimpansentrekking: Mein Favorit: Trekking im Murchison Falls NP, Budongo Forest (Privattrekking), dann den Kibale Forest (sieht die Schimpansen meistens aber Gruppengröße von 8 Leuten) und die Kyambura-Gorge im QENP sehe ich eher als schönen Tropenwaldspaziergang aber nicht als Trekking für Schimpansen. Zumindest habe ich ein total geniales Bild für Euch von Stefanie und mir – cool oder ?
Nach der anstrengenden Angelegenheit gings zur Lodge und ich erfreute mich an – man glaubt es nicht – Tomatencremesuppe, Spaghetti Bolognese (war wie vom Italiener) und Ananas. Kurze Zeit später krachte es schon wieder und es schüttete ohne Unterlass. Also relaxen angesagt, war mir aber auch recht. Mit Dani gings am Nachmittag auf Gamedrive, wieder ein paar Löwen gesehen – was soll ich sagen, ich glaube ich habe mit Löwen kein Glück, die sind stink langweilig die beiden !
Viel interessanter für mich war doch dann die Fahrt in eine Kraterregion, die mich total begeistert hat. Was für eine unberührte Natur, aber seht selbst:
Auf dem Rückweg erfuhren wir, dass die wichtige Verbindungsstrecke zum südlichen Ishasha-Sektor durch den Regen unpassierbar sei – also stand morgen ein mega Umweg an .
Donnerstag, den 29.09.2011
Erster Tag des Urlaubs und keine Sonne am Morgen. Was ist los ??? Nun gut, kein Thema - müssen eh stundenlang fahren wegen der Baumlöwen. Da die Sonne nicht scheint, ein eher unnützes Unterfangen, die Löwen sitzen dann bestimmt nicht im Baum und relaxen. Aber gut, Programm ist Programm und wir probieren es mal, nicht pessimistisch sein ! Die Fahrt wurde dann auch echt interessant. Kurzer Fotostop um mal anzuhalten und zu checken, was denn an dem Landcruiser so komische Geräusche macht. Anbei eine Impression der Landschaft.
Geräusch nicht lokalisieren können. Irgendwas hört sich aber ungesund an. Ich habe von Autos keine Ahnung, ich lasse mich mal überraschen was so passieren wird.
In irgendeiner kleineren Stadt machen wir Halt und der Tankwart bemerkt bei der Tankfüllung einen fast platten Hinterreifen. Also an den Rand stellen, der Reifen wird geflickt. Mensch ist mir schwindlig heute, das Wetter ist aber auch kacke. Hole mir zwei kalte Cola und eine Packung Schoko-Kekse, vielleicht hilft das. Weiterfahrt durch kleine Dörfer.
Das Geräusch wird schlimmer – glaube Dani wurde leicht unruhig. Bin bei so was schmerzfrei(mein erstes Auto war ein Fiat Punto, da ist man so was gewohnt). Trotz allem, beim Anfahren am Berg hat es sich schließlich echt kriminell angehört, also im nächsten Dorf wurde geschweißt, da kann man mal fragen. „Gibt’s hier einen Mechaniker ?“ Ruck zuck versammeln sich geschätzte 40 Leute um das Auto. Absolutes Highlight für das ganze Dorf, Muzungu hat ne Panne ! Ja hier gibt’s einen – hmm der war nur besoffen. Gut, dann zeig mal was Du kannst. Zum „Chef“: „ Dürfen wir ihn dir mal ausleihen und er hört sich das Geräusch beim Fahren an ?“ „Ja aber nicht so lange“ – kein Thema, eingeladen puhhh, was eine Alkoholfahne, mein Gott und das mittags ! Ob er nun wirklich das Problem lokalisiert hat, ist mir bis heute schleierhaft, allerdings legte er sich kurz unter das Auto, wir wurden alle von den anderen Passanten gemustert, nach 1 Min. kam er wieder unter dem Auto hervor, hat irgendwas geschraubt und sagte, ihr könnt fahren. OK gemacht und was soll ich sagen, das Geräusch war weg und blieb weg bis zum letzten Tag. Dann knallte es aber, aber mehr dazu später.
Dann Weiterfahrt zum Ishasha Sektor über gar nicht so üble Straßen wie vermutet, aber so stundenlang über Schlaglöcher zu heizen ist schon anstrengend. Was soll ich sagen, es war schon zwei Uhr und eigentlich längst überfällig für ein … na ratet mal, … GEWITTER ! Ja und es regnete und donnerte vom allerfeinsten, ganze Sturzbäche ergossen sich die Straßen runter und nach einer kurzen Einfahrt in den Ishasha Sektors des QENP beschlossen wir allesamt, dass wir das mit den Baumlöwen für ein andermal in Uganda abhaken. Das macht keine Laune. Also weiter nach Buhoma, der Einstieg für eigentlich den interessantesten Teil des ganzen Urlaubs. Untergebracht im Buhoma Community Rest Camp (bei schönem Wetter sicherlich klasse), am Eingang des Bwindi Forest.
Es hatte sich so richtig eingeregnet, es war ungemütlich, es war kalt, meine Nase lief, ein Ekelwetter wie an einem verregneten Tag in Deutschland. Dazu klamme Klamotten und ein allgemeines Unwohlsein – nein, heute war nicht mein Tag, aber sowas muss es auch mal im Urlaub geben. Heute lernten wir dann Heidi und Heinz kennen, ein ganz liebes Pärchen die schon 70 sind und heute ein Gorillatrekking hinter sich hatten und sie haben tolle Bilder gemacht – sie hatten aber auch Glück, ab 12.00 Uhr hatte es angefangen zu schütten und sie brauchten nicht so lange zu den Gorillas zu laufen. Trotzdem waren die Armen beide völlig durchnässt zurückgekehrt und ob die Klamotten nochmal trocknen ? Haben die beiden dann nochmal Tage später getroffen und die Kleidung setzte schon Schimmel an, so feucht war es. Erste Ängste werden wach – was ist, wenn es jetzt nur noch so regnet ? Nein komm, alles wird gut, morgen scheint die Sonne. Und so wars dann auch.