THEMA: Uganda als Selbstfahrer- unsere Erfahrungen
09 Feb 2011 18:18 #174805
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TEIL 2

03/01/2011 Kasenda Crater Lakes
In der Nähe des Kibale Forest National Parks liegt das sogenannte Kasenda Crater Lakes Field. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von über 40 Kraterseen, wobei jeder See einen anderen Farbton besitzt. Die Landschaft rund um die Seen ist abwechslungsreich und malerisch. Es lassen sich sehr gut Tageswanderungen durchführen. Bilharziosegefahr in allen Seen!
Übernachtung Lake Kifuruka Eco Camp Camping; es gibt aber auch 2 nagelneue Bandas mit herrlichem Blick auf einen Kratersee.





04/01/2011 bis 05/01/2010 Kibale Forest National Park
In den Regenwäldern des Kibale Forest leben 13 Primatenarten. Hauptattraktion ist hier natürlich das Schimpansen Tracking (Kosten 130 US Dollar). Wir haben unsere Trackings kurzfristig gemacht, es war nichts vorgebucht! Das Tracking an sich war im Vergleich zum Gorilla Tracking eher ein Spaziergang. Wir sind meistens auf Pfaden durch den Wald gelaufen. Die Schimpansen waren beeindruckend! Wir konnten die Tiere in den Bäumen und auch auf dem Boden beobachten. Abseits der Wege sind wir auch immer wieder auf frische Spuren von Waldelefanten gestoßen.




Sehr zu empfehlen ist das Ökotourismusprojektes im Bigodi Wetland Sanctury. Der Bigodi Swamp ist ein kleines Schutzgebiet nicht weit von Chimps Nest entfernt. Im Rahmen des Projektes werden hier verschiedene geführte Wanderungen angeboten. Wir haben einen geführten walk im swamp gemacht und waren total begeistert. Unser Führer war klasse, wir haben jede Menge verschiedene Primaten und Vögel gesehen. Das Projekt wird von den umliegenden Gemeinden geleitet und die Einnahmen kommen dabei auch den Gemeinden zu Gute.



Als empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit kann Chimps Nest genannt werden. Es gibt einen schönen campground mit überdachter Feuerstelle etwas abseits der Bar und der Hauptgebäude. Es gibt verschieden Bandas und auch 2 Baumhäuser die wunderschön in die Kronen alter Bäume gebaut wurden. Man ist hier inmitten der Kronen des Regenwaldes, umgeben von Vögeln, Affen und Schmetterlingen. Kosten pro Nacht 150 US Dollar!
Übernachtung: Camping „Chimps Nest“





06/01/2011 Fort Portal
Fort Portal liegt ca. 75 km nördlich von Kasese. Die Stadt bietet kaum etwas Besonderes, uns hat allerdings der große Markt dort sehr gut gefallen. Dort herrschte reges Treiben und man bekommt fast alles. Überall Früchte, Gemüse, Metzgerstände, Stände mit Haushaltswaren, Nähstuben, Schuhdienste etc.. Auch hier keine extra hohen Preise für die mzungus.
Fort Portal diente uns nur als Zwischenstopp auf der Fahrt zum Murchison National Park. In Fort Portal haben wir im Hotel „Mountains of the Moon“ übernachtet. Auch hier ist Camping möglich, allerdings ist das Campen hier „speziell“. Beim dem Hotel handelt es sich um das beste Hotel der Stadt und es ist wahrlich ein nobler Schuppen (und das nicht für afrikanische Verhältnisse). Der campground besteht aus einem gepflegtem Stück Rasen der etwas abseits der Hauptgebäude hinter einer Hecke liegt. Zur anderen Seite befindet sich in einiger Entfernung (Blickweite) die Mülldeponie des Hotels... Es gab auch wildlife in Form von verschiedenen Vögeln die im Müll nach Fressbarem gesucht haben.



Trotzdem haben wir uns zwischen Luxushotel und Müllhalde recht wohl gefühlt. Der weitläufige Garten des Hotels ist ein Traum und das Essen im Restaurant war einfach nur obergenial und extrem preiswert. Wir haben für ein wahrlich fürstliches Mahl inkl. der Getränke nur 35.000 UGX (ca. 11 Euro) bezahlt! Das Campen hat 20.000 UGX pro Person gekostet.
Übernachtung: Camping im Hotel „Mountains oft he Moon“


07/01/2011 bis 11/01/2011 Murchison Falls National Park
Der Murchison Falls National Park ist der größte Nationalpark Ugandas. Seinem Namen verdankt der Park den spektakulären Murchison Falls, wo sich der Nil durch einen schmalen Spalt im Grabenbruch-Abhang fließt und sich dann ca. 43 Meter tief in ein schäumendes Becken stürzt. Noch in den 1980er Jahren wurde im Park stark gewildert, die Tierbestände haben sich aber weitgehend wieder erholt. Allerdings hatten wir hier-wie auch schon im Queen Elisabeth National Park- den Eindruck, dass viele Elefanten recht „sehr nervös“ waren.
Das meiste wildlife spielt sich im nördlichen Teil des Parks ab. Im Nil befinden sich mit die dichtesten Hippo – und Krokodilbestände Afrikas. Die artenreiche Vogelwelt ist eine Klasse für sich!
Die erste Nacht wollten wir im „Red Chili Rest Camp“ verbringen, dort angekommen sind wir dann aber sofort wieder geflüchtet. Uns hat es dort überhaupt nicht gefallen! Wir sind dann zur Nile Safari Lodge weitergefahren, denn dort kann man auch campen. Der shoebill campground liegt etwas abseits der Lodge am Ufer des Nils. Kosten fürs Camping: 10 US Dollar/Person.
Die folgenden Nächte haben wir in einem sog. wilderness camp direkt im Nildelta verbracht (45 Dollar je Nacht und Person). Das ist nicht gerade billig, aber es war total klasse. Ein Ranger vor Ort hat uns verschiedene Stellen gezeigt an denen wir zelten konnten. Wir haben direkt in der Nähe des Nils gezeltet, um uns herum nichts als Landschaft und Wildnis und Tiere. Es gibt keinerlei sanitäre Einrichtungen. Weit und breit kein anderer Mensch…. Auf Wunsch bleibt nachts auch ein Ranger in der Nähe des Zeltes. Diese wilderness campsites kosten ab 7 Personen nur 20 Dollar/Person/Nacht.



Höhepunkt und gleichzeitig ein nachdenkliches Erlebnis war eine Löwin mit einem frischem kill. Die Löwin muss nur wenige Minuten bevor wir sie entdeckt haben ein Uganda Kop gerissen haben. Die Löwin war noch total erschöpft von ihrer Jagd und man konnte ihr ansehen, dass sie sich erst einmal erholen musste. Die Kops um sie herum waren alle noch in heller Aufregung. Wir haben daraufhin in respektvollem Abstand im Auto gewartet was passiert und gehofft die Löwin beim Fressen beobachten zu können. Natürlich spricht sich ein Löwe mit einem kill schnell herum und natürlich will jeder den Löwen sehen. Es spricht ja auch nichts dagegen solange man sich dabei an gewisse Spielregeln hält. Es war nicht gerade schön mit ansehen zu müssen wie sich der überwiegende Teil der Tour-Operator bei einem solchen Szenario verhält. Während die ersten Autos noch im Abstand von ca. 10-15 m mit laufendem Motor am Löwen stehen bleiben, wird der Abstand von Auto zu Auto immer mehr reduziert. Es ging soweit das mehrere Autos bis auf knapp 3 m an die Löwin herangefahren sind, durch das einfache Schiebedach quetschen sich dann mehrere Menschen nach draußen um mit ihren Kameras/Handykameras noch schnell ein Foto für zu Hause zu machen. Die Löwin hatte einfach keine Ruhe zum Fressen, sie war nervös und gestresst. Erst nach dem die Löwin mit einem lauten Knurren und einem Satz in Richtung eines der Autos mehr als deutlich gewarnt hatte, verschwanden dann auch blitzschnell die Leute aus den Schiebedächern. Das alles natürlich bei laufendem Motor. Von Respekt oder gar Achtung der Kreatur weit und breit keine Spur!



Leute muss das denn wirklich sein?



Man kann Bootstouren auf dem Nil unternehmen- entweder mit Booten von der UWA oder kleinere Boote von privaten Veranstaltern. Das Boot der UWA war uns zum fotografieren ein wenig zu schnell unterwegs. Es wurde einfach in gleich schnellem Tempo die Strecke bis zu den Nil-Fällen rauf und wieder runter gefahren. Kosten für die Bootstour ca. 15 Dollar/Person. Hier sind dann doch eher die privaten Boote zu empfehlen wenn man gescheit fotografieren will. Die privaten Boote sind aber auch gleich wieder um einiges teurer (ca. 100-150 Dollar/Boot). Die Boote starten in Paraa und die Fahrt dauert ca. 3 Stunden. In Paraa legt auch die Fähre zu Querung des Nils ab (Kosten 2000UGX/Person und 20000 UGX/Auto). Die Fähre fährt zu jeder vollen Stunde. Achtung: wer südlich vom Victoria Nil übernachtet muss mit der Fähre den Nil überqueren um in die tierreichen Gebiete des Parks (Buligi) zu gelangen. Von der Paraa-Lodge aus sind es noch ca. 15-20 km bis Buligi. Da wir in unmittelbarer Nähe des delta point gecampt haben, war es für uns immer nur ein Katzensprung bis zu den wildreichen Tracks.





Unbedingt zu empfehlen ist der kleine scenic walk/trail direkt an den Murchison Falls. Man läuft seitlich erhöht zu den falls und hat einen wunderbaren Blick auf die beiden Fälle. Vom Boot aus sieht man nur einen fall! Der campground oberhalb der falls ist romantisch gelegen mit schönem Blick auf den Nil bevor er sich durch die Schlucht zwängt.




12/01/2011 bis 13/12/2011 Ziwa Rhino Sanctuary

Das Ziwa Sanctuary ist ein privates Schutzgebiet oder auch eine „Rhinozeros-Farm“ ca. 50 km östlich von Masindi. In dem 70 km² großen Reservat gibt es zurzeit 9 Breitmaul Nashörner, die zum Zweck der Wiederauswilderung (Murchison Falls National Park) dort gezüchtet werden. Die Tiere werden je von 1-2 Rangern rund um die Uhr bewacht. Im Park darf man sich nur in Begleitung von Rangern bewegen; Rhino-Tracking ist möglich, dabei kommt man ziemlich nahe an die Tiere heran. Es gibt einfache feste Unterkünfte sowie einen schönen campground. Der campground ist eingezäunt, wir hatten aber Rhinobesuch da der Zaun nicht ganz dicht war. Aus „Sicherheitsgründen“ mussten wir kurzfristig die site räumen und Moja (einem Rhinobullen) überlassen. „Please leave the campsite- this situation is getting out of control, it´s to dangerous now. “ Nach dem der Zaun wieder repariert war, konnten wir dann auch wieder zurück zu unserem Zelt. Nachts hatten wir regelmäßig Rhinobesuch, wobei die Tiere dann friedlich außerhalb des Zaunes gefressen haben. Insgesamt ist das Ziwa Rhino Sanctuary ein schönes Fleckchen auf dem es sich sehr gut entspannen lässt. Dazu gibt’s dann noch Rhinos aus nächster Nähe als Zugabe.
Übernachtung: campground Ziwa Rhino Sanctuary (10.000 UGX/ Person)





14/01/2011 Kampala Kampala backpacker´s hostel
Am 14.01. sind wir wieder zurück nach Kampala gefahren. Autoübergabe, noch einige Souvenirs einkaufen, Sachen packen und Vorbreiten auf den Rückflug war angesagt. Das backpackers hostel liegt in Natete und ist ca. 3 km entfernt vom Stadtzentrum entfernt. Mit dem Sammeltaxi ist die City problemlos zu erreichen. Die Autorückgabe ging schnell und ohne Probleme über die Bühne.
Am Stadtrand von Kampala haben wir einen Bodadora-Fahrer gefragt ob er uns evtl. nach Natete zum backpacker´s bringen könne. Das hat super geklappt, der Gute ist vor uns hergefahren und hat uns bestens nach Natete gebracht. Der Verkehr in Kampala ist chaotisch, es gibt keinerlei Schilder und wimmelt nur so von Menschen, Bussen, Bodabodas, Fussgängern und Autos. Jeder fährt einfach drauf los und zieht zu das er voran kommt.

15/01/2011 Rückflug mit Ethiopian Airlines nach Frankfurt

Nach 4,5 wunderschönen Wochen war dann mein Urlaub leider schon zu Ende. Ich musste nach Hause denn am 17.01.2011 war schon wieder Arbeiten angesagt!
Meine Freundin Heike (Streifenhörnchen) hatte das große Glück noch 10 Tage länger bleiben zu können. Während dieser Zeit hat sie ein Trecking am Mount Elgon gemacht. Sie hat eine 6 tägige Route gewählt und es war super. Der Mount Elgon (4321m Wagagai peak) ist ein erloschener Vulkan, der im Grenzgebiet Kenia/Uganda liegt. Die bizarre Landschaft und die fremdartig anmutende Vegetation sind beeindruckend- hier sind vor allem die Riesenlobelien und Senezien zu nennen. Die Caldera hat einen Durchmesser von ca. 12 km. Der Mount Elgon ist touristisch nur wenig bekannt.
Highlights des Treckings waren die bizarre und fremdartige Landschaft, sowie das freundschaftliche Verhältnis zu den guides.




Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren; die zweitbeste Zeit ist: HEUTE
"Afrika hat seine Geheimnisse und selbst ein weisser Mensch wird diese nie verstehen. Er kann sie aber respektieren." Miriam Makeba

One elephant is killed every 15 minutes
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Letzte Änderung: 21 Feb 2011 20:24 von muzungu.
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09 Feb 2011 18:45 #174812
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  • muzungu am 09 Feb 2011 18:18
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noch etwas für die Vogelfreunde.... ;)

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09 Feb 2011 19:19 #174816
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Hallo, Jörg
klasse, dass du es geschafft hast... :)

Es ist wirklich ein sehr informativer Bericht geworden, mit richtig tollen Fotos.
Da wird die Vorfreude noch einmal gesteigernd, und ich mag gar nicht mehr bis November warten.... :(
Aber,ich werde tapfer sein.

Liebe Grüsse
Birgitt
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09 Feb 2011 20:49 #174830
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  • AfricaDirect am 09 Feb 2011 20:49
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Hallo,

vielen Dank für diesen schönen Bericht und die schönen Fotos. Es hat viel Spass gemacht, ihn zu lesen und macht definitiv "Appetit" auf dieses Land.

Schöne Grüße aus dem Frankenland,

Nicole
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10 Feb 2011 05:30 #174851
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  • mafrot am 10 Feb 2011 05:30
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Danke fürs zeigen - sehr schöner Bericht :)
Letzte Änderung: 10 Feb 2011 05:30 von mafrot.
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10 Feb 2011 07:24 #174853
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  • africantraveler am 10 Feb 2011 07:24
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Danke für deine Mühe und die schönen Fotos

Gruss
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