Hallo steinbeisser, du hast bei allem Recht und hast Zeitgeist und einen Teil einer saturierten Gesellschaft perfekt beschrieben. Sicher ist da noch viel Fett auf den Knochen, bildlich wie physisch gemeint. Die privaten (Geld)-Vermögen sind zwar gerade erstmals gesunken, aber absolut riesig. Bloß beim Niedriglohnland D wird die Konkurrenz in Asien, USA etc. schmunzeln.
Ich habe aber die mittel- bis langfristige Perspektive gemeint. Was du beschreibst wäre auch, betriebswirtschaftlich gesehen, ein Auf/Abzehren der Substanz nach dem Motto: "Verkauft’s mein G’wand, ich fahr’ in Himmel".
U.U. könnte auch das von dir für den Afrikatourismus designierte Vermögen vielleicht nicht ganz so werthaltig sein, wie ursprünglich erhofft. Ich meinte jedenfalls die Zeit danach und die kann rascher kommen, als gedacht. Auch in der „Finanzkrise“ sagten Viele anfänglich, dass sie nicht betroffen seien. Es brauchte aber nur ein paar wichtige Kunden, die es tatsächlich waren und schon rollt der Schneeball. Wann, wenn nicht jetzt? ist daher eine durchaus berechtigte Überlegung.
Ich könnte jetzt ein Dutzend Gründe aufzählen, warum jetzt zwischenzeitlich ANDERS sein könnte als bisherige Konjunkturzyklen und Fernreisen sich daher extrem verteuern werden, bei gleichzeitig sinkendem (auch disponierbarem) Einkommen. Aber das ist sicher nicht erwünscht. Natürlich ist klar, dass der harte Kern hier davon nicht akut betroffen ist, weil eben noch viel Fett am Knochen vorhanden ist (also jetzt metaphorisch gemeint
). Ich erinnere mich aber auch, wie viele Länder in den letzten 50/60 Jahren einen Bauchfleck hingelegt haben, weil sie ihr ökonomisches Heil AUSSCHLIESSLICH im Tourismus suchten, eine diversifizierte Entwicklung vollkommen vernachlässigt haben und dann von Einbrüchen im Tourismus massiv betroffen waren.
Selbstverständlich werden nicht alle Teile der Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen betroffen sein. Manche können sich leichter anpassen (z. B. Wärmepumpen anstatt Gasheizungen installieren), aber bei Vielen geht das nicht so einfach. Wer seinen Erwerb z. B.in energieintensiven Branchen, wie Baustoffe, Metalle, Papier, Reinigung, Gastro.. usw. hat, ist aber verwundbar und muss sich Sorgen machen.
Ich bleibe daher dabei, dass das nächste Jahrzehnt fordernd sein wird und viele Leute ihre Prioritäten überdenken werden/müssen, wenn die Zinsen für das Eigenheim, die Kosten für Energie, Mobilität usw. massiv steigen.
Grüße