THEMA: Sind die noch zu retten ?????
20 Okt 2022 17:09 #653534
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  • tacitus am 20 Okt 2022 17:09
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So marktwirtschaftliche Überlegungen und Diskussionen über „Klasse vs. Masse“ passen in „normale“ Zeiten (wobei der Vergleich mit Mallorca im Kontext schon weit her geholt ist). Jetzt werden die Karten gerade neu gemischt.
Dieses business as usual wird es mE nicht (zumindest lange nicht) mehr geben. Der Kuchen im Afrikatourismus wird kleiner werden und nicht immer weiter wachsen, wie von manchen erhofft.
Derzeit und in absehbarer Zeit kommen stark gestiegene und weiter steigende Kosten, hohe Inflation in allen Lebensbereichen und rapide schwindende Kaufkraft (und PS: disponierbares Geld) zusammen. Die schuldenbasierte Stützung des Konsums/der Konsumenten kann nur kurz dauern. Das wird sich auswirken, auch wenn das Reiseverhalten der hier Tonangebenden das (noch) nicht erkennen lässt. Die schweigende Mehrheit wird ihre Prioritäten überdenken (müssen).
Letzte Änderung: 20 Okt 2022 18:20 von tacitus.
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20 Okt 2022 18:29 #653542
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  • steinbeisser am 20 Okt 2022 18:29
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Ich bin da nicht ganz so sicher hinsichtlich eines Rückganges oder gar Einbruchs. Ohne jetzt ZDF präsentieren zu können denke ich (alle Überlegungen ohne Coronadelle):
1. Spanier, Franzosen, Italiener haben in den letzten Jahren im Realeinkommen ganz gut aufgeholt (D ist ja seit den Schröderschen "Reformen" fast schon Billiglohnland")un dgeben ihr Geld vermehrt im Auslandsurlaub aus, auch und gerade in Afrika
2. Die Jüngeren frönen heutzutage nicht nur dem "Vanlive", sondern gehen offenbar deutlich häufiger auf Fernreise. Und das sind dank überbordender TV-Vermarktung (kein Tag ohne Safarisendung, Neubauer in Afrika, Doku-Soaps über Volonteers usw. - Schade, "Härte 10" wird nie wiederholt :S ) nicht nur Bali, Thailand und DomRep. Und sie können es sich leisten: Gutes Einkommen, Hotel Mama, Omas Erbe etc. Leben im Hier und Jetzt - ist doch nicht die schlechteste Haltung ...
3. Leben im Hier und Jetzt kann auch bei älteren bedeuten, jetzt hauen wir alles auf den Kopf, bevor die Welt untergeht. Nicht jede/r reagiert da mit Sparen und Kartoffelanbau, wie noch mein Vater.
4. Und die Älteren: wenn die Kinder schon gut dastehen, warum dann noch vererben? Oder ein zweites Wohnmobil kaufen? Es ist noch so viel Geld in privater Hand, das nicht (mehr) zu den Banken getragen wird, da muss sich m.E. die Tourismusbranche nicht allzuz sehr sorgen.

Nun ja, das sind nur Überlegungen, wie gesagt, kann ich nicht durch wie auch immer errechnete Statistiken stützen.

steinbeisser
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21 Okt 2022 12:20 #653590
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  • tacitus am 20 Okt 2022 17:09
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Hallo steinbeisser, du hast bei allem Recht und hast Zeitgeist und einen Teil einer saturierten Gesellschaft perfekt beschrieben. Sicher ist da noch viel Fett auf den Knochen, bildlich wie physisch gemeint. Die privaten (Geld)-Vermögen sind zwar gerade erstmals gesunken, aber absolut riesig. Bloß beim Niedriglohnland D wird die Konkurrenz in Asien, USA etc. schmunzeln.
Ich habe aber die mittel- bis langfristige Perspektive gemeint. Was du beschreibst wäre auch, betriebswirtschaftlich gesehen, ein Auf/Abzehren der Substanz nach dem Motto: "Verkauft’s mein G’wand, ich fahr’ in Himmel".
U.U. könnte auch das von dir für den Afrikatourismus designierte Vermögen vielleicht nicht ganz so werthaltig sein, wie ursprünglich erhofft. Ich meinte jedenfalls die Zeit danach und die kann rascher kommen, als gedacht. Auch in der „Finanzkrise“ sagten Viele anfänglich, dass sie nicht betroffen seien. Es brauchte aber nur ein paar wichtige Kunden, die es tatsächlich waren und schon rollt der Schneeball. Wann, wenn nicht jetzt? ist daher eine durchaus berechtigte Überlegung.
Ich könnte jetzt ein Dutzend Gründe aufzählen, warum jetzt zwischenzeitlich ANDERS sein könnte als bisherige Konjunkturzyklen und Fernreisen sich daher extrem verteuern werden, bei gleichzeitig sinkendem (auch disponierbarem) Einkommen. Aber das ist sicher nicht erwünscht. Natürlich ist klar, dass der harte Kern hier davon nicht akut betroffen ist, weil eben noch viel Fett am Knochen vorhanden ist (also jetzt metaphorisch gemeint ;) ). Ich erinnere mich aber auch, wie viele Länder in den letzten 50/60 Jahren einen Bauchfleck hingelegt haben, weil sie ihr ökonomisches Heil AUSSCHLIESSLICH im Tourismus suchten, eine diversifizierte Entwicklung vollkommen vernachlässigt haben und dann von Einbrüchen im Tourismus massiv betroffen waren.
Selbstverständlich werden nicht alle Teile der Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen betroffen sein. Manche können sich leichter anpassen (z. B. Wärmepumpen anstatt Gasheizungen installieren), aber bei Vielen geht das nicht so einfach. Wer seinen Erwerb z. B.in energieintensiven Branchen, wie Baustoffe, Metalle, Papier, Reinigung, Gastro.. usw. hat, ist aber verwundbar und muss sich Sorgen machen.
Ich bleibe daher dabei, dass das nächste Jahrzehnt fordernd sein wird und viele Leute ihre Prioritäten überdenken werden/müssen, wenn die Zinsen für das Eigenheim, die Kosten für Energie, Mobilität usw. massiv steigen.
Grüße
Letzte Änderung: 21 Okt 2022 12:42 von tacitus.
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23 Okt 2022 22:55 #653757
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Hallo zusammen,

bei der Diskussion sollte eins bedacht werden: die heutigen Generationen sind nicht nur so vermögend und einkommensstark wie noch nie, sie erben auch so gut wie noch nie - und haben so viel Freizeit wie noch nie.

Gerade die Generation Z, die gerade neu nachkommt, kann sich Jobs, Gehalt und Freizeit aussuchen. Wenn sie noch ihre Afrikaliebe entdeckt...

...dies gilt auch für Deutschland, aber auch die Schweiz oder Österreich...
...oder viele Osteuropäer, die so langsam in die Sphären kommen, die Welt zu bereisen. Von den Asiaten ganz zu schweigen.

Namibias Strategie ist dabei relativ klug: ein Land, dass eh arm an Wasser ist, fokussiert sich auf die, die ihm Geld bringen.
Bitter ist dies für alle mit schmalem Geldbeutel. Aber - und so ehrlich muss man sein - ist dies nicht wirklich das Problem der Namibianer. Die haben selbst genug Armut, als dass sie allzu viel Rücksicht auf andere Arme (im Vergleich zu ihren Problemen Reiche) nehmen müssten.

Die Wette der Namibianer wird aufgehen - die gutverdienendende Mittel/Oberschicht wächst weiter. Namibia mit seinen Weiten, der wundervollen Landschaft und Tierwelt wird ebenso ein Geheimtipp bleiben. Und die Leute werden weiterhin bereit sein, die Preise dafür zu bezahlen.

Einzelne Lodges werden vielleicht den Preis für zu viel Übermut bezahlen. Aber das ist bei der Nachfrage eher unwahrscheinlich. Das grössere Problem ist eher, dass es sehr schwer ist, dorthin zu kommen, wenn man nur die Wahl hat, mit unbequemen Umsteigen zu reisen - oder den Billigheimern der Lufthansa-Tochter. DAS wird das eigentliche Problem für Namibia langfristig sein....
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Update hierzu: Vor-Corona-Preise (2020) zu Preisen 2023.
Hier nun der alljährliche Preisvergleich, diesmal wieder normal 2023->2024.

Dateianhang:

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