THEMA: Sind die noch zu retten ?????
17 Jul 2018 23:13 #526418
  • Carsten Möhle
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  • Carsten Möhle am 17 Jul 2018 23:13
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Debattenbeitrag 1: Konzessionen

Sehr geehrter Werner,
hier ein wenig Hintergrundinformationen, welche Rahmenbedingungen bei der Vergabe von Konzessionen zu beachten sind und ein Beispiel zur prozentualen Verteilung aus dem Tourism Development Plan für
Bwabwata, Mudumu & Mamili National Parks aus einem Vorschlag von April 2009:

Dateianhang:

Dateiname: !BMMParksT...inal.pdf
Dateigröße:6,990 KB


Insbesondere Seite 29+30:
"3.3 Benefit sharing with communities
For concessions ear-marked for direct award to neighbouring or resident communities, or where communities need to be a major beneficiary as outlined in section 3.2, it is recommended:
-Park entry fees should accrue to MET entirely (as part-compensation for MET’s role as park manager);
-For high value concessions that are developed and / or operated inside parks under third party subcontracts (e.g. lodges and trophy hunting), 50% of concession revenue generated should be paid to MET and 50% to the relevant community(s) (although there may be instances where MET receives 100% of such revenue – see section 3.2 above);
-For low value concessions (e.g. campsites or activities) MET could require payment of an annual fixed fee commensurate with its level of input and management needed for that concession. With prior arrangement MET could consider in-kind payments in lieu of annual fees.

Man sieht selbst in diesen Plänen, dass es um Umsatzbeteiligung und nicht Gewinnbeteiligung der Communities vor Ort geht.
Also eine Kennziffer, die für einen Unternehmer praktisch keinerlei Relevanz hat und eher Begehrlichkeiten weckt, als ein Realismus für erzielbare Renditen.

Aktuell - diese und nächste Woche - sind gerade 4 Ausschreibungen für Konzessionen am Laufen. ( Mudumu, Kwando North, White Sands, Kuiseb Delta ).
Ausschreibungsbeispiele hier für
White Sands

Dateianhang:

Dateiname: Tendernoti...ands.pdf
Dateigröße:150 KB

und Kwando North

Dateianhang:

Dateiname: Tendernoti...2018.pdf
Dateigröße:114 KB


Man kann dort Vorschläge einreichen für 25-Jahre-Konzessionen, muss sich vorher aber die " Request for Proposal (RFP) document(e)" zusenden lassen.

Diese und ähnliche Ausschreibungen zu genau diesen Konzessionen laufen bereits seit Jahren immer wieder. White Sands wurde schon 5 x ausgeschrieben, Kwando North schon mindestens 2 x und man wundert sich, warum nie so richtig was draus geworden ist.
Das heisst, man plant und plant und es kommt doch keine Unternehmerische Lichtgestalt, der sich so eine Conservancy ans Bein bindet.

So eine Ausschreibung ist immer ein Wunschkonzert der Conservancys, wie man schnell reich werden kann. Unternehmen mögen nicht, wenn Amateure ihnen hereinpfuschen, am Kwando macht ein Teil der Personalplanung der hochkorrupte Chief Erwin Mbambo, der manch eine Verwandte als Rezeptioniston oder Koch unterbringen muss, die Conservancys tendieren dazu trotz Verträge immer neue Forderungen zu stellen oder Abmachungen nicht einzuhalten.
Richtig gut funktioniert im Caprivi nur die Mafwe Conservancy mit starken Indunas und einem relativ unabhängigen (SWAPO) - Häuptling Josef Dembwe III.
Die Boomregion Namibia hat die letzten Jahre kaum ausländische Direktinvestitionen anziehen können, da durch schwarze Unternehmerbeteiligungen ( NEEF ), Analpabetenbeteiligungen ( Conservancys ), kaum Arbeitsgenehmigungen für Touristische Fach und Aufbaukräfte durch das MET verbrannte Erde hinterlassen wurde. Der Boom konnte nicht bedient werden.

Die Angolanischen Lodge- und Hotelaufkäufer in Namibia wurden durch Chinesische Investoren ersetzt, die tatsächlich privates Geld ins Land bringen, aber nur in Städten.

Bei den NamibNaukluftpark Konzessionen ( Conception Bay / Spencer Bay 4 Tage / 3 Nächte ) ist der Konzessionsgebührenanteil 2.500 N$ pro Person pro Tour bei mindestens 12 Personen. Das halte ich für einen locker einpreisbaren Wert.

Mit sonnigen Grüßen aus Windhoek
Carsten Möhle
Letzte Änderung: 17 Jul 2018 23:52 von Carsten Möhle. Begründung: Zusatzinformationen
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18 Jul 2018 01:55 #526422
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  • Bwana Tucke-Tucke am 18 Jul 2018 01:55
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Debattenbeitrag 2 noch zu retten? Unterkünfte

In 2017 scheint bei einer Verdreifachung der Flugkapazitäten in der Hauptsaison Juli-Oktober der Namiba - Tourismus nur um 6 % gestiegen zu sein. ( Zahl ist noch nicht offiziell, wird nur von offizieller Stelle gemunkelt. Die Zahlen müssen noch fein gemahlen werden, wir haben noch keine Nationalitätenaufstellung und können auch noch nicht sagen, wie weit der einheimische Namibiatourismus / Tourismus aus Angola dabei abgesunken ist. Normalerweise kommen die konkreten Zahlen für eine genauere Auswertung und Bewertung im Dezember des Folgejahres ).
Zu Recht sehr peinlich und für einen Beschäftigungsaspekt - 7 Touristen schaffen einen Dauerarbeitsplatz - im Rezessionsgeplagten Namibia extrem entäuschend.
Für 2018 ist ein Absinken der Tourismuszahlen im ersten Halbjahr im Vergleich zum guten ersten Halbjahr 2017 bereits deutlich dokumentiert.

Preiserhöhungen
Seit Mai 2016 wussten wir ( Bwana Tucke-Tucke ) , dass sich die Flugkapazitäten für die Hauptsaison Juli-Oktober 2017 verdreifachen werden. Wir haben seinerzeit die Unterkünfte angebettelt, mehr Zimmer zur Verfügung zu stellen. Außerhalb von Windhoek und Swakopmund hat einzig Omandumba im Erongo dieses Flehen erhört und 12 neue Luxuszelte hingestellt. Es gab ein paar Besitzerwechsel von Lodges ohne Kapazitätenerhöhung, 2 Lodges sind abgebrannt. Also netto weniger Unterkünfte.

Die Preiserhöhung von 2016 auf 2017 war mit ca. 7,5 % etwas über dem Inflationsausgleich. Mit anderen Worten: Die namibischen Beherbergungsbetriebe haben es verpennt, Gelder für Investitionen einzunehmen, damit sie uns in 3-4 Jahren für die Hauptsaison eine ausreichende Bettenzahl zur Verfügung stellen können.

Von 2017 auf 2018 war die durchschnittliche Erhöhung um die 10%. Mit den gleichen Worten: Die namibischen Beherbergungsbetriebe haben es wieder verpennt, Gelder für Investitionen einzunehmen.

Von 2018 auf 2019 sind die Erhöhungen ziemlich durchwachsen, von 30 % über gar keine Erhöhung bis zu den üblichen standardmäßigen jährlichen 10%. Christian hat seine private, nicht repräsentative Liste ja vor kurzem hier veröffentlicht und kommt auf durchschnittlich 8% Erhöhung. Das ist eine Zahl, die wir bei unseren hauptsächlich genutzten Leistungsträgern im Durchschnitt auch verzeichnen. Das heisst: schon im Dritten Jahr hintereinander nicht aus dem Dornröschenschlaf erwacht.

Und das heisst, an der Unterkunftsituation Verfügbarkeit wird sich für die Hauptsaison 2019 auch nicht viel ändern.

Nachbemerkung hierzu: Die oben aufgezeigten Erhöhungen sind auf den reinen Unterkunftpreis. Viele besser versteckbare Erhöhungen sind bei den Aktivitäten auf den Lodges / Farmen und bei den Mahlzeiten. Es gibt 2019 nur noch wenige Abendessen unter 300 N$. So satt kann man eigentlich nicht werden, wenn man ein Kudu gegessen hat, was umsonst auf der Farm geerntet wurde. Es muß die Tomate aus Kapstadt sein. Verdammte Vegetarier.

Blockbuchungen
Ein weiterer Aspekt zur Verschärfung der Lage sind die Blockbuchungen.
Kataloganbieter und Großhändler kaufen bei willigen Verkäufern Bettenkapazitäten ein und versuchen sie, manchmal auch teurer, zu verkaufen. Viele Reiseveranstalter wollen zubuchbare Standardtouren verkaufen und blockieren bei guter Verhandlung der Verträge stornokostenfrei komplett zusammengestellte Touren. Sie können dadurch auch verzugslos auf eine Buchung dieser Standardtouren mit Bestätigung reagieren. Abänderungen oder Individualisierungen sind dann immer nur mit großem Aufwand zu bewerkstelligen.

Beispiel NWR: Da man dort weiß, dass man kein wirklich gutes Buchungssystem hat, bzw nicht die richtigen Bediener- dort herrscht eine irre Personal - Fluktuation. - werden erst mal ca. 70 % der kompletten Kapazitäten an Großhändler weitergegeben. Dann muß man sich damit nicht beschäftigen. Die 30 % Reste werden dann online oder bei Direktbuchung zu Konditionen mit "normalen" Stornobedingungen vergeben. Machen also erst einmal eigene Arbeit. Wenn dann Zahltag für die Kataloganbieter war - 8-6 Wochen vor dem Datum - können bei vielen Großhändlern die nicht verkauften Kapazitäten "schmerzfrei" an NWR zurückgegeben werden. Das NWR Buchungspersonal braucht dann 2-3 Wochen, um die Daten wieder als "verfügbar" ins System einzupflegen.
Das heisst: 3 Wochen vor seinem Wunschdatum ergibt es Sinn, noch einmal eine Verfügbarkeit anzufragen / anfragen zu lassen.

Etosha hat nur 540 Betten und immerhin 132 Campingstellplätze. ( Botswana 68 in den nördlichen Nationalparks )
Sossusvlei Dune Lodge hat 48 Betten und Sesriem 20 Campingstellplätze.
Und die ganze Welt will die buchen.

Fast alle Kataloganbieter in Europa sind ausschließlich Großhändler, die eingekaufte Produkte eines der nur ca. 20 Safariproduzenten in Namibia anbieten. Daher die oftmals gleichgelutschten Touren in den unterschiedlichsten Katalogen. Die Touren von Pack Safari Namibia sind in ca. 30 europäischen Katalogen zu finden, Die gleichen Sense of Africa Touren in sicher 60 verschiedenen Katalogen.
Dadurch steigt natürlich die Einkaufsmacht dieser wenigen Agenturen. Und die Individualreiseveranstalter und Selberbucher fallen hinten runter, wenn es um die kostbaren Plätze geht.
Der Aufwand in ca. 20 Katalogen nach verfügbaren Kontingenten zu fahnden ist extrem hoch für die beliebtesten / bekanntesten / gehyptesten Unterkünfte. Dann sind dann aber auch immer nur die 20 Gleichen.

Von den Agenturen hier vor Ort gibt es eine gute Zusammenarbeit mit Terra Nova / ATC (TUI), wenn es um Kontingente geht. Sense of Africa (DER-Tour) ist da ein Totalausfall. Hier bekämpfen sich schon intern die Individualreisesparte und die Gruppenreisesparte und gönnen sich die jeweilige Kontingente nicht.

Dadurch, dass Namibia praktisch weggeblockt ist, konnten sich auch kaum neue Reiseveranstalter in 2017 und 2018 etablieren, die Namibia neu ins Programm genommen haben. Der asiatische Markt ist noch sehr neu, belegt aber überwiegend die Grossbuslodges in Namibia. Die Zahlen haben sich durch bessere Fluganbindungen und mehr Incomingagenturen deutlich erhöht.

Saisonalität
2017 war insoweit das bisher beste Tourismusjahr in Namibia, als dass es ein ganzjähriges "Grundrauschen" gab. Das heißt, fast jeder Monat hatte einen leichten Besucherrekord zu verzeichnen. Insbesondere die Nebensaison Januar-März wurde sensationell gebucht. (Berge und Meer, Aldi, Tschibo, aber auch Individualreisende )
Ein Namibia-Grundproblem ist, dass Tourismus in nennenswerter Zahl nur zu Ostern und Juli-Mitte November stattfindet. Für 5 Monate Saison überlegt sich ein Autoverleiher in ein Fahrzeug mit einer monatlichen Bankbelastung für ein ganzes Jahr zu investieren. Eine Lodge überlegt es sich, ob es Kapazitäten für eine Jahresauslastung von 35 % mit vielen Betten oder eine Kapazitäten für eine Jahresauslastung von 85 % mit wenigen Betten aufbaut.
Und die Jahreskosten fließen ja in den Übernachtungspreis ein, damit sich das ganza Jahr rechnet.

Da wir in Namibia nicht genügende Safariproduzenten für Nischenmärkte und damit für saisonverlängernde Maßnahmen haben, wird die Nebensaison trotz Rabatten bei Fahrzeugen, Unterkünften und Flügen kaum bedient. Es gibt kaum Produkte wie Photographensafaris, Ethnologischer Tourismus, Rollstuhlfahrer, Kitesurfen, Mountainbiking... welche man für die Nebensaison für eine bessere Ganzjahresauslastung anbieten kann.

Booking.com / Hyperventilierer
Selbst Booking.com und Tripadvisor halten mittlerweile Namibia- Unterkunftkontingente und bieten sie zumeist stornokostenfrei ständig umbuchbar an. Unabhängig davon, dass man sich jetzt blitzschnell saudoofe, gruselige, gefährliche und oftmals auch gottseidank unfahrbare Touren zusammenstellen kann - Beispiele gibt es ja hier in diesem Forum und noch verstärkter in Facebookforen seit 2 Jahren genug - halten Hyperventilierende Benutzer für eine Reise mit 12 Übernachtungsplätzen zeitweise 40 Unterkünfte geblockt. Blockieren kostet ja nichts. Damit sind diese Unterkünfte für andere Interessierte über lange Zeiten nicht buchbar. Es ist eine Mischpoke aus jugendlicher Ahnungslosigkeit, strunzdummen Egoismus und unglaublicher Entscheidungsunfähigkeit. Mit dieser Generation werden wir leben müssen.

Mit sonnigen Grüßen aus Windhoek
Carsten Möhle
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18 Jul 2018 07:21 #526426
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  • mika1606 am 18 Jul 2018 07:21
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Guten Morgen Carsten,

Ganz herzlichen Dank für Deine beiden offenen "Hintergrundschilderungen". :cheer:

Wenn man als Individualreisender auch nicht viel bis nichts ändern kann doch gut zu wissen.

Danke & Gruss
Gerhard
Namibia 1998/2002/2005/12-2020 & 05+06/2021
Namibia/Botswana/Vic-Falls 1987/1995/2017
Namibia 1980 (u. a. 2 Monate auf einer Rinderfarm nördl. Okahandja)
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18 Jul 2018 08:03 #526429
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  • GinaChris am 18 Jul 2018 08:03
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@loser/Werner

Hier eine Studie aus 2012 am Bsp CH/2 Chobe Enclave, Botswana Nord
Gruß Gina


Dateianhang:

Dateiname: TheCobeEnclave.pdf
Dateigröße:718 KB
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18 Jul 2018 09:15 #526436
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Christian schrieb :eigentlich nicht, denn wir befinden uns nicht in der US-amerikanischen Vorkaugesellschaft... im normalen Leben muss man auch selber mal etwas recherchieren.

Guten Morgen Christian, ich melde mich in ein paar Tagen wieder, jetzt nur kurz vorweg.
Ich habe mir meine Zuschrift nochmals durchgelesen und erkenne, dass das auch so aufgenommen werden könnte wie du reagiert hast….was ich bedauere, weil viele der für mich interessanten Informationen von dir kommen.
Als sorry und Grüße.
PS: meine Zuschrift und Frage @ Pachtzins bezog sich ausschließlich auf Botswana bzw. war ein Beitrag zur Frage von TinuHH
Und Danke an Herrn Carsten Möhle und ChinaChris
Letzte Änderung: 18 Jul 2018 09:18 von loser.
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20 Jul 2018 12:33 #526609
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travelNAMIBIA schrieb:
Hallo Werner, 100.000 Jahresbesuchern im Delta und vielleicht doppelt so viel im Chobe. Die Zahlen dürften deutlich, sehr deutlich darunter liegen.

@ Besucherzahlen im Delta und Chobe
Im National Geographic Nov.2017 werden „some 100.000 tourists a year in safari lodges and camps in the delta area“ angegeben, siehe www.nationalgeograph...kavango-delta-cuito/
Diese Zahlen sind mE auch stimmig mit den ca. 70 bis 80 lodges, auch bei Annahme einer mäßigen Auslastung und kurzen Saison. Vor Jahren habe ich mir folgende BESUCHER-Statistik archiviert, weil sie Besucherzahlen für die Regionen angibt, was in späteren offiziellen Statistiken nicht mehr der Fall war….und in den 11 Jahren seither wird sich wohl nichts grundsätzliches verändert haben.

Visitors at Parks and Reserves, Grand Total: 284,501
Northern Parks and Reserves: Total 269.302
Private Visitors: 54.002
Mobile Tour Operator Clients: 85.699
Fixed Camps/Lodges Clients: 103.408
Non Fee Paying Visitors: 26.193
Southern Parks and Reserves: Total 15.199
Private Visitors: 11.912
Mobile Tour Operator Clients: 2.081
Non Fee Paying Visitors: 1.206

Dateianhang:

Dateiname: BOTS-TOURI...09_1.pdf
Dateigröße:3,888 KB

Deutlich ist auch, dass der BW-Tourismus hauptsächlich „organisiert“ ist und „Selbstfahrer-Tourismus“ per Camping den deutlich kleineren Teil ausmacht, was angesichts der nur ein paar hundert Stellplätze im ganzen Land nicht weiter verwunderlich ist. Mit meiner eingangs geschriebenen Schätzung lag ich mE nicht „deutlich“ daneben. Die ohnehin geringe Diskrepanz zwischen diversen Statistiken kann ich nicht erklären (Afrika?), aber auch die von Christian zitierten Zahlen von 260.000 URLAUBERN sind ja damit stimmig, wenn man die BW-Besucher abzieht und das so aufteilt: Kalahari < 10 %, Norden > 90 %, davon ca. 2/3 Chobe, ca. 1/3 Delta.
Ich sehe auch keinen grundsätzlichen Widerspruch zwischen Höchstpreisen und gleichzeitigem Massentourismus, weil es ja auch viele reiche Leute gibt. Die Welt ist voll von Beispielen dafür, siehe die Schlange vor Luxusgütergeschäften in Großstädten, bis Mount Everest oder Bayreuth oder Salzburg zur Festspielzeit. Auch muss man Massentourismus nicht unbedingt über absolute Besucherzahlen definieren (siehe Everest oder Kilimanjaro), man kann das auch an Hand der Aufnahmefähigkeit, Tragfähigkeit, Verkraftbarkeit etc. machen.
Wenn man z. B. in St. - Maxime 10 Ampelperioden braucht, um in die Küstenstraße einzubiegen und, wenn geschafft, auf die mit Luxusjachten vollkommen zugeparkte Hafenbucht von St.-Tropez hinüberschaut, sieht man, dass es den armen Reichen auch nicht besser geht als dem gemeinen Volk….. aber ihre Fahrzeuge sind eindeutig größer :whistle: .
Aber das ist wohl auch alles Ansichtssache.
@ Lodgepreise und Pachtzins an Trusts
Der von GinaChris verlinkte Artikel ist sehr informativ zum Thema. In Anbetracht der dortigen Bau- und Betriebskosten kann da echt gut verdient werden. Die Pacht und Erlösbeteiligung für den Trust sind moderat (für diesen aber substanziell, zumal ohne eigene Leistung zum Betrieb), die Investitionskosten gering und geben keine Begründung für diese Zimmerpreise her. Für vergleichbare BETTENpreise kriegt man beispielsweise eine Suite in einem Luxus-Traditionshotel im Zentrum von Wien, mit um Größenordnungen höheren Investitionen und Betriebskosten.
Im Falle des CECT ist wohl die Grundeigentümerschaft unbestritten und die Zusammenarbeit mit der Regierung war harmonisch. Aus der Lokalpresse hat man den Eindruck, dass das im Delta nicht (immer) so ist. Wem „gehört“ das Delta und wer kassiert die Pacht, z. B. auf Chief‘s Island oder in Moremi? Auch wurde durch das Jagdverbot (das aktuell übrigens wieder aufgeweicht wird) eine vollkommen neue Situation geschaffen, die der Staat auf Kosten der lokalen Bevölkerung ausnutzen möchte, worauf im Forum überhaupt nicht eingegangen wurde. Für Informationen zu dieser Rechtslage und dem aktuellen Umgang damit bin ich sehr dankbar.
Grüße
Letzte Änderung: 20 Jul 2018 12:35 von loser.
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