Kleine Vorwarnung, der nächste Tag hat noch nicht viele Bilder, einfach aus dem gleichen Grund wie immer: Ich habe nie (oder nur ganz selten) an den Anreisetagen fotografiert. Ich muss mir einfach angewöhnen, das Flugzeugessen zu fotografieren
, vergesse ich immer ... fällt mir meist ein, wenn ich den Teller bereits zur Hälfte leer gefuttert habe. Eine Foodbloggerin werde ich nicht mehr. Also weiter geht's mit Tag 1 und Tag 2:
Tag 1 – Frankfurt – Doha
Eine ziemlich komfortable Anreise, da gibt es nichts zu meckern
Es ist heiß, sehr heiß und ich bin noch nicht einmal losgeflogen. Über Deutschland liegt eine Hitzewelle, das Thermometer steuert langsam, aber unaufhaltsam die 40 Grad Celsius Marke an. Fast könnte man meinen, ich entfliehe der Hitze und reise in eine gemäßigtere Klimazone.
Im Radio hören wir, dass der Frankfurter Flughafen heute eine rekordverdächtige Anzahl von Passagieren erwartet und ich bin eine davon. Wir müssen tatsächlich eine Weile nach einem Parkplatz suchen, die Buchten sind oft sehr klein und längst nicht alle sind sich scheinbar bewusst, dass die Streifen auf dem Boden die Begrenzung für das eigene Fahrzeug darstellen sollen.
Entgegen meiner Befürchtung geht der Check-in zügig vonstatten, und es ist Zeit, mich für die nächsten zwei Wochen von meinem Mann zu verabschieden. Das ist der Moment, den ich am meisten hasse, aber ich wollte es ja nicht anders. Mein Fernweh und die Neugierde, neue Entdeckungen auf unserem Planeten zu machen, war einfach zu groß.
Die Wartezeit auf den Abflug Richtung Doha verbringe ich in der Lounge. Ich fliege mit Qatar Airways und bin schon sehr gespannt auf die so hoch gelobte Business Class dieser Airline. Im Rundreiseprogramm war die KLM vorgesehen, die uns einige Monate zuvor zu unserer vollen Zufriedenheit nach Ecuador gebracht hatte. Zu meiner großen Überraschung war der Aufpreis für Business Class zu den passenden Reisetagen im Vergleich zur Qatar viel zu hoch und in Premium Economy konnte nur auf einer Flugstrecke ein Platz bestätigt werden. Mit dem Veranstalter telefonierte ich mehrmals im Vorfeld, um für mich einen passenden Flug zu finden, was dann letztendlich auch geklappt hat. Ich denke, es hat sich bereits hier gezeigt, dass ich etwas anders ticke in Bezug auf die Reiseplanung als die meisten ihrer anderen Kunden.
Als ich die A380 betrete und auf meinem Einzelsitzplatz am Fenster Platz nehmen möchte, kommt schon die Flugbegleiterin auf mich zu, begrüßt mich sehr freundlich und nimmt mir mein Gepäck so schnell aus den Händen, dass ich fast schon Mühe habe, mir noch das Nötigste für den Flug herauszunehmen. Etwas später erhalte ich bereits die Menükarte und kann meine Bestellung aufgeben, wobei dieses Prozedere in der Business Class nicht ungewöhnlich ist und kaum erwähnenswert wäre, wäre da nicht der Aspekt, dass es für mich das erste Mal ist, dass ich die Uhrzeit frei wählen kann, wann ich essen möchte. Schnell komme ich zu dem Urteil, dass dies die beste Business Class ist, mit der ich bisher geflogen bin, und dabei ist die A380, in der ich gerade sitze und mich auf die für einige Jahre vorübergehende Wahlheimat von Hardy Krüger freue, noch nicht einmal mit der Q-Suite ausgestattet.
Wir landen einige Zeit nach Mitternacht in Doha, Nachtflugverbot scheint es hier nicht zu geben. Der Flughafen in Doha überfordert mich fast schon ein bisschen, die Lounge ist riesig. Hier werde ich mehrere Stunden bis zum Weiterflug überbrücken müssen. In der Quiet Area bekomme ich zu dieser Zeit keinen Schlafplatz mehr, finde dann aber einen Bereich, in dem es ausgesprochen ruhig ist und in dem Liegen stehen. Tatsächlich kann ich eine freie ergattern, dort werde ich die nächsten Stunden verbringen. Immer wieder schlafe ich ein, irgendwann muss ich mal auf Toilette, aber das zögere ich so lange hinaus wie nur irgend möglich, denn während der Nacht würde mein bequemer Rückzugsort sicherlich ganz schnell einen anderen Nutzer (oder auf Neudeutsch: User) finden.