Hallo Annick und Herby, immer gerne. Nun haben wir hier ja recht viele Tanzania-Berichte gerade am Start, das artet ja schon fast zu einem Wettbewerb aus
7. Tag – Fahrt zum Lake Natron
Der Tag verlief ziemlich ereignislos, da wir für die ca 170 Kilometer so um die 6 Stunden benötigt haben, wo Google für die Strecke nur 3 ½ Stunden veranschlagt. Über die Befahrbarkeit der Strecke hat ja Nadine ausführlich in ihrem Reisebericht schon berichtet, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, zumal wir ja nur Beifahrer waren. Jedenfalls hat es ordentlich geschaukelt, so dass unsere Bauchmuskeln trainiert wurden.
Bei der nächsten Tanzania-Reise weiss ich schon mal, was ich mitbringen werde: Fussbälle. Es wurde eigentlich immer mit einem runden Etwas gekickt, was aber nicht nach einem Fussball aussah wie wir ihn kennen. Eher war es eine Stoff-Zusammenballung, die ihren Zweck aber ganz gut erfüllte.
Dennis hat uns sein Projekt in Mto wa Mbu gezeigt, da wir sowieso dran vorbeifuhren. Er baut für sich und seine Familie ein neues Haus, er möchte auch so eins mit einem „Shiny Roof“ haben. Dabei ist shiny roof gar nicht gut für die Wildtiere, die dadurch in ihren Wanderungen irritiert werden. Aber sein Haus ist im Stadtgebiet von Mto wa Mbu, da ist das nicht entscheidend. Er baut da wohl schon eine Zeitlang dran rum, und er möchte sich in etwa 5 Jahren zur Ruhe setzen, bis dahin solls fertig werden. Bis dahin wird hoffentlich die Bausubstanz nicht durch Witterungseinflüsse in Mitleidenschaft gezogen. Hier legte er dann los mit den Trinkgeldern, die im allgemeinen und an ihn im Besonderen gezahlt werden. Und ausserdem, dass die Pandemie ihm ein Cashproblem bereite, er muss seine beiden Kinder noch unterstützen, die Tochter geht zur Gewerbeschule und der Sohn hat sein Motorrad, mit dem er eigentlich als Taxifahrer Geld verdienen soll, zerscheppert. Wenn Dennis über Trinkgelder spricht, kann das auch mal in einen 30-minütigen Monolog ausarten, und das auch mehrmals während der Reise. Ich habe mich zur Trinkgeldfrage bedeckt gehalten – don’t pay the ferryman before you get to the other side…
Hier gehen die Schüler zur Schule und hören ihrem Lehrer aufmerksam zu, einige Zeit hinter Mto wa Mbu.
Ziegen- und Kuhhirten kreuzten sehr häufig unseren Weg
Kurz vor dem Ol Dionyo Lengai gibt es zwei Vulkankrater, zu der eine Stichstrasse führt. Dort ist auch ein Schild über ein international gesponsortes Women’s Project, und vier Frauen warten auf Touristen, damit sie ihnen Schmuck verkaufen können. Wir haben nichts gekauft, aber 5 USD übergeben, um mit ihnen ein paar Fotos machen zu dürfen.
Der Ol Doinyo Lengai kam immer näher, aber es dauerte noch eine ganze Weile , ehe wir am Ziel waren. Die ausgewaschene Strecke lies keine hohen Geschwindigkeiten zu. Aufgrund der Schaukelei waren auch keine guten Fotos möglich.
Riesentrappe (Kori Bustard)
Sekretär, von denen es einige gab, sowohl hier auf dem Weg zum Lake Natron als auch später am Lake Ndutu und in der Serengeti.
Der große Grabenbruch vom Lake Natron aus in der Abenddämmerung
Wir bezogen unser geräumiges Zelt des Lake Natron Camps, was direkt am Ufer des Sees lag – und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Millionen von Vögel standen, flogen, wateten, schwammen in Ufernähe, deren Krächzen war ohrenbetäubend. Grosse Trupps an Pelikanen flogen zum See, andere verliessen den See, es war ein ständiges Kommen und Gehen, und alles direkt an und über unserem Zelt.
Völlig beeindruckt haben mich die kleineren Seeschwalben, die in einem riesigen Schwarm hin und her flogen, die Luft rauschte, wenn sie sich direkt über unserem Zelt befanden, wie bei einer vorbeifahrenden Eisenbahn. Der Schwarm glänzte silbern, wenn er auf ein unsichtbares Zeichen hin die Richtung änderte. Minutenlang kreuzte dieser Schwarm über unserem Zelt und wogte hin und her, und keine einzige Vogelkacke berührte mein Haupt!