THEMA: Corona in Tansania - Öffnung in Sicht
19 Mai 2020 10:39 #589037
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  • A7456 am 19 Mai 2020 10:39
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Das Tansania wieder aufmacht, wäre ja eigentlich erfreulich. Aber der Präsident wirft nur Nebelkerzen und ich weiß nicht, ob er dem Land damit einen Gefallen tut? Es gibt kaum Veröffentlichungen zu Fallzahlen und man weiß auch nicht, wie viel da überhaupt getestet wird. Der Präsident zieht dann noch alles in Zweifel und stellt das als Komplott dar. Der Präsident behauptet beispielsweise, dass er mit menschlichen Namen beschriftete Proben von einer Ziege, einer Wachtel und einer Papaya! an das einzige COVID-19-Labor in Tansania geschickt hätte und das Labor hätte bei allen Proben ein positives Ergebnis gemeldet. :S

In der PDF-Datei zur Öffnung des Tourismus heißt es: "Airlines will be responsible for making sure that all passengers are screened for Corona virus, and those found with the virus will not be allowed to travel. We will only allow tourists to enter the country once we find evidence that those tourists are not infected with COVID-19.". Wenn Airlines wirklich verantwortlich sind, wird es erst dann Flüge und Touristen geben, wenn es Schnelltests gibt. Oder soll das alles nur "fett" klingen und man beschließt dann wachsweiche Regelungen, so das ein Temperatur-Screening durch die Airlines ausreicht?

Ich könnte mir grundsätzlich vorstellen, Tansania im August zu bereisen, aber auf der aktuellen Informationsbasis kann ich die Entscheidung sicher nicht treffen.
Letzte Änderung: 19 Mai 2020 10:47 von A7456.
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19 Mai 2020 14:58 #589058
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  • La Leona am 19 Mai 2020 14:58
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Kürzlich ist in Daressalam ein Arg Arzt verstorben. Er hätte ein Beatmungsgerät benötigt um eine Überlebenschance zu haben. Er hinterlässt zwei kleine Kinder und eine Witwe.
In ganz Tanzania gibt es kein einziges Beatmungsgerät. An eigenem Leib durfte ich vor ein paar Jahren erfahren dass es auch keinen einzigen Magnetresonanztomografen im Land gibt. (Vielleicht jetzt, das war vor 6 Jahren).
Wie auch immer die neuen Einreise Bedingungen lauten werden, empfehle ich den Reisenden eine Versicherung bei amref flying doctors abzuschliessen um im Notfall nach Nairobi ausgeflogen zu werden. Seit dieser Woche haben sie zwei Covid-19 portable isolation chambers für die Kleinflugzeuge.
www.google.com/amp/s...vid-19-patients/amp/
Gruss Leona
Letzte Änderung: 19 Mai 2020 19:57 von La Leona. Begründung: MRI korrigiert
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19 Mai 2020 16:19 #589060
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  • BikeAfrica am 19 Mai 2020 16:19
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La Leona schrieb:
In ganz Tanzania gibt es kein einziges Beatmungsgerät. An eigenem Leib durfte ich vor ein paar Jahren erfahren dass es auch keinen einzigen Computertomografen im Land gibt. (Vielleicht jetzt, das war vor 6 Jahren).

… Computertomographen gibt es in Dar es Salaam, Moshi, Arusha, Mbeya, Ikonda, Bagamoyo, Mwanza (Liste nicht vollständig) und Beatmungsgeräte gibt es auch, wenngleich nicht viele. Es gibt u.a. einige Spenden dieser Geräte von zumeist kirchlichen Organisationen und nicht erst seit Corona.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Letzte Änderung: 19 Mai 2020 16:37 von BikeAfrica.
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19 Mai 2020 17:21 #589065
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  • La Leona am 19 Mai 2020 14:58
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BikeAfrica schrieb:
La Leona schrieb:
In ganz Tanzania gibt es kein einziges Beatmungsgerät. An eigenem Leib durfte ich vor ein paar Jahren erfahren dass es auch keinen einzigen Computertomografen im Land gibt. (Vielleicht jetzt, das war vor 6 Jahren).

… Computertomographen gibt es in Dar es Salaam, Moshi, Arusha, Mbeya, Ikonda, Bagamoyo, Mwanza (Liste nicht vollständig) und Beatmungsgeräte gibt es auch, wenngleich nicht viele. Es gibt u.a. einige Spenden dieser Geräte von zumeist kirchlichen Organisationen und nicht erst seit Corona.

Gruß
Wolfgang

richtig Wolfgang es war das MRI :woohoo:
Gruss Leona
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20 Mai 2020 13:34 #589119
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  • Strelitzie am 20 Mai 2020 13:34
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Moin,
bzgl. der Einreise in HAM ohne Quarantäne, gerade im Hinblick auf Tansanias angedachter Öffnung,
habe ich nachgefragt und von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz soeben folgende Antwort erhalten:

"Grundsätzlich sind Einreisen aus Drittstaaten in die EU gemäß dem Beschluss des Europäischen Rates vom 17. März 2020 nur in ausgewählten Fällen zulässig.
Für die Quarantäneregelung in Hamburg gilt nach der aktuellen Verordnung §30a Abs. 1) Personen, die auf dem Land-, See-, oder Luftweg aus einem Staat außerhalb der Staatengruppe nach Absatz 4 in die Freie und Hansestadt Hamburg einreisen, sind verpflichtet, sich unverzüglich nach der Einreise auf direktem Weg in die eigene Häuslichkeit oder eine andere geeignete Unterkunft zu begeben und sich für einen Zeitraum von 14 Tagen nach ihrer Einreise ständig dort abzusondern; dies gilt auch für Personen, die zunächst in ein anderes Land der Bundesrepublik Deutschland oder in einen anderen Staat der Staatengruppe nach Absatz 4 eingereist sind.
Damit ist es für die Quarantäneregelung unerheblich, ob die Reiseroute eine Einreise direkt nach Hamburg vorsieht oder vorher ein Transit über einen anderen europäischen Flughafen erfolgt."


Dies wollte ich nur zu meinem vorhergehenden Post ergänzt haben.

Viele Grüße
Strelitzie
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20 Mai 2020 13:49 #589120
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Heute gelesen im Tagesanzeiger!!
John Magufuli Der Präsident von Tansania verbreitet die absurdesten Theorien über die Seuche. Auf sich selbst passt er aber gut auf.

Bernd Dörries, Kapstadt

John Magufuli sagt, er habe Proben einer Papaya, einer Ziege und eines Schafs zum Testen schicken lassen, und in allen seien Erreger von Covid-19 gefunden worden. «Wir sehen, dass sie nur positive Resultate veröffentlichen», beklagte Tansanias Präsident das Wirken des Nationalen Gesundheitslabors.

Einen Tag später feuerte er dessen Chef. Seitdem veröffentlichen die Gesundheitsbehörden keine positiven Testergebnisse, seit Anfang Mai werden überhaupt keine Daten mehr gemeldet.

Gäbe es einen internationalen Wettbewerb zwischen den Staats- und Regierungschefs, wer der grösste Corona-Leugner ist, dann wäre es wohl ein enger Dreikampf zwischen Donald Trump, Brasiliens Jair Bolsonaro und eben Magufuli.

Als es in Tansania die ersten Fälle gab, empfahl der 60-Jährige seinen Bürgern, viel und eifrig zu beten, da das Virus «nicht im Körper von Jesus überleben kann; es wird verbrennen». Sein Sohn habe sich mit einer Mischung aus Zitrone und Ingwer von der Infektion geheilt. Einen Lockdown hält Magufuli für überflüssig, in der grössten Stadt Daressalam dürfen Restaurants weiter öffnen, Bars Bier verkaufen, die Menschen in die Kirche gehen. Alles kein Problem, sagt der Präsident. Er selbst hat sich zur Sicherheit aber in sein Heimatdorf zurückgezogen.

Knapp über 500 Fälle hatte Tansania zuletzt offiziell gemeldet, seit fast zwei Wochen nun gibt es keine neuen Zahlen. Die US-Botschaft hat ihre Bürger davor gewarnt, das Haus zu verlassen, da es in Daressalam eine «extrem hohe Ansteckungsgefahr» gebe, die Spitäler seien «über fordert». Die Nachbarländer Sambia und Kenia haben ihre Grenzen geschlossen, weil unter den Lastwagenfahrern aus Tansania viele positiv getestet worden seien. Im Netz kursieren Bilder von nächtlichen Beerdigungen.

Man solle sich mit Schlangenöl ein reiben oder heissen Dampf einatmen, schlägt der Präsident vor. Er scheint in eine ganz eigene Welt abgedriftet zu sein. Selbst enge Freunde wie der kenianische Oppositionschef Raila Odinga berichten, sie könnten Magufuli nicht mehr telefonisch erreichen.

Dabei hatte Magufuli einst als Hoffnungsträger begonnen. «Der Bulldozer» wurde er genannt, weil er als Minister viele Strassen hatte bauen lassen und dann nach seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2015 eine Kampagne gegen Korruption und Missmanagement startete. Die Zahl der Minister im Kabinett sank, ebenso das Einkommen des Staatschefs. Er legte sich mit den ausländischen Minenkonzernen an, seine Frau liess sich in einem öffentlichen Krankenhaus behandeln, nicht in einem teuren Privatspital im Ausland.

Viele jubelten, Magufuli war auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit. Und zeigte bald sein wahres Gesicht: Kritiker verschwanden und tauchten tot wieder auf. Im Herbst stehen eigentlich Wahlen an in Tansania, der Präsident war trotz seiner zu nehmend autokratischen Züge immer noch beliebt. Viele im Land fühlen sich in Zeiten von Corona nun aber von ihrem Präsidenten im Stich gelassen.
Finger weg von Tansania

LG
Malbec
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