THEMA: Günstige Wanderung/Bergbesteigung
25 Feb 2018 19:13 #511794
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  • zappenduster am 25 Feb 2018 19:13
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Hallo Zusammen,

Ich bin Hannes und neu hier im Forum. Erstmal vielen Dank fürs Aufnehmen. :kiss:

Ende Juni reise ich zusammen mit meiner Freundin nach Tansania.
Dort würden wir gerne auch eine Wanderung machen, am liebsten zum Kili, allerdings schrecken mich die immensen Kosten ab.
Dazu muss ich sagen, dass ich körperlich wirklich sehr fit bin. Ich arbeite als Athletik-Trainer bei einem Bundesliga-Verein und war mal ein sehr guter Läufer und habe auch schon einige Erfahrung in diesem Bereich (Wanderung in den Anden mit eigenem Rucksack, Island im Winter etc.).
Mir ist klar, dass einem am Berg immer etwas passieren kann und auch eine sehr gute Fitness nicht vor allem schützt.
Persönlich habe ich keine Probleme nicht auf einen Gipfel zu gelangen, wenn es mir oder meiner Begleitung schlecht geht. Wir haben dafür keine Eitelkeiten oder müssen uns etwas beweisen. Es wäre lediglich ein schönes Erlebnis.
Allerdings habe ich mit einer Sache ein riesen Problem: Jemand trägt meine Sachen. Das kann ich leider irgendwie nicht mit mir vereinbaren, dass ich auf einen Bergsteigen möchte und jemand anderes alles möglich schleppt, damit ich es möglichst bequem habe.
Gerne spende ich das Geld für einen Träger irgendwo hin. Aber entweder ich schaffe es aus eigener Kraft mit eigenem Material, oder ich lasse es.

Jetzt zur eigentlichen Frage ;) Gibt es in Tansania irgendwo eine Möglichkeit auf einen schönen Berg zu wandern, ohne die ganzen Regulariren zuerfüllen und einen hoffen Geld auszugeben? Von mir aus mit Guide, wenn das die Richtlinen sind, aber unser Zelt etc. möchte ich schon selbst tragen, auch das Essen.
Kann mir jemand eine Empfehlung geben? Hat jemand dies vllt schonmal unternommen?

Bitte nicht falsch verstehen. Die Frage soll nicht respektlos oder arrogant klingen. Allerdings verstehe ich nicht, wie man sich alles hinterher (vorher) tragen lassen kann.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße Hannes
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25 Feb 2018 23:14 #511827
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  • Wernfried am 25 Feb 2018 23:14
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Wir waren vor 10 Jahren auf dem Kilimandscharo, meine Frau und ich haben es auf den Gipfel geschafft. In unserer Gruppe hatten wir auch ein sehr sportliches Paar (Triathlon und so), die Frau schaffte es nicht. Es ist wirklich sehr individuell ob man mit der Höhe zurecht kommt oder nicht, die persönliche Fitness ist dabei nur einer von mehreren Faktoren.

Ich kenne auch mehrere engagierte Bergsteiger die vorher das gleiche meinten und sagen: Ich lasse mir doch nicht mein Gepäck hoch tragen. Am Kili ist es nun mal so, dass der Berg die dortige Bevölkerung ernährt, d.h. er gibt den Leuten Arbeit, sei es als Träger, Koch, Bergführer usw. Ich finde es den falschen Weg ihnen fürs Nichtstun Geld zu spenden - wir müssen für unser Einkommen auch arbeiten. Meines(!) Wissens darf man nicht ohne lokale Führer auf den Berg.

Als weniger touristische Alternative bietet sich vielleicht der Mount-Kenia, der Mount Meru oder der Mawenzi an. Wobei der Mawenzi ebenfalls im Kilimandscharo-Nationalpart liegt (und damit entsprechend kostet) und technisch deutlich anspruchsvoller ist als der Kibo. Ohne Bergsteiger- und Klettererfahrung solltest du den nicht in Angriff nehmen.
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26 Feb 2018 09:21 #511853
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  • safari njema am 26 Feb 2018 09:21
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Hallo Hannes,

Herzlich willkommen,

Wenn man bedenkt dass der Erstbesteiger des Everest, Sir Edmund Hillary es nicht geschafft hat den
Kilimandscharo im ersten Anlauf zu besteigen, wird sehr schnell deutlich, dass die Akklimatisation der
Hauptfaktor, für eine erfolgreiche Besteigung des Kili ist. Akklimatisieren heißt in diesem Fall, länger in
den Basiscamps zur Eingewöhnung bleiben, was natürlich die Kosten nochmals beträchtlich erhöht.

Auch bin ich mir nicht sicher ob dein Wunsch `Alles alleine tragen zu wollen´, bei erfahrenen Bergsteigern
nicht nur ein ungläubiges Kopfschütteln verursachen würde?

Wernfried hatte ja schon den Mount-Kenia und Meru als Alternative aufgeführt. Wenn Ihr in Tanzania bleiben
wollt, bieten sich dort auch noch der Mount Hanang und Mount Mbeya an. Örtliche Guides gibt es genügend.

Hier bestände auch die Möglichkeit `Alles alleine tragen zu wollen´, mal auszuprobieren.

Viel Spaß, - Gruß Holger
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26 Feb 2018 12:44 #511886
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Hallo und Danke für Eure Beiträge.

Es fällt mir wirklich schwer etwas zu schreiben, ohne dabei arrogant oder zu selbstbewusst rüberzukommen.
Wir haben schon einige Tripps gemacht, unter anderem in den Anden über 5000m und dort konnte ich teilweise schneller gehen, als die Einheimischen. Mir ist bewusst, wie wichtig eine gute Akklimatisierung ist und dass man niemals sagen, kann das man es ohne Probleme schafft. Es ist aber meine innere Einstellung, dass ich mein Zeug nicht von jemandem tragen lassen. Das fängt beim Ausräumen am Kofferraum zum Hotel an und geht halt auch auf den Berg über. Leider kann ich dort nicht aus meiner Haut :silly:
Ich finde es nicht erstrebenswert auf einen Berg zukommen und dabei alles hinterhergetragen zu bekommen, dann lasse ich es lieber.

Bitte bitte nicht falsch verstehen. Wer das macht, der soll es tun, nur für mich persönlich wäre das nicht zu vereinbaren mit meinem Gewissen und auch meinem persönlichen Anspruch. Für mich ist Wandern/Hiking/Camping back to the roots und da hat man halt nur sich und seinen Körper ;)

Mount Meru / Kenia sind auch nicht wirklich günstiger oder? Einen Guide braucht man eh immer, oder?

Vielleicht hat ja noch jemand eine Empfehlung wie man einen Berg besteigen kann, ohne über 1000Euro zu zahlen (Was für mich Wahnsinn ist für eine Wanderung).

Liebe Grüße Hannes
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26 Feb 2018 12:59 #511890
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  • picco am 26 Feb 2018 12:59
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Hoi Hannes

Sorry, aber wenn man in ein fremdes Land geht dann muss man sich anpassen.
Dazu gehört in Tansania, eigentlich in allen von mir bereisten afrikanischen Ländern, dass für jeden Mist ein Job geschaffen wird.
Das beginnt damit dass Du dem Kofferträger des Hotels schon seinen Job streitig machst wenn Du Deinen Koffer selbst reintragen willst und endet noch lange nicht bei den Trägern am Berg!
Und es geht nicht nur darum dass die Leute danach Geld haben, sie wollen auch ihren Job machen!
Ohne Dir nahetreten zu wollen finde ich dass Deine Einstellung, die ich durchaus auch nachvollziehen kann, nicht mit der Situation vor Ort kompatibel ist.
Die Leute brauchen die Jobs, lass sie ihren Job machen.
Einige Wanderungen in Tansania findest Du auch in meinen Reiseberichten, z.B. vom Ngorongoro zum Lake Natron. Aber auch da trägst Du nicht selbst.... ;)
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26 Feb 2018 13:05 #511892
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Danke für Deine Worte.
Sicher hast Du Recht. Ich komme halt nur leider sehr schwer damit klar, wenn mir jemand diese Dinge abnimmt. Gerade in Asien finde ich das teilweise völlig unterwürfige Verhalten schrecklich, auch wenn ich natürlich die Not dahinter erkenne. Ich möchte mich nur nicht, wie ein besserer Mensch fühlen, so bin ich einfach nicht erzogen und mir raubt es den Spaß, wenn Leute für mich alles organisieren und auffahren. :dry:
Aber du hast Recht ich muss mich da wohl den Situationen anpassen.

Was hat denn die Wanderung vom Ngorongoro zum Lake Natron alles in allem gekostet, weißt Du das noch? ( kann gerade nicht den Bericht lesen, hole ich aber gleich später nach)
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